Nr. 50/1978
HAUSMITTEILUNG
Datum: 11.
Dezember 1978 Betr. : Monitor'
Bild:
David Irving im Spiegel-Büro Hamburg
Ein
ganz neues ,Monitor'-Gefühl" bekam die
Welt' am vergangenen Dienstag vor dem
Fernsehschirm. Man sah und staunte", denn
untersucht worden seien die zweifel-haften
journalistischen Methoden des Nachrichtenmagazins DER
SPIEGEL'.
Aufgedeckt wurde nichts.
Monitor", zu deutsch Mahner oder Aufseher,
kritisierte einen SPIEGEL-Bericht über die
Australienreise des Bundespräsidenten, die
Veröffentlichung eines authentischen Textes von
Florian Havemann, dem Sohn des
Regime-Kritikers Robert
Havemann, und den Vorabdruck von
Auszügen aus dem Rommel-Buch des britischen
Historikers David Irving. Es
ging also in keinem Punkt um Recherche, sondern darum, ob
bestimmte Tatsachen oder zeitgeschichtliche Dokumente
veröffentlicht werden sollten oder nicht. Professor
Hartmut Jäckel, Herausgeber
von Havemann-Texten in der Bundesrepublik: Ich
schätze den SPIEGEL als ein hervorragendes
Intormationsmedium. . . aber der Informationswert
dieser Abrechnung . . . ist gleich Null'. Antwort von
SPIEGEL-Chefredakteur Erich
Böhme: Dokument der
Zeitgeschichte.'
Unterschiedliche
Ansichten sind möglich und vertretbar. Eindeutig
falsch dagegen war die Behauptung der
Monitor'-Redaktion, David
Irving sei Urheber der ungeheuerlichen
und unbewiesenen' Version, Feldmarschall
Rommel habe nie zum Widerstand gehört
und sei von seinem Stabschef
Speidel vor der Geheimen
Staatspolizei angeschwärzt" worden. Nicht
Irving, sondern die Familie Rommel ist Urheber dieser
richtigen Version, belegt durch eine eidesstattliche
Erklärung des Sohnes Manfred
Rommel vom 27. April 1945 und der Witwe
Lucie Rommel vom September
1945.
Vorbehalte gegen
frühere Thesen und Arbeiten von Irving hatte der
SPIEGEL ausdrücklich in einer einführenden
Geschichte formuliert, jede sachliche Einzelheit in den
vom SPIEGEL vorabgedruckten Irving-Texten ist
nachrecherchiert worden. Sollten sie nun
veröffentlicht werden oder, wie Monitor'
nahelegt, nicht?
Professor Hans
Mommsen, Universität Bochum:
David Irvings Biographie des Feldmarschalls Erwin
Rommel überzeugt durch stilistische Brillanz,
fesselnde Darstellung und Präzision im Detail. Sie
ist sein am meisten ausgereifter Beitrag zur Geschichte
des Dritten Reiches." Professor A. J. P.
Taylor: Das ist der
vollständigste Bericht, den wir über Rommels
Taten in Nordafrika haben." Die Londoner "Times":
Eine der besten, lebendigsten und eindringlichsten
Soldatenbiographien seit dem Kriege.' Der
Rheinische Merkur": David Irving hat das
Rommel-Bild korrigierend vertieft." Der britische
Historiker Michael Howard:
Die Berufshistoriker haben Irving immer um seine
ungeheure Arbeitskapazitat und sein erstaunliches
Glück beim Aufspüren neuer Dokumente beneidet.
Sie sollten ihm dankbar sein, daß er der breiten
Öffentlichkeit zeigt, wie wichtig solche Quellen
sein können.'