M
FREITAGMORGEN,
dem 11. November 1994, fuhren mein
Freund M. und ich zum DeKalb College
Auditorium [Decatur, Georgia],
wo Deborah Lipstadt [Autor
von 'Denying the Holocaust' 'Holocaust
Leugnung'] sprechen sollte. Wir
waren bei den ersten, die ankamen, und
ich bemühte mich, zwei große
Kartons mit der Taschenbuchausgabe
meines Buches Göring
aus dem Jahr 1989 hineinzuschleppen,
als wir in Lipstadt hineinliefen. Sie
sprach mit den Veranstaltern der
Versammlung und erkannte mich nicht.
Ich
ging in einen der Ausgangskorridore des
Auditoriums und schlüpfte dann in
den Raum, nachdem sie mit ihrer Rede
vor einer Audienz von ca. 150 Studenten
begonnen hatte. M. hatte bereits seine
Video-Kamera auf einem Stativ an einer
Seite des Auditoriums aufgestellt.
Nicht wissend, daß ich anwesend
war, machte Lipstadt mehrere
häßliche Bemerkungen
über mich, als jemanden, der
überhaupt kein "richtiger
Historiker sei," einige Bücher
veröffentlicht habe, dem aber
seitens anderer Historiker keinerlei
Achtung entgegengebracht werde. In
Wahrheit war ich "überhaupt kein
respektabler Historiker." Vorher hatte
sie schon mit denselben Ausdrücken
auf [Journal Editor] Mark
Weber, auf [Liberty Lobbys]
Willis Carto, und - den Anteil
der schwarzen Audienz bedenkend - auf
David Duke und seinem
"weißen Tuch und seinem
Spitzenhut" hingewiesen.
Sie
sprach ausführlich von den
Augenzeugen des Holocaust, jedoch nicht
in Einzelheiten, und von den Bergen von
Dokumenten, die existierten, um die
Revisionisten zu widerlegen (ein Wort,
das sie nie benutzt; sie nennt
Holocaust-Revisionisten
"Holocaust-Leugner," und sagte, sie sei
stolz darauf sei, den Ausdruck
geprägt zu haben). Insbesondere
sagte sie, daß
zwischen
den Dokumenten, die die "Leugner"
widerlegen, ein "Plan der Gaskammer
sei, komplett mit den Öffnungen,
durch welche die SS die
Zyanid-Plättchen
warf."
Ich schätze, daß 75% von
Lipstadts Rede leerer Dunst war auf der
Ebene von
"Diese Typen leugnen den Holocaust.
Ich werde nicht mit ihnen
debattieren. Ich lehne es ab.
Würdet ihr mit jemandem
debattieren, der sagt, die Erde ist
flach? Würdet ihr mit jemandem
debattieren, der sagt, sexueller
Mißbrauch von Kindern ist in
Ordnung? Es gibt keine Debatte."
Sie
kehrte in ihrer gewundenen Rede
mindestens fünfmal zu dem
Kindes-Mißbrauch Thema
zurück, was in mir den Wunsch
erweckte, sie zu fragen, ob sie mit
ihrer Kindesmißbrauch
Besessenheit versuche, unbewußt,
uns etwas über ihre eigene
Kindheit zu erzählen.
Die
Fragestunde kam. Die erste kam vom
Rechtsanwalt D., der, ohne jede
vorherige Absprache zwischen uns
beiden, Ms. Lipstadt bat, zu
erklären, warum sie mir
gegenüber so respektlos sei,
angesichts der Tatsache, daß ich
einen so hervorragenden
Ruf
hinsichtlich meiner literarischen
Leistung hätte. Sie vermied eine
direkte Antwort in der Annahme,
daß D. feindlich gesinnt war. Als
sie dann folgerte, daß er nicht
da war, um ihr zu schmeicheln,
schnauzte sie ihn an, "Stellen Sie eine
Frage oder setzen Sie sich." Ich hob
dann höflich meine Hand.
