Posted
Wednesday, April 8, 2009
Draft transcription of
early diaries and family letters of Heinrich Himmler (rough transcripts by
David Irving, from white-on-black originals in the archives
of the Hoover Institution, Stanford, California; the
transcripts are of course Copyright © David Irving, but
are posted here for research purposes) Mr
Irving welcomes your Comments, Corrections, and Expansions:
click BOX 15. Correspondence Feb 1921 - Sept
1923 [negative photostats] Fridolfing, 18.1.21 Liebstes Mutterle! Zu deinem morgigen Geburtstag
wünsche ich Dir von ganzem Herzen alles erdenklich
Gute, was eben nur ein dankbarer, guter Sohn seinem guten
Mutterl wünschen kann. Bleibe uns nur immer gesund und
hoffentlich schont dich das Kopfweh von jetzt ab etwas mehr.
Wir deine zwei Buben wollen Euch schon im-mer Freude machen.
Jetzt will ich Dir ein Bisserl erzählen. Freitag nach
heil. Dreikönig fuhren Schorschl(?) und ich
wohlvorproviantiert mit unseren Skiern nach Reichenhall u.
trugen sie hinter bis Jetteenberg(?), da es aber auch dort
nicht genügend Schnee gab, ließen wir die Skier
herunten und stiegen so auf die Reiteralpen und machten von
der Senderersteinerhütte aus, wo wir übernachteten
ein ganz kleinere ... Es war sehr schön. Am Sonntag
Abend waren wir wieder in Fridolfing.
Fridolfing, Jan 23, 1921: Liebste Eltern! Liebste Eltern! Nachdem es heute wieder
Sonntag ist kriegt Ihr Euren herkömmlichen Brief. Ich
sitze in meinem gemütlichen gutgeheizten Zimmer und
bevor ich nun das Studium anfange will ich mit Euch ein
Bisserl plaudern,. Die ganze Woche war so richtiges
Aprilwetter ein Tag herrlich, sonnig klar wie im
Frühling die lb. Berge zum greifen nah.
es geht
jetzt schon ganz gut. Donnerstag in 8 Tagen haben wir vom
Tanzabend aus einen Familienabend. Es wurden Lieder gesungen
(z B Ein Sonntag auf der Alm" v Koscher,
Männerchor) dann Einzelvorträge. Ich trage ein
paar Steiler(?)Gedichte vor.... Anbei lege ich gleich meine
Rechung bei. Ich habe noch 40 M. Wie ihr aus dem Zettel
sehen werdet sind es keine unnützen Ausgaben. Ich wurde
Euch nun bitten, für Februar mir wieder Geld zu
schicken, besonders wenn ich den Stoff habe und meine 2
Hosen machen lasse, der Schneider arbeitet ausgezeichnet und
ist dadurch wirklich preiswert. Der hat bei meiner
Arbeitslose und nach Kraft ... eingesetzt, vorzuerden(?) ...
zufällig den gleich wie der von ... ist. Soll ich Dir Wolle besorgen im
Frühjahr gibt es hier welche preiswert. Du kannst ja
mit Frau Stahel()?) selbst ... wenn sie in Ingolstadt ist.
... Indem ich Euch alle Vati, Mutti, und Ernsti recht
herzlich grüsse u küsse bin ich in treuer
Liebe Euer dankbarer Sohn Heinrich. Gruß
von Karli u Karl, mein F...kommen. Gruß auch von Anna.
Läßt auch einmal wieder etwas
hören!
Mr
Irving welcomes your Comments, Corrections, and Expansions:
click Folder of yellowing American
transcriptions of diaries, marked, may not be quoted"
(no reason given). Occasionally jottings in Gabelsberger
shorthand have not been transcribed. 1 (4") personal diary, Sep 4, 1919
to Feb 2, 1920. (5 pages). Has in pocket at rear admission ticket
for ice-skating rink at Munich, Galeriestrasse 26, dated Dec
1, 1919 (he went skating with Maja). A colored ribbon from
Gebhard's guitar, marked Dec 22, 1919 (diary reads: ). Six
snapshots of a young girl, two of them endorsed by HH,
März 18, Landsh[ut]." An Arbeitstagebuch
Aug 1 - Sept 3, 1919 records him working in a horse barn,
the fields, and a dairy, evidently somewhere near to
Ingolstadt. On August 15 1919 he entered Stall wie
gewöhnlich. Vormittags Kirche, nach Tisch bei Herrn
Franz. Ratschläge. 12 Jahre Praxis (he jots something
in Gabelsberger) then adds: nachm. Milchprobe." He was
evidently sickly, as the last words under Sep 2, 1919 are
that he worked to five pm, dann krank." And on Sep 5
he expands, krank, nacht scheusslich, phantasiert."
What he had evidently intended to keep as a work diary then
changed, by reason of his sickness, to more personal notes.
Hospitalised on Sept 4, 1919, visited several times by his
father and once by his mother, blood tests, He had evidently
contracted a form of typhus. Recuperated over next few
weeks. Sept 17, 1919: Nachmittags Brief von Louisa
(nicht befriedigend)." Mutti sent a Paket. Sept 32, 229Z:
In der Frühe um 6h aufgestanden, Um 7h in der
Hauskapelle hl. Messe gehört,. Wieder ins Bett. Bes v
Herrn Geistlichem Rat ,.,.. Religionsprofessor am Gymn.
Wetter sehr schlecht., Bis zum Abendessen inklusive im
Bett." On Sep 24 he went to Munich, to see Dr
Grünstadt. He diagnosed Herzerweiterung [cardiac
.culation] nicht bedeutend aber 1 Jahr aussetzen und
studieren. [Frl] Mariele Zahler getroffen. Mit ihr b
is zum Abendessen spazierengegangen. Abends noch gut
unterhalten. On Sep 25 he slept im Zimmer von Gebhard, well,
vormittags in der Kunstaustellung, Glaspalast:
Ziemlich gemäßigt, war viel unsittlich
einreißende sittlich nicht
aufbauend"[sic].(?)
Oct 10, 1919 Ausflug mit Gebhard.
Eichstätt. Mit Schmalspurbahn weiter, in Hofmühle
ausgestiegen. Eine imposante, von mittelalterlicher
fürstlicher und klerikaler Macht zeugende Burg. Mit den
heutigen Arbeitern und Löhnen dürfte man so etwas
kaum zusammenbringen. .. Dann nach St Walburg und St...
Pfarrer Onkel Karl Patin besucht. Er freute sich sehr mich
kennen zu lernen und war äußerst
liebenswürdig. ... Dann zum Onkel Karl zum Thee. Er kam
gerade von einer Beerdigung und hatte nur bis 1/2 3 Zeit. Er
war riesig gemütlich und lieb. Er bat uns das
Du'an." ... Ich las an diesem Tage auf der Fahrt: Die
weisse Hand (Schwindelspiritsmus) und Schillers Rede,
Die Schaubühne als moralische Anstalt
betrachtet.'" Am Bahnhof und im Zug gefiel mir besonders ein
jung verheiratetes Ehepaar. [First longings for family life of
his own. Often together with brother
Gebhard.]
Personal diary, Aug 23, 1914 - Oct 29,
1914 then Feb 1 to 24, July 28 to Sept 26, 1915, with
some entries for 1916 in shorthand. Tgb.1 September
1914, Tagebuch für Himmler Heinrich"
[sic] Aug 23, 1914 he records no doubt after
reading the newspaper telegrams (wire services? of
Münchner Neueste Nachrichten) :"Sieg des deutschen
Kronprinzen nördlich von Metz. (Longeville?) Prinz
Heinrich schrieb an Vati. Er ist bei der Attacke gegen die
französischen Dragoner unbedeutend verwundet worden
würdevolle Antwort Deutschlands auf Japans Ultimatum.
Die Deutschen in Gent. Klavier gespielt. Nach dem Kaffee
besuchten wir Nachtigalls und machten mit Onkel Karl
[Nachtigall] einen Spaziergang nach Berg. Dann
gingen wir allein durch den Hofgarten und die Stadt heim.
Abends Marken geklebt. ... Thilde erzählte mir von
einem Himmelszeichen das sie gesehen haben möchte. ...
Die Bayern sollen sich in der gestrigen Schlacht sehr tapfer
benommen haben. Besonders sollen unsere 16ener sollen (?)
mit dem langen Messer vortrefflich gerauft haben. Die ganze
Stadt ist beflaggt. Daß sie so schnell gehaut werden,
haben sich die Franzosen und Belgier wohl kaum gedacht, Der
Landsturm 1. Aufgebot ist aufgerufen. Namur wird belagert,
8000 Russen bei Gumbinnen gefangen. August 24, 1914: In der Frühe bis
10h gelernt. Die Verfolgung der Franzosen durch das Herr des
bayerischen Kronprinzen trägt reichte Früchte. ...
