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TOP SECRET

C. S. D. I. C. (U.K.)

G.G. REPORT

IF THE INFORMATION CONTAINED IN THIS REPORT IS REQUIRED FOR FURTHER DISTRIBUTION. IT SHOULD BE PARAPHRASED SO THAT NO MENTION IS MADE OF THE PRISONERS' NAMES, NOR OF THE METHODS BY WHICH THE INFORMATION HAS BEEN OBTAINED

G.R.G.G. 225

Report on information obtained from Senior Officer PW on 18-19 Nov 44


The following are the names and secret numbers of the PW referred to in this report:-

[...]

CS/648 SS Oberführer MEYER (Comd., 12 Pz. Div. Hitler Jugend) Captured near Liege 7 Sep 44

CS/631 Generalmajor EBERDING (Comd., 64 ID) Captured Knocke 2 Nov 44

[...]


DISTRIBUTION
 

BY C.S.D.I.C. (U.K.)

M.I.19.a      War Office   (60 copies)
N.I.D.        Admiralty    ( 9 copies)
A.D.I.(K)     Air Ministry (15 copies)


GERMAN TEXT

I.  PW SS OBERFÜHRER MEYER

[not copied here]

II.  THE WAR SITUATION

[not copied here]

III.  HITLER AND HIS ENTOURAGE

1. SS Oberführer Meyer and General Major Eberding discussed Hitler and his immediate entourage in the following conversation: [Translation]

Meyer: Der Führer hat in seiner Umgebung lauter Leute, die nie draußen waren, die in den ganzen Kampfjahren von '39-43 nicht ein einziges Mal einen Einsatz an der Front geführt haben. Sein Adjutant z.B. Engel [Gerhard Engel], den ich von Rostock her noch kenne, als er ein Bataillons-Adjutant war, der ist erst '43 herausgekommen und hat dann ein Regiment übernommen. Hat aber erst '43 herausgekommen und hat dann ein Regiment übernommen. Hat aber nie eine Kompanie geführt, sondern er ist '32 Adjutant geworden, Bataillons-Adjutant, ist dann '36 zum Hauptquartier gekommen. Der Mann ist also nie draußen gewesen während der ganzen Jahre. -- Schmundt [Generaloberst Rudolf Schmundt] ist nie draußen gewesen.

Eberding: Ja, Schmundt kenne ich persönlich. Der wollte ja immer gerne. Ist ein kolossal anständiger Mann --

Meyer: Und arbeitet. -- Ich weiß, Schmundt wollte heraus, ist aber nicht weggekommen. -- Dann Keitel, Keitel ist der größte Hemmschuh, meiner Ansicht nach, in der unmittelbaren Umgebung des Führers. ....., daß er in keiner Weise den Führer irgendwie beeinflußt, daß er in keiner Weise den Führer einen rein sachlichen, fachlichen Rat gibt, daß er grundsätzlich jede Idee des Führers für gut hält, und „Jawohl, mein Führer!" Dass er es versteht, alles das abzuwürgen, was an Jugend und was an klaren Gedankengängen aus der Front nach oben dringt.

Eberding: Dass ist tatsächlich ein widerliches Schwein.

Meyer: Ich habe eine Unterhaltung miterlebt, und zwar war das am 3. Januar '42. Da handelte es sich um die schweren Infanteriewaffen. Der Führer behauptete, und auch ich, daß die Grenadier-Regimenter unbedingt schwere Infanteriewaffen brauchen, in er Form von SIG-Batterien. Jedes Bataillon einen SIG-Zug statt LIG-Zug. Den LIG-Zug weg, dafür den SIG-Zug hin, und die Kompanie -- die leichten Granatwerfer weg und dafür die schweren Granaten. Der Führer war restlos 'mit einverstanden, (hat) voll bejaht; und zwar die Kompanie den schweren Granatwerfer und das Bataillon den SIG-Zug, und das Regiment eine SIG-Kompanie, und zwar sechs Geschütze. Keitel schaltete sich ein: „Dadurch wird die Infanterie unbeweglich in die artilleristischen Aufgaben herein."

