SCHLUSSWORT
VOR GERICHT AM 5. MAI 1992:
DAVID
IRVING: Ich bin seit dreißig
Jahren Historiker und somit in Deutschland auch
nicht unbekannt. Ich bin ein Freund des deutschen
Volkes. Mein erstes Buch war Der
Untergang Dresdens -- als erster
ausländischer Historiker überhaupt habe
ich mich mit der Tragödie in Dresden
befaßt. Ich habe mich seitdem bemüht,
die Wahrheiten um die Tragödie des Zweiten
Weltkrieges festzustellen. Da habe ich es mir zum Vorsatz gemacht, mich
immer nur mit den primären Quellen zu
befassen. Ich habe keine Beweise abgelehnt.
Ich habe keine Zeugen nicht hören
wollen. Ich habe alles gehört, auch sämtliche
Archive der Welt befragt. Ich bin in die Archive
der Welt ein- und ausgegangen, in London, in
Washington, in Canberra, in Ottawa;
selbstverständlich auch hier in
Mitteldeutschland und in Westdeutschland. Auch bei
den Russen habe ich recherchiert. Das Ergebnis war
die 200 Bücher, deren Anwesenheit hier im
Gerichtssaal Sie, Herr Richter, vorhin
bemängelten. Ich habe dreißig
Titeln bei den namhaftesten Verlagen der ganzen
Welt veröffentlicht, nicht nur hier in den
westlichen Sprachen sondern auch in aller Welt
Sprachen, einschließlich japanisch, polnisch,
russisch, tschechisch, finnisch, schwedisch,
norwegisch und holländisch. Meine Werke sind
überall in der ganzen Welt erschienen. Ich bin also nicht irgendwer, ich bin nicht
gerade gestern angekommen in der Welt der
Zeitgeschichtsforschung. Wenn David Irving etwas
sagt, dann wird das wohl -- in den meisten
Fällen! -- der Wahrheit entsprechen. Ich
bin derjenige gewesen, der im April 1983 auf der
Pressekonferenz von Der
Stern in Hamburg die Adolf
Hitler-Tagebücher" als erster überhaupt
als
Fälschung entlarvte. Ich wurde für
meine Bemühun-gen von den Redakteuren vom
Stern von dieser Pressekonferenz
herausgeschmissen.
[Rechts: die Pressekonferenz] Damals haben die großen deutschen
Historiker wie Prof.
Dr. Eberhard Jäckel von der
Universität Stuttgart und andere namhaften
deutschen Vertretern der historischen Zunft die
Hitler"-Tagebücher für durchaus
echt befunden. Da habe ich diese Fälschung
schon damals durchschaut. Es gibt aber auch andere Fälschungen, die
ich als solche entlarvt habe, und zwar mit den
gleichen wissenschaftlichen Mitteln, die wir
benutzt haben, um die vermeintlichen
Gaskammer" von Auschwitz
als Fälschungen zu entlarven. Wichtig dabei
ist, man geht mit genau denselben labortechnischen
und technologischen Mitteln und Methoden der
Naturwissenschaft vor. Ich bin kurzum dafür bekannt, daß ich
diese Fälschungen, diese Tagebücher, die
mir über die Jahren angeboten wurden, etwa
diejenigen von Vizeadmiral Wilhelm Canaris
oder von Generalleutnant Gerhard Engel, auch
die Hitler-"Tagebücher," sowie auch andere als
Fälschungen entlarvte. ICH
BIN auch ein guter Freund der deutschen Historiker.