Vorgehen unserer Truppen westlich der Maas gegen Mauberge.
Eine dort auftretende englische Kavalleriebrigade ist
gehaut. Das haut! Hurra! Nach dem Lernen in die 1h Messe
gegangen und mit Falk Zippererer auf den Moniberg. Sein
Schwesterl Ina v Bracher spielte mit Ernsti im Garten.
Nachm. Zuerst Klavier gespielt. Dann waren Gebhard, Ernsti
u. ich bei Falk und Ina eingeladen. Wir spielten mit der
Dampfmaschine. Dann tranken wir mit der Frau Präsident,
die sehr liebenswürdig war, Thee,. Nach dem ging wir zu
uns herüber und spielten Deutschball." August 25, 1914, Dienstag: Heute
ist Königs Namenstag, Im Garten etwas gearbeitet und in
die Kirche gegangen. ... Ernst u. Mutti waren bei Fr Baronin
Steinling." August 25, 1914: Gelernt. Hernach
im Garten gearbeitet und in die Messe gegangen. ... Am Abend
brachte Vater die Nachricht vom gänzlichen Falle Namurs
und Longwys heim (das gefreit mir!)." August 27, 1914: Vatis und Gebhards
Namenstag. Es ist so gar nicht die rechte Namenstagstimmung.
Zu Meierhofer gegangen und Blumen gekauft. Dann in die
Kirche gegangen. ... Nachm. zu den Telegrammen gegangen"
(war dispatches). Bad news begins. Die
ängstlichen Landshuter Spießbürger lassen
jetzt den Kopf hängen, streuen furchtbare Gerüchte
... aus u. fürchten von den Kosaken grausam
maschakriert [sic] zu werden. Überhaupt ist in
Niederbayern bei den zurückgebliebenen eine besonders
große Begeisterung. Bei Bekanntgebung der Mobilmachung
soll in der Altstadt alles geflennt haben." heute
erschienen die erste größere Verlustliste, der
bayrischen Armee. Besonders das Neubürger
Ersatzregiment No [gap] hat wahnsinnig gelitten. Ein
württembergischer General a.D der sich auszeichnen
wollte führte dieses Regiment bei Schiermack, wo wir
eine Schlappe erhielten. Manche Kompanien sind fast
aufgerieben. Es sind überhaupt schon sehr viele
Deutsche gefallen. Brief an Luise angefangen..." August 28. Siegreiches Vordringen
der deutschen Armee in Belgien. Näheres: siehe
Telegramm der Münchner Neuesten Nachrichten. no. 17. in
die Kirche gegangen und mit Falk durch die Stadt spazieren
gegangen. Gebhard ging zu Else Kissenbarth zum Harmonium
spielen. Deren Bruder Hans ist jetzt zurück vom Feld
weil er krank ist. ... Often goes to the station and sees
trainloads of Verwundeten coming back from the French front.
(Aug 30). [We find the following significant remark by
the young HH in which he shows humane feelings towards
wounded French prisoners of war.] Der ganze
Bahnhof war mit neugierigen Landshutern gefüllt die
grob und fast tätlich wurden als man den schwer
verwundeten Franzosen (die doch sicherlich schlechter als
unsere Verwundetren daran sind, da sie Gefangene sind)
Wasser und Brot gab." August 31: Vor dem
Frühstück ging ich zu den Telegrammen . Grosse
Erfolge der Deutschen auf der ganzen Linie im Westen."
[[He meticulously lists all the prisoner numbers
taken, and corrects the figures sometimes several times
during the day. Like a trainspotter.]]
[[Goes every day to church]]. Mother meets
every trainload of injured, sews soldiers' shirts... He
notices on Sept 3: :" With his brother and friends Falk he
plays the game Schild und Schwert. Auf jeder Seite das
1. Armeekorps gefallen. Ich habe auch den ersten festen
Platz und 10 Millionen verloren," he writes on Sept 1, 1914.
He goes to church literally every morning, and writes up the
fact in his diary [mentions it in his diary
dispatches] in case the Lord has not duly caught sight
of him in the Lord's House. He plays the piano two or three
times a week, and mentions that fact too. Sept 3: Dann in die Kirche
gegangen. Nachher machten wir einen Spaziergang durch die
Stadt und schauten uns das französische Seitengewehr
und eine Patrone an, die in die Auslage einer Drogerie in
der Zweibrückenstrasse sind." Mother takes Ernsti und
Heinrich to Ergolding: Die Kirchen in Ergolding sind
sehr schön." Der Kardinal della Chiesa wurde
Papst und nennt sich Benedikt XV." Sept. 4: Die in Ostpreussen
gefangenen Russen sind nicht 70.000 sondern 90.000. (Die
vermehren sich ja wie Ungeziefer)." He spends the evening
writing to his Grossmutter and in the diary. Abends
durfte Gebhard mit Vati und Mutti zu den Verwundeten hinaus,
was ich ihm sehr neidete." After several days without entries he
writes, undated: Während der Zeit ging die Schule
an. Wir haben Herrn Profesosr Wurmsee als Klassenlehrer. Er
ist sehr nett Falk hat gerade Umgang mit denen vor denen wir
ihm abrieten. Das gefällt mir gar nicht. Die Landshuter
sind so stumpfsinnig u. ängstlich wie immer, daß
sie beim vermeintlichen Zurückgehen der Truppen bei
Paris gleich alle Durchfall bekommen und ihnen das Herz in
die Hosentasche fiel. Gerüchte gehen, daß es ganz
schrecklich ist. Begeisterung ist leider Gottes gar keine.
.." Sept 27: Gelernt und wurde durch
die verflixte Geometrie und schlechtes lateinisches Kapitel
scheußlich aufgehalten. ...Nach Tisch in den Garten
mit Ernsti. Gegartelt. ... Ich handle jetzt alle Tag um mehr
Kraft zu bekommen." [Image?] Pages 25-6. Oct 10:
Antwerpen gefallen. (Hurra!) Dadurch werden bei uns
drei Armeekorps frei und die können wir gut brauchen.
In die Schule gegangen. Um 11h gebeichtet. Nachmittags
Klavierstunde gehabt und in den Garten gegangen." Oct 11: Sonntag. Um 8h mit Vater in
die Kirche gegangen und kommuniziert. Dann gelernt. Nach
Tisch in die Andacht gegangen. Heute war eine
Wehrkraftübung. Da möchte ich auch gerne dabei
sein." Oct 12: ... Nach dem Abendessen
gelernt und Schiff geschnitzt." (worked several days on the
boat). Oct 13: ... Das erste griechische
Extemporale." Oct 24: Abends durften wir in den
Vortrag [then stenographic note] von Prof
Günther. 1870 u. 1914. Pr Günther war Freiwilliger
im Jahre 1870. Er vertritt die Ansicht, daß das Innere
der Erde immer weicher u. flüssiger sei bis zum Gas.
Der Vortrag was sehrinteressant..." [no entries November-December 1914,
January 1915]. Had catarrh in February, stayed in bed,
continued to write his diary even then; pflegte
Herbarium. Feb 7, 1915: Um 1/2 4h gingen wir
ins Konzert. Es war sehr lang aber sehr schön.
Besonders schön war die Geigenspielerei." [HH's
family had religious interests as the following remark
shows:] Several times (Feb 2, 9, 1915) his parents gehen
in einen religiösen Vortrag. Feb 16, 1915: [after
school] Dann marschierten wir zu den
Schützengrabern hinaus ... [old trenches] ...
Hinter der eigentlichen Feuerstellung ist der bombensichere
Deckungsgraben, der die Schlaf- und Wohnräume
enthält; vor der eigentlichen Feuerstellung sind
Wolfsgrube und Drahtverhaue. Auf dem Heimweg besuchten wir
für uns noch die noch nicht bewohnten
Gefangenenbaracken. Sie sind sehr schön und modern
eingerichtet, besonders die Baderäume. ... Nach dem
Kaffee lernte ich bis zum Abendessen. Vati fragte mich im
Griechischen aus, weil wir morgen eine Schulaufgabe haben.
..:" Feb 17, 1915: Mir ging es in der
Griechischen sehr gut. 55 000 Mann hatte Hindenburg wieder
in den Masuren gefangen,. ..." Feb 18, 1915: Schulfrei. Um 8h im
Speisesaal des Seminars. Ansprache des Herrn Rektor.
Deutschland, Deutschland über alles.' Und noch
ein Lied gesungen. Dann gingen wir heim. Ich machte vorm.
meinen Aufsatz, nachm. stellte ich Soldaten auf. Nach dem
Kaffee gingen wir mit Mutti spazieren." Feb 21, 1915, Sonntag: ... ... dann
fuhren wir nach Freising. Gebhard und ich durften Vati und
Mutti begleiten. Wir fuhren mit der Trambahn zum Bahnhof,.
