The International Campaign for Real History

From David Irving's controversial speaking tour of Austria, November 1989, which led to an arrest warrant and Mr Irving's arrest in 2005.

 

Die Presse


Vienna, Austria, November 8, 1989

Sperrfeuer gegen Irving

Zwei weitere Auftritte inzwischen verboten

WIEN (h. e./hws). Der 51jährige britische Historiker David Irving hält die österreichischen Behörden weiter in Atem: Nachdem Innenminister Löschnak einen Vortrag im Parkhotel Schönbrunn am Montagabend untersagt hatte und Irving erst im zweiten Ausweichlokal seine Erkenntnisse über Hitler und das Konzentrationslager Auschwitz in kleinstem Kreis unbehelligt hatte kundtun können, lud er gestern zu einer Pressekonferenz.

„Ich bin nicht gewohnt, daß man mir das Wort nimmt", meinte Irving, der in Österreich „die strengsten Sprachregelungen der Welt" ortet. Er sei in den nächsten vier Tagen, die er noch in Österreich verbringe, „auf alles gefaßt". Zu seinen Thesen sagte der Entlarver der gefälschten Hitler-Tagebücher des ,,stern", er beziehe sich bei seiner Arbeit auf Dokumente und Laborergebnisse.

Unterdessen wurden die für Linz in Oberösterreich und heute in Salzburg geplanten Irving-Auftritte untersagt. Und zwar aufgrund der Veranstaltung in Leoben („Die Presse" berichtete darüber).

„Am Montag habe ich erstmals seit dem Kriege wieder daran gedacht, meine Sachen zu packen und dieses Land zu verlassen", sagte gestern Leon Zelman, Chef des ,,Jewish Welcome Service", in Wien. Wenn Minister Foregger behaupte, die Verbotsgesetze genügten, „dann werden die Richter auch verstehen müssen, daß unter uns noch Menschen leben, die das Glück hatten, den Gaskammern zu entkommen!" Die Richter müßten auch dafür sorgen, daß Gesetze geändert werden, wenn sie nicht ausreichten.

Paul Grosz, der Präsident der Wiener Israelitischen Kultusgemeinde, sprach von einer „Schande", sollte Irving in Innsbruck am 9. November (dem Jahrestag der ,‚Reichskristallnacht") auftreten dürfen. Hunderte müßten aufstehen und einen Zusammenstoß herbeiführen, denn anders könne man die Vorträge anscheinend nicht untersagen.

 

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