Seit dreißig Jahren habe ich die
Bemühungen . . ., die Ergebnisse meiner ganzen
schriftstellerischen Tätigkeit, meiner
historischen Forschung, laufend den Archiven hier
in der Bundesrepublik Deutschland unentgeltlich --
den deutschen Archiven, an erster Stelle dem
Institut
für Zeitgeschichte hier in München
unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Gerade
gestern habe ich dem Bundesarchiv
in Koblenz eine halbe Tonne von meinen Unterlagen
geschenkt. Das habe ich, -- ich betone: -- seit
dreißig Jahren, immer wieder getan. Ich bin also einer, der nicht gerade auf
Geld aufbaue. Im Gegenteil. Das ist etwas, was Sie
nicht von mir behaupten können. Ein
unabhängiger Historiker zu sein, das ist nicht
etwas sehr reiches. Um unabhängiger Historiker
zu sein, man lebt immer am Rande des finanziellen
Abgrundes vorbei. Um ein Vielfaches wichtiger
für mich ist es gewesen, Wahrheiten
festzustellen. Nun, ich bin jetzt
beinahe am Ende meiner Laufbahn als Historiker
-- mir laufen, ganz einfach gesagt, die
Wörter aus. Sie beiden, Herr Richter und Frau
Staatsanwältin, Sie sind noch jung: Sie stehen
ja erst am Anfang Ihrer Karrieren und -- es ist mir
klar -- Sie müssen darauf bedacht sein,
daß Sie nicht ohne weiteres an der
bundesdeutschen Wahrheit" herumfummeln
können. [Gelächter im
Publikum]Ich sage das lediglich als Historiker. Das ist
wirklich ein Problem für Sie. Ich sage
das aber auch als Außenseiter, als
Engländer: denn da sehe ich die Zeitgeschichte
ganz anders als ein [Wort
unverständlich] deutscher
Innenseiter, wo Sie die Zeitgeschichte seit
dreißig, seit fünfzig Jahren gelernt
haben, aber von den eigenen Historikern gelehrt,
die selber eine verständliche Angst haben
davor, daß sie auch eines Tages hier landen
konnten. [Rekonstruiert aus
dem Gedächtnis, da
Tonbandwechsel:]Ich sage das nicht von ungefähr. Der von
Ihnen als Zeuge abgelehnte Direktor des staatlichen
Archivs und Museums zu Auschwitz, Dr. Franciszek
Piper, gibt selber in privaten Gesprächen
zu, daß die den Touristen gezeigte Gaskammer
in Auschwitz eine erst nach dem Kriegsende
errichtete Attrappe
ist: genau das, nämlich, was mir im
Strafantrag zum Vorwurf gemacht worden ist, weshalb
ich hier vor Ihnen stehe. Dieses Geständnis
hat er vor vielen glaubwürdigen Zeugen
abgelegt, allerdings mit der Bemerkung, die
echten Gaskammer" befinden sich
irgendwo ganz anders im Lager. (Was
selbstverständlich die logische Frage für
berechtigt erscheinen läßt, weshalb hier
eine Attrappe errichten, wenn dort nebenan die
echten" zu besichtigen seien?) Das alles hat mir der ebenfalls von Ihnen als
Zeuge abelehnte Professor Dr. Bernd Martin,
Leiter der Historischen Fakultät der
Universität Freiburg am 4. September 1990
mitgeteilt: nämlich, er habe das von Herrn
Piper selbst mehrfach gehört. Einer deutschen
Zeitschrift
[Code]
gegenüber gab ich Martin auch als meine Quelle
an. [Ende der
Rekonstruktion]Daraufhin hat Herr Martin aus Angst die
Freundschaft mit mir feierlich, förmlich, und
schriftlich gekündigt -- aus Angst
nämlich, ihm könnte etwas zustossen als
Professor für Zeitgeschichte in der
Universität Freiburg im Breisgau. So ist zur
Zeit die beklemmende Lage in Deutschland.