,,, Vor Tisch besichtigten wir die Pfarrkirche und gingen in
der Stadt herum. ... ... Auf diesem Domberg is das Gymnasium
und ein Priesterseminar. Es ist eine uralte
Kulturstätte. Spends the [summer of 1914 and]
1915 in Tittmoning. July 28, 1915 at Burghausen, 15 miles
north of Tittmoning, he writes of his memory of the previous
summer: Ich lebhaft an den vorigen Sommer
[erinnert] wo wir ungefähr um dieselbe Zeit auf
dem Bahnhof standen und exerzierten. Es war damals am 6.
August [1914] als wir von Tittmoning heimfuhren.
Wenige Tage darauf sind sie fröhlich und munter in den
Krieg hinaus. Wie viele mögen wohl noch
leben." Note that Himmler uses very correct and
well brought-up phrases always, Frau Baronin Steinling, Frau
Assessor Tafel, Frau Professor Ratmeier, Frau Doktor Lukas,
Frau Staatsanwalt Kornburger. July 29, 1915: Gebhard und ich
standen schon um 6h auf und machten einen kleinen
Morgenspaziergang zur Bayerischen Alm, die gerade hinter und
über unserem Haus liegt. Heute ist Gebhards 17.
Geburtstag [thus born July 29, 1898]. Er tritt damit
in den Landssturm ein. (O wäre ich nur auch schon so
weit, ich wäre schon längst
draußen.) July 30, 1915: Ernsti lernt das
Schwimmen. Dann gingen Vati, Mutti, Ernsti und ich gingen
[sic] über die Bayerische Alm auf dem
Höhenweg nach Marienburg,. Dort die sehr schöne,
auf dem Berg gelegene Kirche angeschaut. Dann stiegen wir
auf 265 Stufen den Berg hinunter und gingen nach
Reitenhasbach. Dort schauten wir die sehr schöne
Klosterkirche an. His stomach is already playing up on
Himmler. He refers to stomach pains several times in 1915.
(eg Jul 31, 1915: er einen etwas verstimmten Magen
hatte".) Several times he is unwohl." August 2, 1915: ... durch den
Altöttinger Forst. Hier begegneten wir einer ganzen
Schar haarkranker Kinder die uns dummerweise alle die Hand
gaben. ... Mutti brachte Gebhard einen Brief von Edi, mir
einen von Luisa [girlfriend?]. Dann gingen wir in
die Gedenkkapelle. Wir hörten auch eine Messe an. Es
ist nämlich eine versprochene Wallfahrt für
Gebhard, als er voriges Jahr an der
Rippenfellentzündung krank war." [Himmler is always visiting churches;
perhaps his parents were planning a church career for
him?] August 17, 1915: Dann fuhren wir
nach Neuötting mit der Dampftrambahn, besichtigten die
Stethamerkirche und fuhren zurück." No diary entries for August 23 - Sept 15,
1915, then: Sept 17, 1915: Vormittags in die
Schule. Zwei großartige Stunden (Geschichte und
Einleitung zum Homer) von Professor Wolf. September 18, 1915: Nach Tisch
reiste leider Tante Zensi schon wieder nach Heining. Sie
schrieb uns heute vorm. noch ins Album. Wir haben ihr auch
alle unsere Sammlungen gezeigt. [HH is collecting
stamps.] Dann ging ich bis 1/2 5 zu Falk und tat weiters
mit ihm Marken. Er hat eine beneidenswerte schöne
Sammlung. ... Abends Konto und Tagebuch
geschrieben." September 25, 1915: Dann mit Falk
ein Schach gespielt, in dem ich besiegt wurde. Nachm. zur
Wehrkraft. Die Übung ziemlich mau. Ich lag eine
Viertelstunde in einem ziemlich feuchten Acker. Es hat mir
aber nichts geschadet." Here the diary for 1915 ends. He lost
interest in his diary, made desultory jottings from January
1 and 2, and then again during May, and in mid June, then
stops; he writes them in Gabelsberger shorthand, which most
Bavarian schoolchildren had to learn, but nobody has
bothered to transcribe. [Jan 19, 1918:] Note that on Jan 19, 1920 Himmler wrote,
Heute ist Mutterles Geburtstag. Vor zwei Jahren kam
ich das erste Mal von Regensburg in Urlaub. Diary No. 4, Himmler".
[1919-1920] Mein Tagebuch Oct 11 and 12, 1919: Ich habe
gebeichtet und kommuniziert." Oct 15, 1919: Vorm. auf der techn.
Hochschule, erfolglos. Nachm. Bei Hagers zum Thee; es war
sehr nett. Mit Luisa [Hagers? girlfriend of long
standing?] viel geplaudert." Oct 16, 1919: Mama und Luisa waren
liebenswürdig und sehr neckisch." Oct 17, 1919: Noch zweimal bei
Hagers. L [Luisa] reizend." ... Mit Frl
Käthe [housemaid?] noch über ihre
Schwester gesprochen, wie schon neulich; sie stimmt meiner
Ansicht auch zu. Überhaupt viele schwierige
Disputationen gehabt." Oct 19, 1919: Luisa war wieder sehr
nett aber wie gewiß weiß man net. (zum Lachen
ist mir aber nicht). ... 8 Tage mit ihren Sorgen um Beruf?
Freunde, Liebe? Wiederum ein gutes Stück gereift. Aber
ich will mich eisern in die Kandare nehmen." Oct 20, 1919: Vormittags auf der
techn. Hochschule. Belegt und auf der Universität. Dann
heim und rasiert. Dann zu Hagers um Mittagessen. Mama Hager
war wieder lieb und nett zu mir wie immer. Nach Tisch
Debatte wegen Tanzstunde. Edward ist hier unnachgiebig und
hartnäckig wie ein Tyrann. Ich habe aber Luise sehr
geholfen so daß die Privattanzsstunde
durchgedrückt ist. Das arme kleine Mädi
mußte dabei Tränen vergieß[en]. Sie
tat mir aufrichtig leid. Wie schön sie aber in ihren
Tränen war, wußte sie nicht. Ich begleitete sie
zur Trambahn, ging dann in die Staatsbibliothek, las da
über den Krieg von 1812. Hörte von 4h bis 5h
Zoologie auf der tierärztlichen Hochschule bei
Professor Diemall, einem jungen Herren, der sehr interessant
war, und entsprechend vortrug. ... Am abend mit Ltnt Huber
in einen Diskussionsabend. Er erzählte mir, daß
das gute brave Luiserl alle Tage kommuniziere. Das war die
größte Freude, die ich während dieser 8 Tage
erlebt. Dann wieder nach Ingolstadt. Zu Hause noch
schöne Tage verlebt. Oct 30, 1919: Am Abend mit
Fräulein Maja ins Hoftheater Theopano'(?) Am
Heimweg über G und K gesprochen, und Freundschaft
[mit Maja] geschlossen. Ich bin glücklich,
dieses herrliche Mädchen meine Freundin heißen zu
dürfen. Nov 1, 1919: Nachm mit Thilde am
Waldfriedhof. Großmutter und den armen Otto besucht.
Dann zu Hagers. Luisa reizend und nett wie immer, aber sie
geht nicht aus sich heraus." Nov 2, 1919: Um 11h mit Luisa und
Eduard ins Requiem. Luisa, das liebe Ding geht gar nicht aus
sich heraus. Nach Tisch mit Gebhard auf den südlichen
Friedhof, die Großeltern besucht. ... Ich unterhielt
mich die ganze Zeit mit Frl Maja über Religion usw. Sie
erzählte mir viel aus ihrem Leben. Ich glaube, ich habe
jetzt eine Schwester gefunden. Am Abend begleitete Ltnt
Rental(?) an die Bahn. Nachher gingen wir noch
eingehängt spazieren und besuchten noch Schorschl auf
seiner Bude. Am Hinausweg sprachen Maja und ich noch viel
miteinander. Links von mir war Maja, rechts Frl Pillpold,
links von Maja, Gebhard und Käthl." Nov 3, 1919: Die Vorlesungen
begannen heute. Am Abend saßen wir bis 12 beisammen,
alle eingehängt. Zuerst im Konzert u.
Hallenb[ad?]" Nov 4, 1919: Vorlesungen. Am Abend
waren wir im hinteren Zimmer. Ich war furchtbar ernst und
bedrückt. Ich glaube es kommen sehr ernste Zeiten, oder
sollte es etwas anderes bedeuten? Ich freue mich auf dem
Kampf, wenn Churchill wieder des Königs Rock trage.
Zuerst sang Maja Frauenliebe und Leid'. Sie sang die
Lieder mit feuchten Augen. Ludwig versteht sie glaube ich
nicht sein goldiges Mädel aber ich weiß auch das
nicht gewiß. Ich kenne mich mit ihm nicht aus.
