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Posted Wednesday, June 21, 2000


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The Ernst Nolte Row Boils on: Part II


June 21, 2000

at http://www2.zeit.de/tag/aktuell/200026.moeller_.html

Ein Institut im Zwielicht

Mit seiner Laudatio auf Ernst Nolte hat Horst Möller dem Münchner Institut für Zeitgeschichte schweren Schaden zugefügt. Sein Auftritt markiert den Bruch mit der großen wissenschaftlichen Tradition des Hauses

Prof.Excerpt: In diese Linie fügte sich, dass Möller im Sommer 1999 einen Band mit Beiträgen zur Debatte um das Schwarzbuch des Kommunismus herausgab, der den Titel Der rote Holocaust und die Deutschen trug. Dass der Direktor des IfZ künftig einen Akzent auf den Vergleich der totalitären Diktaturen im 20. Jahrhundert legen möchte, ist nur zu begrüßen. Aber die unreflektierte Verwendung des Begriffs "roter Holocaust" musste den Verdacht wecken, dass die Verbrechen des Nationalsozialismus und des Kommunismus nicht nur verglichen, sondern gleichgesetzt werden sollten.

 


May 22, 2000

at http://www.szarchiv.de/REGIS_A10516784;internal&action=hili.action&Parameter=ernst%20nolte

Die Fahne hoch

Feier der Unbelehrbarkeit: Konrad-Adenauer-Preis für Ernst Nolte

Bisweilen manifestiert sich ein Skandal darin, dass er ausbleibt

Excerpt: Solche Fragen sind gewiss zulässig. Allerdings müssen sie durch klare Beweisführung beantwortet und gerechtfertigt werden. Nolte behauptete jedoch, jene Fragen und die ihnen impliziten Thesen „beruhen auf schlichten Wahrheiten", deren Evidenz er dadurch zu erweisen suchte, dass er auf eine aus seinen früheren Arbeiten vertraute Spekulation zurückgriff: Die mannigfachen Verwerfungen in Gesellschaft und Politik, die durch die Industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts ausgelöst worden seien, hätten sich nicht nur in Anpassung und Reform erschöpft, sondern auch einen aggressiven Überschuss gezeitigt, der sich im Massenmord des 20. Jahrhunderts ausgetobt habe. Deshalb hätten Bolschewismus und Nationalsozialismus zwar unterschiedliche, aber vermeintliche „Schuldige" zu liquidieren gesucht, die für eine „als verhängnisvoll betrachtete Entwicklung" haftbar gemacht wurden. „Trotz aller Vergleichbarkeit" gesteht Nolte zwar zu, dass sich „die biologischen Vernichtungsaktionen des Nationalsozialismus qualitativ von der sozialen Vernichtung unterschieden, die der Bolschewismus vornahm," gleichwohl aber dürfe man nicht nur auf den „Massenmord" der Nazis starren, während man den der Bolschewiki „nicht zur Kenntnis nehmen" wolle, „obwohl ein kausaler Nexus wahrscheinlich ist."

 


May 23, 2000

at http://www.szarchiv.de/REGIS_A10519094;internal&action=hili.action&Parameter=ernst%20nolte

Merkel distanziert sich von Preis für Nolte

mad München -- Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel hat sich von der Verleihung des Konrad-Adenauer-Preises an den Berliner Historiker Ernst Nolte distanziert. Für den vorigen Preisträger Wolfgang Schäuble habe sie vor zwei Jahren gerne die Laudatio gehalten, ließ Merkel auf Anfrage der SZ erklären -- dieses Jahr habe sie eine Ehrung abgelehnt, weil sie „persönliche Schwierigkeiten mit dem Preisträger" habe. Ernst Nolte hatte 1986 die These aufgestellt, der „Rassenmord" der Nationalsozialisten sei eine Folge des „Klassenmordes" der Bolschewisten gewesen. Nolte hatte damit den Historikerstreit über die Einmaligkeit der NS-Verbrechen ausgelöst. Im Verlauf der Debatte stellte sich Bundeskanzler Helmut Kohl auf die Seite der Nolte-Kritiker. Der Konrad-Adenauer-Preis wird von der „Deutschland-Stiftung" verliehen, die dem national-konservativen Flügel der CDU nahe steht. Er will „Taten und Menschen ehren, die zu einer besseren Zukunft beitragen

 


June 3, 2000

at http://www.szarchiv.de/REGIS_A10579145;internal&action=hili.action&Parameter=ernst%20nolte

Im schwarzen Loch

Vom Niedergang einer Institution: Das Institut für Zeitgeschichte unter seinem Direktor Horst Möller

Excerpt: Es muss da ein besonder(e)s schwarzes Loch geben. Eine gierige Neer, in dem Materie sich vernichtet und das auch wissenschaftliche Institute verschluckt -- und nichts bleibt als das Nachleuchten ehemaliger Existenz. Anders jedenfalls kann man sich das Nicht-Vorhandensein des einst hoch renommierten Instituts für Zeitgeschichte (IfZ) in der öffentlichen Wahrnehmung kaum erklären.

