Reviews of David Irving's Books

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"The Last Battle"

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Aus: Journal of Historical Review - Januar/Februar 1998 (SS. 38-46) [Übersetzung von Anneliese Winterhoff]


 

Nürnberg: Wehe den Besiegten

Nürnberg: Die letzte Schlacht, von David Irving.

[London: Focal Point, 1996. Fester Einband, 380 Seiten, Photos, Quellenangaben, Index.][Englisch: Nuremberg, the Last Battle]

Buchbesprechung von Daniel W. Michaels

 

[OK!] DIESES BUCH ist echter Irving, mit all den bekannten Kennzeichen fachmännischer Behandlung des II. Weltkrieges durch den britischen Historiker: Erforschung der Dokumente aus Hauptquellen, lebendig geschrieben, Einbeziehung des deutschen Standpunktes, alles mit einer herausfordernden "langen Nase" in Richtung von "Gerichtshistorikern" und ihren "politisch korrekten" Anhängern.

Wie er in seinen 30 veröffentlichten historischen Werken hinreichend demonstriert hat, ist Irving ein Meister in der Ausgrabung historischer Goldbrocken aus vernachlässigten Archivunterlagen und übersehenen privaten Tagebüchern und Briefen. Wegen seines Rufes als gewissenhaftem Chronisten, vertrauten zahlreiche Überlebende aus der Ära des Zweiten Weltkrieges, die Establishment-Historikern mißtrauen (oft aus gutem Grund), ihm ihre privaten Papiere an.

Beim Schreiben dieses "tieferen Einblicks in die Ursprünge und die Durchführung" der Internationalen Militärtribunale in Nürnberg 1945-1946, hat Irving sich in starkem Masse auf bis dahin vernachlässigte Papiere und Dokumente gestützt, vor allem auf die offiziellen und privaten Papiere von Robert H. Jackson, einem Richter am Obersten Gericht, der als amerikanischer Hauptankläger fungierte. Das ganze Buch hindurch zeigt Irving beachtliche Sympathie für Jackson, den er als einen im Grunde genommen anständigen Mann darstellt, der in ein tragisches Drama verwickelt war. "Wenn diese Geschichte einen Helden braucht, " schreibt Irving, "dann ist es Jackson."

Wie wir erfahren, war Jackson ursprünglich begeistert von seinem wichtigen Auftrag in der Hoffnung, der Hauptarchitekt eines neuen Rahmens für Völkerrecht zu sein. Aber noch vor der Eröffnungssitzung des Tribunals, stritt er sich mit seinen Vorgesetzten in Washington und äußerte nachdrücklich seine ethische und berufliche Ansicht:

Wenn wir die Deutschen aus politischen Gründen erschießen wollen, sollte es als solches durchgeführt werden, aber die Tat sollte nicht hinter einem Gericht versteckt werden. Wenn Sie entschlossen sind, einen Mann in jedem Falle hinzurichten, gibt es keinen Grund für einen Prozeß; die Welt bringt keinen Respekt auf für Gerichte, die nur aus dem Grunde eingerichtet sind, schuldig zu sprechen.

Irving weist früh darauf hin, daß Jackson bezüglich seiner Aufgabe eine ernsthafte Auseinandersetzung mit "Wild Bill" Donovan hatte, dem Leiter des OSS Geheimdienstes der Vereinigten Staaten (Vorläufer der CIA):

Es stellte sich bald heraus, das die OSS von Anfang an die Absicht hatte, den ganzen Prozeß nach dem Muster der NKWD (Sowjet) Schauprozesse durchzuführen, mit Jackson wenig mehr als einem beruflichen Schauspieler. Als Teil der Inszenierung versprachen sie, in den Vereinigten Staaten eine Propagandakampagne durchzuführen mit "sich verstärkender Betonung auf Veröffentlichung von Greuelgeschichten, um die Öffentlichkeit in der erforderlichen Stimmung zu halten." Um dies zu erreichen, erdachte und schrieb die OSS als Unterricht für die Amerikaner einen zwei Spulen langen Film über Kriegsverbrechen mit dem Titel Schuld und Sühne; er war dazu bestimmt, den Prozeß gegen die führenden Nazis vorzubereiten. Jackson lehnte eine Beteiligung daran ab.


Daniel W. Michaels ist ein Graduierter (Phi Beta Cappa, 1954) der Columbia Universität, ein Fulbright Austauschstudent mit Deutschland (1957) und beendete kürzlich nach 40 Dienstjahren seine Tätigkeit beim Verteidigungsministerium.

Als Jackson die Rolle, die man von ihm in Nürnberg zu spielen erwartete, besser verstand, verstärkten sich seine Besorgnis und Bestürzung. Irving zeigt, das, als er der Realität des Nürnberger Prozesses gegenüberstand, Jacksons Idealismus abflaute, jedoch nie ganz verschwand.

