Alabama,
Thursday, July 7, 2005
Interview
David Irvings mit einer deutschnationalen
Zeitschrift über die
Himmler-Affäre
Herr Irving, Dokumente des Britischen
Nationalarchivs sollten beweisen, dass Heinrich
Himmler vom britischen Geheimdienst ermordet wurde.
Doch die Papiere sind offenbar
gefälscht? DAS kommt mir alles bekannt vor. Der
Stern, Hitler-Tagebücher",
April 1983! Da verlangte ich ebenfalls die
gerichtswissenschaftlichen Untersuchungen,
Labortests am Papier, an Tinte, Klebstoff, usw.,
und diese haben schließlich die Dokumente
als gefälscht entlarvt. In diesem Falle ist
es anders herum: eine Churchill-nahstehende
britische Zeitung will nur anhand einer
oberflächlichen
Prüfung durch Mikroskop behaupten, die
drei inkriminierenden Dokumente mit der
Anweisung, den Reichsführer-SS gleich nach
der Festnahme in Lüneburg zu ermorden,
seien gefälscht. Ich sage: das reicht nicht
aus, auch hier muß man die Labortests
durchführen -- Papier, Tinte, -- und auch
Schreibmaschinenvergleiche usw.
durchführen.Weshalb bin ich in dieser Sache so verbissen?
Am 17. September 1944 unterfertigten Winston
Churchill und Franklin D Roosevelt
ein auf Briefkopf Downing Street aufgesetztes
Memorandum,
des Inhalts, die 100 führenden Nazis seien
sofort nach der Gefangenennahme und
einwandfreien Identifizierung ohne Prozeß
dem Tode zuzuführen. Ich habe dieses Papier
mit Originalunterschriften in den Akten
Roosevelts gefunden und als erster
veröffentlicht ("Nuremberg,
the Last Battle"). Bei seinem Kremlbesuch
Mitte Oktober 1944 nahm Churchill es mit.
Für Winston vollkommen unerwartet weigerte
jedoch ausgerechnet Joseph Stalin seine
Zusage, und bedeutete, es müsse Prozesse
geben, sonst würde die Welt nachher
behaupten, die Alliierten hätten etwas zu
verbergen! Die Archive beweisen aber, Churchill machte
trotzdem weiter, er haute in die gleiche Kerbe:
die Dokumente beweisen es, und eine Anzahl
führender Persönlichkeiten wurden
gleich nach der Festnahme kurzerhand liquidiert.
Nicht nur die Deutschen, sondern die
Verbündeten auch: Benito Mussolini,
auf Kopfnicken Churchills gelyncht, die Befehle
dazu auf SOE-Kanäle übermittelt an die
Partisanen; sein ganzes Kabinett an die Mauer
gestellt.
Unabhängig von den (gefälschten)
Dokumenten haben Sie seit langem bezweifelt,
daß Himmler am 23. Mai 1945 - zwei Tage nach
seiner Gefangennahme - in einem britischen
Gefangenenlager in Lüneburg mit Hilfe einer
versteckten Giftkapsel Selbstmord beging, wie die
offizielle Version lautet. Von welchem Hergang
gehen Sie aus? - Erstens: seitdem das obige
Churchill-Memorandum
gefunden wurde, mußte die Vermutung
naheliegen. Es autorisierte solche
Liquidierungen von höchster Stelle.
- Zweitens, die Ungereimtheiten und
Unstimmigkeiten in der amtlichen Version des
Todes Himmlers: der Arzt habe Himmler zum
Fenster geleitetet, um besseres Licht
für die Mundprüfung zu bekommen. Es
war aber 23 Uhr abends am 23. Mai 1945.
- Drittens, Himmler und die ihn
begleitenden Adjutanten Werner
Grothmann bzw. Horst Macher wurden
schon am 21. Mai festgenommen. Das geht aus
den Akten hervor. Die amtliche Version sagt
Himmler wurde am 23. Mai verhaftet. Was war
in den dazwischenliegenden Tagen los?
- Viertens:
Himmler bekam ein Faustschlag
ins Gesicht (gebrochene Nase); die Brille
in den Fotos ist nicht die eigene; an der
Leiche waren überhaupt keine Zeichen
einer Zyanose (bläuliche Färbung);
keiner erwähnt ein Mandelgeruch
(Zyankali) -- dagegen und zum Vergleich als
die US-Gefängniswachen in die
Nürnberger Zelle des sterbenden
Hermann Göring Oktober 1946
stürzten, müßten Sie sogleich
wegen des starkgiftigen Zyankaligeruchs
zurücktreten.
- Fünftens: Der Obduktionsbericht
erwähnt merkwürdigerweise keine
Todesursache!
