Photo:
Margaret Himmler with Gudrun, ca 1930 (Marga's
album: US Holocaust Memorial
Museum). Marga Himmler
geb. Boden writes more letters to Heinrich Himmler,
1931-1932 Source:
NSDAP Hauptarchiv, Hoover Institution,
Stanford Comments
and corrections welcome
[printed heading] Der
Bundschuh Kampfblatt
für das erwachsende deutsche Bauerntum.* Schriftleitung: Heinrich Himmler, Waltrudering, München-Renk VIII. Druck u. Verlag, "Der Donaubote,"
Ingolstadt Waltrudering 11.10.31
Mein lieber Guter! Wir sind Beide gesund u. Munter. Püppi ist
frech u. lieb. Bei diesem herrlichen Wetter viel
draußen. Gestern Nachmittag rief
Klußmann an u. durch ihn erfuhr ich daß
ein neues Kabinett gebildet ist. Wenn nun nicht
Reichstag ist, kommt ja der Brief zurück. -
Mit der Post ist nichts Besonderes gekommen, ich
sende Dir nur was ich denke, daß es Dich
interessiert. Schicke den Leuten doch bloß
die J. u. damit die Sache aus der Welt kommt, u.
schicke nur dann gleich den Abschnitt. Damit ich
keine Unannehmlichkeiten habe. Zu dem andern Briefe
gehören noch mehrere Schreiben. Ganz
interessant nichts Aufregendes. Aber ich dachte
vielleicht willst Du den Herrn in B. sprechen. -
Elfriede hat geschrieben, nichts von Kummer aber
ich möchte mir doch überlegen, ob ich
nicht kommen will. Geh' zu ihr u. erkläre ihr
alles, es ist doch unmöglich. Schulden zahlen
müssen wir. Sei doch so gut und bringe mir ein
Brettchen für das Fenster für meine
Kakteen mit. Solltest Du zu Vater fahren. Denke an
Obst. Die Elfriede möchte gerne in den
Reichstag. Auch noch ein Bundesbruder
[Apollo] von Dir schreibt deswegen.
Adresse: Gerhard Eisenschmid, z.Zt. Zossen,
Marktplatz 9. Plötzlich kennt er Dich. Zu
schade, daß ich vergessen habe, Dich zu
bitten, doch auch Frida eine Karte aus Harzburg zu
schicken. Sie hat sie doch verdient, u. man sollte
doch nur Pgs., die es wirklich verdient haben,
berücksichtigen. Geld auf Konto Frick ist auch
gekommen, soll ich es an Weikert weiterleiten? -
Frau Weber kommt morgen, er hat mich noch mal
angerufen. Donnerstag schlachte ich meine
Gänse, ich habe kein Fütter mehr. Wie
wird wohl Harzburg verlaufen sein? Und was wird
sonst werden? Wie angenehm für mich, daß
Dich der Kl. [Klußmann] sprechen
wollte, nun weiss man doch wenigstens etwas!
Hoffentlich schreibst Du bald mal. Ich nähe
viel, denn ich muß doch bis Donnerst. fertig
werden. Denke bitte an das Geld. - Was will ich
einmal gerne bei all den großen Erlebnissen.
Ich hoffe immer noch, daß es bald mal geht.
In d. Radio ist verkündet worden, daß
Hitler in Begleitung von Göhring [sic]
bei Hindenburg war. Ob das einen Zweck hatte? - Ich
hatte doch an meinem Pullover falsch gearbeitet u.
mußte .....ren. - Denke an Dich u. Deine
Gesundheit. Du wirst sie noch brauchen. Und in
Braunschweig ja Vorsicht. Jeder weiß
daß ihr alle dort zusammen kommt. Mein guter
Geliebte schreibe u. sei herzlich
gegrüßt - u. geküßt von Deinen
- Beiden Großen.