Später spielten Gebhard und Käthe Klavier. Ludwig
und ich saßen miteinander in einem Lehnstuhl. Am Boden
saßen an uns angeschmiegt Marielle [Lacher]
und Maja. Alle hielten wir uns umschlungen teils in Liebe
teils in geschwisterlicher Freundschaft. Es war ein Abend,
den ich nie vergessen werde." Nov 5, 1919: ... Ludwig wird mir
immer unverständlicher; die arme Maja." Nov 7, 1919: Vorlesungen. Nachm.
mit Ludwig in der Kaserne Stahlhelme geholt. Über
vieles gesprochen. Ich bin mir jetzt klar über seinen
Charakter. Er tut mir leid und die gute Maja noch mehr. Der
Mensch ist doch ein elendes Geschöpf. Ja der Satz gilt.
Unruhig ist das Herz und bis es ruhet in Dir, o Gott. Wie
machtlos ist man, man kann nicht helfen. Ich kann nur meinen
Freunden ein Freund sei, meine Pflicht tun, arbeiten, mit
mir selbst kämpfen und es nie zulassen, daß ich
die Herrschaft über mich verliere." Nov 8, 1919: Vorlesungen bis 4h.
Bis jetzt kein Alarm,. Um 4h zum Aumeister gefahren, wo
Ludwig, Mariele und Gebhard hingegangen waren. Es war recht
nett und lustig. Sonst bin ich ernst, aber anmerken lasse
ich mir von meinen schweren Gedanken und Seelenkämpfen
nie etwas. Am Abend noch lange philosophische Gespräche
mit Maja." [Ugandan discussions?] Nov 9, 1919: Ausgeschlafen. Gebhard hat
sich gestern Abend mit Ludwig ausgesprochen. Gott sei Dank.
Vormittags gelesen, um 11 h in den Dom. Die Predigt war sehr
schön, die ganze Messe war sehr eindrucksvoll. .. Und
dann um 6h zu Hagers. Luisa war ja recht nett, aber halt
nicht so wie ich möchte. Am Abend bei Loritz
gemütlich und lustig beisammen gesessen. Heute habe ich
im Grossen und Ganzen mein seelisches Gleichgewicht wieder
gefunden. Gott wird mir weiter helfen." Nov 10, 1919: Am Abend bei Loritz.
Interessantes über Kommunismus etc.
gesprochen." Nov 12, 1919: ... and dann noch
bis 1/2 10 h mit Maja unterhalten über Verhältnis
von Mann und Frau. Sie ist ein hochstehender Charakter.
Ludwig begleitete mich heim und wir schauten auf meiner Bude
Bücher zusammen an und unterhielten uns. Er ist ein
guter Mensch und ist Gebhard und mir ein Bruder." Nov 13, 1919: Bei Loritz war
hypnotischer Abend durch einen Herrn Kern. Ich wehrte mich
mit aller Widerstandskraft. Er brachte mich natürlich
nicht hinunter. Die arme gute Maja hat er aber vollkommen.
Sie tat mir leid als ich sie so sah. Ich hätte den Hund
kalt erdrosseln können. Ich arbeitete ihm aber auch
entgegen, wo ich konnte, manchmal mit Erfolg. Seine
Gedankenleserei war gut, aber ich glaube das kann ein gut
konzentrierter Mensch bei einiger Übung auch. Mir war
der Kerl instinktiv unsympathisch, ich hasse den ganzen
Schwindel, den er nur gut zusammenbringt wenn man mithilft.,
Um 1/2 2h ins Bett gegangen. Ich werde nicht ruhen, bis ich
nicht Maja und Frau Loritz darüber gesprochen
habe." Nov 14, 1919: Bis 10h Vorlesung,
dann wieder einmal des Königs Rock angezogen. Ich bin
halt Soldat und bleibe es. Dann zu Loritz zum Essen,. Mit
Maja über die Hypnotisiererei gesprochen. Ich glaube
auf jeden Fall daß ich einen sehr großen
Edinfluß. [sic]. ... Gebhard, Lu
[Ludwig] und ich sprachen noch viel, wie schön
es geworden wäre, wenn wir beim Militär geblieben
wären, mit einander im Feld usw. Vielleicht wäre
ich dann heute nicht mehr, ein kämpfendes Herz weniger.
Aber ich will nicht schwach werden, auch niemals den
Zügel verlieren. In einen Krieg und Kampf komme ich
vielleicht in ein paar Jahren und auf den Befreiungskrieg
freue ich mich und ziehe mich mit wenn ich ein Glied noch
rühren kann." Nov 17, 1919: Um 12h nochmals von
der Universität in die Hochschule zur Asta
[Allgemeiner Studenten-Ausschuß].
Deutschnational gewählt. Dann gleich zum Essen.
Erzählte Maja, ich habe 20 Bogenseiten Zoologie zum
Abschreiben: sie sagte einfach, die geben sie mir ich
schreibe sie ihnen sehr gern ab. Das ist ganz die echte gute
Maja, Aufopferungsvoll selbstverständlich. ... Dann zum
Essen. Nach dem Essen wurde musiziert. Maja und ich
saßen Hand in Hand da und mich glaube wir verstanden
uns. Möge Gott gnädig dazu sein! Um 11h
heimgekommen noch russisch geschrieben und
gelesen." Nov 18, 1919: Von 2-8h Vorlesungen. Dann
zum Essen . Um 9h kam Maja. Wir setzten uns zusammen,
später auch Du' und plauderten. Ruhig bin ich
eigentlich nicht, Die Gedanken und Sorgen jagen sich in
meinem Kopfe," Nov 19, 1919: formally entered a
Studentenverbindung, stolz und froh. Nov 20, 1919: ... hernach zum
Essen. Maja war auch da, was mich sehr freute. Wir lasen
miteinander in einem Buch hand in Hand Sie sperrte mir noch
auf unten am Haustor, Ja, ich bin jetzt
glücklich." Nov 21, 1919: Um 2h tieranatomisches
Praktikum. An so einem stinkigen Viech rumgeschnitten. ...
Mit Maja zusammen gelesen. Sie ist doch ein liebes
Mädel." Nov 22, 1919: Vorm. Vorlesungen.
Geheimrat von Lossow (?) besucht, der kolossal
liebenswürdig war. ... Maja macht sich eine furchtbare
Mühe mit meiner Zoologie. Sie ist von einer
rührenden Aufopferung und Liebe." Nov 23, 1919: ... dann wieder zu
Loritz die noch musizierten. Maja setzte sich mir zu
Füssen. ,,, Um 4h zu Hagers,. Luisa tut mir leid, aber
ich kann ihr nicht helfen, vielleicht wird sie durch dieses
erste große Ereignis in ihrem Leben reifer. Um 7h zu
Loritz zu Abend gegessen . Interessante Disputa,. Zwischen
Maja Nasenbauer(?) und mir über Ehe, deutsche Sprache
und noch verschiedenes anderes. Dann lasen Maja und ich
miteinander Zwei Menschen von Vosz. Hand in Hand.
Später entwickelte sich ein Gespräch über
Norme der Schönheit, Begriffsschönheit. Noch
später sprach Fr Loritz über die Veränderung,
die mit mir vorgegangen sei und über den ersten
Eindruck, im vorigen Januar [1918?] den ich gemacht.
Es war hochinteressant." Nov 24, 1919: ... Maja ging noch
eigens heraus und sagte mir noch eigens adieu und wir
küßten uns wieder. ... Am Odeonsplatz hängte
sich eine Hure an uns. Selbstverständlich ohne Erfolg.
So was ist aber höchst interessant." Nov 25, 1919: Bis 7 1/4h. Dann zum
Essen zu Loritz. Konnte Maja heute nicht mit einem Wort
allein sprechen. Sah sie überhaupt nur beim Abendessen.
Dann von 8-10h in die Tanzstunde. 7 7 7 [3 crosses].
Aller Anfang ist schwer, wir werden aber die Kiste schon
schmeißen. Froh bin ich wenn ich es einmal kann. Der
Tanzkurz an und für sich ist mir kolossal wurst und
raubt mir nur Zeit. Um 10h heimgegangen.
Studiert." Nov 26, 1919: Um12h gegessen. Maja
gab mit das von ihr abgeschriebene Zoologie Kolleg (20
Bogenseiten). Es ist wunderschön geschrieben und ihre
Zeichnungen sind mit rührender Sorgfalt gemacht. Konnte
leider kaum ein Wort mit ihr reden seit vorgestern abend.
... Konnte mit Maja wieder nur ein paar Worte sprechen.
Morgen muß ich Klarheit haben. So ist der Zustand
scheußlich. Heim. Russisch geschrieben." Nov 27, 1919: Nach dem Essen bis
ungefähr 3/4 11 Maja beim Rechnen geholfen. Sie
bedankte sich dann sehr bei mir -. [sic] Dann heim,
noch russisch geschrieben." Nov 28, 1919 - his heart is in a whirl,
zerwühlt, he writes. Dann zum Essen zu Loritz.
