[Bericht] Besprechung
mit Hitler am
21.XII.22 Reginapalast
Mü. Anwesend: - Scharrer
- Fürst Wrede
[Fürst Carl von Wrede,
Führer des Reiterkorps des SA-Regiments
München, awarded BlutOrden Nr. 434 am
9.11.1933; see NSDAP Hauptarchiv Reel 4 /
Folder 111A Reiterkorps Wrede. Munich 1923-24
1923-24]
- Hitler
-1- Adolf Hitler: Ich persönlich
weiß, daß ich, wenn heute der
Bolschewismus in Deutschland regierte, entweder
an der nächsten Laterne hängen oder in
irgendeinem Kellerloche eingesperrt sein werde.
Die Frage für mich ist also nicht, ob ich
das und das auf mich nehmen will, sondern ob es
uns gelingt oder ob es uns nicht gelingt,
daß der Bolschewismus zur Herrschaft
kommt. Ich selbst habe das blinde Vertrauen,
daß unsere Bewegung sich durchsetzt. Vor
dreieinhalb Jahren haben wir mit 6 Mann
begonnen, heute kann ich die Überzeugung
haben, daß unsere Sache sich
durchsetzt. Die Regierungen helfen uns, daß unsere
Bewegung sich auch über Bayern hinaus
verbreitet, und zwar besonders durch die Verbote
in der letzten Zeit. Wir erhalten dadurch die
hundertfache Aufmerksamkeit und die Sache rollt
vorwärts. Doch glaube ich nicht, daß
wir oben im Norden, ehe die Katastrophe
hereinbricht, noch etwas Bedeutendes werden
zusammenbringen. Falls durch irgendein Ereignis
der große Kampf angeht, so wird der Norden
rettungslos für uns verloren sein. Man kann
dann höchstens von hier aus den
Gegenstoß organisieren. Alles, was im
Norden über nationale Organisationen
gesprochen wird, ist Bluff. Die ganzen Organisationen dort bestehen
lediglich auf dem Papier. Die Führer sind
kompromittiert und politisch fest-gelegt. Es
fehlt eine geeignete kraftvolle
Persönlichkeit. Die Großstädte,
die eigentlich die Zentren der Organisationen
sein sollten, sind in den Händen der
politischen Gegner. [...] -5- von diesem Soldatenrat immer noch ein wenig
Autorität versprachen, gegenüber der
grenzenlosen Zügellosigkeit der
Straße. Davon müssen wir lernen. Wenn
den sozialistischen Zeitungen und Organisationen
der Schutz der Regierung nicht ohne weiteres
gewährt werden wird, dann werden sie um
diesen Schutz kniefällig bitten und sobald
sie um Schutz bitten, erkennen sie die
Autorität dieser Regierung an und die
Regierung hat sie dann in der Hand. In Bayern besteht für uns kein Grund
loszuschlagen, da unser Macht sowieso von Tag zu
Tag wächst. Jede Woche Zeitgewinn bedeutet
für uns den Gewinn einer oder zweier
Hundertschaften das Anwachsen um mehrere Tausend
von Mitgliedern. Solange unsere Kraft
wächst, haben wir keinen Grund, den
Gewaltweg einzuschlagen. Das tun wir erst, wenn
wir sehen, daß wir auf der Höhe
unserer Kraftentwicklung stehen und daß
wir uns vom Zuwarten nichts mehr versprechen
können. Ich hoffe, daß wir Waffen im
entscheidenden Moment bekommen. Ich bin der
Überzeugung, daß Bolschewismus in
München eine Utopie ist. Ich habe 17
Hundertschaften, die mehr als vollzählig
sind. Mit Hilfe dieser kann ich jeden von der
Straße abhalten, was mir nicht behagt
(gestrichen: alles von der Straße
wegbringen). Der Zusammenbruch des italienischen
Generalstreiks wurde seinerzeit von 1800
Faschisten herbeigeführt, das wollen (wir)
natürlich auch haben. Ich hoffe, daß
meine Sturmabteilungen auch aus Männern
bestehen. Bisher hatte ich gar keinen Grund,
daran zu zweifeln. Wenn ich diese meine Leute im
rechten Augenblick energisch und geschlossen (
nicht entschlossen") einsetze, so gibt es
nichts, das ich nicht unterdrücken kann.
