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From PRO file WO.208/4178
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TOP SECRET

C. S. D. I. C. (U.K.)

G.G. REPORT

IF THE INFORMATION CONTAINED IN THIS REPORT IS REQUIRED FOR FURTHER DISTRIBUTION. IT SHOULD BE PARAPHRASED SO THAT NO MENTION IS MADE OF THE PRISONERS' NAMES, NOR OF THE METHODS BY WHICH THE INFORMATION HAS BEEN OBTAINED

G.R.G.G.311

The following conversation took place between:


Information received l. -- 6.6. 1945 (PRO: WO.208/4178).

June 1945

Generalleutnant Edgar Feuchtinger (zuletzt Kdr. den 21.Panzerdivision) und General Leutnant von Massow,

 

Feuchtinger: "When I was at Pinsk I was told that in the previous year there had been still 25 000 Jews living there and within three days these 25 000 Jews were fetched out, formed up on the edge of a wood or in a meadow - they had been made to dig their own graves beforehand - and then every single one of them from the oldest greybeard down to the new born infant was shot by a police squad. That was the first time I myself had actually heard and seen what happened there. I had previously not believed or considered it possible that anything like that went on. The nurse at the officers' hostel where I lived told me that: 'For heaven's sake, don't say anything about my having told you that.'"[1]

 

 

VIZEADMIRAL UTKE: Glauben Sie denn diese Geschichten über diese Lager?

KONTERADMIRAL ENGEL: Ja natürlich. Ich habe es doch selbst lange gewußt, daß es so war. Wir waren doch dabei in Posen,wo der Mann* uns gesagt hat, wie er die Juden umgebracht hat. Das hat der uns doch selber erzählt. Ich erinnere mich noch ganz genau, wie er sagte: "Wenn mir dann gesagt wird: ,Warum haben Sie denn auch die Kinder dabei umgebracht?' dann kann ich nur sagen, Ich bin nicht so feige, daß ich meinen Kindern überlasse, was ich selber machen kann.'

 

 

Website notes:

1: Am 26.(?) Januar 1944 sprach Reichsführer-SS Heinrich Himmler in diesem Sinne vor versammelten höheren Wehrmachtsoffizieren in Posen. Der genaue Wortlaut ist bislang unbekannt. Am 6. Oktober 1943, ebenfalls in Posen sprechend, hatte Himmler den Reichs- und Gauleitern gesagt, auch bei den jüdischen Frauen und Kindern habe er sich entschlossen, eine ganz klare Lösung zu finden: "Ich hielt mich nämlich nicht für berechtigt, die Männer auszurotten -- sprich also, umzubringen oder umbringen zu lassen -- und die Rächer in Gestalt der Kinder für unsere Sonne und Enkel groß werden zu lassen. Es mußte der schwere Entschluß gefaßt werden, dieses Volk von der Erde verschwinden zu lassen." Das ganze von den Juden beschlagnahmte Vermögen sei bis zum letzten Pfennig an den Reichswirtschaftsminister abgeführt, S.S. Leute die sich daran bereicherte seien zum Tode verurteilt worden. (BOG Ordner, 238/Ill). Sehr ähnlich sprach Himmler auch vor Admiralen (darunter Admiral Voss) und Generalen (Stumpf I, Reinecke u.a.) auf der Ordensburg Sonthofer am 5. Mai 1944. "Wenn Sie sagen, 'Bei den Männern sehen wir das ein, nicht aber bei Kindern,' dann darf ich an das erinnern, was ich in meinen ersten Ausführungen sagte. . . Wir sind . . . nicht berechtigt, die haßerfüllten Rächer groß werden zu lassen, damit dann unsere Kinder und unsere Enkel sich mit denen auseinandersetzen müssen, weil wir, die Väter oder Großvater, zu schwach und zu feige waren und ihnen das überließen." (T-175/92/BI.3476ff. Der betreffende Blatt des Himmler-Stenogramms, S.28, war allerdings irgendwann neu getippt.)

 

Ja, ich muß sagen, man mag ja zum Judentum stehen, wie man will, aber letzten Endes, Kind ist Kind.

UTKE: Aber so blöd können die Leute doch nicht sein, daß sie nun 2 Wochen oder 3 Wochen vor den Besetzung noch solche Greuel machen.

ENGEL: Sie haben es nicht in den letzten 2 oder 3 Wochen mehr [soll heißen: nur?] gemacht.

Im Gegenteil, da haben sie sehr viel getan, um die Sache wieder gut zu kriegen. Sie haben z.B. jüdische KZ-Leute an die Schweizern Grenze gebracht und sie freigesetzt. Um dieses Blättnes zu werden. Aber es nützt natürlich nichts

Ich habe es ja von dem Kapitän Asmus. Den ist ja durch ein KZ geführt worden. Den hatte mm ja diese ganzen Geschichten erzählt, wie es jetzt in den Zeitung steht.

Natürlich ist es so gewesen! Ich weiß es von einem Vetter von mir, der selber S.S.. Mann in einem KZ-Lager war, daß das passiert ist. Das wußte ich schon lange. Für mich ist dieses Belsen und dieses Buchenwald keine Offenbarung.