Maja war sehr nett. - [again.]. Dann in die
Tanzstunde. Es war erschütternd. So etwas ist doch ein
ekelhaften Schwindel. Aber froh bin ich wenn ich es einmal
kann und tanzen kann mit wem ich will und mit wem es mich
freut." Nov 30, 1919: Um 12h zu Loritz zum
Essen. Ich weiß nicht, ob ich es mir nur einbilde,
oder ob es wirklich so ist, Maja war nicht so zu mir wie sie
es bisher war." Dec 1, 1919: Heute habe ich wieder
einmal einen Tag Uniform an. Sie ist halt immer wieder mir
das liebste Kleid." Then, Maja ist meine Ansicht nach
bedeutend kälter geworden. ... Während wir Kaffee
tranken sprachen wir verschiedenes,., (Freundschaft und
Liebe). Aber völlige Klarheit habe ich daraus noch
nicht gekriegt. Ich glaube aber, Gott sei's geklagt, nein.
Am Abend mit Ludwig zum Appell in die Schwindschule. Lu und
ich habe je ein 1.MG bekommen. Dann zu Loritz ... aber
Stimmung kam für mich nicht hinein,. Dann heim
abgerechnet und russisch geübt. Ich bin begierig wie es
sich weitermacht. Unmöglich ist ja immer noch
nichts." [He writes Russian every day
now.] Dec 5, 1919: Maja has now become
agreeable again. Zum Essen. Maja war wieder recht nett
mit mir.-Dann Tanzstunde. Heim. Zu Hause ein
Nikolauskörberl vorgefunden. Gebhard fand ein goldenes
Haar daran. Ich glaube, daß die gute Maja die Sache
arrangiert [so she was blonde]. Das Haar habe ich
mir aufgehoben." Dec 6, 1919, he returned by train to
Ingoldstadt to see his parents for one day. Es ist
halt nirgends so schön wie zu Hause." Am Abend
mit Vati spazierengegangen. Wir sprachen viel miteinander.
Über Luisa, über mein Russlandproblem mit Mutti
vor allem), über die politische und wirtschaftliche
Zukunft, usw. Am Abend gebetet und schon um 1/2 11 in[s
Bett] gegangen." Dec 7 1919: Ich esse zu Hause so
viel, daß ich kaum mehr gehen kann. Dann mit Ernst an
den Bahnhof gefahren. Zu Hause bin ich halt der
fröhliche, sorglose Junge, aber so wie ich das
Elternhaus verlasse bin ich umgewandelt." Dec 8, 1919: Auf dem Weg sprachen
wir [Himmler und Ludwig] über Maja, Käthe
und Gebhard. Ich glaube, für Gebhard ist es
aussichtslos [mit Käthe?]. Auf der Eisbahn war
Maja direkt ekelhaft, Übrigens neulich die
Nikolaussache stammte von Frl Wahnschaffe. Da sieht man wie
blöd ein verliebtes Mannsbild ist. Ich habe mich heute
innerlich von allem gelöst und stelle mich jetzt auf
mich allein. Finde ich das Mädchen nicht, das mir in
seinen Eigenschaften paßt und mich liebt, so gehe ich
eben allein nach Rußland. Lebt mich Maja dennoch so
freut es mich, denn am schönsten ist es lieben zu
könne und geliebt zu werden. Ich überlasse dies
alles der Zeit und stelle mich eben jetzt auf mich allein
und halte mein... hoch. ... Wegen Louisa sind Gebhard und
ich uns vollkommen klar wie sie uns zweien gegenüber
steht. Auch das wird die Zeit ergeben. Ich wünsche dem
lieben Mädel auf jeden Fall, daß es so
glücklich wird, wie sie es verdient. Mag es gehen wie
es will, ihr und Maja bleibe ich zeitlebende Freund und
Bruder." Dec 9, 1919: ... Tierzuchtpraktikum. ...
Nationalökonomie. Dec 10, 1919: more about Maja. Ich
hoffe sehr, wenn ich übernächstes Jahr hier bin,
wieder, wenn sie ein Jahr auf dem Lande war. Und hoffentlich
klärt sich dieser schöne Charackter bis dorthin an
und wird reif und hat sich durchgekämpft. Sie ist eben
eine Faustnatur. Dec 11, 1919: Um 1h offiziell am
Mittagstisch in der neuen Börse. Von 2-3h
Fuchsenstunde. [Freshers]. Um 1/2 4h mit
Lu[dwig] zur Alarmierung in die Pionierkaserne
hinaus. Gewehr eingeliefert, sonst nichts erreicht,
Vielleicht ist noch in diesem Jahr etwas los. Dec 12, 1919: [is very tired some
days; suffering heart problems?] Dann zu Dr
Grünstadt. Er ist Gott sei Dank sehr zufrieden.
... Dec 15, 1919: Nachmittags studiert,
Thee zu hause getrunken. Ziemlich müde. Brot und
Käse etc. besorgt. Wieder studiert. Um 7h zum Essen,
Gebhard, Loritz's und Mäpperl waren im AGV. Ich
unterhielt mich nach dem Abendessen noch mit Trudel und
Friedel über Judentum, Ehrenfragen usw. Ein sehr
interessantes Gespräch. Ich dachte am Heimweg
darüber nach. Ich glaube, ich komme mit meiner Religion
in Kollision. Mag es gehen wie es will, Gott werde ich immer
lieben, zu ihm beten und der katholischen Kirche
anhängen und sie verteidigen, selbst wenn ich aus ihr
ausgeschlossen sein sollte" [first mention of
Juden?] Dec 16, 1919: Dann mit Gebhard Geheimrat
Lossow besucht der sehr liebenswürdig war. [Once or twice a week he goes to the
Tanzstunde, at first unwillingly, but then he notices, e.g.
Dec 14, 1919: es gibt wirklich eine Masse schöner
Mäderln."] Dec 21, 1919 he returns home to
Ingolstadt. Es ist halt schön wenn man wieder
daheim ist, man kann wieder Kind sein und kann sich etwas
gehen lassen." Dec 23, 1919: Erni zum Geburtstag
gratuliert. Er ist heute 14 Jahre alt. [born
23.12.1905] Vormittags mit Gebhard Christbaum
geschmückt. Dec 24, 1919: Nachmittags für
weihnachten die Tische hergerichtet. Ungefähr um 1/2 7
hielten wir Bescherung ab. Gebhard und ich zündeten den
Baum an und Vati, Mutti, Ernst kamen dann herein. Es war
schön wunderschön, der heilige Abend." He received
books from father, zum Teil aus der Bibliothek des Prinzen
Heinrich. Von Gebhard ein Pfeiferl, and he gave Gebhard
einen Guittarenband. (Nun ade du mein lieb
Heimatland") Ich habe es mit Absicht gewählt. Wie wird
es in 4 Jahren sein? ,... Gebhard spielte hernach noch
Klavier, wir sangen auch zur Guittare. Dann tranken wir
Punsch und gingen um 12 h in die Mette in die obere
Pfarrkirche. Wir standen voran im Chor. Die feierliche Mette
ergriff mich mächtig. Da wirkt die Kirche durch ihren
prunkvollen Ritus und Gott durch das schlichte liebe Kind
auf den Menschen. [Himmler sees himself as the
latter?] Dec 25, 1919: several times to church and
again Dec 26, 1919 after paying visits to the blind and sick
in hospital. At 6pm he goes to Weihnachtsfeier des
katholischen Kasinos, and during the Sermon has terrible
pangs of conscience: und währenddessen hatte ich
in meinem Inneren Glaubenskämpfe zu bestehen wie noch
nie zuvor. Die Fechtgeschichte taucht mir immer wieder auf.
Am Abend betete ich. Ich hatte es zwar auch zuvor schon so
ziemlich überwunden. Gott wird mir in all meinen
Zweifeln weiterhelfen." Dec 27 1919: [and the same with
Luisa] after a visit from her brother Edward, Himmler
writes: Edward und Luisa sind beides Charaktere, von
denen ich sagen muß, ich kenne sie
größtenteils nicht. Sie kennen mich aber ganz
gewiß auch nicht,. Daher meiner Ansicht nach die
Entfremdung. Luisa ist noch ganz und gar unreif. Gott wird
noch alles zum Guten lenken. Doch nicht willenlose werde ich
mich dem Schicksal fügen sondern selbst so gut ich
vermag steuern." Dec 30, 1919: wir kamen um 1h heim.
