12 November 2003 Affäre
Hohmann Schock
für Frau Merkel: Jeder 5.
Unions-Abgeordnete ließ sie im
Stich Von JULIA FISCHER und
KATHARINA UGOWSKI Nach
der Abstimmung in der Fraktion: Einsam
sitzt CDU-Chefin Angela Merkel
(49) im Bundestag. Sie wirkt betroffen
Berlin -- Damit hatte Angela Merkel
nicht gerechnet: Bei der Abstimmung
über den Rauswurf des
Skandal-Abgeordneten Martin Hohmann aus
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gab es
deutlich mehr Nein-Stimmen und
Enthaltungen als erwartet. Jeder
fünfte Abgeordnete ließ die
CDU-Chefin im Stich. ZWAR
wurde die notwendige Zweidrittel-Mehrheit
(166) um 29 Stimmen überschritten --
doch es gab 49 Abgeordnete, die entweder
durch Nein (28), Enthaltung (16),
ungültige Stimmen (vier) oder
unentschuldigtes Fernbleiben (1) der
Fraktionsvorsitzenden die Gefolgschaft
versagten. Warum schwänzte
Rühe die Abstimmung? Was bedeutet das
Abstimmungsergebnis für Angela Merkel
und die Union? BILD-Kommentar: Es gab nur
diesen Weg Die Frage, die sich jetzt viele
in der Fraktion stellen: Wie kann Angela
Merkel die Abtrünnigen
zurückgewinnen? Ein CDU/CSU-Spitzenpolitiker
zu BILD: Angela Merkel steht jetzt
unter Erfolgsdruck. Sie muss dafür
sorgen, dass die Arbeitsmarktreformen und
der Steuerkompromiss deutlich die
Handschrift der Union tragen." Der dramatische Tag der
Abstimmung in Berlin: 7.50 Uhr: Hohmann betritt
den Fraktionssaal im Berliner Reichstag.
Er lächelt, lässt sich die
Anspannung nicht anmerken. Kurz nach 8 Uhr: CDU-Chefin
Angela Merkel eröffnet die Sitzung.
In einer kurzen Ansprache macht sie
deutlich: Ich sehe politisch keinen
anderen Ausweg, als Herrn Hohmann
auszuschließen." Wenige Minuten später:
Hohmann ergreift das Wort. Fast
theatralisch inszeniert er seinen letzten
Auftritt vor der Fraktion: Ich lege
mein Schicksal in Ihre Hände..." Die
CDU-Abgeordnete Vera Lengsfeld
bittet: Tu uns das nicht an!
Bitte geh freiwillig, erspare uns
diesen Gang!" 8.30 Uhr: Die Stimmung wird
immer gedrückter. Die Abgeordneten
betreten einzeln die Wahlkabinen zur
geheimen Abstimmung. Niemand ist
erhobenen Hauptes zur Urne geschritten",
schildert Schriftführer Andreas
Scheuer (CSU) später. Peinliche Panne: Weil der
CSU-Abgeordnete Klaus Hofbauer den
Beginn der Sitzung verschlafen hatte und
zu spät kam, musste die Abstimmung
wiederholt werden. Um 9.26 Uhr: ist das
Schicksal von Martin Hohmann besiegelt.
Der Ausgeschlossene nimmt das Urteil mit
versteinerter Miene auf. Als die
Abgeordneten den Saal verlassen, bleibt er
allein zurück... Um 9.30 Uhr: tritt
Fraktionsgeschäftsführer
Volker Kauder (CDU) vor die
Kameras, verkündet das Ergebnis. Nur
195 Ja-Stimmen, deutlich weniger als von
der Fraktionsspitze erwartet: Damit
ist der Kollege Martin Hohmann aus der
Fraktion ausgeschlossen", erklärt
Kauder trocken. Angela Merkel wirkt
sichtlich geschockt. Dennoch sagt sie mit
ruhiger und fester Stimme: Das
Ergebnis zeigt, dass vielen die
Entscheidung menschlich
außerordentlich schwer gefallen
ist." Zur gleichen Zeit schleicht
sich Hohmann durch die Hintertür aus
dem Fraktionssaal... Wenig später wird er
noch einmal im Bundestag (stehend) bei der
Abstimmung über die Verlängerung
des Bundeswehr-Mandats gesehen. Seinen
neuen Stuhl in der hintersten Reihe
zwischen CDU/CSU und FDP -- da, wo einst
Jürgen Möllemann seinen
Platz hatte -- meidet er. Bevor er in seinen Wahlkreis
zurückkehrt, verschickt er eine
Presse-Erklärung. Die durch
meine Rede vom 3. Oktober eingetretenen
Entwicklungen bedauere ich sehr. Engagiert
werde ich als direkt gewählter
Abgeordneter für den Wahlkreis Fulda
weiterarbeiten." | Herrn M
d B Martin Hohmann Deutscher Bundestag 11011 Berlin | Tel.:
030 / 227 74206 Fax: 030 / 227 76725 |
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| Spiegel
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expulsion
Forced to apologise: Nicht
sein kann, was nicht sein darf |
Germany
sacks CO of special forces General
Günzel for praising Martin
Hohmann's "courage"
Outrage in Berlin Conservative
German politician claims Jews are "a
Race of Perpetrators" | full
text of his speech
Korherr
report, on percentage of Jews in
Russian Communist Party,
1926/27
David Irving Uprising.
The 1956 Uprising in Hungary (free
download)
Michael
Hoffmann on the role of Jews in the
Bolshevik and subsequent
atrocities
E-H.
Schwacke of South Africa adds facts on
the Jewish assassins of the Tsar's
family
Outrage in Israel Poland
demands extradition of Solomon Morel
for genocide at Polish prison
camp
The good, the bad, the ugly
Lea
Rosh (right) objects to Degussa firm
working on her $27m Holocaust memorial
in Berlin
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