For
a while in 1944 and 1945
Mussolini's health was in the
hands of a doctor appointed by
Hitler's physician, Prof. Theo
Morell. This doctor,
Zachariae, made regular
reports to Morell which are to
be found in his papers: | Die
ärztliche Behandlung von
Mussolini
- Deutsche
Botschaft
- und
Dienststelle des
- Reichsbevollmächtigten
- in
Italien
O.U., den 3.12.1944. Sehr verehrter, lieber Herr
Professor! Anliegend übersende ich Ihnen
wieder mit der Bitte um Kenntnisnahme die
letzten Berichte über den Patienten.
Wollen Sie bitte daraus entnehmen, da ich
in meiner Aufmerksamkeit und Sorgfalt in
der Betreuung des Patienten nicht
nachgelassen habe! Somit hoffe ich
zuversichtlich, da ich Ihnen schon in
kurzer Zeit besseres berichten kann, wenn
auch an sich der augenblickliche kleine
Rückfall zu Besorgnissen keinen
Anlaß gibt. Meinen letzten Bericht haben Sie
hoffentlich erhalten; die Postverbindung
ist sehr erschwert und häufig
gestört, sodaß ich nicht immer
mit einem glatten Verlauf der Sendungen
rechnen kann. Aber das wird ja wohl bald
besser werden. Auch bei dem Herrn Botschafter hat sich
die Kombination von Trocken-Koli-Hamma und
Glykonorm bewährt, seine subjektiven
Beschwerden zeigen einen deutlichen
Rückgang, objektiv ist die
Blähung des Oberbauches wesentlich
geringer geworden. Da er gelegentlich
über Superaciditätsbeschwerden
klagt, habe ich ihm für solche
Attacken Muzin besorgt. Wie recht Sie mit Ihrer Ansicht haben,
da die Koliflora im Darm entscheidend an
normalen Verdauungsvorgängen
beteiligt ist, habe ich hier in mehreren
Fällen beobachten können. Das
wird mir für später eine sehr
wichtige Richtschnur sein, und ich bin
Ihnen für Ihre Anregungen sehr
dankbar. Wie ich aus Berlin erfahren habe,
schweben in der Gesundheitspolitik
zwischen Brandt und Conti immer noch sehr
erhebliche Differenzen, bei deren
Austragung z.Zt. Brandt entschieden
Oberwasser hat. Im einzelnen bin ich
über die Vorgänge zuwenig
unterrichtet, um mir über Recht und
Unrecht ein Urteil bilden zu können.
Erfreulich ist es gerade nicht, da auch in
dieser Zeit persönliche
Streitigkeiten und
Meinungsverschiedenheiten zum Austrag
kommen. Für Sie selbst halte ich es immer
noch für äußerst
bedauerlich, da Ihnen nicht in Berlin die
sogenannte Klinik für natürliche
Heilweisen, das frühere
balneologische Institut, anvertraut werden
kann und Sie dort eine Musterklinik nach
Ihren Ideen aufbauen können. Sie
könnten dort wirklich bahnbrechend
wirken und werden sich eine
größeres Denkmal setzen
können, als die Herren, die jetzt
dort tätig sind und denen man das
schöne Institut als ein
Überbleibsel der Heßzeit
überlassen hat. Es tut mir immer weh,
wenn ich das schöne Gebäude von
weitem sehe. Was ich von dort aus an
positiven Leistungen gesehen habe, kann
mir wirklich nicht imponieren;
dementsprechend ist auch die Beurteilung
in den Kreisen der Universität, der
ja das Institut gehrt. Denken Sie doch mal
daran! Vielleicht lässt sich das doch
mal in Ihrem Sinne ändern, denn nur
die Schaffung einer nach physiologischen
Grundsätzen aufgebauten Medizin
vermag unsere Wissenschaft vorwärts
zu bringen und nur sie vermag gute
Früchte zu tragen. Da ich nicht beurteilen kann, ob ein
späteres Schreiben Sie noch zu
erreichen vermag, gestatten Sie mir bitte,
Ihnen und Ihrer Frau Gemahlin meine
herzlichsten Glückwünsche
für das Weihnachtsfest und das neue
Jahr auszudrücken! Vor allem erhalten
Sie sich ihre wertvolle Gesundheit, damit
Sie noch jahrelang mit der gewohnten
Schaffensfreudigkeit wirken
können! Mit den herzlichsten Grüßen
und H e i l H i t l e r ! immer Ihr ergebenduster (gez.) Zachariae
O.U., den 1.11.44. Betrifft Pat. D. 74. ärztlicher Bericht. Das Befinden des Patienten gibt weiter
zu Ausstellungen keinen Anlaß. Zwar
hat der Patient wegen des schlechten
Wetters die sportliche Betätigung
fast ganz einstellen müssen, doch ist
die Straffheit der Muskulatur erhalten
geblieben, wie bei der Massage deutlich
erkennbar ist. Beschwerden seitens des
Magens sind nicht aufgetreten, der
objektive Befund läßt weder
eine Druckempfindlichkeit der Magengegend,
noch eine Schwellung der Leber erkennen.
