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Heinrich Himmler (centre), Reinhard Heydrich and
Gestapo chief Heinrich Müller discuss the
Bürgerbräu attempt on Hitler's life,
November 1939 (Illustration from David Irving's
forthcoming Himmler biography) [Oktober
1941] Erklärung des Stellvertretenden
Reichsprotektors, SS-Obergruppenführer
Heydrich, gegenüber der neu eingesetzten
Protektoratsregierung DIE geschichtliche Fehlentwicklung zur
Eigenstaatlichkeit und die Zeit der Republik selbst
haben die Bevölkerung Böhmens und
Mährens bewußt von der organischen
geopolitischen und geschichtlich gewachsenen
Zugehörigkeit zum Reich wegerzogen. Die
politischen und geistigen Drahtzieher des Westens,
der plutokratischen Mächte und - im
Mäntelchen eines sogenannten Panslawismus -
die bolschewistischen Mächte haben diese
Fehlerziehung mit allen Mitteln gefördert und
die Heranbildung einer seit kurzem entwickelten,
prozentual viel zu zahlreichen egoistischen und
ehrgeizigen Intelligenzschicht forciert.
Während in der Welt, insbesondere in
Mitteleuropa, bereits der Kampf um die
Grundelemente der Weltanschauungen entbrannte,
während das Reich bereits im
Entscheidungskampf um die Abschüttelung der
gleichen Kräfte stand, ließ die vorher
erwähnte Entwicklung den Raum Böhmen und
Mähren zu einer der Europa gefährdendsten
Bastionen gegen das Reich werden. Der Führer,
welcher - in seiner seherischen Schau die
Entwicklung der Geschehnisse vorausahnend - alle
Kräfte für den entscheidenden Kampf zu
mobilisieren trachtete, mußte daher im
Interesse Europas Front gegen die Kräfte und
Staaten machen, die aus der Fehlbetrachtung ihrer
eigenen Geschichte heraus die Befreiung Europas und
damit ihre eigene Freiheit gefährdeten. Während diese Kräfte in Böhmen
und Mähren auf der einen Seite eine
unerhörte Aufrüstung materieller Art und
eine geistige Aufpeitschung der Bevölkerung im
Rahmen ihrer Führungsverantwortlichkeit
betrieben, waren sie andererseits zu feig, um die
militärischen Konsequenzen aus ihrem
bisherigen Verhalten zu ziehen, nämlich: im
Herbst 1938 zu kämpfen. Während der Herr
Staatspräsident Dr. Hácha in weiser
Erkenntnis der geschichtlichen Geschehnisse
staatsrechtlich und auch für seine Person zum
Reich zurückfand, hat die von ihm berufene
Regierung, mit einigen Personenveränderungen
also auch die letzte Regierung, nicht jene
Konsequenz gezogen, die aus diesem
äußeren Akt auch innerlich zu ziehen
waren. So konnte unter den Augen dieser Regierung
eine nicht unbedeutende Widerstandsbewegung
erstehen, die das Reich zu enttäuschen,
Böhmen und Mähren aber in seiner
Gänze zu gefährden imstande war. Die letzte Regierung hat trotz einer sonst
vorzüglichen Nachrichtenkenntnis der Dinge des
Raumes aus Unfähigkeit oder
Fahrlässigkeit oder - wie einige prominente
Beispiele zeigen - bewußt diese Entwicklung
nicht bekämpft. So war es mir nach meiner Einsetzung als
Stellvertretender Reichsprotektor vorbehalten, den
Herrn Staatspräsidenten zu unterrichten und
mit harter Hand das nachzuholen, was die
tschechische Regierung in zweieinhalb Jahren
versäumt hatte. Sie, meine Herren, haben eine
große, wenn auch schwere Aufgabe vor sich.
Ihre Regierungskundgebung zeigt, daß Sie die
Probleme in ihrer ganzen Tiefe erkannt haben und
gewillt sind, grundsätzliche Arbeit zu
leisten. Diese Arbeit wird sich auf zwei Ebenen
bewegen: Einmal werden Sie in Ihrer Arbeit im engen
Kontakt mit mir und dem Staatssekretär jenen
auf gegenseitigem Vertrauen beruhenden
Führungs- und Arbeitskreis bilden für die
Lösung aller Aufgaben in diesem Raum. Auf der
anderen Seite werden Sie die schwere Aufgabe haben,
die verbrecherische Entwicklung in der Erziehung
und Führung der tschechischen Bevölkerung
von Grund auf zu wandeln und sicher oft gegen
Unverstand und Ablehnung die tschechische
Bevölkerung zu ihrem Besten hinzuführen,
Der Schwerpunkt wird in einer richtigen und klaren
Erziehung der Jugend liegen. Die Zeit parlamentarischer
Ministerratsbeschlüsse, die eine praktische,
aktive Regierung und Führungsarbeit
verhindern, ist endgültig zu Ende. Aufgabe des
Vorsitzenden wird es vor allen Dingen sein, bei der
wichtigen Auf klärungs- und
Erziehungstätigkeit die Einheitlichkeit und
die Stoßkraft der neuen Regierung immer
gleich stark zu halten. Je kleiner die Ministerien
in ihrer Führungsapparatur sind, um so
aktiver, um so erfolgreicher wird die Arbeit sein
können. Die Voraussetzungen gegenseitigen
Vertrauens sind, daß alle Momente der Taktik
in diesem engeren Vertrauenskreis zu unterbleiben
haben; Taktik wendet man nur Gegnern gegenüber
an. |