ICH HATTE gehofft, daß Sie die Gelegenheit
wahrnehmen würden, Herr Richter, hier eine
Lanze zu brechen für das deutsche Volk. Denn gegen das deutsche Volk ist seit
fünfzig Jahren eine Blutlüge
ausgesprochen worden, von den Feinden des deutschen
Volkes, ausgehend von der ursprünglichen
englischen Propagandalüge, die wir selbst im
November 1942 gegen das deutsche Reich im Umlauf
setzten. Ich warte eben auch
sehnlichst auf den Tag . . . Sie sind ja
Richter, sagen Sie den erlösenden Satz,
sagen Sie: Ich mache dieser Lüge
nicht mehr mit! Ich weiß, wo die Wahrheit
liegt." Ich bin davon überzeugt, daß
Sie wie auch die ganzen Juristen wissen, wo die
Wahrheit liegt. Die ganzen Journalisten wissen es auch. Schon
heute -- das habe ich getestet -- ist kein
Journalist der Welt privat bereit, mit seiner
Unterschrift zu bezeugen, daß er immer noch
an die Gaskammer" und Todesfabriken"
der Nazis glaubt. Aber sie müssen eben
auch Karriere machen, genau wie Sie, Herr
Richter und Frau Staatsanwältin. Die
Journalisten unterliegen aller einer
Selbstzensur. So stehen und kämpfen wir Historiker zur
Zeit allein.
ICH HABE einmal ein Buch
geschrieben, über den Nürnberger
Prozeß 1945-1946:
Nürnberg. Die letzte
Schlacht. Damals lebten noch die ganz
großen Namen des deutschen Justizwesens, das
waren Servatius und Laternser und
Jahrreis und Bergold und Seidl
und die anderen großen deutschen Juristen,
die die Hauptangeklagten beim International
Military Tribunal zu Nürnberg verteidigten.
Diese haben mir damals erläutert, wie anders
die Rechtsprechung in Deutschland war als bei den
angelsächsischen Mächten: Das deutsche
Justizwesen ist . . ., -- Bei den
angelsächsischen Ländern gehen die beiden
Seiten ja von einer gegenseitigen Feindseligkeit
aus. Bei der alten deutschen
Justiz hatten beide Seiten, sowohl die
Anklagevertretung wie die Verteidigung, die
Pflicht, gemeinsam die Wahrheit festzustellen.
Wenn die Anklage durch Zufall auf ein
Verteidigungsdokument stieß, so war es die
natürliche Pflicht der Anklage dies
unaufgefordert der Verteidigung zur Verfügung
zu stellen. Das scheint leider nicht mehr der Fall
in der Bundesrepublik Deutschland zu sein. Einiges hat sich geändert, leider Gottes;
ein angelsächsisches Verfahren hat sich hier
eingesetzt. Ich möchte nicht sagen, daß hier
lauter Schauprozesse geführt werden. Aber ich
habe leider einen Hauch von einem Beigeschmack
empfunden, daß dies eben ein
Schauprozeß gewesen ist. Auch wenn wir hier
mit überzeugenden Zeugen aufmarschiert
wären, auch wenn wir mit einhundert Dokumenten
aufgewartet hätten, die aller in meinem Sinne
gewesen wären, würden sie ganz
gewiß an dem Ergebnis dieses Gerichts nichts
geändert haben. Deswegen habe meine beiden Verteidiger Ihre
Mandate niedergelegt, und ich muß sagen, ich
bin auch mit ihrer Entscheidung einverstanden
gewesen. Das beste, was Sie jetzt tuen können, Herr
Richter -- denn Sie müssen mich jetzt
wahrscheinlich für schuldig befinden und
verurteilen: das nehme ich Ihnen gar nicht
übel, ich habe Ihnen ja schon vorhin
erklärt weshalb -- ist folgendes. Sie
können Ihre Ansicht über die
mißliche Lage dadurch zum Ausdruck bringen,
daß Sie mich vielleicht mit der kleinsten
Geldstrafe versehen. Und das wäre auch ein
Pfennig. Damit würden Sie
zum Ausdruck bringen, Der Angeklagte ist
zwar schuldig, nach den leider Gottes zur Zeit
bestehenden Gesetzen. Aber das tat er zum Wohle
des deutschen Volkes!" [Beifall
von den Anwesenden] Copyright ©
DAVID IRVING
1992 [Nach der
Originaltonbandaufnahme] |