On
May 10, 1941 Rudolf Hess made
his brave solo flight from
Ausburg to Scotland, on a
hopeless peace-mission, in a
specially adapted Me 110
fighter plane, and parachuted
out near the estate of the
Duke of Hamilton. He was held
as a prisoner by the British
secret service MI6 in a house
in southern England, then in
Wales until November 1945, and
was flound strangled in
Spandau prison, Berlin, on
Agust 17, 1987. |
Die Welt, Montag, 19. August 1987,
Seite 3
Der
letzte Gefangene von Spandau ist tot -
Blumen, Kerzen und nationalsozialistische
Töne Rudolf
Heß, seine Mission und sein
Schicksal Von DAVID IRVING "Um Gottes Willen", sagte Hitler und
schreckte auf. Es war gegen Mittag des 11.
Mai 1941. Karlheinz Pintsch, Chefadjutant
des Stellvertreters des
Führers" Rudolf Heß, hatte
dessen Brief soeben an Hitler
ausgehändigt. Und in der Tat: Abends
zuvor war Heß in sein zweisitziges
Jagdflugzeug vom Typ Me 110 allein
eingestiegen und hatte den nicht
ungefährlichen Fünfstundenflug
nach Schottland meisterhaft
zurückgelegt mit der Absicht, am
Privatlandeplatz des ersten schottischen
Lords und Everest-Fliegers, des ihm kaum
bekannten Herzogs von Hamilton, zu
landen. Dort hatte der damals 47jährige
Heß bei unerwartet früh
einbrechender nördlicher Dunkelheit
den ersten Fallschirmabsprung seines
Lebens gemacht. Mit Marschkompaß
ausgestattet, landete er kaum 18 Kilometer
von seinem Ziel entfernt und war wenige
Stunden später im vertraulichen
Gespräch mit dem verblüfften
Herzog. Heß hatte bemerkt, wie er
zunehmend von den starken Männern von
Partei und Staat beiseite geschoben wurde.
Buchstäblich mit einem Sprung wollte
er sich wieder profilieren: den
Weltfrieden wiederherstellen und - ihm
unendlich wichtiger - dem immer noch in
den Anfangsstadien steckenden Bombenkrieg
ein Ende bereiten *Walter
Rudolf Richard Heß, der Mann, der
die nächsten 46 Jahre seines Lebens
als Häftling - davon die letzten 21
in Einzelhaft - verbringen sollte, wurde
am 26. April 1894 als ältester Sohn
eines wohlhabenden deutschen
Import-Kaufmanns in Ibrahimieh, einem
eleganten Vorort Alexandriens, in Agypten
geboren. Nach gutbürgerlicher Erziehung in
der dortigen Deutschen Schule und privater
Erziehung zu Hause verließ er 1908
Ägypten, um das Evangelische
Kollegium in Godesberg am Rhein
aufzusuchen. Vom Vater Fritz
Heß als Nachfolger im
Familienbetrieb vorgesehen, besuchte er ab
1911 die renommierte Ecole
Supérieure de Commerce in
Neuchâtel, Schweiz, und setzte
seinen kaufmännischen Lehrgang in
Hamburg anschließend fort. Von Natur aus alles andere als
begeistert von den Aussichten eines
Kaufmanns in Ägypten, wenn er auch
dort eine Vorliebe für die feine
englische Art empfand, meldete er sich
freiwillig sofort bei Kriegsausbruch zum
1. Bayerischen Infanterieregiment. Aus der
Kriegsrangliste geht hervor, daß er
trotz schwerer Verwundungen bei Verdun am
12. Juni 1916 und in Rumänien am 25.
Juli 1917 bei seiner Einheit blieb. Durch
einen Lungenschuß zwei Wochen
später endgültig
niedergestreckt, blieb Heß bis
März 1918 in Kriegslazaretten. Verbittert und arbeitslos kam
Fliegerleutnant Rudolf Heß in
München im Februar 1919 an, verteilte
Flugblätter für die
antimarxistische, antisemitische
Thule-Gesellschaft, schrieb sich in der
Universität München ein, wo er
in Volkswirtschaft und politischer
Geschichte promovieren wollte, und lernte
dort den bayerischen Brigadegeneral, der
fortan sein Mentor und Wahlvater"
werden sollte, Professor Dr. Karl
Haushofer kennen. Die erste Begegnung mit dem
50jährigen Professor am 4. April 1919
war der Anfang einer stürmischen,
verhängnisvollen Freundschaft.