[...] -- 7 -- Die Politik des Andreas Hofer Bundes halte
ich sachlich für unzweckmäßig. Falls wir uns mit
Italien nicht gutstehen, dann werden wir, wenn
der Kampf beginnen sollte (gestrichen: die kriegerische Verwicklung mit Frankreich
kommen) auf anderen Wegen als über Italien
keine Kohlen und keine Rohstoffe hereinbekommen.
Mussolini verlangt kategorisch die Ausschaltung
der Südtirol -- Frage. Ich bin nicht
geneigt, wegen Südtirols deutsches Blut
vergießen zu sehen. Man wird auch die
Deutschen ganz gut an den Rhein bringen, aber
nie nach Meran oder Bozen, um dafür zu
kämpfen. Die Südtiroler Frage kann meines
Erachtens nur auf dem Wege der Kompensationen
später einmal gelöst werden. Alles,
was wir zur Zeit verhandeln können und
wollen, ist, daß keine Kollision der
lateinischen Völker zustande kommt. Gegen
Frankreich glaube ich, daß wir vor 2 oder
3 Jahrzehnten marschieren werden. Bei allen außenpolitischen Handlungen
müssen wir aber im Auge behalten, daß
wir auch bei dem besten außenpolitischen
Geschäft nicht mehr als 5 % verdienen
können, die restlichen 95 % werden die
Entente-Völker einheimsen. Dafür ist
unsere Sache von vornherein zu sehr verfahren.
Wir können höchstens die Sekundanten
Englands werden. England, selbst wenn es uns
noch so wohlgesinnt sein würde, wird
niemals zugeben, nachdem es einmal unsere Kraft
(unsere wissenschaftliche Kraft vor dem
Weltkrieg und unsere militärische im
Weltkrieg) kennengelernt hat, daß wir
wieder zur Macht kommen. Es wird uns als Belohnung für ewige gute
Dienste gewisse außenpolitische Freiheiten
gewähren, die wir nie anders als -8- über England erhalten können. Wenn
der Bolschewismus im Norden ausbricht, so
können wir weiter nicht verhindern,
daß Frankreich sich in die Regierung der
deutschen Verhältnisse einmischt. Es kann
höchstens gelingen zu erreichen, daß
natürlich Frankreich allein die gesamte
Entente zur Einmischung herangeholt wird, diese
Einmischung würde dann als Annektion gelten
und auf diese Weise würden die Franzosen
doch immer von ihren Verbündeten
gedämpft und überwacht werden. Wenn
dann einigermaßen Ruhe in Deutschland sein
wird, so wird nachgeholt werden müssen, was
bisher stets versäumt wurde. Man kann
Weltpolitik oder Kontinentalpolitik treiben.
Weltpolitik setzt voraus, daß man auf dem
Kontinent breite Basis besitzt. Bei Einschaltung
der weltpolitischen Richtung wird man immer mit
England zusammenstoßen. Man hätte
schon vor dem Kriege Weltpolitik treiben
können, dann hätte man sich mit
Rußland verbünden müssen.
England wäre dann vielleicht zerschmettert
worden, aber Deutschland hätte doch nichts
gewonnen; Rußland hätte Indien
bekommen und auf dem Kontinent wären sich
zwei Gegner gegenübergestanden,
Rußland und Frankreich. Das bessere wäre wohl,
Kontinentalpolitik zu treiben. Wir hätten
uns 99 (1899) mit England verbünden sollen,
hätten dann Rußland zerschlagen und
Frankreich gegenüber freie Hand bekommen.