Aufgefordert zu sprechen, dröhnte
ich mit meiner sehr englischen, sehr
lauten Stimme:
"Professor
Lipstadt, habe ich recht, wenn ich
annehme, daß Sie kein
Historiker, sondern Professor
für Religion sind?"
Sie
antwortete, daß sie Professor
für Religion sei, aber auch so
etwas wie ein Historiker. Sodann
stürzte ich mich mit fliegenden
verbalen Fäusten hinein:
"Ich
bin der David Irving, auf den sie
sich in ihrer Rede so respektlos
bezogen haben. Angesichts der
Tatsache, daß ich eine
Erfahrung von 30 Jahren in den
Archiven habe, daß ich ca. 30
Bücher mit den führenden
Verlagshäusern dieser Welt
veröffentlicht habe,
eingeschlossen die Viking Press,
William Morrow, E.P.Dutton und Avon
in diesem Land, was gibt Ihnen das
Recht, rund um die Welt,
eingeschlossen Australien und
Neuseeland (deren Besuch sie stolz
in ihrer Rede erwähnt hatte)
meinen Namen zu schwärzen, so
als wären meine Ansichten ohne
Bedeutung?"
Sie
wurde wütend und rief laut,
daß ich mich hinsetzen oder eine
Frage stellen solle. Noch immer in
Schwung, fuhr ich fort:
"Sie
haben den Studenten soeben eine
ausgesprochene Lüge
erzählt. Sie versuchen,
leichtgläubige Studenten zu
übertölpeln und glauben zu
machen, daß es Berge von
Dokumenten gebe, die den Holocaust
beweisen. Sie bezogen sich
insbesondere auf eines, einen
'Plan
für eine
Gaskammer'
komplett 'mit den Löchern,
in
die Plättchen geworfen
wurden'.
Ich habe hier" - ich hielt eine
Handvoll $ 20 Scheine hoch -
"Tausend Dollar, die ich Ihnen geben
will, wenn Sie dieser Audienz, jetzt
oder zu irgendeinem zukünftigen
Termin, dieses Dokument zeigen
können, über das Sie
soeben gelogen haben. Eintausend
Dollar!"
Was
ein angenehmes "stilles Atemanhalten"
war, als ich meine Frage stellte und
den Studenten klar wurde, wer ich war,
wurde zu einem Tumult. Dann forderte
ich sie über die Welt-Touren
heraus: "Warum erzählen Sie den
Studenten nicht, wer Sie nach
Australien und Neuseeland geschickt
hat! Wer bezahlte Ihre Honorare?" Sie
stotterte, daß sie keine Honorare
erhalten habe. Ich fuhr unbarmherzig
fort:"Warum erzählen Sie nicht,
wer Ihren Flug nach Australien und um
den ganzen Kontinent und Ihre ganzen
Ausgaben bezahlt hat?. Weil, wenn Sie
es nicht sagen, ich es tun will." Ich
tat es jedoch nicht. Ich sah schon
Personal in meine Richtung laufen und
offensichtlich Dinge in Bewegung
setzen. Es war Zeit, den Puder trocken
zu halten.
Ein
Schwarzer, der neben M. saß, zehn
Reihen vor mir zur Rechten, mit seiner
laufenden Video-Kamera, lachte sich
eins: "Mann, das wird ein Spaß."
"Ich rief: "Ich habe hier zwei Kartons
mit meinen Büchern (eine Kopie von
Göring hochhaltend), die ich gern
Studenten umsonst geben möchte,
damit sie genau sehen können, wer
ich bin und wer von uns lügt." Ein
oder zwei Studenten waren feindselig,
aber die meisten waren wach und
aufmerksam. Als Lipstadt anfing in ihr
Mikrofon zu schreien, entrollte ich die
Luftaufnahmen von Auschwitz aus dem
Jahre 1944 und versuchte zu zeigen,
daß das Foto keinerlei Spuren von
den "zweitausend Tonnen Koks" zeigte,
die die angeblichen Krematorien
(diejenigen, die Rudolf
Höss "gestand") jeden Tag
gebraucht hätten. Ich bin nicht
sicher, ob die Studenten in dem
wachsenden Tumult diesen Punkt
mitbekamen.
