|
Monday, February 28, 2000
Eichmann-Tagebücher werden freigegeben Israel gibt die seit fast 40 Jahren unter Verschluss
gehaltenen Memoiren des hingerichteten NS-Verbrechers Adolf
Eichmann für die Öffentlichkeit frei. Dies teilte
das Justizministerium mit. Die Memoiren sollen in den
kommenden Tagen erscheinen. Ein Exemplar gehe auch an die
amerikanische Wissenschaftlerin Deborah Lipstadt, die sich
gegen die Klage eines Holocaust-Leugners verteidigen
müsse, hieß es. Gemeint war damit der Prozess des
britischen Schriftstellers David Irving gegen Lipstadt.
Irving bestreitet die Morde an den Juden nicht, bezweifelt
aber die Zahl der Toten. Israel hatte schon im vergangenen
Jahr die Veröffentlichung der Memoiren
angekündigt, nachdem einer der Söhne Eichmanns mit
rechtlichen Schritten gedroht hatte. Geplant war eine
wissenschaftliche Ausgabe mit Kommentaren und
Erläuterungen. Historiker hatten aber eine
unkommentierte Ausgabe gefordert. Sie halten die
Aufzeichnungen für eine interessante Quelle der
NS-Zeit. Kritiker befürchten, die Aufzeichnungen
Eichmanns, in der dieser sich als mittlerer Beamter
darstellt, der lediglich Befehle ausgeführt habe,
könnten von Neonazis missbraucht werden, die den
Völkermord an den Juden leugnen. Er hatte sie im
Gefängnis in Israel geschrieben und den Behörden
übergeben. Der SS-Obersturmbannführer war im
Reichssicherheitshauptamt im Zweiten Weltkrieg für den
Transport der Juden aus den besetzten Gebieten in die
Vernichtungslager zuständig. Nach Kriegsende floh er
aus einem amerikanischen Kriegsgefangenenlager und tauchte
in Argentinien unter. 1960 wurde er vom israelischen
Geheimdienst Mossad aus Buenos Aires entführt und ein
Jahr später in Israel vor Gericht gestellt. Nach seiner
Verurteilung zum Tode wurde er am 01. Juni 1962
hingerichtet.
Israel gibt Eichmann-Tagebücher frei Israel macht der Öffentlichkeit die
Tagebücher des Nazi-Verbrechers Eichmann
zugänglich. Die Aufzeichnungen sollen in den kommenden
Tagen erscheinen und auch der amerikanischen Historikerin
Lipstadt zur Verfügung gestellt werden. Sie müsse
sich gegen eine Klage des Holocaust-Leugners Irving
verteidigen, hieß es. Irving bezweifelt die Zahl der
von den Nationalsozialisten ermordeten Juden. Eichmann war
für den Transport der Juden in die Vernichtungslager
zuständig. 1961 wurd er in Israel zum Tode verurteilt.
1962 hingerichtet. Die Tagebücher verfaßte er in
israelischer Haft.
| |
Monday, February 28, 2000 |