Trotzdem las ich im Bett noch ein Buch (11 Jahre
Freimaurerei) fertig. Jan 2, 1920: As he writes Mutti
ließ mir mein Zimmer heizen," evidently he slept
normally in an unheated room. Jan 12, 1920: Heim russisch
gelesen", so his knowledge of the language is evidently
consolidating. He is often moody, ernster Stimmung, and
notes it for several days in his diary. Jan 13, 1920: ... hernach an meinem
Gesuch für die T. Hochschule geschrieben." Abgerechnet, - he keeps the accounts for
his parents, and learned the meticulous penny-counting
habits which he observed for the rest of his
life. Jan 14, 1920: Maja ignoriert mich
sozusagen. An ihr und Luisa habe ich die Erfahrung gemacht,
Es gibt nicht leicht etwas herzloseres als viele
Mädchen, die einmal einmal [sic] geliebt
haben.'" Only rare episodes show an interest in
politics rather than females. A priestly sermon at Christmas
polemicises [rants] against Prussia, which he finds
disgusting. Jan 15, 1920: Ich begleitete mit
meinen Leibburschen 2 Damen heim. Am Heimweg kam ich
über den Stachus wo gerade ein großer Auflauf
[demo] war. Leute wurden von der Reichswehr
zerstreut. Über [Graf] Arco [Valley?]
ist das Todesurteil ausgesprochen. [assassin of
Erzberger?] Jan 17, 1920: Uniform angezogen.
[student or military?] Um 8h große Versammlung
aller Studenten im Auditorium Maximum der Universität
um eine Begnadigung Arcos herbeizuführen. Es war eine
glänzende patriotische Versammlung. Es wurde eine
Deputation abgesandt. Hptm Stru... Ltn, St..., Ltn. B... und
ich waren in der Türkenkaserne drüben.... Um 11h
in die Universität, wo um 1/2 1 die Nachricht von der
Begnadigung zur Festungshaft kam. So sehr wir uns
darüber freuten, ebensosehr bedauerten wir es,
daß die Geschichte so glatt vorbeiging. Nu aber eben
ein andermal. Gesehen hat man, was Grosses Deutschlands
Hochschulen sind. Jan 19, 1920: Heute ist Mutterles
Geburtstag. Vor zwei Jahren kam ich das erste Mal von
Regensburg in Urlaub. [note that]. Jan 21, 1920: Um 2 h 30 in die
Kneipe, wo 5 Schlägermensuren stiegen. Es war mir sehr
interessant, auch das einmal zu sehen. So einfach ist es
übrigens gar nicht. Auf jeden Fall stärkt es die
Nerven und man lernt dabei eine Wunde ruhig zu
empfangen." Jan 23, 1920: ... Dann um 10h
Geheimrat von Lossow besucht. (Bitte wegen meines Gesuches.
Er war äußerst liebenswürdig.)" (was this
Reichswehr or TH?) Jan 25, 1920: [He, Ludwig and
Käthe had designed a rococo costume theater dance
piece, and he recites ballads Gedichte in der Kneipe to
other students, to general applause and Mordsgaudi.]
Lu und ich stießen miteinander an (Prost
Bruderherz, wir bleiben die alten). Dann wurde
weitergetanzt. Hernach noch Pfänderspiele
[forfeits] mit vielen Küssen gemach." Until
1:45 am. Bad eyessight. Jan 26, 1920: Zu
Hofrat Krebeck gegangen. Er war sehr nett. Meine Augen sind
Gott sei Dank nicht schlechter geworden." [sometimes he drinks eight glasses of
wine straight off: Jan 27, 1920] Heinrich Himmler's diary, Book 8",
November - December 1921. [Munich] Nov 1, 1921:Trambahn an
den Waldfriedhof. ... Grab von Großmutter besucht,
gebetet. ... Ging herein zum südl Friedhof. ... Am
südl Friedhof Grab von Großeltern und Hofreiter
besuch und gebetet. Wie oft bin ich als kleiner Kerl mit
Mutti heraußen gewesen,. Ortsinn schlecht. Heim. Abend
bei Loritz." Nov 6, 1921: ... dann wollte ich
ins Schauspielhaus, Büchse der Pandora.' Keinen
Platz gekriegt. Ich wollte es schon um Wedekind kennen zu
lernen und um mir selber ein Urteil über das Stück
zu bilden. Man hört so gar verschiedenes.. Heim Thee
getrunken. Ludendorf Schlacht bei Tannenberg studiert. ...
Einleitung zu Ibsens Brand". Ich will mir seine
kompromißlose Geradheit wieder neu zum Muster
nehmen. Nov 7, 1921: gets to know Paula,
Gebhard's fiancée arriving from Ingolstadt, which is
a surprise to him. Lu heimbegleitet, viel miteinander
gesprochen. Mein Gefühl: Frei ist der Bursch. Wieder
einer aus unserem Kreis vor 2 Jahren ausgetreten. Denn die
Bindung an eine Frau ist stark. - Denn Du sollst Vater und
Mutter verlassen und einem Weibe anhängen. Ich bin
glücklich, daß wieder zwei Leute, die mir so nahe
stehen, ihr Glück gefunden haben. Doch mir der
Kampf." Mittwoch, Nov 9 1921: Hochschule.
Major Angerer von der ehemaligen 14. A. Komp., mein
Kompanieführer, hört auch
landw[irtschaftlliche] Vorlesungen; er ist mit einer
Rumänin verlobt, die 10 Güter hat, wie
erzählt." Nov 11, 1921: Nachmittags
Fechtboden. Gespräch mit Aschbauer. Mich will man nicht
als Charge [formal rep. of Bund, festivals etc., in
costume of Bund] da man glaubt der Fechtbetrieb
wäre nicht in guten Händen und ich würde
allenfalls durch meinen Vater gehindert anzutreten. Ich
sagte ihm offen meine Ansicht über meine Stellung zum
fechten und zum Bund. Daß ich glaube, beim Bund bei
einer großen Anzahl mißliebig zu sein."
[im Lisarenhaus] angeregtes Gespräch
über Wirtschafts- und Banksachen. Sehr interessant. Das
spekulieren ist sehr verlockend, vielleicht nötig, aber
ist es moralisch ganz einwandfrei? - Mit Lu[dwig]
schon oft darüber gesprochen. Zuerst will ich einmal
Privatwirtschaft, etc. näher kennen, dann kann ich an
diese Frage herantreten." Next day ... Nov 12, 1921: Staatsbibliothek. Für
Lu Bücher bestellt. Clearingsverkehr im
Friedensvertrag.[he also buys Die Heilige und Ihr Narr
as a betrothal present for Gebhard. Er ist sehr
glücklich, der gute Kerl. Ich mag ihn und Ernsti, der
eine ebenso guter Kerl ist, furchtbar gern." Nov 13-14, 1921: Father reads him the
riot act on money - HH wants to buy books for 500M, study
for a PhD - and alcohol and das Mensurwesen. Back in Munich, now at T Hochschule.
Macht Besorgungen. Nov 16, 1921: Besuch bei Hagers.
Nur Frau Generalkonservator getroffen. War sehr
liebenswürdig. Louisa immer noch in Dresden.
Schöne und fast möchte ich sagen wehmütige
Erinnerungen weckt mir das liebe St Annaviertel jedesmal.
Warum müssen denn gerade uns so liebe Menschen schlecht
sein und werden. Vorbei." Nov 18, 1921: Die Vornehme
Sicherheit des Benehmens habe ich noch lange nicht, die ich
haben möchte. .., 12 - 1h Fechtboden. Es geht
verhältnismäßig gut für die 6
Fechtstunde links. Nov 19, 1921: Turkish friend Mazar tells
him of great land opportunities in Turkey, recommends he
immigrates there. Himmler is not uninterested, listens to
tales of the richness of the land, the sensitivity and sense
of honor of the Turks, the way the Germans let them down in
the war. :"Er ist eingroße Freund Deutschlands, kennt
seine Fehler; der Feind und Urheber von allem ist ihm
England. Zeitungen Deutschlands sind zum großen Teil
von England bezahlt." Visiting Gmünd, and returning to
Munich. In der Bahn lernte ich eine Hamburgerin
kennen, ein liebes, nettes Mädel, dem die Unschuld zu
den Augen heraus sah. Sie interessierte sich sehr für
Ludwig II. und das Bayr. Königshaus." Nov 20, 1921, he discussed with Loritz
über Möglichkeiten und Chancen der Anlegung eines
Großbetriebes (landw.) im Ausland, als Beispiel
an der Türkei." Nov 22, 1921: In den
Hofbräusaal. Veranstaltung des D. Off. Bundes. Vortrag
des Generals Graf von der Goltz über Finnland und
Baltikumfeldzuges und Ostfragen. Hoch interessant und
erhebend. Ein echter deutscher General, Ostmärker, v on
Baltenart nicht Junker,. Was hat diese unselige Revolution
alles vernichtet und die rev. Regierungen. Das weiß
ich bestimmter jetzt als je, wenn im Osten wieder ein
Feldzug ist, so gehe ich mit. Der Osten ist das wichtigste
für uns. Der Westen stirbt leicht. Im Osten müssen
wir kämpfen und siedeln. ... [ he reads book by
Hans Prasche(?), [Neues von] Fremdenlegionär
Kirsch, 1916. [and again on Nov 29]. Nov 23, 1921: Hochschule ... Tierzucht.