Die Verdauung erfolgt
regelmäßig. (gez.) Zachariae
O.U., den 9.11.44. Betrifft Pat. D. 75. ärztlicher Bericht. Nach Eintritt besserer Witterung hat
der Patient das Tennisspielen
wiederaufgenommen. Dabei ist seine
körperliche Gewandtheit sehr
imponierend in Anbetracht seines Alters
von 61 Jahren. Der Sport führt
automatisch zu gesteigertem Umsatz und
damit zu besserem Appetit, so ist die
Nahrungsaufnahme recht befriedigend und
hat zu einer leicht erkennbaren
Gewichtszunahme geführt. Die Stimmung
des Patienten ist immer gut und
zuversichtlich. Auf seine Umgebung macht
der Patient einen sehr frischen
Eindruck. (gez.) Zachariae
O.U., den 18.11.44. Betrifft Pat. D. 76. ärztlicher Bericht. Der Patient hatte sich einen
tüchtigen Schnupfen geholt, der sich
auf die Nasennebenhöhlen ausdehnte
und ihm erhebliche Kopfschmerzen
bereitete. Der Rachen zeigt eine starke
Rötung, die Tonsillen waren jedoch
nicht geschwollen. Die Stimme war leicht
belegt, die Bronchiten jedoch ganz frei,
auch traten im ganzen Verlauf keine
bronchitischen Geräusche auf.
Angesichts der starken Infektion schien es
zweckmäßig, den Patienten
für einige Tage im Bett zu halten,
und der Patient fügte sich dieser
Anordnung ohne Widerrede. Dadurch und
durch die Wirkung der gegebenen
Medikamente erholte sich der Patient sehr
schnell, sodaß heute die
Kopfschmerzen völlig geschwunden sind
und der Infekt als überwunden gelten
kann. Die noch vorhandene Sekretion aus
der Nase hat noch einen leicht eitrigen
Charakter. Während der ganzen Dauer
der Erkrankung ist Fieber nicht
aufgetreten. (gez.) Zachariae
O.U., den 23.11.44. Betrifft Pat. D. 77. ärztlicher Bericht. Die Erkrankung an einem starken
Schnupfen ist insofern an dem Patienten
nicht spurlos vorübergegangen, als
seit gestern ein leichtes Druckgefühl
in der Duodenalgegend unterhalt des
Leberrandes sich bemerkbar gemacht hat.
Objektiv besteht in der gleichen Gegend
eine leichte Druckempfindlichkeit, man
fühlt dort eine geringe Resistenz,
die als leichte Schwellung etwa dem
Anfangsteil des Duodenums entspricht. Eine
Schwellung der Leber besteht nicht, die
Entleerung der Galle geht ungestört
vor sich, der Stuhl hat eine normale Farbe
und Konsistenz. Magenbeschwerden sind
nicht aufgetreten, nur macht sich etwa 12
Stunden nach dem Essen ein leichter Druck
unterhalb der Leber geltend. Daher werden
sofort Injektionen von Cortiron, Progynon
und Glykonorm angeordnet und täglich
durchgeführt. (gez.) Zachariae
O.U., den 29.11.44. Betrifft Pat. D. 78. ärztlicher Bericht. Die Injektionen haben bei dem Patienten
eine sehr gute Wirkung gehabt. Subjektiv
ist das Druckgefühl nach dem Essen in
der Lebergegend fast völlig
verschwunden, objektiv hat sich der Bezirk
der Resistenz wesentlich verkleinert, auch
die Schwellung zeigt eine deutliche
Abnahme. Die Stimmung des Patienten hat
unter dem Eindruck des Recidivs in keiner
Weise gelitten und ist unverändert
gut und zuversichtlich. Mit den
Injektionen wird für 2 Tage
ausgesetzt, um ihre Nachwirkung besser
beurteilen zu können. (gez.) Zachariae
O.U., den 2.12.44. Betrifft Pat. D. 79. ärztlicher Bericht. Auch nach Aussetzen der Injektionen
setzte sich die Besserung weiter fort. Der
objektive Befund ergibt jetzt keine
Druckempfindlichkeit mehr, die Resistenz
ist nicht mehr fühlbar, die Leber
nicht geschwollen, der untere Leberrand
nicht fühlbar, wie auch keine
Empfindlichkeit der Pancreasgegend
besteht. Im Verlauf des Dickdarms kann man
keine Spasmen fühlen, die Entleerung
erfolgt durchaus normal und
ungestört. Da aber der Patient nach
dem Essen noch ein leichtes
Druckgefühl in der Magengegend
verspürt, wird eine zweite Serie von
Injektionen angeschlossen, mit der gestern
begonnen wurde. Der Patient unterzieht
sich willig den angeordneten
Maßnahmen nach dem Grundsatz:
Principiis obsta. Die Nahrungsaufnahme
erfolgt weiter in ausreichendem Mae. (gez.) Zachariae
O.U., den 26.2.45. Betrifft Pat. D. 91. ärztlicher Bericht. Das Befinden des Pat. ist weiter gut.