Haushofer gründete zu dieser Zeit
eine Schule für Geopolitik, eine
Lehre, die die Nationalsözialisten
zunehmend für sich selbst
beanspruchen sollten. Im Sommer des Jahres 1920 erblickte
Heß zum ersten Mal seinen
späteren Führer": Der
damals unbekannte Redner und Agitator
Adolf Hitler sprach vor einer winzigen
Versammlung im Münchner
Sternecker-Bräu. Begeistert von dem
Gehörten trug Heß sich in die
neue Partei als Mitglied Nr. 16 ein.
Hitler hatte die Nummer 7. *Beim mißglückten
Hitler-Putsch im Münchner
Bürgerbräu-Keller im November
1923 hatte Heß den Auftrag, die
bayerischen Minister Knilling, Wutzelhofer
und Schweyer als Geiseln zu verhaften.
Nachdem die Landespolizei am 9. November
den NS-Aufstand niedergeschlagen hatte,
suchte Heß zunächst bei
Haushofer, dann in Osterreich Zuflucht, um
sich dann gegen Ende des
Hochverratsprozesses gegen Hitler und
Komplizen der Justiz doch zu stellen. Zu 18 Monaten Freiheitsstrafe
verurteilt, durfte er die nächsten
Monate seines bis dahin recht
unaufschlußreichen Lebens in
nächster Nähe seines
Führers" auf der Festung
Landsberg/Lech verbringen. Hier entstand die intime Freundschaft
zwischen den beiden; entstand aber auch
der erste Band des unübersichtlichen
Hitlerwerkes Mein Kampf" - zum Teil
in die Schreibmaschine von seinem zum
Privatsekretär avancierten Rudolf
Heß diktiert. In den acht Jahren bis zur
NSMachtergreifung" diente Heß
seinem Führer als unkritischer,
zuverlässiger Gefolgsmann. Am 21.
April 1933 ernannte ihn der
Führer" zu seinem
Stellvertreter, und wenige Monate
später, am 1. Dezember, wurden ihm
auch die Rechte und Befugnisse eines
Reichsministers ohne Geschäftsbereich
zuteil. Um die unübersehbaren neuen
Arbeitsmengen bewältigen zu
können, die mit seiner Tätigkeit
als Bindeglied zwischen Partei und
Regierung verbunden waren, ließ
Heß eine Dienststelle des
Stellvertreters des Führers"
aufstellen und übertrug die Leitung
dieses Stabes an den
draufgängerischen, brutalen jungen
Landwirt Martin Bormann. Unter Leitung von Heß wurden die
Gewerkschaften und Hochschulen
gleichgeschaltet, Studentenbund,
Altherrenbund und Dozentenbund unter
NS-Herrschaft gebracht, eine neu
errichtete parteiamtliche
Prüfungskommission zensierte Presse
und Schrifttum. Mit den Maßnahmen des
NS-Bonzentums war Heß jedoch
keineswegs immer einverstanden. Er stellte
Schutzbriefe für gefährdete
Freunde (und auch Unbekannte) aus, wie
für Haushofer, dessen Ehefrau als
halbjüdisch galt. Er setzte sich auch
zugunsten des letzten Weimarer Kanzlers
Dr. Heinrich Brüning ein, dessen
Leben von randalierenden Einheiten der
Sturmabteilung bedroht worden war. Rudolf Heß bezeichnete sich
selbst in einem Privatschreiben als
die Klagemauer der Bewegung".
Unzählige Zuschriften und Beschwerden
aus dem Volk gingen über den
Schreibtisch in seiner bescheidenen Villa
im Münchner Vorort Harlaching. Er
regte sich nie auf, verdaute seinen Arger,
wurde seelisch immer labiler. Der letzte normale" Arzt, der ihn
in den Jahren 1936-39 betreute - der in
den Universitäten Tübingen und
München promovierte Dr. Ludwig
Schmitt -, glaubte, in seinem Patienten
die ersten Ansätze einer
Schizophrenie entdeckt zu haben; Heß
neigte, so meinte Schmitt Jahre
später, zum Psychopathen". Hinter den Kulissen wirkte Heß
eher mäßigend bei den sich
überstürzenden Übergriffen
der Partei: Für diese Aufgabe hatte
ihn Hitler ja vorgesehen. Er schützte
den kleinen Mann, soweit es im NS-Staat
noch möglich war. Im späteren
Kriegsverbrecherprozeß" gegen
ihn wurden seine geheimen Anordnungen in
diesem Sinne kaum erwähnt. Im Kriegsverbrecherprozeß 1945
wurde eingeräumt, daß
Heß in den Jahren 1933-37
Reden hielt, in denen er den Willen zum
Frieden und eine internationale
wirtschaftliche Zusammenarbeit zum
Ausdruck brachte". Ihm wurde jedoch in der
gleichen Urteilsbegründung
vorgehalten, er sei bis zum Englandflug
Hitlers nächster persönlicher
Berater geblieben. Das
Verhältnis zwischen den beiden", so
hieß es, war derartig,
daß Heß von den
Angriffsplänen schon bei deren
Entstehung Kenntnis gehabt haben
muß." Kein namhafter Historiker würde
diese Behauptung heute aufrechterhalten.
