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[Click for English translation] TOP SECRET C. S. D. I. C. (U.K.) G.G. REPORT
G.R.G.G. 171
The following is the German text of the S.R. conversations reproduced verbatim in GRGG.171. [English translation] Broich: Stauffenberg war schon Sommer 1941 bei mir und wir wollten es eigentlich schon im Januar 1943 machen. Da hieß es: Es geht nicht, weil das Volk nicht mitmacht mit den Offizieren. Wir müssen erst abwarten, bis die Engländer gelandet sind und wenn die Sache da zusammenbricht, damit das Volk sieht, die Sache ist aus." BAO: Also dieser Putsch sollte Ende 1943 oder Anfang 1944 stattfinden. Die haben wohl gewartet bis die Engländer gelandet wären. Das ist im Union Klub besprochen worden und auch im Haus von Generaloberst Beck und auch im Büro von Fromm. Die wollten den Hitler verhaften und der sollte sagen, die SS wollte revoltieren, und jetzt müßte das Heer das machen. Wenn er das nicht sagte, wollten sie den Himmler töten und dann würden sie bekannt machen, daß Hitler von der SS ermordet worden ist, daß die SS einen Putsch machen wollte, und daß das Heer eintreten mußte. Broich: Das kann absolut stimmen, denn es ist genau so das, was mir der Stauffenberg erzählte, genau dasselbe. BAO: Die wollten zuerst Berlin nehmen und der Kommandeur von der Flak in Berlin sollte auch am Putsch teilnehmen, falls Göring die Luftwaffe einsetzte. BAO: Helldorff natürlich auch und auch ein Regierungsdirektor Trittel, der war unter Helldorff, so daß die Polizei mitmachte - Dann sollten die ein Militärkabinett aufsetzen und ich habe die Namen aufgeschrieben. Zuerst die Leute, die daran beteiligt waren: Helldorff, Fromm, Hoepner, Beck, Generalleutnant von Rost, Graf von der Schulenburg, Graf von Bismarck, Dr Schacht, von Papen, Blaskowitz, Geyr von Schweppenburg, Sponeck und Regierungsdirektor Trittel. Broich: Das sind alles Leute, die ich gut kenne, die alle in unseren Sinne sind. BAO: Göring, die haben auch mit Göring darüber gesprochen. Broich: Ach! Ja, ja, möglich ist es. BAO: Aber er war so ein bißchen komisch wegen dieser Sache, die er nimmt. Broich: Ja, ja. BAO: Im Kabinett sollte sein: der Chef sollte Beck sein, Innenminister Graf Helldorff, Kriegsminister Hoepner, Außenminister Papen und Finanzminister Schacht. Broich: Ja, ja, kann stimmen. BAO: Die hatten nichts mit Seydlitz zu tun. Broich: Nein, nein, das glaube ich. BAO: Dann was die machen sollten. Da waren drei Möglichkeiten; entweder sollte ein demokratisches Deutschland aufgesetzt werden, oder -- Broich: Eine Monarchie. BAO: Eine Monarchie, und die haben mit dem Kronprinz darüber gesprochen. Der wollte nichts damit zu tun haben, und seine Söhne auch nicht. Das Haus Braunschweig sollte den Thron haben. Broich: Der eine Sohn ist ein prima Kerl, einer der besten, die war haben. Zwei von der Söhnen, der Jüngste und der Mittelste, die haben beide bei mir eine Schwadron gehabt. Der eine war Oberleutnant und der andere war Rittmeister in meinem Regiment. Nun habe ich die Idee, ob die Sache nicht verraten worden ist vorher und daß die anderen vorher zugeschlagen haben. Wir haben so oft darüber gesprochen, wie man es machen müßte, usw. Wir sagten, wenn sie gemacht wird, muß sie hundertprozentig sein, so gut, daß es niemals fehl schlagen kann, weil wir sagten, dann gibt's ein furchtbares Blutbad. Deshalb glaube ich immer heute noch, die Sache ist verraten. Der Himmler hat ja doch seine Spione überall. Da hat einer nicht dicht gehalten und da haben sie gesagt: Also, jetzt zuschlagen", und haben das fingiert. Genau wie der Reichstagsbrand und dieser eine Putsch in München damals 1939, das ist doch auch gestellt gewesen. BAO: Ich glaube, dieser Helldorff war Nazi. Broich: Ja, ja, aber wissen Sie, der Helldorff ist ein Abenteuer. Ich kenn ihn aus dem Union', ich bin selber im Union Klub drin gewesen lange Jahre und war im Vorstand drin, weil ich bei der Inspektion der Kavallerie damals war und wenn man da war, war man im Vorstand. Ich bin da mit Papen -- und Helldorff hatte man auch reingenommen, weil er, wie gesagt, immerhin doch ein Graf war und im Verhältnis noch etwas Gefühl dafür hatte. Man hatte ihn reingenommen, weil man Angst hatte, er würde sonst aufgelöst werden schon im Frieden, der ganze Klub. BAO: Der war Polizeipräsident? Broich: Ich habe mittags da immer gefrühstückt. Es war mittags immer sehr interessant, es waren immer viele Leute aus der Industrie und teilweise das ganze City Berlin' da. Da war der Helldorff jeden Mittag da. Ich bin überzeugt, daß der Helldorff, der das ja auch sah alles, da sicher mitgemacht