Entscheidung auf höchster Ebene

Als Deutschlands Niederlage sich deutlicher abzeichnete, begannen die Alliierten gezielter darüber zu diskutieren, wie sie die besiegte Nation und ihre Führung zu behandeln gedachten. Präsident Roosevelt, Prime Minister Churchill und Premier Stalin stimmten bereitwillig darin überein, das viele prominente deutsche Führer getötet und Deutschland selbst industriell so aktionsunfähig gemacht werden müsse, das es nie wieder eine der wirtschaftlichen und militärischen Hauptmächte in Europa werden würde. "Wir müssen Deutschland gegenüber knallhart sein," sagte Präsident Roosevelt, "und ich meine damit das deutsche Volk und nicht nur die Nazis. Wir müssen das deutsche Volk verkrüppeln oder es so behandeln, das es nicht weiterhin Menschen hervorbringen kann, die so weitermachen wollen wie in der Vergangenheit."

Weil die Alliierten die deutsche Führung bereits öffentlich als Verbrecher dargestellt hatten, konzentrierte sich die Diskussion darauf, ob diese sofort oder nach einer Art öffentlichem Prozeß hingerichtet werden sollte. Roosevelt und Churchill bevorzugten anfänglich eine einfache sofortige Erschießung von Deutschlands militärischen und politischen Führern, so wie sie gefunden wurden oder sich ergaben. (Das ist es, was mit Italiens Duce, Benito Mussolini passierte, der mit seiner Begleitung einfach ermordet wurde.) Es war Stalin, der im Hinblick auf den Erfolg, den er mit Hilfe von ausgeklügelten Schauprozessen bei der Vernichtung von Rivalen hatte, darauf bestand, das die deutschen Führer vor ein Gericht gestellt werden sollten. Roosevelt und Churchill schlossen sich dem an. Wenn man die Verherrlichung des Nürnberger Tribunals bedenkt, die von vielen in den Vereinigten Staaten und Britannien heute an den Tag gelegt wird, ist es befremdlich (bemerkt Irving), das dieses niemals eingerichtet worden wäre, wenn nicht der sowjetische Diktator darauf bestanden hätte.

Es überrascht nicht, das die sowjetischen Beamten nie Illusionen über die wirkliche Natur und Absicht der Nürnberger Prozesse hatten. Der sowjetische Richter beim Tribunal, Ion T. Nikitchenko, faßte die Ansicht seiner Regierung über die Verfahren offen wie folgt zusammen: "Wir befassen uns hier mit den Hauptkriegsverbrechern, die bereits verurteilt worden sind und deren Verurteilung von den Leitern der Regierungen bereits bekanntgegeben worden ist." Er wies die "Fiktion" zurück, daß das Tribunal objektiv sei und erklärte, das die Aufgabe des Richters nur sei, über die angemessene Bestrafung zu entscheiden, und die des Anklägers, ganz einfach den Richter zu unterstützen.

 

Doppelstandard

Wie Irving zeigt, waren die siegreichen Alliierten, die in Nürnberg zu Gericht saßen, vieler der Taten oder Verbrechen selbst schuldig, für die sie die Deutschen unter Anklage stellten (und hängten). Sehr wahrscheinlich übertrafen die Alliierten die Deutschen an Verbrechen und Greuel.

Irving zitiert zum Beispiel die britisch-amerikanischen Feuerbombardierungen von Dresden, Hamburg und anderen deutschen Städten, bei denen sie Zehntausende von Zivilisten zur gleichen Zeit töteten, die als "ethnische Säuberung" bezeichnete Massenvertreibung deutscher Zivilisten aus Ost- und Zentraleuropa, von denen zwei Millionen umkamen oder getötet wurden, die weitverbreitete summarische Erschießung deutscher Gefangener und die Benutzung von Hunderttausenden deutscher Gefangenen als Zwangsarbeiter. Er zitiert auch weniger bekannte Vorkommnisse, wie die Versenkung der klar als Flüchtlingsschiff des deutschen Roten Kreuzes gekennzeichneten Cap Arcona durch die britische Luftwaffe in den letzten Kriegstagen, wobei 7,300 Flüchtlinge, meist Frauen und Kinder, getötet wurden.

Bei der Konferenz in Jalta im Februar 1945, stimmten Roosevelt, Churchill und Stalin darin überein, Millionen von deutschen Kriegsgefangenen und Zivilisten als Zwangsarbeiter in Sowjetrußland, Frankreich und Belgien als eine teilweise "Art von Wiedergutmachung" zu benutzen. Jackson war geschockt, als er erfuhr, das die Sowjets fünf Millionen dieser Zwangsarbeiter und Frankreich zwei Millionen verlangten. (Es wurde nie eine endgültige Zählung der zu diesem Zweck in die USSR Transportierten oder der, die je zurückkamen, vorgenommen.) Präsident Roosevelt stimmte dieser Politik zu, die eine eklatante Verletzung der internationalen Gesetze war, und war nur besorgt über die mögliche negative Auswirkung auf die öffentliche Meinung und die Wahlaussichten zu Hause.

In einigen Fällen wurden die Angeklagten in Nürnberg für Verbrechen angeklagt oder für schuldig befunden, die in Wirklichkeit von den Alliierten begangen worden waren. Vielleicht ist das Massaker von Katyn (und an anderen Stellen) am erwähnenswertesten, wo ca. 11.000 - 15.000 polnische Offiziere und Intellektuelle umgebracht wurden. In Nürnberg legten sowjetische Ankläger scheinbar überzeugende Beweise für die deutsche Verantwortung für dieses Verbrechen vor, und mehrere Deutsche, die ein sowjetisches Gericht dieser Tötungen für schuldig befunden hatte, wurden in Petersburg öffentlich gehängt. Erst Jahrzehnte später erklärten sowjetische Beamte förmlich, daß das Massaker von der sowjetischen Geheimpolizei durchgeführt wurde, die auf Stalins Befehl handelten.