Eberding: Es gab kein schöneres Geschütz als das SIG.

Meyer: Ich sagte ja, wir haben ja hier für jede Kompanie sechs Stück gehabt. Bei Falaise gelang es einer SIG-Kompanie unmittelbar in einem Munitionslager in Stellung zu gehen. Da waren mehrere Bunker; unmittelbar in dieser Bunkerkette ging die SIG-Kompanie in Stellung. Die hat wie irrsinnig geschossen; die haben mehrere hundert Schuß am Tag herausgeschossen. Da ist kein Mensch gefallen, trotzdem grundsätzlich zerschlagen (wurden) durch das SIG-Feuer.

Eberding: Das ist ein ganz wunderbares Geschütz. -- Dass man da so einen Mann wie Keitel überhaupt zu Worte kommen läßt, der nie an der Front gewesen ist.

Meyer: Das wird auch im Kreise sämtlicher Heeresleiter anerkannt, der Mann genießt überhaupt keine Achtung. Dann ist dort oben Puttkammer, [Konteradmiral Karl-Jesco von Puttkamer] ist ein harmloser Mann, der aber immer die Wahrheit sagt, das ist der Marine-Mann. Ist einmal draußen gewesen, kommt auch nicht wieder heraus. Dann ist dort Scherff (?), auch nicht draußen gewesen, der aber überall mitredet, das ist der Schreiber, der dort die Geschichte schreibt. Der ist auch noch ein. Das sind sie alle.

 


2. The 'Hitler mystery' was discussed by Meyer and Eberding in the following conversation: [Translation]

Meyer: Es gab eine ganze Reihe von Feldmarschällen, die wußten, daß beabsichtigt war, den Führer abzusägen, so verstanden, daß an sich militärische Kunst eben erforderte. Das Interessante war wieder, daß bei meiner Vernehmung der Jude unbedingt wissen wollte, ob ich der Ansicht sei, daß der Führer jetzt ausgeschaltet ist und die Armee geführt wird von Himmler. Er sagte mir gleichzeitig dann: „Der Führer hat am 9. November nicht gesprochen, sondern Himmler hat gesprochen."

Eberding: Da kam ja in der einen englischen Zeitung eine Mitteilung über die Schweiz, daß er von einem Wiener Arzt operiert worden wäre, schon in September.

Meyer: Ich habe auch keine Generale darüber gesprochen, keinen Mann mehr gesprochen, der mit dem Führer in den letzten Wochen irgendwo zusammen war. Ich bin sonst, als ich eine Auszeichnung bekam, innerhalb von ein paar Tagen 'raufbefohlen worden: das letzte Mal nicht. Vorher, da war Dietrich auch noch da. Der erscheint auch nicht mehr unter den Kommandieren Generalen.

Eberding: Vielleicht wollen sie doch irgendwie anknüpfen mit Himmler.

Meyer: Das können die Alliierten politisch nicht mehr, weil sie Himmler zum Schlächtermeister des Dritten Reiches ernannt haben; denn der ganze Hass auf die SS geht doch letzten Endes auf die Reklametrommel Himmlers zurück.


3. [...]

4. [...]

5. MEYER gave the following description of HIMMLER and GOEBBELS, in conversation with EBERDING. [Translation]

MEYER: In Beziehung auf Auszeichnungen hat der Himmler verdammt harte Bedingungen aufgestellt, auch die Wahrhaftigkeit von Meldungen usw. Das Führerkorps wurde zusammengeschlagen, wurde bestraft, da war alles dran. Das ist heute noch so, daß man plötzlich vom Divisionskommandeur zum einfachen Schützen heruntersaust mit einer wahren Affen-Geschwindigkeit. Also ich muß, entgegen der feindlichen Propaganda und der Anschauung verschiedener Herren, sagen, daß Himmler ein äußerst korrekter, allerdings harter Prüfer im Offizierkorps ist. Trotz der Härte ist er wieder ein wohlwollender Mann, der die Familien versorgt.