Wenn Deutschland dann auf dem Kontinent der Herr
im Hause geworden wäre, hätte es nie
einen Krieg mit England gegeben. Das jetzige
nationale Regime Rußlands ist für uns
gefährlich. Sobald die Russen können,
werden sie denen an die Kehle gehen, die ihnen
so weit geholfen haben. -- 9 -- Darum wäre eine wichtige Aufgabe die
Zertrümmerung des Russenreiches und die
Aufteilung des Grundes und Bodens in
Rußland, der dann von deutschen Siedlern
besiedelt und von deutscher Kraft bewirtschaftet
würde. Dann könnten wir auf Machtzuwachs in
Europa rechnen, und wenn wir uns mit England gut
stünden, könnten wir die
französische Frage lösen, ohne
daß uns England etwas dreinreden
würde. Es muß also in Zukunft eine
Umstellung unserer Weltpolitik England
gegenüber eintreten. Zuerst müssen wir
sehen, daß wir Ellbogenfreiheit bekommen,
das ist das Notwendigste. Dann können wir
die Entente-Kommission hinausbringen; dann erst
kann die Regierung wieder im nationalen
Interesse arbeiten für einen nationalen
Krieg. Der würde dann sicher ein
siegreiches Ende nehmen. Für die
Geheimhaltung der Maßnahmen könnte
gesorgt werden. Es wurden auch vor dem
Weltkriege Sachen wie 42 cm Mörser,
Flammenwerfer u.a. geheimgehalten. Eine Feme wie
im Mittelalter zur Bestrafung von Verrätern
wäre jetzt nicht anzuwenden, weil damals
die Feme das einzige Gericht war, während
jetzt sich die ordentlichen Gerichte gegen eine
solche Feme stellen und den Verbrecher
schützen würden. Die Unterstützung Englands ist auf diese
Weise zu sichern, daß sich Deutschland und
England auf gemeinsame Interessen festlegen.
Eine direkte Zusicherung von Seiten Englands
werden wir nicht bekommen, dafür ist
England zu schlau. Wenn aber England sieht,
daß in Deutschland Kräfte
heranwachsen, die gegen Frankreich
auszunützen sind, ohne daß England
selbst Gefahr läuft, von diesen
Kräften belästigt [...] -- 11 -- Ich glaube, an dem Tag, an dem kein
Papiergeld mehr gedruckt wird, hört die
Entwertung der Mark auf. Gedruckt werden, wo
immer, neue Mengen des Papiergeldes, um die
Mißwirtschaft in allen Staatsbetrieben zu
decken. 450-500 Milliarden Defizit wird in den
Staatsbetrieben ausgewiesen, die nur durch immer
neue Papiergeldmassen gedeckt werden. Dieses
Defizit kann nur durch starke Maßnahmen
aufgehoben werden. Jetzt stehen überall da,
wo früher einer gestanden ist, im
Staatsbetrieb drei und mehr Mann. Das muß
aufhören. Gegen dieses Schmarotzerunwesen
kann aber nur eine brutale Regierung etwas
machen, nur ein Diktator, der auf jede
Popularität verzichtet, der sich sagt, ob
man mich haßt, ist mir gleichgültig.
Die heutigen regierenden Männer in
Deutschland sind nicht nur nicht klug, sondern
beschränkt, eitel, daher müssen sie um
die Gunst der öffentlichen Meinung buhlen
und richten alle ihre Regierungshandlungen
darnach ein. Wir brauchten Männer wie
Bismarck. Der Widerstand, der gegen die
Wirtschaftlichmachung der Staatsbetriebe
einsetzen wird, wird folgendermaßen zu
brechen sein: Der Diktator hat schon, wenn er auf den Plan
geht, mit dem Generalstreik zu rechnen; und
dieser Generalstreik gibt ihm die
Möglichkeit, an den Staatsbetrieben
gründlich aufzuräumen. Alles, was
nicht unter den von dem Diktator diktierten
Bedingungen arbeiten will, wird entlassen. Es
werden nurmehr die tüchtigen Leute
eingestellt. Die Leute, die durch
Zugehörigkeit zu einer Partei in die
Staatsbetriebe gekommen sind, bleiben
draußen. Wenn eine Fabrik Ordnung in ihren
Betrieb bringen kann, so kann es auch der Staat
in seinen ...] -- 14 -- schwinden, während es im privaten
Geldverkehr ruhig bleiben kann. Ich kämpfe
niemals (für) eine Form der Form wegen,
sondern mir ist überall der Zweck das
Höchste. Ich stehe auf dem Standpunkt der
rücksichtslosen Anerkennung des
Privateigentums und der persönlichen
Freiheit. Dabei ist mir Friedrich der
Große auch hier wieder ein Vorbild. Er hat
den Zins im Staatsfinanzwesen als unsittlich
abgeschafft. So kam es, daß er den
7jährigen Krieg beendete, ohne einen
Pfennig Staatsschulden zu haben, wenngleich er
sehr gewagte Finanzoperationen gemacht hat.