-
*
The Bundschuh was a laced-shoe which was the
emblem on the standards carried by peasants
during the twenty years or more of peasant
revolt at the end of the fifteen century in
south-western Germany. Under the same flag, the
peasants had successfully fought the French
troops along the Upper Rhine for five years from
1439. The peasant ringleaders invariably came to
a sticky end, but it signalised the way forward
as Himmler saw it at that time -
instrumentalising farmer unrest against the Big
City.
Waltrudering 14.11.
[1931?] Mein
lieber Guter, Du böser Mann! Heute hatte ich keinen Brief von Dir. Nur
gestern den Kerzen am Bahnhof. Dem Fratz geht es sehr gut. Ich habe ihn gestern
u. heute gefüttert. Er schluckt, als wenn er
sticken müßte, aber spuckte nicht.
Trinkt trotzdem noch sein Fläschen. Mit der
Post ist ein Schreiben vom Staatsanwalt gekommen.
Du bist weil Du noch ein unbescholtener bist zu
200.-M Geldstrafe verurteilt. Was nun? Tue ja etwas
dagegen. Striesberger schreibt Du möchtest
eine größere Summe zahlen. Bonnaker
schreibt, er hätte sich schon andere Leute
besorgt, nimmt aber zum Frühjahr wieder
welche. Berta ist frech u. faul. Die Sache läuft
beim Arbeitsamt u. sie schicken mir schon Sonnabend
od. Sonntag eine neue zum Vorstellen. Damit ich
nicht ohne bin. Die Berta muß auf dem
schnellsten Wege heraus, weil sie zu
unverschämt wird. Der Vater läßt
nichts von sich hören. Ich suche nach eine Zallkarte [sic]
für die 80.-M aber ich finde keine. Du hast
sie alle in M. Im Garten war ich fleißig. B.
mußte auch helfen. Bis auf das B... ... die
Kartoffeln waren alles umgegraben. Dann allen Dung
weggekartet u. den Haufen umgesetzt. Eine
Hundearbeit, da ich doch die Steine, auch noch
heraus suchen mußte überhaupt Steine
gibt es. Es ist so kalt, ich gehe zu Bett u. bade.
Morgen früh weiter. Ich nehme dann den Brief
nach Haar und Herr Widkopf hatte heute die
bestellten Sachen einfach in den Garten gelegt weil
wohl niemand aufgemacht hat u. der Hund hat nicht
gebellt. ... die Haupt... habe ich vergessen. Mein
Haus ist der Treffpunkt aller Nationalsozialisten
Waldtruderings. H Bischmann u H Sch... Frau
D...kel. Alles wegen der Wahlen. Die behaupten
erwählt Dich nie auch wenn wir in keller
daraufsetzen. H R will nicht auf die Liste. Der ...
Schönbohm jagt durch die Gegend u. war heute
auch bei mir. Ich habe ihn geraten, da die Listen
erst am 21. abends 8 Uhr abgegeben sein
müssen, auf Dich zu warten. Es machte mir viel
Spaß all die ... zu hören. Vorsicht vor
Freund. Doch alles mündlich Gute Nacht, gute Geliebter. Nun in aller Eile. Es geht uns Beiden gut.
Bohs(?) soll heute heraus. Ich gehe nach ... 1000
Grüße an Elfriede u. Mann Diesprecht(?)
alles. Nun zu den Eltern, [rest is
illegible.] Eben kommt 3x Post an. Du wie freue
ich mich, daß Dir alles so gut gefallen hat.
Mache Dir keine Sorge. Montag kann ich schon eine
Neue haben.
Waltrudering 29.11.
[1931?] Mein
Liebchen! heute kam Dein lieber Brief u. von der Else eine
Karte, sie ist im Umzug nach Darmstadt. Es geht Dir gut hoffentlich strengt Dich das
viele reden nicht zu sehr an. Keine ... von mir. Dienstag nur die Bäume gestrichen. Abends
sicher aus Faulheit schlecht geschlafen trotzdem
ich noch gebadet habe. Mittwoch vormittag den
größten Dreck vom Auto abgekratzt.
