Hitler's
many plans to attack Russia 699 81 DUKE STREETLONDON W.1 London, den 14. Juni 1979 Lieber Herr Dr. Janßen! Haben Sie vielen verbindlichen Dank
für Ihre Brief vom 7. Juni. Es freut
mich, daß mein neues Buch Sie
fesseln konnte. Sie fragten nach meiner Meinung der
Burckhardt Tagebücher. Mein
prinzipieller Einwand ist, daß sie
unzuverlässig sind, da sie sich nicht
in Einklang bringen lassen mit echten
Tagebüchern, wie z.B. der
Terminkalender des
Hitler-Ordonnanzoffiziers Max
Wünsche. Sonst bin ich auch Ihrer
Meinung, daß man die Aussagen von
Herrn Burckhardt nicht so sehr auf die
Goldwaage legen soll. Daß Hitler durchgehend an seine
Eroberungspläne im Osten gedacht hat,
geht ja aus vielen Indizien hervor:
Ansprache vom 4. Februar 1933 in der
Wohnung Hammersteins; Denkschrift
4&emdash;Jahresplan August 1936; Schreiben
des Hafenkommandanten Pillau an Admiral
Raeder, Juni 1937; in 1938 und
Frühjahr 1939 fehlen zwar die
entsprechenden Hinweise Hitlers auf den
Osten, am 26. August 1939 aber deutet er
gegenüber den Reichtagsabgeordneten
an, daß er eigentlich nur gegen die
Sowjetunion Absichten hätte, und im
Oktober 1939, nach vollendetem
Polenfeldzug, läßt er durch
Keitel die notwendigen Anordnungen
erteilen, um für einen
großzügigen Ausbau des
Verkehrsnetz Polens zu sorgen, um als
Absprungbasis für den kommenden
Feldzug zu dienen. Mein Fazit ist also,
wenn auch Hitler in der Danziger Krise
immer noch sein Auge auf die Ukraine
gerichtet haben soll, so ist das
keineswegs aus dem Rahmen seiner
allgemeinen Zielsetzung zu bewerten. Mit freundlichem Gruß David Irving |