Meine akademischen Kollegen in der Zunft --
die Realhistoriker -- haben mir in diesen Tagen
nach müheseliger Forschung im britischen
Staatsarchiv weiterhin mitgeteilt, die Indizien
liegen nur in einer Richtung: unter General
Gerald Templer, später
Feldmarschall, wurde eine Sonderkommando
aufgestellt, die diese Maßnahmen zu
koordinieren hatte. Sein Namen taucht sehr oft
in den Akten der SAARF [Special Allied
Airborne Reconnaissance Force -Sonderkommando
für besondere Aufträge] auf -
Templer leitete das Referat Deutschland der SOE
nachdem er in Italien verwundet wurde, wurde
dann Leiter der Abt. Zivilverwaltung in der 21.
(Britischen) Armeegruppe im Mai 1945. In die
wichtigsten Kriegsgefangenenlager seien
deutschsprechende "Welfare Officers"
eingeschleust worden, die alles andere als die
Wohlfahrt der einzelnen Gefangenen im Schilde
führten. Sie hatten die Ziele auszusuchen
und das weitere zu veranlassen. Siehe
auch das erst
gestern aufgetauchte Dokument, in einem Heft
"War Crimes Trials" der Zentralabteilung des
britischen Foreign Office gefunden: so schreibt
am 3. Juni 1944 Victor Cavendish-
Bentinck, Leiter des gewichtigen Joint
Intelligence Committee während des ganzen
Krieges, später Lord Portland, im O-Ton
folgendes "über die Kriegsverbrecher, die
wir beabsichtigen zu liquidieren oder vor
Gericht zu stellen" wie folgt: "Ich würde
wetten, daß Himmler untertaucht und im
Untergrund weitermacht." Was also wiederum
beweist: es stand die Liquidierung Himmlers nach
der Festnahme einwandfrei an der
Tagesordnung.
Sie arbeiten an einer Himmler-Biographie. Bei Ihren
Recherchen im "Public Record Office" in London sind
Sie bereits im März 2003 auf erhebliche
Widersprüche in den die Gefangennahme und den
Tod Himmlers betreffenden Unterlagen der britischen
Armee gestoßen. Was ist Ihnen da konkret
aufgefallen? Die Sonderheinheit, die die Unterkunft
im Hause in der Uelzener Strasse in
Lüneburg aufstellte, wo solche
Persönlichkeiten behandelt werden
würden" (-- laut handschriftliche
Denkschrift des Oberst Murphy, Leiter der
Abt Ic der 2. britischen Armee) führte
Kriegstagebuch. Am 23. Mai 1945, dem Todestag
Himmlers, entstand eine
3seitige Darstellung mit den genauesten
Details, auch sämtliche im Todeszimmer
anwesenden Offizieren wurden namentlich
verzeichnet. (Die Komplizen!) Ich stellte sofort
fest, die Seite 2 mit der Darstellung des
"Selbstmords" ist schon damals von fremder Hand
neu getippt worden: gleiches Papier vom gleichen
Schreibblock; gleiche Schreibmaschine, aber
fremde Tippeigenschaften. "1" statt "l"
bei dem Ziffer 1945, usw. ist also
geändert, und neu getippt. Etwas stimmte
nicht, oder müßte gelöscht
werden. Das haben die konformistischen
Historiker nicht bemerkt. Die glauben und
fressen ja alles, was ihnen vorgelegt wird. Ich
nicht.
Paßt der Selbstmord mit Gift in das
Persönlichkeitsbild des Mannes? Er diskutierte darüber mit der
Begleitung in den Tagen zuvor, und lehnte es ab.
Er führte ja bei sich ein wichtiges
Schreiben, das er Montgomery unbedingt
vorlegen wollte. Er erwartete, daß die
Autoreise mit Oberst Murphy dorthin führen
würde, hatte keine Ahnung was in
Wirklichkeit ihm bevorstand.
Autor Martin Allen, der die (unechten) Papiere in
seinem Buch "Himmler's Secret War"
veröffentlichte, räumte gegenüber
dem "Daily Telegraph" ein: "Ich wurde hereingelegt,
aber ich weiß nicht von wem". Wer hat aus
Ihrer Sicht ein Interesse an dieser Fälschung,
die - wenn sie tatsächlich mithilfe von
modernen Laserdruckern zustandekam - jüngeren
Datums sein muß? Eins steht fest: wenn die 3 bis 4
Seiten sich als Fälschungen erweisen, wird
es für Realhistoriker schwieriger, die
wirklichen Umstände des Todes des
Reichsführer-SS klarzustellen, denn an Mord
wird keiner mehr glauben wollen. Vielleicht war
eben das die Motive, die die Hintermänner
einer etwaigen Fälschung bewegte. Ich warte
aber lieber ab, bis das britische Staatsarchiv
seine Laboruntersuchung fertig hat. -
Our
complete dossier on the suspect and genuine
documents on Himmler's death
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