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TOP SECRET C. S. D. I. C. (U.K.) S.R. REPORT
Special Extract from S.R. Draft No. W.G.449/445 The following conversation took place between: CS/990 - Gefreiter PFAFFENBERGER (Landesschützen Ers. & Ausb.Batl.9) Captured EIFEL 2 Nov 44 and a British Army officer. Information received 28 Feb 45 GERMAN TEXT BAO: Sie sagten, dass Sie in BUCHENWALD einen Mann kennen gelernt haben, der bei HIMMLER tätig war? PFAFFENBERGER: Sein Chauffeur, der HANS! Den Nachnamen habe ich vergessen. Der HANS ist gekommen, ungefähr1939, da habe ich ihn das erste Mal im Lager erblickt. Da war auch der Philipp GRAUDENZ (?), der ist von SAARBRÜCKEN - da waren zwei Brüder drin - die haben ein Installateurgeschäft in SAARBRÜCKEN, die waren beide in Schutzhaft, und die haben mir gesagt: Dem HIMMLER sein Chauffeur ist gekommen", und da haben die ihn ausgefragt, und da hat er uns erzählt, dass er Chauffeur beim HIMMLER war. Der hat eine Frau mit zwei Kindern. Seinerzeit war der HANS 28 Jahre. Da hat er uns erzählt, dass der HIMMLER öfter zu ihm ist zu Hause, und die Frau hat immer was gewusst, dass der Mann weg muss Dienstauftrag gegeben und hat dann Gelegenheit ausgenutzt und ist zu seiner Frau. Andere Frauen haben das bemerkt. Der HIMMLER hat ein Liebesverhältnis mit ihr unterhalten, dass hat er uns er-zählt. Das ist dem HANS verraten worden, dann hat er seine Frau zur Rede gestellt und die Frau hat es dem HIMMLER erzählt. Darauf-hin hat der HIMMLER ihn gleich in Schutzhaft nehmen lassen nach BUCHENWALD. Da war er ungefähr drei Jahre in BUCHENWALD bis 1942. Gegen Ende 1942 ist er gerufen worden, da ist ihm ein Schriftstück von HIMMLER vorgelegt worden, das hat folgenden Inhalt gehabt: er kann entlassen werden, wenn er unterschreibt, dass er nicht mehr nach MÜNCHEN geht; nach MÜNCHEN hat er Stadtverweis vom Reichsführer HIMMLER aus, er kann in jede Stadt Deutschland gehen, aber nicht mehr nach MÜNCHEN. BAO: Seine Frau war immer noch in MÜNCHEN? PFAFFENBERGER: Ja. Dann hat er gefragt den Michel und den Philipp GRAUDENZ (?), was er machen soll. Die haben ihm den Ratschlag gegeben: Wenn du das nicht unterschreibst, dann müsst du damit rechnen, dass die politische Abteilung dich in allernächster Zeit kaputtmacht. Da unterschreibst du schön und gehst hinaus und suchst dir eine andere Frau." Darauf hat er geantwortet Es wird das beste sein, aber es kommt der Tag, da werde ich die Sache aufdecken." Er ist entlassen worden. Ende '42. Der Toni von MÜNCHEN, der war ja auch in Schutzhaft, den hat auch der HIMMLER hinein tun lassen; der hat doch Mitgliedsnummer 24 oder 25 gehabt; der LENESCH (?) Toni, von MÜNCHEN. Das ist noch ein alter Kämpfer, der war immer persönlich beim HITLER. Zuerst war er drei Monate in DACHAU, da haben sie ihn dann wieder raus- gelassen, gelassen, dann ist er in ORANIENBURG gewesen und dann ist er nach BUCHENWALD gekommen. BAO: Aus welchem Grunde? PFAFFENBERGER: Weil er immer schwer gesoffen hat. Der hat schon drei Gasthöfe versoffen, und der ist immer mit dem HIMMLER zusammengehutzelt.. Aber das war ein großer Julenfresser! Der ist im Lager gleich eingesetzt worden als Kontrolleur. Der und der RÖDEL(?)[*] waren wie die Kameraden, der Lagerführer, der Sturmbannführer. Der ist den ganzen Tag mit dem Gewehr herumgelaufen, der ist aber nur auf die Juden los, uns Deutschen hat er nichts getan. Der war stets besoffen, der war ja doch oben beim RÖDEL(?), da haben sie dann miteinander gesoffen im Lager. BAO: Der muss ein Freund von HITLER gewesen sein in der alten Zeit? PFAFFENBERGER: Ja freilich, das waren die größten Freunde. Mitgliedsnummer 24, das war einer von den Ersten! BY C.S.D.I.C. (U.K.) M.I.19.a War Office
(12 copies) (29111) Wtr51755/3515
37,000 2/45 [website note:] * SS Stubaf Arthur Rödel, was the first Lagerführer of Buchenwald, 1938-1943, a ruddy-faced ex-blacksmith with a bow-legged, rolling gait: See CSDIC (UK) report SIR.1393, Gefreiter Pfaffenberger, Jan 14, 1945 (WO.208/3611). |