Documents on the Fight for Real History

 

David Irving portrait

David Irving

[Photo by Michael Hentz for The New York Times ]


Letter to the Editor
Solinger tageblatt

London, December 10, 1982

Redaktion Leserbriefe
Solinger Tageblatt
Mühlenplatz
565 Solingen
West Germany

Not published: schon damals war die Lage in der BRD für Zeitungen äußerst gefährlich, wollten sie eine kriitische Stimme zur neuern Geschichte bringen.

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London, den 10. Dezember 1982

Sehr geehrte Herren!

BILLIGE BELEIDIGUNGEN SIND KEINE ANTWORT AUF „ABSURDE THESE"

Der Kontrahent ist ganz unverbesserlich. Typisch für die unsaubere Denkweise der deutschen Historikerschaft: einem Dokument von unbestrittener Authentizität, das eindeutig Hitlers „wiederholte" Erklärung bezeugt, „daß er die Lösung der Judenfrage bis nach dem Kriege zurückgestellt wissen wollte," wird lediglich die Meinung eines deutschen Historikers entgegengesetzt, es handele sich hier ausnahmsweise nicht um die blutige Endlösung der Judenfrage, so wie diese in Auschwitz und den anderen Lagern durchgeführt worden ist, sondern um etwas ganz anderes, nämlich die Entrechtung der deutschen Juden in ihren vielfältigen Aspekten.

Nun, die Meinungen von zwanzig deutschen Historikern könnte man musikalisch aufsetzen und mit Trommelwirbel und Pfeifenklang von einer Marschkapelle der Bundeswehr feierlich vorspielen lassen -- das macht die Meinungen aber längst nicht zu historischen Tatsachen!

Man braucht nur zu vergegenwärtigen: hätte Hitler genau das Gegenteil erklärt, nämlich die Lösung der Judenfrage unter allen Umstände und mit allen Mitteln sofort durchzuführen, dann hätten wohl die heutigen deutschen Historiker keinen Moment gezögert, genau so nachdrücklich zu behaupten, es könne sich doch nur um die systematische Ermordung der Juden gehandelt haben.

Meine Biographien von Rommel, Milch und andere Persönlichkeiten des Dritten Reiches und meine Darstellung des englischen Luftangriffes auf Dresden sind Standardwerke geworden; jetzt werde ich aber plötzlich im Fernsehen als Faschist, oder von Ihrem Korrespondenten als Wanderredner vor Rechtsextremisten wegwerfend bezeichnet.

Das sind billige Methoden. Den Geheimdokumenten des Reichsjustizministeriums oder des Stellvertreters des Führers werden lediglich Meinungen des Professor Dr Eberhard Jäckel entgegengehalten, der bei aller Liebenswürdigkeit sich nicht sachlich und unvoreingenommen mit dieser Problematik befaßt hat.

Und eben diese verlangen wir von der deutschen Historikerschaft: sind doch sämtliche andere Hitler-Verbrechen längst dokumentarisch als solche belegt

  • 1939: Euthanasie-Mord (mit eigenhändiger Unterschrift Hitlers auf den Mordbefehl!);
  • 1941: Befehl zur Liquidierung sowjetischer Kommissare;
  • 1942: Befehl zur Liquidierung der männlichen Bevölkerung Stalingrads nach erfolgter Einnahme der Stadt;
  • 1942: Befehl zur schonungslosen Niedermachung englischer Kommandotrupps;
  • 1944: Lynchjustiz-Befehl gegen alliierte Terrorflieger; usw.

Nur bei der größten Vernichtungsaktion aller Zeiten soll jede eindeutige Spur von einem Befehl, sogar von einem Mitwisserschaft Hitlers über dieses Verbrechen in den Kriegsakten fehlen. Dafür habe ich ja vor fünf Jahren die 1000$-Prämie ausgesetzt.

Daß Ihr Korrespondent Herr Werner Stertzenbach (Düsseldorf) den Aufsatz Jäckels aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gerade zur Hand hatte, ist zwar imponierend, aber auch dieser bringt keinen Gegenbeweis. Daß Adolf Hitler bei seinen Propagandareden so oft von der „Ausrottung der Juden aus Europa" oder „der Vernichtung des Judentums" gesprochen hat, ist auch kein Beweis: bei der schlampigen Arbeitsweise der deutschen Historiker ist es nicht verwunderlich, daß sie sich nie die Mühe gemacht haben, die anderen Beispiele des Wortes „Ausrottung" im Munde Hitlers aufzuzeichnen und zu vergleichen -- etwa in seiner berühmten Denkschrift zum Vierjahresplan vom August 1936, oder in der Unterredung mit dem tschechoslowakischen Staatschef Hácha am 15. März 1939. Damals hatte das Wort für Hitler einwandfrei eine andere Bedeutung wie heute, vielmehr „Entmachtung" oder „Ausschaltung"; das Wort läßt sich aber in keinem Falle mit „Ermordung" in dem von ihm gebrauchten Beispielen gleichsetzen.

Ähnlich mit der zitierten Prophezeiung Hitlers über die „Vernichtung des Judentums." Wie oft hat Eisenhower von der „Vernichtung des Nationalsozialismus" gesprochen, oder Churchill von der „Vernichtung des Faschismus."

Die deutschen Historiker müssen sich jedoch auf solche Wortgaukeleien verlassen, um Ihre Thesen zu untermauern. Die dokumentarischen Beispiele, die ich in Mengen anführen kann, werden lediglich mit „Meinungen" bestritten.

Ich betone: nicht nur in der sog. „Reichskristallnacht," 1938 sondern während des Krieges hat sich Hitler der SS gegenüber immer wieder bemüht, sowohl in einzelnen Fällen wie im allgemeinen zu Gunsten der Juden einzugreifen.

  • Am 30. November 1941 muß Himmler seinen Handlanger Heydrich aus dem Führerbunker anrufen und ihn anordnen, „Judentransport aus Berlin. Keine Vernichtung." (Ich fand Himmlers eigene handschriftliche Notiz in den Akten -- die deutschen Historiker hatten sich bis dahin überhaupt damit nicht beschäftigt.)
  • Am 20. April 1942, teilte Himmler dem RSHA-Chef Heydrich analog mit, und ebenfalls aus dem Führerhauptquartier, nach einem Vortrag bei Hitler: „Keine Vernichtung der Zigeuner".
  • Am 6. Oktober 1943 mußte Reichsaußenminister Ribbentrop seinem Konsul Möllhausen in Rom telegrafisch mitteilen, der Führer habe die von 55--Dienststellen in Berlin angeordnete Liquidierung von 12,000 nach Norditalien verschleppten römischen Juden verboten, sie seien statt dessen nach Mauthausen zu verbringen und dort zu behalten.

Trotzdem: die Judentransporte wurden fortlaufend vernichtet, die Zigeuner wurden liquidiert, die römischen Juden nach Auschwitz abtransportiert.

Hochachtungsvoll!

 

David Irving

 

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