Wie vorauszusehen, nutzten die Alliierten das Tribunal für Propagandazwecke aus. Wie Irving ausführt, zwangen die Amerikaner die Angeklagten, sich "Dokumentarfilme" über deutsche Greueltaten anzusehen, die von den USA hergestellt waren und betrügerisch Szenen von Leichen brachten, die eine Folge der alliierten Luftangriffe auf deutsche Städte und Fabriken waren. Einige der deutschen Zuschauer erkannten den Betrug, und ein früherer Arbeiter von Messerschmitt sagte, das er sogar sich selbst in dem Film gesehen hatte..

 

Noch nie dagewesene Verfahrensweise

Bei diesen noch nie dagewesenen Verfahrensweisen, warfen die Alliierten grundlegende Prinzipien westlicher Jurisprudenz beiseite, vielleicht vor allem das feststehende Prinzip, das wo kein Gesetz ist, es weder ein Verbrechen noch eine Strafe geben kann - nullum crimen sine lege, nulla poene sine lege. Statt dessen führte das Tribunal für die Gelegenheit neue Gesetze ein, die nicht nur rückwirkend, sondern einmalig und nur gegen die deutschen Angeklagten angewandt wurden. Die Alliierten lehnten es durch diese Handhabung ab, das Argument der deutschen Verteidigung des tu quoque oder "du auch" - in Erwägung zu ziehen - was bedeutete, sie bestraften die deutschen Angeklagten für Taten, die die Alliierten selbst auch begangen hatten.

Das Tribunal wies den Hinweis der Angeklagten ab, das sie höhere Befehle ausführten, obwohl, wie Irving bemerkt, genau das sowohl unter britischem als auch amerikanischem Militärgesetz als gültige Verteidigung anerkannt war. Artikel 347 der Amerikanischen Regeln für Landkriegsführung erklärt ausdrücklich:

"Mitglieder der Armee werden für diese Verbrechen nicht bestraft, vorausgesetzt das sie auf Befehl oder mit Erlaubnis ihrer Regierung oder Kommandeure durchgeführt wurden."

Die Verfahrensweisen des Tribunals, die eine Mischung alliierter Verfahrensweisen waren, unterschieden sich merklich von der deutschen Praxis. In Deutschland wie zumeist im kontinentalen Europa, ist die Hauptaufgabe des Gerichts, die Wahrheit festzustellen. Das Nürnberger Tribunal übernahm jedoch eine Version des amerikanischen konfrontalen Systems, in welchem jede Seite nur die Beweise beibringt, die günstig für ihren eigenen Fall ist. Weil die Alliierten jedoch alle sachdienlichen Dokumente und Aufzeichnungen konfisziert hatten und es ablehnten, den Verteidigungsanwälten Zugang zu diesen zu gewähren, hatte die Anklage den deutschen Angeklagten gegenüber einen ungeheuren Vorteil.

'Semitismus aus allen Fugen'

Mit Präsident Roosevelts Billigung, spielten hochrangige Beamte jüdischer Herkunft in Washington bei der Besetzung Deutschlands nach dem Kriege eine Hauptrolle bei der Festlegung amerikanischer Politik, eingeschlossen das Nürnberger Tribunal. Unter diesen befanden sich Isadore Lubin, Samuel Rosenman, Murray Bernays und Herbert Wechsler. Vor allem sicherte die böswillige Rolle, die Henry Morgenthau jr., Finanzminister und Roosevelts bewährter Berater, spielte, das der Geist des Talmud und des Alten Testamentes sich durchsetzen würde.

Wie Irving zeigt, waren wenigstens einige alliierte Figuren, die an den Nürnberger Verfahren beteiligt waren, ehrenhafte Männer, die über den starken Geist von Vergeltung bestürzt waren. Einige amerikanische und britische Beamte waren von dem allgemeinen Tenor der amerikanischen und sowjetischen Besatzungspolitik den besiegten Deutschen gegenüber abgestoßen. Kein geringerer als US Kriegsminister Henry Stimson drückte seine Sorge aus:

Ich fand um mich herum, insbesondere bei Morgenthau, eine sehr bittere Atmosphäre persönlicher Abneigung gegen das gesamte deutsche Volk, ohne Berücksichtigung der Schuld einzelner, und ich bin sehr unruhig, daß das Ergebnis sein wird, daß wir seitens unseres Volkes eine Massenvergeltung vornehmen ....

Bei anderer Gelegenheit sagte Stimson:

Ich kann nicht glauben, das er (Roosevelt) Morgenthaus Ansichten folgen wird. Wenn er es tut, wird es bestimmt eine Katastrophe geben... Der Präsident richtet ein Komitee ein und geht dann mit einem Mann (Morgenthau) nach Quebec, der in Wirklichkeit eine Minderheit repräsentiert und durch seinen semitischen Groll so voreingenommen ist, daß er wirklich ein gefährlicher Berater ist....

