David Irving portrait

David Irving

[Photo by Michael Hentz for The New York Times ]


Letter to the Editor
Die Welt

DATE

To: Die Welt
Redaktion Leserbriefe
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London, March 23, 1996

Sehr geehrte Herren!

Betr. SAD Depesche ,,NS -- APOLOGET IRVING LEGT ABSTOßENDES GOEBBELS-BUCH VOR" (22.3.1996).

Ein seltsames Gefühl beschleicht mich, wenn ich als „verbannter Autor" vom Ausland aus beobachten muß, wie (um bei Goebbels zu bleiben) die deutsche Journaille versucht, meine Werke zu killen.

Es sei auf eine sehr trübe Veränderung des heutigen Deutschlands aufmerksam gemacht. Im Gegensatz zu den Verfügungen von Dr Goebbels dürfen heutzutage Buchbesprechungen bzw. redaktionelle Berichte über Buchneuerscheinungen anonym veröffentlicht werden. Unter Goebbels gab es keine anonymen Dreckschleuderer. Gar keine schlechte Idee.

Der Hinweis auf meine im Deutschland erfolgt „Vorstrafe" wegen der Verbreitung historischer Forschungsergebnisse soll, so die Diktion Ihres Londoner Korrespondenten (Herr Zwikirsch), als abträgliche Wertung meiner Person verstanden werden. Für mich stellt diese „Vorstrafe" eine der wichtigsten Auszeichnungen im meinem beruflichen leben dar. Beweist sie doch, daß ich meinen Standpunkt, gestützt auf eindeutige Forschungsergebnisse, nicht unter dem Druck deutscher Verfolgungsgesetze verraten habe.

Diese lächerliche Verbiegung von Gesetzen (§ 130, dessen Wortlaut und Sinngehalt eine Verurteilung von kontroversen Forschungsergebnissen gar nicht zuläßt) gibt es nur in Deutschland. Und wegen dieser Einschränkung der Forschungs- und Meinungsfreiheit, der Mißachtung international verbriefter Menschenrechte also (Artikel 19, UN-Menschenrechts-Charta), wird Deutschland im Kürze von den Vereinten Nationen gerügt werden.

Seit 1961, nunmehr fünfunddreißig Jahre lang, wurden bis zu meiner „Vorstrafe" meine Aufsätze im den besten Zeitungen (darunter Spiegel, Bild am Sonntag, Die Welt, Welt am Sonntag -- z.B. die Serie „Nürnberg, die letzte Schlacht") veröffentlicht und wurden meine Bücher von den renommiertesten deutschen Verlagen veröffentlicht (darunter Hoffmann & Campe, Ullstein, Propyläen, Bertelsmann, Heyne, Rowohlt) und von der aufmarschierten deutschen Presse über den grünen Klee gelobt.

Gerne hätte ich den Namen des Rezensenten von Publishers Weekly (New York) gewußt, der sich eine Besprechung meiner Goebbels-Biographie zutraute, ohne das fertige Buch gelesen zu haben. Und Die Welt treibt die journalistische Sorgfalt auf die Spitze, indem sie vom Hören-Hörensagen berichtet. Warum ließ sich Ihr Londoner Korrespondent nicht das inzwischen hier erscheinende Werk zukommen?

Mein amerikanischer Großverlag forderte alle Journalisten auf, falls sie die von ihnen (und auch von Ihnen) „zitierten Stellen" meines Werkes in dessen Seiten finden sollten, erneut anzurufen. Daraufhin mußten die Journalisten eingestehen, daß es diese Stellen überhaupt nicht gibt.

Ich vermute hinter diesem feigen, verlogenen literarischen Attentat die gleichen Leute, die vor etwa vier Wochen die Lüge im Umlauf brachten, ich hätte die Zünder für die Höllenmaschine zur Sprengung des Behördengebäudes im Oklahoma City geliefert.

Goebbels, könnte er die hilflose Verhinderungsversuche historischer Tatsachen heute sehen, hätte wahrscheinlich nur ein verachtendes Lächeln für die kleinkarierten, gesichtslosen Nachäffer seiner propagandistischen Kunst übrig.

Yours sincerely,

David Irving

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  1. Nicht veröffentlicht. Not published.

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