Ein
bewaffneter Sicherheitsmann war
angekommen, der von den Veranstaltern
gerufen worden war, und sagte zu mir,
wenn ich nicht still sein würde,
müßte ich gehen. Ich stand
auf und sagte laut:
"So!
Professor Lipstadt weigert sich
nicht nur mit uns zu debattieren,
sie hat den Sicherheitsdienst
gerufen, um jegliche Diskussion zu
verhindern."
D.
machte Handbewegungen, mich
hinzusetzen. (Er sagte nachher, ich
wäre wahrscheinlich verhaftet und
festgehalten worden, darum war sein Rat
willkommen.) Danach gab es keine
ernsthaften Fragen mehr. Als sie
sprach, wedelte ich ein paarmal mit dem
Bündel $ 20 Scheinen und zischte:
"Eintausend Dollar...!"
Als
es zu Ende war, war Lipstadt über
das Ergebnis fuchsteufelswild; die
Studenten ganz benommen Dann kam der
Test: Würde einer der Studenten es
wagen, ein kostenloses Buch zu nehmen?
Wenn der erste Student es nicht nehmen
würde, würden alle anderen
folgen. Aber einer, der vorher schon
ein Exemplar von mir bekommen hatte,
kam zurück - sogar als Lipstadt
sprach - und bat um ein Autogramm. Ich
signierte sein Buch und gab ihm noch
vier zum Verteilen. Nachdem Lipstadt
fertig war mit Sprechen, wurde ich von
Studenten umringt, die um ein Exemplar
baten. Gewonnen!
"Ich
habe nur siebzig" sagte ich laut,
"darum sind nicht genug da für
jeden." Unter Lipstadt's gequälten
Blicken bildeten die Studenten eine
zweite Reihe, um ein Exemplar des
Buches mit einem Autogramm zu bekommen.
Einige Studenten wollten ein Autogramm
auf den gedruckten Einladungen.
Während ich das tat, sah ich, das
jede unbeschrieben war, was hieß,
daß sie entweder Lipstadt nicht
um ihr Autogramm gebeten hatten oder
daß sie nach mir würde
signieren müssen. Totaler Sieg!
Vergeltung!
Heh,
heh. M. konnte die ganzen 90 Minuten
aufnehmen, mit Lipstadt im Teleobjektiv
und ebenso meine Interventionen. Ich
saß draußen auf einem
Fensterbrett, signierte die Bücher
und unterrichtete die Studenten
über den Holocaust. Einer, der wie
ein Junky aussah, war feindlich
eingestellt, ich behandelte ihn jedoch
mit Höflichkeit und Geduld. Eine
andere war Mia Daniels, eine
Journalistin für den DeKalb
Collegian. Ich konnte sehen, daß
sie keinerlei Notizen machte über
die positiven Punkte, die ich machte.
Sie lernen jung. Der Leiter der
deutschen Abteilung bat um ein Buch,
aber bis dahin hatte ich keines mehr.
Kurz darauf kam einer der Veranstalter
herüber und fragte, wer die
Veranstaltung auf Videotape aufgenommen
habe und ob wir eine von Lipstadt
unterschriebene "Freigabe" hätten,
die das erlaubte? M. gab ihr seine
Karte und sagte, daß das Video
als Beweis nötig sei, im Fall
Lipstadt mich verleumden oder ich
fälschlicherweise beschuldigt
würde, sie zu verleumden. Auf der
Karte stand,
"RECHTSANWALT."
Als
sie das sah, wurde sie blaß und
ging. Aber der Sieg war mit Flug,
Leihwagen und Büchern im Wert von
fast Tausend Dollar, die ich im
Publikum verteilt hatte, nicht billig.
Doch, nicht seit April 1983 und dem
Fiasko mit den Hitler
Tagebüchern
- tatsächlich nicht seit Juni 1977
und David Frosts gescheitertem
Versuch Hitlers
Krieg
zu demolieren - duftete Sieg so
süß und war (meiner Ansicht
nach) so wohlverdient.