Der Standart Vienna, Austria, October 4, 2007
65-Jähriger
muss innerhalb von 48 Stunden dem U-Richter
vorgeführt werden - Ministerin Berger "sehr
erfreut" Neonazi
Honsik nach Wien ausgeliefert Wien - Der in Österreich
nach dem Verbotsgesetz verurteilte
Neonazi
Gerd Honsik ist nach seiner Verhaftung in
Spanien im August Donnerstag abend nach
Österreich ausgeliefert worden. Wie die "Zeit
im Bild" berichtete, wurde der 65-jährige mit
einer Linienmaschine von Madrid nach Wien
gebracht. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien,
Gerhard Jarosch, erklärte
Donnerstagabend auf Anfrage der APA, die
Haftprüfung gegen den ausgelieferten Neonazi
Gerd Honsik sei bereits mit Erstellung des
Haftbefehls beantragt worden. "Jetzt ist er schon
in der Justizanstalt, er muss innerhalb von 48
Stunden dem zuständigen U-Richter
vorgeführt werden. Der muss entscheiden, ob er
ihn in U-Haft nimmt oder nicht". Diese Frage
dürfte aber eher eine rhetorische sein, denn
"es ist ziemlich sicher
fix", dass Honsik in U-Haft kommt. Weitere
VerfahrenWas die Verurteilung von vor 15 Jahren betrifft,
sei diese noch nicht rechtskräftig. "Die muss
zunächst einmal rechtskräftig werden, da
muss jetzt die zuständige Instanz noch
entscheiden". Außerdem gebe es dann noch
weitere Verfahren. "Seit seiner Verurteilung und
nach der Absetzung nach Spanien
hat er so viele weitere
Fakten gesetzt, über das Internet
Nazipropaganda und Wiederbetätigung
gemacht, da müssen wir prüfen", so
Jarosch. "Große
Freude"Mit
"großer Freude über die Wirksamkeit des
Europäischen Haftbefehls gerade bei
Neonazis" nahm
Justizministerin Maria Berger am Donnerstag
die Nachricht auf. Dass die Auslieferung nur 42
Tage nach der Festnahme stattfinde, demonstriere
für Berger "die hohe Effizienz dieses
Instrument der europäischen
Justiz-Zusammenarbeit". < Photo:
Ineffably lovely: Austrian Justice Minister Maria
Berger Honsik hatte sich vor 15 Jahren nach Spanien
abgesetzt. Er war 1992 in Österreich wegen der
Herausgabe seines Druckwerks "Freispruch für
Hitler" zu 18 Monaten Haft verurteilt worden,
während des Berufungsverfahrens setzte er sich
ab. Honsik hatte die Ermordung der Juden durch die
Nazis geleugnet, von der Absurdität der
Gaskammerlüge gesprochen. Am morgigen Freitag
dürfte der Haftrichter die U-Haft über
Honsik verhängen. Dabei geht es nicht nur um
die Verbüßung der ausstehenden 18 Monate
Haft, sondern auch darum,
dass er in der Zeit in Spanien seine
einschlägigen Aktivitäten fortgesetzt
hat. [Website
comment: Austria once again claims the right to
punish citizens activities committed not only on
the Internet, but on foreign soil even when the
activities are not a crime in that foreign
country!] In Malaga
festgenommenDass Honsik am 23. August dieses Jahres in
Malaga festgenommen werden konnte, verdankte man in
erster Linie dem Rahmenbeschluss zur
Bekämpfung von Rassismus
und Fremdenfeindlichkeit, auf den sich am
19. April 2007 der Rat der EU-Justizministerinnen
und -minister in Luxemburg geeinigt hatte. Österreich hatte die spanischen
Behörden in der Vergangenheit zwei Mal um die
Auslieferung Honsiks ersucht, um diesen der
Verbüßung seiner Strafe zuführen zu
können. Spanien lehnte dieses Ansuchen beide
Mal ab: Im Unterschied zu Österreich, wo das
Verbotsgesetz das Leugnen des Holocausts mit teils
langjährigen Haftstrafen bedroht,
existieren in zahlreichen
europäischen Staaten bisher keine
vergleichbaren Strafbestimmungen.
[Website:
Precisely]. AuftriebAuftrieb bekamen die Bestrebungen der heimischen
Justiz, Honsik ausgeliefert zu bekommen, mit dem
Rahmenbeschluss der EU, der eine
Mindestharmonisierung von Strafvorschriften zur
Bekämpfung von Rassismus und
Fremdenfeindlichkeit vorsieht. Öffentliche
Aufstachelung zu Gewalt und Hass gegen Menschen
anderer Rasse, Hautfarbe, Religion oder nationaler
wie auch ethnischer Abstammung soll
zukünftig
länderübergreifend verboten werden. Die
Mitgliedstaaten der EU sind darüber hinaus
verpflichtet, in ihren nationalen Rechtsordnungen
neben Rassismus und Fremdenfeindlichkeit unter
bestimmten Voraussetzungen auch das Leugnen,
Billigen oder grobe Verharmlosen von
Völkermord unter Strafe zu stellen.
(APA). -
David
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Austrian
neo-Nazi writer arrested in Spain for denying
Holocaust
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