Berlin, August 19, 2000 http://www.berlinonline.de/aktuelles/berliner_zeitung/medien/.html/19artik072439.html
ZDF
stellt sich der Geschichte Sechsteilige
Dokumentation über die Ermordung der
Juden Im
Jahr 1979 kam der Holocaust nach
Deutschland zurück. Damals im
Januar begann im deutschen Fernsehen
die Ausstrahlung eines
bedrückenden und zugleich
beeindruckenden Fernsehfilms aus den
USA, der die millionenfache Ermordung
europäischer Juden durch die Nazis
zum Thema hatte. "Holocaust" hieß
der Film, und es ist sicher nicht
verfehlt zu sagen, dass er hier zu
Lande zu einer tieferen Reflexion
über die deutschen Verbrechen
beigetragen hat. Das
ZDF wird im Oktober und November erneut
eine sechsteilige Reihe über die
Vernichtung der Juden im Dritten Reich
ausstrahlen. Ihr Titel lautet "Holokaust"
- in der bislang nicht gebräuchlichen
Schreibweise mit "k" stat "c". Vom 17.
Oktober [2000] an wird die
internationale Ko-Produktion immer
dienstags um 20.15 Uhr zu sehen sein.
Nazi-Jäger Simon Wiesenthal
(rechts) hat die Schirmherrschaft
über das Projekt übernommen. Die
dokumentarische Serie erzählt nach
Angaben des ZDF erschütternde
Geschichten von Menschen, die Opfer
wurden, und Geschichten von Tätern,
Vollstreckern und
Mitläufern. Für die Schreibweise "Holokaust"
habe sich der Sender entschlossen, weil
der Mord an den Juden ein von Deutschen
verübtes Menschheitsverbrechen sei,
sagte ZDF-Chefredakteur Nikolaus
Brender bei der Präsentation des
Films in Mainz. "Die aus dem Englischen
stammende Schreibweise drückt
sprachliche Distanz aus. Sprache darf aber
nicht verschleiern. Die k-Schreibung soll
verdeutlichen, dass wir Deutschen uns der
eigenen Geschichte stellen." Für
Brender steht das ZDF gerade jetzt auch
in der Verantwortung, da
"Neo-Nazi-Parolen und Terror" die
Demokratie immer mehr herausforderten.
"Holokaust"
ist eine internationale Koproduktion, die
in mehreren Ländern ausgestrahlt
wird. Das Auge des Lesers wird sich an diese
Schreibweise indes nicht gewöhnen
müssen. Der Stuttgarter Historiker
Eberhard Jäckel, (links)
Mitglied des Fachberater-Gremiums der
neuen Reihe, berichtet in der
Freitag-Ausgabe der "Frankfurter
Allgemeinen Zeitung" (FAZ) zwar davon,
dass im Zuge der Rechtschreibreform ein
entsprechender Vorschlag vorgelegen habe.
Mit dem Hinweis darauf, dass der Begriff
emotional sehr aufgeladen sei, habe man
aber von einer Änderung
abgesehen
(dpa/me.) Related
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