 

Bei noch einer anderen Gelegenheit bekannte Stimson:

Ich müßte den Mann noch treffen, den die kathargische Haltung des Finanzministers (Morgenthau) nicht entsetzt. Es ist Semitismus, der vor Vergeltung wild geworden ist...

Britanniens Anthony Eden war im großen und ganzen der gleichen Ansicht über Morgenthau und seinen jüdischen Kreis: "Die Ex-Deutschen scheinen ihre Ahnen in einem Bad von Haß wegwaschen zu wollen."

Zuzüglich, erklärt Irving, mischten sich Funktionäre "verschiedener mächtiger jüdischer Organisationen in den Nürnberger Prozeß ein. Einige Tage vor seiner Abreise nach London im Juni 1945, traf Robert Jackson in New York mit Richter Nathan Perlman, Dr. Jacob Robinson und Dr. Alexander Kohanski zusammen, die ihre Absicht, eine wichtige Rolle in dem ablaufenden Prozeß spielen zu wollen, ganz klar ausdrückten.

Bei diesem Treffen erzählte Robinson, ein Funktionär des Jüdischen Weltkongresses, Jackson, daß während des Krieges sechs Millionen Juden verschwunden waren und daß er "durch Extrapolation" zu dieser Zahl gekommen war. Wie Irving trocken bemerkt, "mit anderen Worten, diese Zahl war irgendwo zwischen hoffnungsvollem Schätzen und begründeter Vermutung."

Irving bemerkt, daß diese gleiche Zahl von sechs Millionen zufällig 26 Jahre früher zitiert worden war, und zwar in einer führenden jüdisch-amerikanischen Zeitschrift. In einem Essay im Jahre 1919 wurde den Lesern vom früheren Gouverneur des Staates New York erzählt, daß "sechs Millionen" Juden in einem "drohenden Holocaust von Menschenleben" als Opfer "der schrecklichen Tyrannie des Krieges und einer fanatischen Gier nach jüdischen Blut sterben."

 

Schwere Bedenken

Verantwortungsbewußte alliierte militärische Führer mißbilligten die Nachkriegsprozesse, insbesondere derer, gegen die sie bei den deutschen Streitkräften gekämpft hatten. Viele amerikanische Offiziere, die im Kampf waren, waren gegen die Bestrafung von Soldaten dafür, daß sie Befehlen von Politikern gehorchten. (Vgl. H.K. Thompson und H. Strutz, Hrsg., Dönitz in Nürnberg: Eine Neubewertung [IHR, 1983]).

Im besetzten Deutschland hatten die amerikanischen Offiziere eine Abneigung gegen die Durchführung der rachsüchtigen Morgenthau Direktive 1067 und verdammten die als unamerikanisch bezeichneten "sogenannten Gestapo-Methoden in der Behandlung der Deutschen", die von (meist jüdischen) Flüchtlingen, die eilig in die US-Armee eingezogen worden waren, angewandt wurden.

Einige hochrangige britische und amerikanische Offiziere äußerten sich sogar im Interesse für ihre deutschen Gegner. Zum Beispiel machte der Kommandeur der US Flotte im Pazifik, Admiral Chester Nimitz, eine Aussage für den in Nürnberg angeklagten Admiral Karl Dönitz, der Deutschlands Kriegsflotte befehligte, und bekräftigte, daß die amerikanischen U-Boote im Pazifik genau so operiert hatten, wie die deutschen U-Boote unter dem Kommando von Dönitz im Atlantik.

Francis Biddle, der höchste amerikanische Richter des Tribunals, sah sich veranlaßt zu sagen, daß "die Deutschen einen viel saubereren Krieg zur See geführt haben als wir." Zu seiner Ehre lehnte Biddle es auch in einer wichtigen widersprechenden Meinungsäußerung ab, der Aushändigung russischer Gefangener an die Sowjets zuzustimmen. (Bedauerlicherweise war dies aber trotzdem sowohl durch die britischen als auch die amerikanischen Streitkräfte geschehen, wie in so schändlichen Überführungen wie die "Operation Keelhaul.")

Harlan F. Stone, Oberster Richter am US-Bundesgericht, nahm in seiner Kritik an den Verfahren kein Blatt vor den Mund. Wenn er auch zugab, daß es ihn nicht stören würde, wenn die Besiegten durch das Schwert hingerichtet würden, wie es in alten Zeiten üblich war, sagte Stone, daß das, was ihn störe, sei, daß die Tat in "das Kleid allgemeinen Rechts" gesteckt werde.

 

Gefälschte und unterdrückte Beweise

Wie Irving zeigt, waren einige der Beweise, die den Alliierten beim Tribunal ausgehändigt wurden, gefälscht. Dies schließt den weithin zitierten Bericht über eine Rede ein, die Hitler am 22. August 1939 vor seinen Generälen hielt, Nürnberg Dokument 003-L, auf die sich Irving als eine "jetzt berüchtigte Fälschung" bezieht.