Andererseits hat er Banken gegründet, also
den Zinsendienst im Privatwirtschaftsleben
anerkannt. Für mich ist das Zinsprinzip
überall da schädlich, wo es mit dem
Staat in Berührung kommt. Was will die große Masse: - einen Herrn, d.h. eine Regierung, die
unter eigner Verantwortung handelt
- eine Regierung, die streng, aber gerecht
regiert, von der das Volk weiß,
daß alles, was sie tut, zum Besten des
Volkes geschieht, auch wenn es augenblicklich
nicht verständlich ist.
Ein Beispiel dafür ist Preußen im
7jährigen Krieg. Das Volk, das ungeheure
Lasten zu tragen hatte, erkannte, daß
alles, was der König tat, trotzdem zum
Besten des Volkes getan war. Das Volk verdiente
damals seinen König, doch war dieser
König auch wirklich ein Diener seines
Volkes. -- 15- Staatsform: Ich bin der Ansicht, daß, wenn das
deutsche Volk aus lauter Niedersachsen
bestünde, die beste Staatsform die
republikanische wäre. Dadurch wäre
Gelegenheit geboten, gerade die befähigsten
Köpfe für die Spitzen des Staates
gleichsam heranzuziehen. Die Republiken der
Niedersachsen waren jederzeit die stabilsten
Staatsgebilde. Die Niedersachten sind zu
vergleichen mit den Römern in ihrer
Blütezeit, diese reinsten Vertreter waren
so staatstüchtig, daß sie Monarchen
nicht brauchten. Nachdem nun aber auch andere
Volkselemente im deutschen Volk stecken, glaube
ich, daß wir ein monarchisches Idol
brauchen. Jedoch halte ich heute die Monarchie
für ein Unglück, da wir heute keinen
milden König, sondern einen blutigen und
rücksichtslosen Herrscher brauchen, und da
ich nicht glaube, daß unter den jetzigen
Kronprätendenten sich ein solcher findet.
Zuerst brauchen wir einen Diktator, der mit
aller Strenge regiert, dann etwas Ähnliches
wie das englische Lordprotektorat und dann, wenn
das Volk nach der harten Regierung sich nach
einer milden Leitung sehnt, dann ist die Zeit
für einen milden und gütigen Monarchen
gekommen, den dann das Volk anbeten wird. Im
Vergleich die Entwicklung wie die Dressur eines
Hundes, der zuerst zu einem strengen Dresseur
kommt und dann, wenn er genügend viel
durchgemacht hat, in die Hand eines freundlichen
Besitzers, dem er dann in aller Treue und
Anhänglichkeit dienen wird. -- 16 -- Religion: Ich sehe die christliche Religion als die
einzig mögliche ethische Grundlage des
Volkes an; dabei soll, wer Protestant ist,
Protestant bleiben, wer Katholik ist, soll
Katholik bleiben. Einen Religionskrieg sehe ich
für das größte Unglück, das
über unser Volk kommen könnte, an. Recht: Ich bin nicht für das Laienrecht. Unsere
moderne Welt ist zu kompliziert, als daß
mit Laiengerichten gearbeitet werden
könnte. Diese Laiengerichte sind zu
schwankend in ihren Urteilssprüchen. Das
gleiche Vergehen wird oft bestraft, während
es ebenso oft freigesprochen wird. Ich halte den
vereidigten Berufsrichter für den einzigen
geeigneten Stützpunkt in der
Rechtsprechung. Judenfrage: Die Judenfrage wäre zu lösen, wie
sie Friedrich der Große gelöst hat.