In Nürnberg wurde Heß seine
Mitgliedschaft am Geheimen
Kabinettsrat" vorgeworfen; dieses Gremium
war durch Hitler-Erlaß vom 4.
Februar 1938 errichtet worden - es hat
nicht ein einziges Mal getagt. Von Berlin aus führte Hitler
Deutschland in seinen Krieg. Heß
aber haßte das Berliner
Pflaster", wie er sich in Privatbriefen an
seine noch in Ägypten lebenden Eltern
ausdrückte. Als untätiger
Statist saß er auf dem
Reichstagspodium am 1. September 1939
rechts neben seinem Führer" und
hörte, wie Hitler ihn zum ersten
Nachfolger nach Hermann Göring
proklamierte. Damit würde Heß,
wie Professor Haushofer ihm gratulierte,
zum dritthöchsten Mann im
Reich". Der Schein aber trog nach wie vor.
Ohne wirkliche Macht und ohne Befugnisse
saß er in der Parteizentrale im
Braunen Haus in München. Nach der Niederwerfung Frankreichs
begleitete er Hitler zum
Waffenstillstands-Zeremoniell in
Compiègne. Daß der Krieg
nunmehr gegen England fortgesetzt werden
sollte, war ihm genauso unsympathisch wie
seinem Staatsoberhaupt. Er unternahm geheime Friedensschritte:
Ein Berliner Rechtsanwalt wurde nach
Stockholm mit den autorisierten
Friedensbedingungen geschickt; und
Heß wurde angewiesen, mit seinen
noblen englischen Freunden Kontakt
aufzunehmen. In den ersten Septembertagen 1940
bemühte sich der Stellvertreter
Hitlers darum, diese Kontakte
herzustellen. Haushofer junior schlug den
schottischen Herzog von Hamilton als
Gegenpol vor; ein Brief wurde entworfen
und am 23. September 1940 über
Lissabon abgeschickt mit dem Vorschlag
eines Geheimtreffens in Portugal. Aus englischen Akten geht hervor, das
Schreiben wurde von der britischen
Postzensur abgefangen und dem Geheimdienst
ausgehändigt. Es blieb vorläufig
unbeantwortet. Retrieved
from the wreckage of Hess's Messerschmitt
was this cylindrical astronomical
calculator - which used slide-rule
techniques to navigate by the stars to a
predetermined destination. U-boot
commanders used an even more accurate
version. The "Astr. Höhen- und
Azimutrechner AR1" was manufactured by the
pioneer slide-rule company Dennert &
Pape of Hamburg-Altona founded by Johann
Christian Dennert and Martin Pape in 1863
(Photo: Ingrid Norrmén
collection) Heß faßte nunmehr den
tollkühnen Entschluß, nach
Schottland zu fliegen. Am 4. November
verfaßte er einen Abschiedsbrief an
Frau und dreijährigen Sohn. Sollte
der Flug nicht von Erfolg gekrönt
sein, so hieß es darin, so war
das Ziel, das ich mir stellte, des vollen
Einsatzes wert. Ihr wißt, ich konnte
nicht anders handeln." Gleichzeitig
entwarf er ein langes Schreiben an den
Herzog, welches er mitnehmen wollte; der
Brief ist verschwunden. Nach dreifach
mißlungenem Versuch, den Flug
durchzuführen, startete Heß -
dieser motorisierte Parsifal", wie
Haushofer ihn wohlwollend nannte - gegen
18 Uhr am 10. Mai 1941. Nicht den König Englands erreichte
er, sondern er fiel den Beamten,
Ärzten und Begleitern" des
britischen Geheimdienstes SIS in die
Hände als persönlicher
Prisoner of State" des
Ministerpräsidenten Mr.
Churchill. Churchill dachte nicht einen Augenblick
daran, auf die von Heß
überbrachten Angebote einzugehen.
