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Israels Mut [Eichmanns Tagebücher nicht länger geheim ] Kommentar von Dietrich Alexander Israel veröffentlicht die Memoiren des Kriegsverbrechers Adolf Eichmann - eine Sensation, möchte man meinen. Nicht so in Israel. Dort ist man bemerkenswert unaufgeregt darüber, dass 1300 Seiten Aufzeichnungen, die Eichmann in seiner Gefängniszelle Anfang der sechziger Jahre in Israel verfasst hatte, nun jedem zugänglich gemacht werden sollen. Die Juden sind sich des schrecklichsten Kapitels ihrer Geschichte bewusst. Sie wissen um die perfide Perfektionierung des Massenmordes, begangen von Deutschen. Wer immer daran herumdeutelt, wird eher belächelt denn ernst genommen. Insofern ist die schriftliche Rechtfertigung eines Massenmörders, denn eine Lebensbeichte wird Eichmann kaum niedergelegt haben, auch historisch wohl von allenfalls geringer Bedeutung. Wichtig allenfalls als Argumentationshilfe für die
US-Historikerin Deborah Lipstadt, die sich einer
Klage
des umstrittenen britischen Historikers David Irving
erwehren muss. Dass einige Ewiggestrige aus den Memoiren
Beweise für die Leugnung des Holocaust
herausinterpretieren könnten, ist weit weniger
gefährlich als die Mystifizierung eines Nazi-Schergen.
Respekt also vor der Entscheidung eines souveränen
Israels.
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Berlin, Dienstag, 29. Februar 2000
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