Keine Aussage hatte tiefgreifendere Wirkung auf jedermann, eingeschlossen die Angeklagten, als das "Geständnis" des früheren Auschwitzkommandanten Rudolf Höß. Wie Irving zeigt, enthielt diese weithin zitierte Erklärung, die nach "drei Tagen Folter" durch britische Militärangehörige aus ihm herausgeholt worden war, "zahlreiche, vielleicht beabsichtigte, Irrtümer." Höß hatte versucht, einen Brief an seine Frau aus dem Gefängnis herauszuschmuggeln, in welchem er sich für das "Gestehen" schrecklicher Greuel in Auschwitz entschuldigte, und sagte, daß man ihn gefoltert habe, um von ihm falsche Zugeständnisse zu erhalten. Der Brief wurde von Gefängnisbeamten beschlagnahmt und nie abgeschickt und befindet sich jetzt in privaten Händen in den Vereinigten Staaten.

Dem "Protokoll" der Wannseekonferenz im Januar 1942, schreibt Irving, ist "als Schlüsseldokument für die Endlösung des jüdischen Problems, ein völlig unberechtigter Ruf zugesprochen worden." Er weist darauf hin, daß es "keinen erkennbaren Beweis für eine Tötung der Juden enthält," und Irving bezweifelt seine Authentizität.

Ein deutsches Schlüsseldokument in dieser Angelegenheit, notiert Irving, wurde jahrzehntelang unterdrückt. Es ist ein Memorandum aus dem Frühjahr 1942 von Justizminister Staatssekretär Franz Schlegelberger, der notierte, daß Dr. Hans Lammers, Chef der Reichskanzlei, ihn davon in Kenntnis setzte, daß Hitler "wiederholt" angeordnet habe, die Endlösung des jüdischen Problems "bis nach dem Kriege zurückzustellen."

Auf der Basis von gefälschten Beweisen, erklärt Irving, wurden in Nürnberg bekannte Holocaust Greuel angeblich nachgewiesen, eingeschlossen Vergasungen in Dachau, Verdampfen von Juden in Treblinka und die Herstellung von Seife aus menschlichen Leichen.

Wie Irving berichtet, wurden wichtige dokumentarische Beweise, eingeschlossen die privaten Papiere und Tagebücher von Heinrich Himmler und Hermann Göring von alliierten Truppen gestohlen und sind verschwunden.

 

Ungerechte Auswahl-Maßstäbe

Die Alliierten waren nie in der Lage genau zu entscheiden, wer vor Gericht gebracht werden sollte oder auf welcher Grundlage. Irving weist verschiedentlich darauf hin, daß zumindest einige der Angeklagten überhaupt nicht auf der Anklagebank hätten sitzen sollen. Das traf im besonderen für die Militärangehörigen zu - Göring, Jodl, Keitel, Dönitz und Raeder. Als Kriegsgefangene wären sie durch die Bestimmungen der Genfer Konventionen geschützt gewesen, die solche Prozesse verbot. Um diese schwierigen Gesetzesbestimmungen zu umgehen, entschied das Tribunal jedoch, diese Angeklagten technisch aus den (nicht mehr länger existierenden) deutschen Streitkräften zu "entlassen", so daß sie "legal" vor Gericht gebracht werden konnten. Nach der "Entlassung" wurden ihre militärischen Ränge aufgehoben. Sogar ihre Orden (aus beiden Weltkriegen) wurden ihnen abgenommen und, nachdem man alle kostbaren Steine oder Metalle entfernt hatte, vernichtet.

General Alfred Jodl, den fast jedermann als ehrenhaften Berufssoldaten anerkannte, hatte Hitler bis 1939 noch nicht einmal getroffen. (Jackson "empfand privat den größten Respekt für Jodl," bemerkt Irving.) Tatsächlich wurde Jodl später durch ein deutsches Gericht posthum entlastet, das die Ansicht des französischen Richters beim Tribunal, Henri Donnedieu de Vabres wiedergab, daß Jodls Verurteilung ohne Schuldnachweis und ein Justizirrtum war.

Aufgrund welch legitimer Gründe konnte Rudolf Heß der Kriegsverbrechen beschuldigt werden, fragt Irving? Er spielte bei der Festlegung von Deutschlands Kriegs- oder Besatzungszielen keine Rolle. In Wirklichkeit war er mit der Durchführung seines unglücklichen "Friedensfluges" nach Britannien im Mai 1941, "der einzige Mann, der unter Gefahr für sein eigenes Leben einen Schritt zur Beendigung des Kriegswahnsinns unternommen hatte." Nichtsdestoweniger verurteilten die alliierten Richter diesen menschlichen und friedensliebenden Mann zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe. (Er starb 1987 unter mysteriösen Umständen durch Erdrosseln im Gefängnis in Berlin Spandau. Sein Sohn, Wolf-Rüdiger Heß, sagt, er wurde ermordet. Siehe: Leben und Tod meines Vaters Rudolf Heß, und Das Vermächtnis von Rudolf Heß, beide im IHR-Journal Jan-Febr. 1993.)

Hans Fritzsche, ein Abteilungsleiter des deutschen Propagandaministeriums und Radiokommentator während des Krieges, stand nur vor Gericht als Ersatz für Goebbels und weil er der wichtigste deutsche Gefangene in sowjetischer Hand war.

