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Berlin, April 17 , 2000 [Pictures added by this website]
Irvings Furor Von Lord Weidenfeld
Das war schon im überfüllten Gerichtssaal zu spüren, aber auch wenige Stunden nach der Urteilsverkündung für Millionen Fernsehzuschauer in der Begegnung mit dieser komplexen Persönlichkeit spürbar: wie dieser Mann gerissen, ausweichend, manchmal grob und gar primitiv, dann wieder geschickt und fast kunstvoll darum kämpfte, die Bruchstücke seiner Reputation immer wieder zusammenzufügen. Ein Meister der Anspielung und der zweideutigen Formulierungen, der er ist, versuchte er immer wieder, Wahrheit, Halbwahrheiten und Fiktion zu schlüssigen Argumenten zurechtzuzimmern. Und bis zum Ende des Verleumdungsprozesses, den er selbst gegen die Buchautorin (oben) Deborah Lipstadt ("Die Verneinung des Holocaust") angestrengt hatte, waren sich die Anwälte Lipstadts nicht sicher, wie dieser Prozess ausgehen würde. Ich habe meine eigenen Erfahrungen mit dem Historiker
David Irving gemacht. Vor fast 30 Jahren wurde er mir
vom renommierten britischen Historiker Hugh
Trevor-Roper, dem Autor jenes berühmten Buchs
"Last Days Of Adolf Hitler"
("Die letzten Tage Adolf Hitlers") empfohlen. Mein Verlag
Damals war Irving anerkannter Militärhistoriker und Forscher mit ungeahntem Wissen und grenzenlosem Drang, eine Befähigung, die auch vom Vorsitzenden Londoner Richter Charles Gray (oben) anerkannt wurde. Nichts war in diesen frühen Publikationen politisch prekär oder widerlich. Und doch wurde allmählich über ihn erzählt, seine politischen Ansichten seien äußerst radikal, da er Adolf Hitler rechtfertige, den Holocaust verharmlose und freundschaftliche Kontakte zu rechtsextremen Kreisen unterhalte. Eine erste Ahnung von seinem radikalen Sinnes- und Geisteswandel konnte ich bekommen, als er in einem Gespräch über die Offiziere des 20.-Juli-Attentats auf Hitler von Verrat sprach. Als ich ihn daraufhin ansprach, sagte er: "Nun, sie haben doch eindeutig ihren Loyalitätsschwur dem Staatsoberhaupt gegenüber gebrochen, oder etwa nicht?" Später dann lehnten wir es ab, sein Buch über "Hitler As Warlord" ("Hitler als Kriegsherr") zu veröffentlichen, was ihn dazu brachte zu behaupten, dies sei auf Druck jüdischer Organisationen geschehen. Als ob ich, der ich mich mein Leben lang für zionistische Belange engagiert habe, einen solchen Druck bräuchte!
Zudem wird ihm das Internet helfen, Gesinnungsgenossen überall auf der Welt zu erkennen. Er steckt all sein Vermögen in diese exorbitant hohen Prozesskosten. Und wo es schon überall auf der Welt Horden von Nazi-Sympathisanten gibt, die ihrem Glaubensbekenntnis frönen, gibt es auch genügend grimmige Judenhasser, die alle nur darauf warten, ihn zu lesen und ihm zuzuhören. Sie werden ihm wohl auch zur Genüge finanziell unter die Arme greifen, gilt es doch den Mann zu unterstützen, der sich zum einsamen Kreuzritter in einer Welt voller finsterer und mächtiger Feinde stilisiert hat. Noch ist nicht ausgeschlossen, dass seine
hartnäckige wie voluminöse, nicht enden wollende
Verteidigungsrede
vor dem Gericht Old Baily [*] in London zur Matrix
für eine machtvolle Bewegung des revisionistischen
Denkens wie auch Handelns wird. Related items on this website:
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Berlin, April 17, 2000 | ||
* George
Weidenfeld is grossly in error. I did not deliver a
"Verteidigungsrede" (defence speech), but a closing speech
(Schlussplädoyer)
in the trial which I had initiated against the defendant
Lipstadt and her publishers; nor was the courtroom in
the Old Bailey, London's famous criminal court, but in the
High Court. It is beyond irony that this Austrian Jew,
Weidenfeld, seems to imply that I am financed by an
international Irving
conspiracy. This article is reproduced without any changes other than typographical. This Website accepts no responsibility for facts or errors which it contains. |