... heute habe ich mir aus der Zeitung einen Artikel
über Auswanderung nach Peru herausgeschnitten. Wir wird
es mich hin verschlagen. Spanien, Türkei, Baltikum
Peru? Ich denke oft darüber nach. Nov 24, 1921: Himmler on women:
Kätherle sagt, sie bleibe mir innerlich immer
gleich nah. Äußerlich seien wir uns wohl nicht
mehr so nah, wir kämen aber auch nie allein und
ungeniert zusammen. Damit hat sie recht. Se glaubt,
daß ich die Frauen ganz mißachte und sie
nirgends gelten lasse. Es gäbe doch Gebiete, wo die
Frau Herrschaft hat. Das ist niemals meine Ansicht. Ich bin
nur dagegen daß die weibliche Eitelkeit auch in den
Gebieten herrschen will, in denen sie keine Fähigkeit
hat. Eine Frau wird von einem rechten Mann auf drei Arten
geliebt. Als liebes Kind, das man zanken auch vielleicht
strafen muß in seiner Unvernunft, das man schätzt
und hegt, weil es eben zart und schwach ist, und weil man es
eben so lieb hat. Dann als Gattin und als treuer,
verständnisvoller Kamerad, der das Leben mit einem
durchkämpft, einem überall treu zur Seite steht
ohne den Mann und seinen Geist zu hemmen und in Fesseln zu
schlagen. Und als Göttin, der man die Füße
küssen muß, die einem Kraft gibt, durch ihre
weibliche Weisheit und kindlich reine Heiligkeit, in den
härtesten Kämpfen nicht zu erlahmen und einem in
idealen Stunden der Seele Göttlichstes gibt."
Kätherle hatte eine große Freude. Es war
wie in der alten schönen Zeit vor 2 Jahren." Still worried about his Benehmen. On
Sunday Nov 27, 1921 he visits Ihre Kaiserliche Hoheit Frau
Prinzessin Arnulf von Bayern, for twenty minutes at the
Palais, with whom he had made an appointment two days
earlier. Wir unterhielten uns über Politik,
Spanien, Gebhards und meinen Beruf, K¨nig
Verhältnis zu Norddeutschland, Kahr, ,,, Die Prinzessin
wäre chon mehr für eine stärkere Trennung von
Norddeutschland. Ich wollte einmal gehen, wurde aber
aufgefordert noch zu bleiben. Sie bat mir Frau Staatsanwalt
Kornburger zu besuchen [who is fallen on very hard
times]. ... Ich habe den Eindurck, die gute Prinzessin
sieht das nicht und merkt das einfach nicht. Das einfach
praktische Denken des Alltags ist eben diesen Leuten nicht
angeboren und vor allem nicht anerzogen. ... I Churchill
vergaß mich ach dem Befinden zu erkundigen," he
recalls, agonized, Bis auf die Verabschiedung war mein
Benehmen ziemlich sicher." [now see entry for Feb 13,
1922!] [Smokes cigars, die Mensur has become
a similar addiction, die Schlägerei mit Säbeln,
light wounds etc.] Nov 29, 1921: 9-10h Kolleg.
Tierzucht,. Entwicklungsgeschichte sehr interessant. Wie
nichtig [puny] sind wir Menschen." Nov 30, 1921: 9-10h Kolleg. Wie
unsicher und nichtig ist doch unser Wesen. Vernichtend.
Entstehung der Arten.' [species]"
Asta-Stunde. Einen Herrn Kadreozka kennen gelernt. Er
erzählte von Wien und Österreich wie da gefochten
wird namentlich mit den Juden. Sein Vater 36 Mensuren,
Taufpate 76 und 10 Duelle. Sie haben auch noch die alten
Springmensuren." ... zu Hugendubel Buchhandlung."
Heute Vormittag kam meine Charakterisierung zum
Fähnrich." He also goes to Kaffee Luitpold zwecks
Abmachung des Ehrengerichts in Bezug auf Bruckmeier.
Kaffee Helbig." [more student Bund affairs dealt
with]. December 3, 1921: :"5h EG
[Ehrengereicht] Vorsitzender mein alter Rgts Kamerad
Haber Toni. Stauffiae. Ich war Protokollführer.
Ergebnis drei schwere Säbelpartien [ in schwere the
fighters wear much less padding and protection than in
leichte]. Leichte wäre meiner Ansicht nach genug
gewesen. Brückmeier [the offender] sehr bleich.
Der Trimm(?) und die Haltung der 3 Corpsstudenten war
vorbildlich." Dec 5, 1921: Das ganze Platzl ist
überhaupt sehr national und erreicht sicher in dieser
komischen Art sehr viel. - Die Kellnerin, die uns bediente,
war hübsches, schön gewachsenes Ding mit einem
lieben Gesicht. Mir hat sie leid getan. Es versumpft
unweigerlich jede Kellnerin. Wenn ich Geld gehabt hätte
als reicher Mann, hätte ich ihr so viel gegeben,
daß sie hätte heiraten können und nicht
untergehen müßte." Dec 6, 1921: Zu Dr Grünstedt.
Auf dem Herzen fehlt mir gar nichts mehr, im Gegensatz zum
Urteil von Dr Hauser." [see also Sep 12, 1919].
Lu[dwig] heim begleitet bis 10 1/4h
miteinander gesprochen und gegangen. Über Verlobtsein,
über die Nachteile eines ständigen Beisammenseins
von Braut und Bräutigam wahrend der Brautzeit, die
eigentlich etwas stagnantes ist. Das Kämpfen und Werben
hat aufgehört, man besitzt die Frau oft (wie auch hier)
nicht einmal seelisch ganz und körperlich
überhaupt nicht. Ein Satz von Prof Grüber: Niemals
könnten es zwei Menschen auf die Dauer eines Lebens
aushalten, so enge an einander gekettet zu sein wie
Eheleute, wenn nicht das immer wieder Bindende des
geschl.Verkehrs da wäre." Dec 7, 1921: 8h Mensurtag - 1/2
1h." [Gives details.] Es war sehr interessant.
Jetzt habe ich eine Freude zuzusehen, da ich über die
Anfangseindrücke hinweggekommen bin." [He repeatedly laments ich rede immer
zu viel, and he that he is indiscreet in front of
others.] Dec 7, 1921: 8h Lu abgeholt, Käthe
[Loritz] verweint, großer Krach wegen meiner
Bemerkung heute Mittag. [not explained] Das alte
Lied. Ich wirke aufreizend mit allem was ich sage."
Ich raube ihr Lu, etc. Große Heulerei. ... Lu
ärgerte sich scheußlich. Er ist ganz auf meiner
Seite. ... Mit Frau Loritz und Käthe breche ich
zunächst auf ziemlich geraume Zeit." A long tract
[pages 87 to 91] then follows on female manipulative
characteristics of whining, making up, apologising, whining
all over again, etc. He had broken this cycle. Ich bin
mir zu gut um den Hanswursten weibl. Launen zu machen,
deswegen habe ich gebrochen." Something narcissistic about
Himmler: An mir selber will ich täglich arbeiten
und erziehen, es fehlt noch so furchtbar viel." Several references to the art dealer
Tietz, e.g. Dec 7, 1921: Bilder von Gebhard zu Tietz
zum verkaufen hinausgebracht" [recall that Gebhard used
to send me watercolour paintings each
Christmas]. He regularly does Übungen before
going to bed. Dec 8, 1921: Zum Wittelsbacher
Gymnasium hinaus. Genau angesehen. Heimgebummelt. (Da Vater
im Mai [1922] dort Rektor werden kann)." Sends
Brief und Wäschepaket" an Mutti. Heinrich Himmler's diary 11"
(probably mistake, as next one is 10") for period Jan
12 to Feb 12, 1922. Previous volume is wanting, this one
begins in mid-sentence. [first disquisition on
Jewishness] Jan 12, 1922: ... gaben von Vater an einen
Herrn. ... Dann Besuch bei Rechtsanwalt Dr Oskar Gerstkle
einen Brief von Vater übergeben. Äußerst
liebenswürdig du freundlich. Er kann den Juden nicht
verleugnen. Er kann schließlich ein ganz guter Mensch
sein, aber dieser Art liegt dem Volk im Blut. Er sprach viel
von Gesellschaft, Bekannten und Verbindungen. Am
Schluß sagte er, wenn er mir einmal dienen könne
so wäre er sehr gern bereit. Ich habe zwar viele
Bundesbrüder, aber trotzdem. - Im Feld war er
übrigens nicht, wegen Herzgeschichte. " Dann kam
eine hübsche junge Dame in rosa Morgenkleid mit
Spitzenhäubchen ein Figürchen aus der
Biedermeierzeit mit einer brennenden Zigarette, die aber gar
nicht stilwidrig wirkte. Es war die ehemalige Frl Hilde
Kastl, seit ein paar Jahren an einen österreichischen
Ingenieur in Linz verheiratet. Sie begrüßte mich
mit den Worten, Ach, das ist ja der Herr Himmler.' Als
ich sie das letzt Mal [sah], waren sie noch so klein
und da haben wir miteinander Eisenbahn gespielt." Wir
sprechen viel über Politik, Antisemitismus, Lage der
deutschen in Österreich, ihr Kampf und ihre Not und
Verzweifeln und das furchtbare Unverständnis bei uns.