 

Görings feurige Verteidigung

Hermann Göring, einst der zweitmächtigste Mann in Deutschland, brachte die feurigste und denkwürdigste Verteidigung vor. Dies wurde besonders deutlich in einer bemerkenswerten Hin und Her Konfrontation mit Robert Jackson, die sich über mehrere Tage hinzog. "Alles mit dem Prozeß war soweit gutgegangen, bis Göring in den Zeugenstand trat," bemerkte der amerikanische Ankläger privat.

Norman Birkett, einer der britischen Richter, kommentierte, daß Göring das ganze Verfahren dominierte und daß niemand auf die ungeheure Fähigkeit und die Kenntnisse oder auf die Beherrschung der eroberten Dokumente des früheren Reichsmarschalls richtig vorbereitet war. Birkett schrieb über die Bravour-Vorstellung:

Das Kreuzverhör war noch keine 10 Minuten in Gang, als klar ersichtlich war, das er Mr. Justice Jackson vollkommen beherrschte. Weltmännisch, taktisch geschickt, gewandt, kompetent, einfallsreich, sah er schnell die Elemente der Situation, und, als sein Selbstvertrauen wuchs, war seine Meisterschaft klarer zu erkennen...Zwei Tage lang stand er auf dem Podium ohne jede Unterbrechung irgendwelcher Art.

 

Alliierte Journalisten waren sprachlos, weil sie ihre eigenen Geschichten geglaubt hatten, daß Göring drogenabhängig, ein körperliches Wrack und ein Neurotiker war.

Als an einem Punkt ein amerikanischer Beamter zu Göring etwas über Deutschlands Angriffs- und Eroberungskriege murmelte, schoß der Reichsmarschall zurück:

Daß ich nicht lache!. Amerika, England und Rußland haben alle dasselbe getan, um ihre eigenen nationalen Ziele zu fördern, wenn aber Deutschland das tut, wird es ein Verbrechen - weil wir verloren.

Sogar nachdem die Richter ihn zum Tode verurteilt hatten, versetzte Göring dem Tribunal noch einen letzten peinlichen Schlag, indem er sich selbst das Leben nahm und die Sieger damit des Vergnügens beraubte, ihn hängen zu sehen.

 

Streichers antijüdische Leidenschaft

Auf dem anderen Ende der Kultiviertheitsskala, war sich der Angeklagte Julius Streicher, bekannt für seine antijüdische Wochenzeitung Der Stürmer, von Anfang an darüber im klaren, daß der Prozeß ein "Triumph des Weltjudentums" war und daß "die Juden ganz sicher dafür sorgen werden, daß wir hängen." Wie Irving erklärt, war Streicher davon überzeugt,

daß "die Juden" sich zum Ziel setzen, eine endgültige Vorherrschaft über die nichtjüdischen Rassen zu erreichen, indem sie ihnen Multikulturalismus und Multirassismus aufzwingen. Er hatte, als Antwort darauf, für die Ruinierung der Juden gekämpft, und das war ohne Zweifel der Grund, warum er sich hier befand.

Als Streicher von der Anklagebank gegen die Schläge, die er von den amerikanischen Gefangenenwärtern erhalten hatte, zu protestieren versuchte, ließ Jackson die Bemerkungen in den offiziellen Unterlagen streichen.

Die Verfahren des Tribunals bestätigten alles, was er über die Juden geglaubt oder gelehrt hatte. Streichers Ansicht:

Es ist keine Frage, ob in diesem Prozeß dem Angeklagten eine blinde und unparteiische Justiz zugestanden wird; der Prozeß wurde eingerichtet, um einer ungerechten Justiz den Schein von Legalität zu verleihen, indem man ihr die Sprache des Gesetzes umhängt.

 

Mißhandlung

Irving schildert im Detail die Mißhandlungen und Folterungen, die den Angeklagten von ihren amerikanischen und britischen Gefangenenwärtern zugefügt wurden, eingeschlossen eine Ernährung an der Grenze zum Verhungern, die ihnen während der Tribunal-Verfahren verabreicht wurde. Die Frauen der Angeklagten wurden ebenfalls verhaftet und ins Gefängnis geworfen - und von ihren Kindern getrennt, die in Waisenhäuser gebracht wurden.

Noch schlechter war die Behandlung der Angeklagten in den amerikanisch geführten Nachkriegsprozeßen. So waren die US-Prozesse in Dachau "eine Verspottung des Gesetzes," schreibt Irving, in dem "die Angeklagten und Zeugen dort brutal geschlagen oder eingeschüchtert wurden, um sie dazu zu bringen, falsche Geständnisse zu unterzeichnen."

(Siehe auch Joseph Halows Unschuldig in Dachau [Innocent at Dachau.)

Tests, die von amerikanischen Psychologen durchgeführt wurden, zeigten, daß die Intelligenz der Angeklagten in Nürnberg über dem Durchschnitt lag. Einige hatten das IQ-Niveau eines Genies: Schacht 143, Seyß-Inquart 141, Göring 141 und Dönitz 138. (Die einzige Ausnahme war Streicher, dessen 106 IQ im normalen Bereich lag.)

