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Posted Sunday, March 16, 2008

IN DIESEM HEFT


SPIEGEL-VERLAG/HAUSMITTEILUNG


Datum: 25. Oktober 1965 Betr.: Neue SPIEGEL-Serie

In Heft 25/1963 berichtete der SPIEGEL zum erstenmal über eine Arbeit des britischen Historikers David Irving: Der Engländer glaubte als Resultat ausführlicher Recherchen den Nachweis gefunden zu haben, dass die Zerstörung Dresdens durch anglo-amerikanische Luftstreitkräfte im Februar 1945 ein militärisch sinnloser Terrorakt gewesen sei. In Heft 45/1963 berichtete der SPIEGEL zum zweitenmal über Irving: Der Kritiker britischer Kriegführung erregte in England Aufsehen, weil er an Hand von Depeschen und Aktennotizen aus den Archiv des deutschen Marinenachrichtendienstes nachgewiesen hatte, dass Hitler über das britische Landeunternehmen bei Dieppe im August 1942 schon Wochen vorher informiert gewesen war.

In diesem Heft berichtet Irving zum erstenmal selbst im SPIEGEL. Er ist der Autor der neuen SPIEGEL-Serie „Unternehmen Armbrust" (Seite 103). Auch dieser Abdruck bringt für den deutschen Leser Neues. Der erste Anstoss zu dieser Arbeit war dabei für Autor Irving eher privater Natur:

David Irving, Apr 9, 1963Sein Dresden-Buch hatte nicht zur Erbauung des Britischen Bomberkommandos beigetragen; zwei Brüder des Autors, die in der RAF dienen, bekamen (laut Irving)"deshalb dicke Luft". Irving wollte die britischen Bomber rehabilitieren und recherchierte die Chronik einer weniger anrüchigen Fliegeraktion:

„Operation Hydra." Das Unternehmen war ein meisterhafter Bluff: In der Nacht zum 18. August 1943 vermochten acht englische „Mosquitos" über Berlin 213 deutsche Jagdflugzeuge zu binden. während nahezu 600 britische Bomber Peenemünde, das Entwicklungszentrum für deutsche „Vergeltungswaffen", angriffen.

Irving fand in den Archiven des geheimen britischen Nachrichtendienstes, in den Sitzungsprotokollen britischer Wissenschaftler und in den Stenogrammen von den Palavern in Churchills Verteidigungsausschuss „wunderbare, sensationelle Einzelheiten". Er entschloss sich, nunmehr nicht nur die „Operation Hydra", sondern die ganze Geschichte vom Kampf des britischen Geheimdienstes gegen Grossdeutschlands Wunderwaffen zuammenzutragen.

Angesehene britische Experten glaubten jahrelang nicht an die Existenz einer deutschen Fernrakete. Während Wernher von Braun die Entwicklung seiner „V 2" schon als abgeschlossen betrachtete und Goebbels sich vorfreute: „'Rums' haut es rein in die ahnungslose Grossstadt!", war Churchills persönlicher Berater Lord Cherwell noch am 25. Oktober 1943 der Ansicht, dass die angebliche deutsche Fernrakete sich nach dem Kriege als Schimäre erweisen werde. Britische Agenten brüteten über Luftaufnahmen, stöberten in polnischen Latrinen nach technischen Zeichnungen und belauschten in einem Berliner Weinlokal ein Gespräch über Peenemünde. Während die Briten Spuren suchten, hofften die Deutschen sie verwischen zu können: Bedienungsmannschaften der V-Waffen wechselten in einem Pariser Mietshaus Namen und Uniformen, um die Agenten der Alliierten in die Irre zu führen.

Der SPIEGEL wird seinen neuen Autor im Auge behalten: Während sein Bericht in diesem Heft beginnt, reist Irving schon wieder durch Deutschland, um Material für eine neue Dokumentation zusammenzutragen.

DER SPIEGEL, Nr 44/1965

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