hat, obwohl er an sich also mit Vorsicht zu behandeln ist, wie gesagt, ein absoluter Opportunist und Abenteuer ist. BAO: Scheinbar haben die auch mit Göring darüber gesprochen. Broich: Ja. Es hieß ja auch mal mit Himmler hätte man also -- weil der Himmler immer dachte, er könnte den Führer mal im Notfall ersetzen, obwohl man ihn, glaube ich, nie gelassen hätte. Der Papen ist ja auch ein merkwürdige Charakter. Ich meine, ein Mann, der sich seine drei Adjutanten totschießen läßt und nun immer noch wieder dem Führer nachläuft, das ist also für unsereinen unverständlich. Mann kann ja nicht wissen, wie es im Endeffekt -- ich meine, Talleyrand war ja auch ein großer Mann letzten Endes und hat seinem Volke, wenn er auch viel angegriffen war, doch viel genützt. Dazu ist er (Papen) aber nicht die Persönlichkeit genug und doch äußerst ehrgeizig, aber immerhin ein Mann, mit dem ein anderes Land verhandeln kann. Ich bin auch überzeugt, daß Schacht diesmal.......... Aber ich glaube es immer noch nicht, daß die Sache wirklich losgegangen ist, sondern daß die Sache verpfiffen worden ist. Die Gefahr, sagten wir damals, wenn wir abends in meinem.......... waren -- so um 12 Uhr war Schluß abends, dann drehten wir das Radio an, hörten die ausländischen Sender und machten eine Beurteilung, der Lage und sagten, wie Sache kommen muß und werden wird. Wir sagten immer: Die größte Gefahr ist, daß zuviel Leute davon wissen." Es ist ja so ein Jammer, daß das nicht gegangen ist jetzt. Ich meine, letzten Endes kämpfen, die Leute doch nur um ihren Kopf. Daß der Krieg verloren ist, ist mir seit 1942 klar. Die Hauptsache ist ja jetzt, daß die Sache in Frankreich weiter nun vorwärts geht. Hoffentlich kriegen Sie genügend rüber. Ja, und wir stehen ja wie gesagt auch auf dem Standpunkt: Den Anschluß an den Westen und nicht nach den Osten", meiner Meinung nach auch im Interesse England's, denn England hat ja schließlich immer die Idee des Gleichgewichts im Kontinent zu halten. Die Gefahr ist eben, je länger es dauert, je mehr wird den Kommunismus der Boden bereitet, und die Leute, die nichts mehr haben, die sagen, die Monarchie ist vorbeigegangen, die Sozialdemokratie ist vorbeigegangen, der Nationalsozialismus, die Demokratie, alles ist gescheitert, die Russen sind die großen Leute und die Russen haben in ihrem Lande ja Recht gehabt. Es ist eine völlig neue Intelligenz geschaffen worden und der Stalin hat schon enorm geschaffen. Die Masse der ganzen Arbeiter sagt: Ja, wenn wir nichts mehr haben, ist der Kommunismus das Gegebene." Das ist eben die Riesengefahr. Es sagen schon heute viele Intellektuelle: Vielleicht ist der Anschluß an Rußland die große Sache." BAO: Das (attempt on Hitler's life) klingt jetzt so vage. Broich: Nein, das, was Sie mir sagen, ich hätte Ihnen schon beinahe auch die Namen nennen können. Gerade weil ich doch also mit dem Stauffenberg also so -- außerdem kenne ich ihn seit fünfzehn Jahren. BAO: Gott sei Dank, daß sie hier sitzen. Broich: Ja, ja, ja, ich wäre lange weg.
Broich: Also die Sache war genau so, wie mir der Stauffenberg seinerzeit erzählt hat: Man wollte die England-Landung abwarten, und dann sollte Rundstedt das Heer zurückführen. Die Besprechungen haben damals stattgefunden im Union-Klub. Das stimmt. Der Seydlitz und der Helldorff waren immer da. Helldorff ist drin und sollte Innenminister werden, der Schacht sollte Finanzminister werden, Papen Außenminister, der Olbricht sollte Norddeutschland besetzen, dann der Kommandant von Hase sollte Berlin besetzen. Die Besprechungen haben auch bei Beck stattgefunden. Dann, Hoepner sollte Kriegsminister werden, das ist alles möglich. Geyr sollte irgendwie auch -- Schlieben: Geyr von Schweppenburg? Broich: Ja. Der ist ja auch weg. Dem Kronprinzen hätte man angeboten -- man hätte entweder eine demokratische Regierung machen sollen oder .......... eine Monarchie, aber der Kronprinz hätte es für sich und seine Söhne abgelehnt, er wollte nicht mehr, und er hätte vorgeschlagen den Braunschweiger, was auch schon mal in Deutschland ventiliert wurde. Schlieben: Daß sie den Hase ausgerechnet genommen haben, der ist ja so dämlich. Broich: Ja, also der sollte Berlin besetzen. Schlieben: Er wäre viel zu dämlich. Broich: Sie wollten den Führer gleichsam als Gefangenen halten und ihn weiter behalten wegen des Volkes und sagen: Hier du mußt das machen", genau, wie es jetzt Himmler macht, ....... Wenn das nicht gegangen wäre, dann hätte man ihn erschossen. Das ist genau dasselbe, was mir der Stauffenberg sagte, aber genau. (29111) Wtr51755/3515
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