Nachmittag höre u. staune man 4 Uhr nach M.
gefahren. Besorgungen gemacht u. beim Notariat die
20M bezahlt. Zurück mit dem Automnibus der so
erdrückend voll war, daß man ihn nie
wieder benutzen darf. Heute vormittag war der
Mensch von der Krankenkasse da, der behauptet, ich
hätte falsche Angaben gemacht (Magdas Gehalt
....). Ich habe sofort einen eingeschriebenen Brief
an die Landkrank. geschrieben, wenn Du kommst
müssen wir die Sache regeln. Dann war ich mit
Magda ... ... auf in Haar für das
Bäckerei. Draußen liegt Schnee es war zu
schön. Der ... kam nachgelaufen u. bellen ...
... wenn er im Hause liegt ... war aber wirklich
gut. Gestern habe ich herrlich geschlafen...
[Rest illegible on this copy]
[printed heading] Der
Bundschuh Kampfblatt
für das erwachsende deutche Bauerntum. Schriftleitung: Heinrich Himmler, Waltrudering, München-Renk VIII. Druck u. Verlag, "Der Donaubote,"
Ingolstadt Waltrudering 5.3.32 Mein
lieber Guter! Du wirst mich doch von M. anrufen?
Glücklich bin ich hier gelandet, u. fand
Püppi wohl u. munter vor. Das Geld von der
Post habe ich noch nicht, ich telefonierete mit ihr
u. sie behaupten Du hättest gesagt, Du
würdest es selber abholen. - Lydia kommt
morgen früh, Bas.* holt mich ab, Püppi
nehmen wir auch mit. Nachmittags sollten wir zu
Klussmanns, aber ich habe abgesagt, für L. zu
viel. - Dienstag müßte dann der Bast.*
meine Därme u. das Fleisch abholen. Dann bist
Du ja da u. kannst es ihm sagen. Wir sehen uns dann
erst Dienst. Nacht, weil ich Dienstag nicht
hereinkomme. Hier alles beim Alten. Heute Nacht
hatte man unsern ganzen Zaun mit unseren Plakaten
beklebt. So daß viele Menschen stehen bleiben
u. lesen. über die Dtz habe ich geschrieben
auch die Kaninchen bestellt. Dein Koffer ist
gepackt,hoffenlich ist alles drinnen. - Also Dienstag Wiedersehen
- 1000 Grüße u. Küsse
- Deine
- Marga
[*Himmler's
first Chauffeur was Hans Bastian who
accidently shot himself with his MP 38 on May
25, 1940, ten days before his tenth anniversary
as Himmler's driver. See then-and-now photos of
the same grave in After the Battle No 19
p17.]
Waldtrudering
20.3.[1932?] Mein
guter Geliebter! Heute kam Deine liebe Karte von unterwegs.
Mitlerweile [sic] bist Du bei Elfriede in
B. gelandet. Mir geht es nicht gut. Heute ist schon
der 20. u. immer noch nichts. Was soll nur werden.
Man muß immer zu daran denken. Ich gehe nun
nach Haar u. bringe den Brief hin, damit Du in
morgen hast. Rufe mich doch am Freitag abend an,
oder Sonnabend früh. Prützerle geht es
sehr gut. Es lacht und kreischt vor Freude. Gester rief mich ganz erregt der Baron an. Ich
gab ihm Deine Adresse am Gau. Jemand aus P. ist
hier u. nicht empfangen. Außerdem hat der
Hess einen Brief ohne Anrede an den Baron
geschrieben. Weil es böse ist, daß der
B. der die Sache damals gesagt hat u. nicht ihm
selbst. Doch schrecklich, so etwas ist doch
überflüssig. Dienstag waren Schönbohms hier ganz nett.