 


June 3, 2000

at http://www.szarchiv.de/REGIS_A10579112;internal&action=hili.action&Parameter=ernst%20nolte

Eiskalt den Völkermord geleugnet

Verleihung des Konrad-Adenauer-Preises an den Historiker Ernst Nolte: Die Fahne hoch! / SZ vom 22. Mai

Excerpt: Johannes Willms nennt es einen „Skandal im Skandal" dass die Laudatio bei der Verleihung des Konrad-Adenauer-Preises der Deutschland-Stiftung e. V. an Ernst Nolte vom Direktor des „bislang hoch angesehenen Instituts für Zeitgeschichte in München, Horst Möller, gehalten wird". Es sei „kaum vorstellbar, dass Möller ausgerechnet mit dieser Lobrede die so notwendige kritische Auseinandersetzung mit dem Geehrten wie mit dem ,Geist' der Ehrung sucht".

 


June 5, 2000

at http://www.szarchiv.de/REGIS_A10589499;internal&action=hili.action&Parameter=ernst%20nolte

Eine Frage der Ehre

Ernst Nolte bekam den Adenauer-Preis der Deutschland-Stiftung

Excerpt: Im Herkulessaal der Münchner Residenz funkelten die Blechblasinstrumente, die Trachten schimmerten sanft, nur draußen brüllten die Demonstranten, doch kein Ton drang hinauf zur Festgesellschaft, die an diesem Sonntagmorgen gespannt darauf wartete, dass Ernst Nolte von der Deutschland-Stiftung den Adenauer-Preis für Wissenschaft erhalten möge.

Plötzlich der erste politische Zwischenfall: Heftiger Applaus für die Ankündigung, dass Horst Möller trotz „des enormen Drucks der Presse" die Laudatio auf Ernst Nolte halten werde. Und sogleich drängte sich die Frage auf, ob der alternde Nolte oder Horst Möller als Repräsentant des -- ehemals hoch angesehen -- Instituts für Zeitgeschichte und als prominenter Vertreter der jüngeren Generation an diesem Tag die wichtigere Person für den Fortgang der deutschen Geschichtsschreibung sei.

 


 

June 5, 2000

at http://www.szarchiv.de/REGIS_A10589432;internal&action=hili.action&Parameter=ernst%20nolte

IM PROFIL

Ernst Nolte: Umstrittener Historiker

Excerpt: „Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen", so lautet der Titel eines 1916 erstmals publizierten Buchs des Ende August 1933 in seinem Exil in Böhmen von den Nazis ermordeten Geschichtsphilosophen Theodor Lessing. Tatsächlich ist es der Geschichtsschreibung, die laut des bekannten Diktums von Leopold von Ranke aufzeigen soll, „wie es eigentlich gewesen", immer auch um Sinngebung zu tun. Sie muss die Handlungsfäden und die Motivketten, die sich in einem vergangenen Geschehen verknäulten, ordnen und in das Gewebe eines narrativen Textes überführen. Die Geschichtsschreibung verfährt dabei weder nach Gusto, noch nach Willkür, sondern nach einer philologisch ausgepichten Methode, der Quellenkritik. Das heißt, sie akzeptiert nicht von vornherein alles, was war, auch als wahr, sondern ist bestrebt, aus den vorhanden Quellen -- also Zeugnissen, Akten, Überlieferungen, Memoiren und dergleichen -- jene Informationen und Aussagen zu gewinnen, deren Plausibilität sich durch den kritischen Blick erhärten lässt.

 


June 21, 2000

at http://www.szarchiv.de/REGIS_A10667769;internal&action=hili.action&Parameter=ernst%20nolte

Unabhängig und frei

Im schwarzen Loch / SZ vom 3./4. Juni

Excerpt: Die Laudatio Horst Möllers auf Ernst Nolte sowie die Art der Berichterstattung in der Presse sind im Institut für Zeitgeschichte (IfZ) kontrovers diskutiert worden. Viele Mitarbeiter haben sich schon früher kritisch mit Noltes Thesen auseinander gesetzt und sie halten an dieser Kritik fest.


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