ANOTHER
horror-story on how the German
historians arrive at their
neutral "consensus" on the
Holocaust: A German historian who
posted his views on an Israeli
website, arguing that the figures
were exaggerated and the killing
methods were not technically
feasible, is sentenced to six
months jail and his computer,
with all his researches, is
confiscated. Since 1994, the
Freiburg judge reminds him, it is
a criminal offence in Germany to
debate on the Holocaust if the
outcome is such as to change the
version already accepted by the
German historians' consensus.
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October 23, 2000 Im
Internet gegen den Holocaust polemisiert
FREIBURG.
Ausgerechnet im jüdischen
Online-Dienst haGalil-online hat ein
Mann aus Freiburg seine
volksverhetzenden Thesen
veröffentlicht. Er wurde zu einer
Freiheitsstrafe von einem halben Jahr
auf Bewährung verurteilt. Von Ute Köhler Der 36-Jährige
bezeichnet sich als Historiker mit guten
Absichten: Lediglich eine Diskussion habe
er in Gang setzen wollen, versichert er
vor Gericht, die in Deutschland von Staats
wegen verboten sei - die Diskussion
darüber, wie viele Juden denn nun
wirklich während der Naziherrschaft
ermordet wurden. Allerdings ist der Mann weder
Historiker, noch hat ihm das Gericht seine
Beweggründe abgenommen. Gerade drei
Semester Geschichte hat der in der Schweiz
geborene Deutsche studiert. Viermal
insgesamt hat er Ende vergangenen und
Anfang diesen Jahres auf der Seite des
jüdischen Online-Dienstes haGalil
einige sehr ausgewählte Quellen
platziert. Darin wurde unter anderem
behauptet, die Massentötung von Juden
in Konzentrationslagern in dem heute
international angenommenen Umfang sei aus
technischen Gründen
"unwahrscheinlich''. Das Giftgas ZyklonB
etwa sei "viel zu teuer'' gewesen, um
damit Menschen umzubringen: "Da reicht
normales Küchengas.'' Obwohl der 36-Jährige, der von
einer Frührente lebt, den Holocaust
an sich nicht leugnet, hält er
die Ergebnisse
internationaler Forschung für
falsch. Als wichtigste Quellen dienen ihm
dabei eine Ausgabe der "New York Times''
aus dem Jahr 1948 und das Buch eines
Historikers, das in der Freiburger
Universitätsbibliothek steht. Dass sich der Mann berufen fühlt,
seine Überzeugung auch anderen
mitzuteilen, begründet er unter
anderem mit seiner eigenen
Familiengeschichte. In der Schweiz
geboren, habe er zunächst feststellen
müssen, dass auch die Schweiz
während des Dritten Reichs schuldig
geworden war. Als bekannt wurde, welche
Geschäfte der vermeintlich saubere
Alpenstaat mit dem Hitlerregime gemacht
hatte, habe das in ihm eine
"unbändige Wut'' entfacht. Graffiti
und Geldstrafen waren die Folge. Hinzu sei
dann die Überzeugung gekommen, dass
"das mit den sechs Millionen Juden nicht
stimmen kann''. Ausgerechnet jüdische
Mitschüler in einer Handelsschule,
die er nach einer gescheiterten
Musiklehrerlaufbahn besuchte, hätten
ihn darauf gebracht. Sie selbst
hätten Zweifel an den Zahlen
geäußert, und die habe er
aufgegriffen: "Man muss sich doch
helfen.'' Den jüdischen Online-Dienst
haGalil habe er ausgewählt, weil dort
eine entsprechende Diskussion bereits
stattgefunden habe. Dass ihm das
unverzüglich eine Strafanzeige
einbrachte, empfindet der seit einem
knappen Jahr in Freiburg lebende
Frührentner als "merkwürdigen
Stil''. Das Gericht allerdings hat dem
Studenten seinen angeblichen guten Willen
nicht abgenommen. Seit 1994 ist es, um die
Empfindungen der Opfer und ihrer
Nachkommen zu schützen, unter Strafe
gestellt, den Holocaust und seine Folgen
zu leugnen oder auch nur zu relativieren.
Dem Angeklagten, so der Richter, sei denn
auch durchaus bewusst gewesen, welche
Reaktionen er mit seinen Provokationen
auslösen würde. Auch über
den politischen Hintergrund des Mannes
habe die Hauptverhandlung Aufschluss
gegeben - dort nämlich, wo er
angegeben hat, nur deshalb keine Kontakte
zur Skinheadszene zu haben, "weil die
gewaltbereit sind''. Die Verurteilung zu einem halben Jahr
Freiheitsstrafe auf Bewährung hat der
Student mit offensichtlichem
Unverständnis entgegengenommen. Zu
lautem Protest aber veranlasste ihn die
Mitteilung, dass die Tatwaffe -- sein
Computer -- eingezogen wird. Dort seien,
monierte er, Forschungsergebnisse der
vergangenen drei Jahre festgehalten. Die
Staatsanwaltschaft hat in Aussicht
gestellt, dass unbedenklich erscheinende
Daten ihm überlassen werden
könnten.
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