Um die Charaktere und Persönlichkeiten der Angeklagten besser darzustellen, zitiert Irving aus Briefen, die sie aus ihren Zellen an ihre Lieben geschrieben hatten. Zum Beispiel zitiert Irving eine Passage aus einem Brief von Jodl, den er zwei Tage, bevor er gehängt wurde, an seine Frau schrieb:

Es ist schon spät und die Lichter werden bald ausgehen. Wenn unsere Freunde am Abend nach meinem Tod zu Dir kommen, soll das der Trauerzug für mich sein. Mein Sarg ruht auf einer Lafette und alle deutschen Soldaten marschieren mit mir - die, die in der Schlacht draußen an der Front gefallen sind, und die, die noch leben, bilden das Ende des Zuges.

Jeder der Verdammten ging ruhig, tapfer und mit soviel Würde wie unter den Umständen möglich war, zum Galgen. Ihre letzten Worte waren Ausdrücke der Liebe für Deutschland und für internationale Versöhnung. Weil der Henker in Nürnberg seinen grausigen Job vermurkste, wurde das Todesurteil des Tribunals durch Hängen, praktisch zu einer Erdrosselung.

In einer von mehreren letzten Notizen, die er kurz vor seinem Tode zu Papier brachte, schrieb Göring:
An den Alliierten Kontrollrat:

Ich hätte Sie ohne weitere Umstände mich erschießen lassen! Aber es ist nicht möglich, einen Deutschen Reichsmarschall zu hängen! Ich kann das, Deutschland zuliebe, nicht erlauben. Davon abgesehen, habe ich der Justiz meiner Feinde gegenüber keine moralische Verpflichtung. Ich habe mich daher für die Todesart des großen Hannibal entschlossen....

Es war von Anfang an klar, daß gegen mich eine Todesstrafe ausgesprochen würde, wie ich die ganze Zeit den Prozeß als politischen Akt der Sieger angesehen habe, aber ich wollte um meines Volkes willen bis zum Ende des Prozesses dabei sein, und zum Schluß hatte ich wenigstens einen Soldatentod erwartet. Vor Gott, meinem Land und meinem Gewissen fühle ich mich frei von der Schuld, die ein feindliches Tribunal mir angelastet hat.

 

'Gerechtes' Urteil oder 'Sieger' Justiz'

Der Protagonist dieses Buches, Robert Jackson, beendete den Prozeß, wie Irving glaubt, überzeugt davon, daß er alles in allem fair gewesen war. Wenn man den politischen Druck, den ethnischen Haß und die Hinterlassenschaft von Millionen von Kriegstoten sowie den rachsüchtigen Geist der Zeit in Betracht zieht, tat der amerikanische Ankläger wahrscheinlich das beste, was er tun konnte.

Irving selbst, indem er sich vielleicht mit Jackson identifiziert und sympathisiert, vermeidet jede Verdammung des Tribunals als solches. Indem er solche Missetaten des Dritten Reiches wie "die Tötungen nach dem Röhmputsch, die breite Liquidation politischer Feinde oder Rassengruppen [und] die Ermordung von Kriegsgefangenen" erwähnt, verleiht er der Ansicht Ausdruck, daß "in den meisten Fällen die grundsätzliche Gerechtigkeit der in Nürnberg verhängten Urteile unbestreitbar war." Irving glaubt, daß in vielen Fällen die deutschen Gerichte die Angeklagten härter behandelt haben würden, als die Richter in Nürnberg.

Nach Ansicht des Buchbesprechers jedoch, war Nürnberg - wie ehrenhaft auch immer die Absichten solcher Teilnehmer wie Robert Jackson und Henri Donnedieu de Vabres gewesen sein mögen - ein heuchlerisches Unternehmen, das in seinem großartig angekündigten Ziel der Errichtung eines dauernden und unparteiischen Rahmens für internationalen Recht versagte. Dieses Versagen lag tragischerweise bereits in der Schaffung und Zusammensetzung des Tribunals. Wie Jackson selbst an einem Punkt in den Verfahren erklärte, "dieser Prozeß ist eine Fortsetzung der Kriegsanstrengungen der Vereinten Nationen."

 

Darüber hinaus (und wie Irving erwähnt) war das "Internationale Militär Tribunal" weder echt international noch militärisch. Seine Richter wie auch seine Ankläger waren von den vier siegreichen alliierten Hauptmächten. Es hätte Erfolg haben können, wenn seine Richter aus nichtkämpfenden (neutralen) Staaten ausgewählt worden wären. Mehr noch, es wären unparteiische Verfahrensweisen nötig gewesen, eingeschlossen gleichen Zugang zu Beweisen, menschliche Behandlung der Angeklagten, und die Alliierten hätten sich an dieselben Maßstäbe halten müssen, die sie an die Angeklagten anlegten.

Die Führer der drei alliierten Hauptländer - Roosevelt, Stalin und Churchill - einigten sich auf diese richterliche Fassade, um einen nie dagewesenen Akt politischer Vergeltung zu rechtfertigen. Weil es im Grunde Siegerjustiz war, war die aufschlußreichste Lektion dieses Prozesses unbestreitbar vae victis - Wehe dem Besiegten.

Dadurch, daß die Alliierten den Feind mit Kriegspropaganda durch und durch verteufelt und ihm alle Kriegsschuld und alle Verbrechen zugeschrieben hatten, fühlten die Alliierten sich sehr komfortabel bei der Zurschaustellung ihrer eigenen Rechtschaffenheit in der Welt und der Hinrichtung der Übeltäter. Wie der Herausgeber des Chronicle, Thomas Fleming, schrieb (Ausgabe Juni 1997), in Nürnberg "institutionalisierten die Alliierten die Heuchelei ihrer eigenen Propaganda."