EBERDING: Ja, ich bin überzeugt, daß das einer unserer Tüchtigsten ist.

MEYER: Vor allem steht eins fest, daß der Mann wirklich arbeitet, von morgens bis abends. Ich bin zum letzten Mal mit ihm zusammen gewesen, nachdem er die Division besichtigt hat, im März [1944]; da war Guderian noch da, da hat der Mann bis morgens zu einem Regiment gesprochen und nachmittags zu dem Offizierkorps der gesamten Garnisonen der Umgebung gesprochen, und abends ist er losgefahren, um die Dunkelheit auszunützen, um nach Köln zu kommen.

EBERDING: Ja, sehr viele Generale, die standen noch rum den ganzen Tag und machten überhaupt nichts. Dieser persönlichen Konnex mit den Leuten, das ist eine der wichtigsten Sachen, das wird heute kaum noch gemacht, weil die Kompaniechefs ja alle acht Tage wechseln.

MEYER: Da ist bei uns z.B. ein Grundgesetz, was Himmler aufgestellt hat, daß der Kompanieführer morgens mindestens fünf oder zehn Minuten zu der Kompanie sprechen muß, nicht als Unterrichtsstunde, sondern er muß die Gelegenheit benützen, und das, was er nun denkt, wie er seine Dienst ansieht, nun diese Tatsache seinen Männern mitzugeben. Er verlangte keine weltanschauliche Unterrichtsstunden, er verlangte aber, daß der Kompanieführer draußen bei der sogenannten Zigarettenpause mit seinem Männern beschäftigte. Er verlangte von Bataillonskommandeur daß der Bataillonskommandeur mindestens alle vierzehn Tage einmal zum Bataillon sprach; er verlangte vom Regimentskommandeur, daß der Regimentskommandeur mindestens alle acht Tage einmal zu seinem Offiziell sprach, und er stellte der Erziehung der handwerklichen Ausbildung weitaus mehr Raum zur Verfügung. Es fehlte uns der Kriegsminister.

EBERDING: Das hätte vielleicht Himmler sehr gut sein können. (Quoting from Sunday paper): ‚Göring dürfte Himmler's nächstens Opfer sein'.

MEYER: Also das Ausland hat ohne weiteres erkannt, daß Himmler der stärkste Träger der Kraft im Reich ist. Göring ist ein Kinderläpper. Das eine, was mich so sehr an Himmler bindet, ist die Zurückhaltung in persönlichen Dingen. Es gibt auch in der feindlichen Presse keine einzige Zeile über ein Schlemmerleben oder Luxusleben von Himmler; es gibt keinen Orden, den Himmler trägt, mit Ausnahme des Blutordens, er hat kein Verdienstkreuz, nichts.

Himmler fragte mich einmal bei einer Besichtigung nach den Namen und Daten meiner Kinder. Nach acht Tagen schrieb mir meine Frau: „Am soundsovielten rief der Intendantur des Reichsführers an und bat um die Namen und Daten der Kinder. Was bedeutet das?" Nach drei Wochen schrieb die Frau: „Ich habe heute ein wunderbares Paket bekommen vom Reichsführer, für jedes Kind einen Porzellanleuchter mit dem eingebrannten Namen und Geburtsdatum, mehrere Kerzen dazu und unterhalb des Leuchters ein Widmung des Reichsführers." Da habe ich festgestellt, im Kameradenkreis rumgefragt, daß er bei sämtlichen älteren SS-Führerin gemacht hat, daß er die Hinterbliebenen z.B. mit einer ausgezeichneten Kameradschaft betreut, daß er Offiziere extra dafür einsetzt, die diese Familien zu betreuen haben, und daß er eigentlich ein warmherziger Mann ist trotz der Kälte, die er an und für sich ausstrahlt.


(29111) Wtr51755/3515 37,000 2/45
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