Er hat die Juden überall da ausgeschaltet,
wo sie schädlich wirken mußten, hat
sie aber andererseits dort beansprucht, wo sie
brauchbar waren. In unserem politischen Leben sind die Juden
unbedingt schädlich. Sie vergiften
planmäßig unser Volk. Ich habe
früher den Antisemitismus als grausam
angesehen, bin aber durch eigene Erfahrungen
dazugekommen, daß ich der glühendete
Feind des Judentums geworden bin. Ich
bekämpfe dabei das Judentum nicht als
Religion, sondern als Rasse. ~l7 -- Die Juden haben kein Recht zu herrschen, weil
sie keinen Funken von Organisationstalent haben. Sie
haben nie Regenten hervorgebracht. Sie sind die
geborenen Zerstörer, sie sind der Geist,
der stets verneint und schaffen allerdings bei
dieser Tätigkeit auch manchmal etwas
Gutes. Die Juden haben kein Recht zu herrschen, weil
sie keine Kultur besitzen, sie haben keine
eigene Kunst, keine Baukunst, die der sicherste
Ausdruck der Kultur eines Volkes ist. Sie sind
absolut unschöpferisch. Sie sind die
geborenen Zerstörer. Die Völker haben
eine Seele, während die Juden seelenlos
sind. Und nur Mathematiker. Dadurch ist zu
verstehen, daß nur Juden den Marxismus
gründen konnten, der die Grundlage aller
Kultur verneint und zerstört. Die Juden haben dabei damit gerechnet,
daß sie durch den Marxismus eine breite
Masse des Volkes bilden würden, ohne
jegliche Intelligenz, ein willenloses Werkzeug
in ihren Händen. Die Juden wollen eine
kastenähnliche Schichtung des Volkes
herbeiführen. Während eine arische
Nation immer wieder frisches Blut aus der Tiefe
in die Höhe zieht und dadurch ihren Bestand
ewig jung erhält, versuchen die Juden die
Menschheit in Kasten aufzuteilen und dadurch zum
langsamen Absterben zu bringen. Ein Beweis
für die Schädlichkeit des Kastenwesens
bildet das alte Ägypten und Indien. Das
Gegenbeispiel dazu bildet die katholische
Kirche. Ohne ihre vielen Mängel
nachzusehen, aber dadurch, daß sie ihre
Spitzen immer wieder aus den frischen und
unverbrauchten Kräften, die aus der Tiefe
emporwachsen, bildet, hat sie [...] -- 19 -- Es ist klar, daß die Juden für
ihre Eigenschaften und Fehler nichts
können. Aber in unserem Fall handelt es
sich nicht darum, ob sie schuld sind, sondern in
unserem Fall handelt es sich darum, sind wir
verpflichtet, das jüdische Joch auszuhalten
oder nicht. Der Löwe ist ein Raubtier. Dafür
kann er nichts, es liegt in seiner Natur.
Sicherlich ist aber der Mensch nicht
verpflichtet, sich den Überfall eines
Löwen gefallen zu lassen, sondern er
muß sich seiner Haut wehren wie es geht,
auch wenn der Löwe Schaden erleidet. Eine Lösung der Judenfrage muß
kommen. Wenn die Frage mit Vernunft gelöst
werden kann, dann wird es für beide Teile
segensreich sein. Wenn nicht, dann gibt es zwei
Möglichkeiten, entweder eine blutige
Auseinandersetzung oder die Armenisierung. Als
Mensch stehe ich übrigens auf dem
Standpunkt, den einst Bismarck ursprünglich
eingenommen hat, als er sagte: Erwarten
Sie von mir nicht, daß ich für Ihre
Emanzipationsgesetze eintrete, ich würde es
als Mann für schamlos empfinden, wenn ich
als Soldat vor einem jüdischen Offizier,
als gar vor einem jüdischen Richter stehen
müßte." Taktisch und politisch stehe ich in der
Judenfrage auf dem Standpunkt, daß ich
meinen Leuten die Überzeugung beibringen
muß, daß die Leute, die uns
gegenüberstehen, lauter Todfeinde sind. So
werde ich mir eine blind ergebene Schar bilden.
Ich darf nicht sagen -- wie wir Deutsche es
leider im Kriege getan haben -- , daß
unsere Gegner auch nicht gerade -- 20 -- alleinschuldig am Kriege seien. Ich nehme mir
auch hier das Beispiel an der katholischen
Kirche, die sagt, daß alles, was sie
behauptet, allein wahr und recht sei, und die
jeden Zweifel an ihrer Lehre auf das Schwerste
unterdrückt. |