Sein Kommen sollte, wie Cadogan
schmunzelnd feststellte, nur
lügenhaft" (mendaciously)
ausgeschlachtet werden. Zunächst im Tower of London
eingekerkert, wurde Heß am 20. Mai
1941 in ein extra hierfür
eingerichtetes Sonderlager Camp Z"
mitten im britischen
Heereshauptstützpunkt Aldershot
südlich von London gebracht und gegen
die Außenwelt abgesperrt. Juristisch als Kriegsgefangener
betrachtet, wurde Heß Tag und Nacht
von versteckten elektronischen
Abhörmitteln überwacht (entgegen
den Bestimmungen der Genfer Konvention)
und mit radikalen Mitteln auf Churchills
persönliches Geheiß
ausgequetscht". Bis zum 26. Juni
1942 -an diesem Tage wurde er nach Wales
umquartiert - wurden mehr als 100
Abhörprotokolle angefertigt, wovon
allerdings nur zwei, Nr. 28
beziehungsweise Nr. 98, bisher freigegeben
worden sind. Heß
blieb stumm - nicht einmal irgendwelche
Kenntnisse von Hitlers Absichten gegen
Rußland verriet er, sondern
wiederholte immer wieder, er sei hierher
gekommen, um eine Verständigung
zwischen Deutschland und England
herbeizuführen. Zunehmend seelisch
geplagt durch das Scheitern seiner
Friedensmission und die lange Einzelhaft,
tauchte Heß immer tiefer in einen
schizophrenie-ähnlichen Zustand. *Er blieb bis zum Schluß ohne
Reue, bekannte sich zu Adolf Hitler,
solange der Name ihm im versteinerten
Gedächtnis blieb. Trotz des angetäuschten
Gedächtnisschwunds entging Heß
dem Nürnberger
Kriegsverbrecher-Prozeß nicht. Am 1.
Oktober 1946 verurteilte ihn der
Internationale Militärgerichtshof
(IMG) - der freilich weder das eine
(international) noch das andere
(militärisch) war - zu
lebenslänglichem Gefängnis. Daß er sich überhaupt auf
der Anklagebank befunden hatte, war
lediglich seinem längst bedeutungslos
gewordenen Titel als Stellvertreter
des Führers" zu verdanken: Denn die
bekannten Kriegsverbrechen und
NS-Verbrechen gegen die Menschlichkeit
waren ja erst nach seinem Weggang begangen
worden (und in diesen Anklagepunkten wurde
er vom IMG freigesprochen). Ausgerechnet
wegen Verbrechen gegen den Frieden wurde
derjenige, der sein Leben des Friedens
wegen riskiert hatte, für schuldig
erklärt. Die Russen, die einen nie ganz
geklärten Haß gegen ihn
schürten -wohl deswegen, weil sein
tapferer Verteidiger Dr, Alfred Seidl dem
IMG das peinliche Geheime
Zusatzprotokoll" zum
Molotow-Ribbentrop-Pakt vom August 1939
vorlegen konnte -, hatten das Todesurteil
verlangt. In
einem für das Ansehen der
internationalen Justiz kaum
förderlichen Kuhhandel wurde ein
deutscher Generaloberst den russischen
Richtern ausgeliefert, Alfred Jodl wurde
im letzten Augenblick auf die Todesliste
gesetzt, Heß durfte mit Albert Speer
und den sonstigen überlebenden
Verurteilten den letzten Flug - nach
Berlin-Spandau - antreten. Das alles war vor mehr als 40 Jahren.
Die Sieger hofften wohl, Heß werde
wie die anderen bald sterben. Er tat
diesen Gefallen nicht. Der
britische Historiker David Irving hat
sich durch mehrere
Veröffentlichungen einen Namen als
Experte des Dritten Reiches gemacht. --
Die Welt
Right:
Published in January 2010 - the Focal
Point Classic series edition of David
Irving's full length book (440 pages)
HESS, The Missing Years: $50 incl
shipping: click image to order |
see
the free download
Our dossier on Hitler -
David
Irving: Hess: The Missing Years
(free download)
-
-
Did
Duke of Hamilton have a secret meeting
with Hess before the one recorded in
the archives?
-
British
attempts to free Hess from Spandau were
thwarted by Russians
-
Sept
2007: documents reveal Moscow allegedly
blocked plans to free Rudolf Hess |
persecuted
Hess 'because he plotted against
them'
-
Alfred
Hess writes to his brother Rudolf, Feb
12, 1942
-
Die
Welt, Germany's biggest newspaper,
asked David Irving, praised as an
"expert on the Third Reich," to write
his obituary
- The
secret Rudolf Hess files hoarded by his
widow, listed by David Irving in
1990
-
Download
Mr Irving's inventory of these files,
and excerpts from them - mostly in
German (pdf 400k)
-
David
Irving: a Radical's Diary, 1990:
searching the secret files of Rudolf
Hess
|