Die nach der Influenza rückgebliebene
Spannung der Rückenmuskulatur ist
nach wenigen Massagen völlig
zurückgegangen, sodaß der Pat.
den Tennissport wiederaufgenommen hat.
Diese sportliche Betätigung
führt ersichtlich zu einer
Kräftigung des Muskulatur.
Magenbeschwerden oder eine Schwellung von
Leber und Duodenum sind nicht
erkennbar. (gez.) Zachariae
O.U., den 7.3.45. Betrifft Pat. D. 92. ärztlicher Bericht. Das körperliche Befinden des
Patienten ist von Störungen
freigeblieben, der Patient macht einen
geistig und körperlich frischen
Eindruck. Seine Bewegungen sind schnell
und zielgerecht, der Gang aufrecht, die
Haltung straff, sodaß er im ganzen
einen jüngeren Eindruck macht, als
seinem Lebensalter entspricht. Einige
kleinere Fahrten in die Umgebung hat er
ohne Ermüdung überstanden. Der
objektive Befund gibt zu Ausstellungen
keinen Anlaß. (gez.). Zachariae
O.U., den 16.3.45. Betrifft Pat. D. 93. ärztlicher Bericht. Der Patient imponiert weiter durch
seine geistige und körperliche
Frische und Leistungsfähigkeit. Die
sportliche Betätigung bekommt ihm
weiter sehr gut, Nahrungsaufnahme und
Verdauung sind reichlich und gehen ohne
Beschwerden vor sich. Er scheint auf
größere schöpferische
Betätigung zu drängen, wie sie
seiner geistigen Leistungsfähigkeit
mehr entsprechen würde. Sein gutes
Aussehen wird von allen, die mit ihm in
persönliche Berührung kommen,
anerkannt und hervorgehoben. (gez.) Zachariae
Deutsche Botschaft, O.U., den 23.3.45 Sehr verehrter, lieber Herr
Professor Anliegend übersende ich Ihnen mit
der Bitte um Kenntnisnahme die letzten
Berichte über das Befinden des
Patienten. Sie wollen bitte daraus
entnehmen, da es ihm recht gut geht und da
er weiter in voller Tätigkeit
ist. Für die Begleitung eines wichtigen
Transportes nach Deutschland habe ich den
Oberfeldwebel Freitag für die Dauer
von einer Woche freigegeben, er hat den
Auftrag, sich bei Ihnen zu melden und
Ihnen auch mündlich zu berichten,
falls Sie erreichbar sein sollten.
Könnten Sie ihm evtl. Orchikrin
Tabletten und Vitamultin-forte in Ampullen
mitgeben? Bezahlung kann von hier aus
erfolgen. Die übrigen notwendigen
Sachen wird er von der Engel-Apotheke zu
erhalten versuchen. Hoffentlich geht es Ihnen weiter gut,
leider habe ich seit langer Zeit nichts
mehr von Ihnen gehrt, vielleicht
können Sie Freitag ein paar Zeilen
mitgeben! In alter Treue und mit Heil Hitler Ihr
(gez.) Zachariae
O.U., den 23.3.45. Betrifft Pat. D. 94. ärztlicher Bericht. Im körperlichen Befinden des
Patienten ist eine Änderung nicht
eingetreten, der Patient fühlt sich
weiter sehr wohl und leistungsfähig.
Geistig ist er sehr beweglich, seine
geistige Beweglichkeit kommt erst jetzt zu
nachhaltigem Ausdruck. Ebenso hat seine
Entschlußfähigkeit entschieden
an Prägnanz gewonnen. So ist er auf
innerpolitischem Gebiet vermehrt
tätig und kommt allen Anforderungen
prompt nach. Daneben verfolgt er
natürlich die Entwicklung des Krieges
mit hingebender Aufmerksamkeit und ist
nach wie vor ein leuchtendes Beispiel des
persönlichen Mutes und der
unverrückbaren Zuversicht. Die
Resonanz, die er im eigenen Volk findet,
nimmt ständig zu. (gez.) Zachariae
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