Und am Mittwoch waren Frl. M. u. ich bei Frau
Oberst Schiller. Es wr sehr nett. Sie will Sonntag
zu uns kommen. Frl. M macht sich ganz gut. Marie auch. Dienstag kamen die Kl. Rücken, 23 nur und
10 sind schon tot. Verklamt, nicht ausgebrütet
kamen sie hier an. Nie wieder so etwas. Der
Brutapparat kommt auch nicht recht in Gang u.
kostet so viel Petroleum. Die Puten und Hühner
liegen sehr gut. Ach Güterchen was wird bloß mit
mir. Die Kaninchen rühren sich noch nicht. Der
eins trifft ganz langsam Vorbereitungen. Die
anderen glaube ich sind auch garnicht gedeckt, eins
bestimmt nicht. Draußen liegt jeden Morgen etwas Schnee.
Am Tage ist es aber immer etwas warm. Finsen(?) hat geschrieben ich hab es Fischer
telefoniert. Auch Franz Schmidt, er kann das so
nicht machen. Nun der Brief hat Zeit. Sonst nichts
besonderes mit der Post. Schimauer(?) telef. er
bietet das Haus Clemensstr. 22 an. Sonst eins in
Laim, was wir Mittwoch besichtigen können. Man
wird so unruhig. Rufe an. - Grüße 1000mal
- mit vielen herzlichen Grüßen u.
Küssen
- [M]
Waldtrudering, 27.4.32 Mein
guter Geliebter! Gestern abend im Radio hörten wir dass der
Reichstag am 9. aufgeht. Nun bin ich der Ansicht,
dass es richtig wäre, ich komme Freitag oder
Sonnabend auf einige Tage nach hier fahren, so
müst Du aber doch am 9. in B. sein u. wir
sehen uns dann doch öfter wie hier. Rufe mich
an, u. auch die Elfriede, damit sie weiß,
daß ich komme. Vergiß nicht das Geld
abzubestellen Fr...iert. Denn es käme dann
doch nur zurück. Pfingsten könnten wir
dann vielleicht ein kl Ausflug in die weitere
Umgegend von B. machen, es wäre doch herrlich.
Ich schreibe selbst, sofort an die Elfriede. - Rufe
mich doch morgen Abend an, denn ich fahre auf jeden
Fall 3. Klasse u. maß dann morgens früh
weg. Den Bastians werde ich schon bekommen. Mein guter Geliebter, denke auch an Dich, damit
Du gesund bleibst. Ich freue mich so sehr - mit 1000 herzlichen Grüßen
- u Küssen Dein
- M.
Website
note: Many stolen letters to and from Marga Himmler
are in private hands in Israel, as this
Bundesarchiv memo shows: Vermerk
Dr. Henke, Bundesarchiv, vom 12.03.1984: - a)
Himmlers Briefe an seine Frau Marga aus den
Jahren 1927 - 1945 (Mikrofilmvorlagen, insgesamt
15 Mikrofilmrollen mit insgesamt ca. 700
handschriftlichen Briefen)
- b)
Tagebuch Margarete Himmler, 1909-1916
(Originalvorlage, handschriftlich)
- c)
Tagebuch Margarete Himmler über ihre
Tochter Gudrun, 1929-1936 (Originalvorlage,
handschriftlich)
- d)
Tagebuch Margarete Himmler, 1937-1944
(Mikrofilmvorlage, 3 Mikrofilmrollen,
handschriftlich)
-
-
1927 Marga Siegroth
geb. Boden writes her first letters to Heinrich
Himmler
-
Marga Himmler
geb. Boden writes more letters to Heinrich
Himmler, 1928-1929
-
1945-1946? A Nuremberg
lawyer questions Himmler's wife
-
The
private diary of Himmler's wife Marga
1937-1945: pdf, 0.5MB. Translated into
English; edited and annotated by David Irving |
German
original text (pdf; extracts only)
|