 

Immer noch herausfordernd

Irving erzählt die Geschichte des Nürnberger Tribunals mit großem Stil und großer Ausdruckskraft und zeichnet ein breites und lebendiges Bild. Mehr noch, er tut es sine ira et studio - ohne Zorn oder Parteilichkeit. Was zur Wirkung und Unmittelbarkeit dieses gut aussehenden Buches mit festem Einband beiträgt, sind 70 Fotos, viele in Farbe, und ein vierfarbiger Schutzumschlag.

Weil Irving einer der wenigen westlichen Historiker ist, der versucht hat, die deutsche Ansicht über die Geschichte des 20. Jahrhunderts gebührend in Erwägung zu ziehen, wurde er oft ungerechterweise von denen als "Nazi-Apologet" abgetan, die erpicht darauf sind, das Dritte Reich und seine Führung als übel zu geißeln und darauf bestehen, daß darum keine "andere Seite" ernsthaft in Erwägung zu ziehen ist. Besonders Amerikaner finden es schwierig zu glauben, daß ein Feind im Kriege möglicherweise einen gerechten Grund haben könnte, und glauben (wie unsere Politiker uns immer wieder erinnern), daß Amerika immer moralisch überlegen ist. Zu der Schlußfolgerung, zu der jeder Leser mit einer offenen Meinung jedoch kommen muß, ist, daß die deutschen Angeklagten begründete, wenn auch nicht zwingende Argumente für ihre Taten vorbringen konnten.

Beim Lesen dieses Buches kann man die Furcht vergessen, daß Irving irgendwie "aufgegeben hat." Wenn Nürnberg: Die letzte Schlacht irgendein Hinweis ist, der mutige britische Historiker hat nichts von seiner bekannten Entschlossenheit oder seinem Feuer verloren. Wenn er auch darum kämpfen muß, der Gedankenpolizei-Kontrolle um einige Köpfe voraus zu sein, scheint er wie immer entschlossen zu sein, seinen Kritikern zu trotzen und die dem herrschenden Zeitgeist Nachdruck Verschaffenden mit seinen herausfordernden und dauerhaften historischen Chroniken zu beunruhigen.

General Jodls letzte Erklärung

Herr Präsident,

erlauben Sie mir, folgendes zu sagen: Es ist mein unerschütterlicher Glaube, daß spätere Historiker hinsichtlich der höheren militärischen Führer und ihrer Stellvertreter zu einem gerechten und objektiven Urteil kommen werden und feststellen, daß sie vor einer unlösbaren Aufgabe standen, nämlich, einen Krieg zu führen, den sie nicht wollten, unter einem Oberbefehlshaber [Hitler], dessen Vertrauen sie nicht besaßen und dem sie selbst nur begrenzt vertrauten; mit Methoden, die zeitweise in Gegensatz zu ihren Führungsprinzipien und ihren traditionellen bewährten Ansichten standen; mit Truppen und Polizeikräften, die nicht unter ihrem vollen Kommando standen und mit einem Geheimdienst, der zum Teil mit dem Feind zusammenarbeitete. Und das in vollkommenem und klarem Bewußtsein, daß dieser Krieg Leben oder Tod ihres geliebten Vaterlandes entscheiden würde. Sie dienten nicht den Mächten der Hölle und sie dienten keinem Verbrecher, sondern ihrem Volk und ihrem Vaterland.

Soweit es mich betrifft, glaube ich, daß kein Mensch mehr tun kann, als zu versuchen, das höchste Ziel zu erreichen, das ihm erreichbar erscheint. Das und nichts anderes ist immer das Leitmotiv für mein Handeln gewesen, und aus diesem Grunde, meine Herren des Tribunals, ist es vollkommen gleichgültig, welches Urteil Sie gegen mich aussprechen. Ich werde diesen Gerichtssaal genau so mit erhobenem Kopf verlassen, wie ich ihn viele Monate vorher betreten habe.

Aber wer immer mich einen Verräter der ehrenhaften Tradition der Deutschen Armee nennt oder wer immer behauptet, daß ich aus personellen und egoistischen Gründen auf meinem Posten blieb, den werde ich als Verräter der Wahrheit bezeichnen. In einem Krieg wie diesem, in dem Hunderttausende von Frauen und Kindern durch völliges Zerbomben oder von niedrig fliegenden Flugzeugen aus getötet wurden und in dem Partisanen, die jegliches - ja, jegliches - einzelne Mittel von Gewalt, das zweckdienlich erschien, anwandten, sind harte Maßnahmen, wenn sie auch vom Standpunkt internationalen Rechts fragwürdig erscheinen mögen, kein Verbrechen in Bezug auf Moral oder Gewissen.

Weil ich glaube und bekenne, daß die Pflicht eines Mannes seinem Volk und Vaterland gegenüber, über jeder anderen steht, war es für mich eine Ehre und das höchste Gesetz, dieser Pflicht nachzukommen.

Möge diese Pflicht in einer glücklicheren Zukunft durch eine noch höhere abgelöst werden, durch die Pflicht gegenüber der Menschheit.

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