UTKE: Für mich doch.

ENGEL: Aber den Durchschnitts-Deutsche wußte das doch -- daß das so ist. Wenn ich es nicht von dem Augenzeugen, den wirklich ein nüchterner Mann ist, von dem Asmuß gehört hatte, wie das da von sich ging -- Haben Sie nicht draußen diese KZ-Lager mal gesehen? Ich habe sie doch gesehen, wie das von sich ging. Wo diese Leute im Laufschnitt an dem Herrn Standartenführer oder was es war, vorbeijagern mußten. Das war die Grenze des Möglichen.

Asmuß ist ja selber Zeuge gewesen, wie einen völlig zusammengeschlagen worden ist von einem Mann, den Majors-Achselstucke trug. Das hat er mm ja erzählt. Warum? Weil er nicht schnell genug lief, als er vorbeikam. Die mußten immer im Trab an ihren Herren und Meistern da vorbeilauft er. Mit abgezogenem Kappi, sie hatten dieses Gefangenen auf, und da mußen sie im Trab vorbeilaufen und dieser Mann nicht schnell genug. Da springt diesen Major -- ich weiß nicht, was das für ein Dienstgrad ist, ich kenne die nicht bei den SS -- auf ihn zu und schlägt ihn erst mal zu Boden und trampelt dann auf ihm 'rum. Bis er seine Wut ausgetobt hat.

Das wollte er ihnen zeigen -- da waren eine ganze Menge Offiziere dabei -- wie er Ordnung hielt in diesem Lager. Das ist natürlich vorgekommen!

Den Mann haben sie dann liegen lassen. Der ist einfach da liegen geblieben. Da kam nicht etwa einer, den ihn abholte. Das hat er mit ja Anmuß erzählt. Den war ja erschüttert! Dann wundern wir uns, wenn die Leute hier uns das in Gefangenschaftvorwerfen.

Den Greiser[2] rühmte sich doch: "Wissen Sie, daß den Kaffee, den Sie jetzt drinken, mich 32.000 Judenfrauen gekostet hat?"

UTKE: Wo sind die hingekommen?

ENGEL: Wohin? In die Verbrennungsöfen doch wahrscheinlich! /laughs/.

Uns sagte Greiser doch damals: "Wir wollen nun wünschen, daß wir alle so einen sanften Tod gehabt haben wie die."

Das war das erste, was er sagte. Da saß die Admiralität dabei und grinste sich tot darüber und überlegte sich, was für ein Menschenleid dahinterstand, hinter diesem Kaffee, den sie da tranken.

Und wenn es nun Juden sind -- schließlich, für mich ist ein Mensch ein Mensch.

Kapitän zur See Magnus: Den SS-General den wir in Ostpreußen hatten, den oberste SS-Führer,ý zuletzt habe ich ihn in Norwegen [...]

 

 

 

DISTRIBUTION
BY C.S.D.I.C. (U.K.)

M.I.19.a      War Office   (56 copies)
N.I.D.        Admiralty    ( 9 copies)
A.D.I.(K)     Air Ministry (15 copies)

(29111) Wtr51755/3515 37,000 2/45
   A. & E.W.Ltd GP.692 J.7303

TOP SECRET

 

Website notes:

2: Gauleiter Arthur Greiser, ab Oktober 1939 Reichstatthalter des Reichsgaues Vaterland; SS-Obergruppenführer; 1946 in Posen hingerichtet.

3: Vielleicht SS-Obergruppenführer Friedrich-Wilhelm Krüger.

* Vielleicht SS-Obergruppenführer Udo von Woyrsch? In einem Fernschreiben an Woyrsch, z.Z. Polizeipräsidium, Gleiwitz, enteilte Ihm mein an Woyrsch am 3. September 1939 die Aufgabe den "radikalen Niederwerfung des aufflammenden Polenaufstandes in neu besetzten Teilen Obenschlesiens." (ND NOKW-1006). Vgl Aktenvermerk Cananis über eine Besprechung im Führerzug am 12. September mit Hitlers Entscheidung betr. Ausrottung der polnischen Adel und Geistlichkeit. (ND 3047-PS.) Am gleichen Tage wurde Woyrsch dem AOK.4 als Sonderbefehlshaber der Polizei zugeteilt, dem OB unmittelbar unterstellt. Aufgabe: "Von allem Niederkämpfen und Entwaffnung polnischer Banden, Exekutionen, Verhaftungen in unmittelbarer Zusammenarbeit mit dem Chef den Zivilverwaltung in Krakau und den Kommandanten des rückwärtigen Armeegebiets." (ND: MAR.15 12) Am 14. Oktober war eine Besprechung zwischen RSHA Chef Heydrich, Greiser, u.a. "Ferner ging Chef auf die Liquidierung des führenden Polentums ein, die bis zum 1.11. durchgeführt sein muß." (RSHA files, T-175/239/8535ff) Anm.d.Verf.

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