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Telefongespräch mit Christa Schroeder am 29.x.71, 19.00 - 20.00

  • Anlaß für das Telefongespräch war Frl. Schroeders Bitte, Mr. Irving möge ein Radiogerät mit nach Düsseldorf nehmen. Sie bot dafür, (und weil sie Mr. Irving sowieso gut leiden kann) eine Handskizze ihres ehemaligen Chefs an.

    Sie fühlte sich während des Mittagessens im [Münchner Hotel] Regina mißverstanden, als sie einiges aus ihren Aufzeichnungen vorlas. Sie wollte damit nur eine Freude machen, mußte aber auf den Ausspruch Mr. Irvings hin („Warum zeigt sie mir denn das?") annehmen, daß Mr. Irving glaubte, sie wolle ein Geschäft machen. Sie selbst weist alle merkantilen Dinge weit von sich.

    HitlerEs folgten längere Begründungen, weshalb sie keine Nationalsozialistin gewesen ist. Das Schlüsselerlebnis war eine Verwicklung in eine Verleumdungsgeschichte. im Jahre 1932. Ihr damaliger bayerischer Freund namens Viertaler rief eines Tages im Braunen Haus an, der Telefonist verstand Fürtheimer und eine Kollegin wußte gleich zu berichten, daß Sch. mit diesem Juden in Italien gewesen sei. Einige eidesstattliche Erklärungen waren notwendig, um Frl. Sch. wieder zu rehabilitieren. Seit dieser Zeit konnte sie die Leiden der Verfolgten recht gut verstehen. Sie nahm an. daß an diesem System etwas faul sei. Aus diesem Grunde sagte sie auch all die Jahre hindurch (32&endash;45) nie, bei wem sie beschäftigt war.

    Lange Zeit war sie mit einem Jugoslawen heimlich verlobt. Aus ganz bestimmten Gründen fragte sie Hitler 1938: „Mein Führer, wie würden Sie sich verhalten, wenn sich eine Ihrer Sekretärinnen mit einem Jugoslawen verheiraten wurde?" Hitler antwortete: „Das kommt ja gar nicht in Frage." Sch. machte den Einwand, daß die Sekretärin ja weggehen könne. Hitler entgegnete kalt: „Das würde ich zu verhindern wissen."

    Frl. Sch. war auch bei der Italienreise [Mai 1938] dabei. In Florenz auf der Ponte Vecchio begegnete ihr und Frl. Wolf eine Pferdekutsche, in der Hitler und der Duce saßen. Sie standen am Geländer und grüßten, worauf der Duce Hitler fragte, wer die hübschen Damen seine. Hitler antwortete stolz: „Das sind meine Sekretärinnen."

    Als Frl. Sch. einmal in Berlin in der Frauenklinik lag, besuchte sie Hitler in Begleitung seines Adjutanten mit einem riesigen Blumenstrauß. Selbstverständlich sammelte sich vor dem Klinikeingang eine große Menschenmenge an. Hitler sagte deshalb zu ihr: „Die glauben jetzt sicher, ich besuche meine Geliebte, die ein Kind von mir erwartet."

    Falls so kleine Geschichten wie die als Beispiel angeführten interessant genug erscheinen, so könne sie ihrer Aufzeichnungen schon einmal zum Lesen geben. Sie möchte allerdings diese vorher erst einmal überarbeiten.

    Frl. Sch. ist dabei, Unterlagen, Briefe etc. zu vernichten, damit sie nicht einmal in falsche Hände fallen. Ihre Prozeßakten hat sie schon verbrannt.

    Elke Fröhlich
    29. Oktober, 1971

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