Die junge Dame sprach ganz österreichisch (a etc) und
so schnell wie französisch. Das ist ganz
eigentümlich." Jan 20, 1922: Muttis Geburtstag
vergessen!" Jan 21, 1922: Das Buch Hygiene des
Geschlechtsleben[s] ganz studiert und wieder
gelesen, namentlich die noch nicht gelesene
Vererbungslehre." Jan 22, 1922: 11 Uhr Allerheiligen
Hofkirche. Hochamt gehalten von [Pfarrer] Willi
Patin. Herrlicher Chor. In dieser Kirche fühle ich mich
wohl. [Later that day he spends an evening alone with
Käthe. Kätherle saß auf dem Kanapee
sie hatte ein selbstgemachtes grünes Kleid an, das ihr
ausgezeichnet stand. Ich saß ihr gegenüber im
Armstuhl. ,,, Schauten auf den Balkon, wegen Schritten, die
wir hörten. Wir unterhielten uns ausgezeichnet,.
Egoismus, Eifersucht, etc an vielen Beispielen. ... Ich
konnte ihr auf diese Weise vieles sagen und wir sind
einander diesmal sicher sehrnah gekommen. Ob es
äußerlich natürlich von Bestand ist,
muß abgewartet werden." ... Es ist mir ja immer
schon ein ideal gewesen, in schönem Milieu mit einer
edlen Frau zu reden wie heute." Jan 23, 1922: studies
Forstwirtschaft. Jan 25, 1922: ... In den
völkerkundlichen Heften von Dr [Georg] Buschan
[probably Illustrierte Völkerkunde, 2 vols,
Stuttgart, 1922: regional and comparative anthropology, not
trash or racist, many pictures] gelesen und
geblättert. (Von Fr Loritz) aus [stenographic note
follows] rein ideal wissenschaftlichen Gründen ist
es sicher nicht immer leichter, es steckt hart in uns, es
ist furchtbares. ... Später bei Wolfs gegessen, wo Herr
Leicht eingeladen war. Er sprach über Georgien
[UdSSR]. (Vormittag in der Astasitzung wurde ein
Schreiben hiesig[er] georg[ischer] Studenten
verlesen glühend von Freundschaft und Begeisterung
für G. Die schönen Menschen und das schöne
Land. - Wo wird es mich hin verschlagen,,. Welche Frau werde
ich lieben und wird mich lieben?" Jan 26, 1922: [first big Nazi name
met]. Abendessen. In den Schützenvereinabend
in den Arzberger Keller. Es ist wieder Zug da. Hptm.
Röhm und Major Angerer waren auch da, sehr freundlich.
Röhm pessim. In Bezug auf Bolschewismus. 10h heim."
Thus Röhm had met the young man, aged 22(?), who twelve
years would later be his killer. Jan 28, 1922: Völkerkunde Heft
gelesen. (Zeit verdreckelt). ... Das Ergebnis dieser Tage.
Ich ein Spruchmacher und Schwätzer und energielos.
Nichts gearbeitet. Mutti und alle sehr lieb, aber
nervös, ach Gebhard. Und Gebhard und Paula inhaltlose
Gespräche, Lachen, Witz, sonst nichts. - Ich wäre
glücklich und für die bin ich ein lustiger Kerl,
der Späße macht, und alles besorgt. Der Heini
macht es schon. Ich habe sie gern, aber der
geistig-seelische Kontakt des Charakters ist nicht
da. Jan 29, 1922 (Sunday): 7h aufgestanden.
Zeitung. 11h Kirche, Militärgottesdienst,
Theatinerkirche,. Militärmusik! Präsentiermarsch!
Unsere Zeit kommt noch, wo Deutschland wieder groß
wird." ... Um 11h [abends] heim mit Lu nach
Spazieren. Über Gebhard und Paula gesprochen, über
meine Zukunft, über die Zukunft des Vaterlandes. All
das Bittere, das kommt." Feb 4, 1922: 8h kam Lu[dwig].
Thee. - Unterhaltung über Judenfrage, Kapitalismus,
Stinnes, Kapital- und Geldmacht, meine Pläne
etc." [get page 51 as image] Feb 5,
1922: a harem party - Abgerechnet, umgezogen, 3/4 4h
zu Loritz. Angezogen, geschminkt. Geprobt mit Lud. Frau
Loritz war glänzend ... Lu war als Türke [Ben
Akiba], Kätherle - Typus Maharadscha, Pepperl
[und] Mariele Türkinnen. Alle drei mit Hosen,.
Schorschl kurze Hose braune Strumpfe rot Jacke. Ich als
Araber [Abdul Hamid]. Das Zimmer als Harem gerichtet
mit Decken verhängt, Lampions, beim Ofen in der Ecke
ein Zelt für Lu und mich zum Spielen. ... [wir]
spielten unsere Szene orientalisches Leben die sehr gut
wirkte. ... Um 2h erst heim. Mit Lud noch gegangen. Wir
sprachen über das Gefährliche von solchen Sachen -
ich habe die Erfahrung gemacht, man lag so beisammen
Pärchenweise, Körper an Körper heiß
Mensch an Mensch, man gerät in ein Feuer, wo man alle
Vernunft zusammen nehmen muß. Die Mädeln sind
dann so weg, die wissen nicht mehr was sie tun. Es ist das
ein heiße unbewußte Sehnen des ganzen
Individuums nach der Befriedigung eines entsetzlich starken
Naturtriebes. - Deswegen ist es auch für den Mann so
gefährlich und so verantwortungsvoll. Mit den
Mädeln könnte man willenlos machen, was man will
und man hat doch mit sich selbst genug zu kämpfen. Die
Mädeln tun mir ja leid." Feb 9, 1922: Zur Hauptprüfung
angemeldet. Fünf Fächer. Feb 10, 1922. [abends]
Generalversammlung des Off.Vereins. Hier Herren waren
äußerst liebenswürdig. Bes. General
Edenhofer. Obstltn Resch sagte mir, daß er mich so oft
angefordert habe. Da sieht man es, diese Schlamperei beim
Ers. Bat. [his old battalion]. Feb 11, 1922: Zu Tietz. Ein Bild
von Gebhard verkauft." ... In Lehmann Verl. 3
Broschüren gekauft: Karthagos Untergang [by Frhr
von Forstner [?], Rasse und Nation von [Houston
Stewart] Chamberlain, Parlamentarismus und
Volksvertretung, von Tafel. Feb 12, 1922: gelesen
Broschüre. 10 1/2 Michelskirche. Eine herrliche Kirche,
in der ich mich wohl fühle. Sie erinnert mich and den
Passauer Dom." End of this diary
notebook. Mr
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click Heinrich Himmler's diary, marked
10", Feb 12 to Mar 6, 1922, and loose pages for
March 23, and March 28, 1922 Feb 13, 1922: 10-11h
Tierernährung. ... Zu Frau Staatsanwalt
Kornbürger. Sie ist sehr arm daran und die Leute
entsetzlich gefühllos. Das sind Christen. Die
Prinzessin [Arnulf von Bayern ] sei finanziell auch
sehr schlecht daran - eine Lehre, man soll von niemand
schlecht denken, ohne daß man seiner Sache sicher
ist." [see entry for Nov 27, 1921]. Feb 14, 1922: Mit Lu noch spazieren
bis 12 1/4h über Ehebruch, Bestrafung, Behandlung von
Untergebenen gesprochen." Feb 18, 1922: ..."hundschlechten Magen"
... As a twenty-two year old he lists by name
every girl he meets on the dance floor, and their physical
description, and character, usually remarking that they will
eventually turn into something; and more than once he adds a
somewhat warmer reference to the girls' mother too, e.g. Feb
18, 1922): auch die Mutter gefiel mir nicht
schlecht." Feb 19, 1922: Lu erzählt von
dem was ich erlebt. Über Frauen gesprochen, gerade an
solchen Abenden. Wie wenige Std. einen nahe zusammenbringen
können. Die Erinnerung an solche Std. Gehören zum
reinsten und schönsten, die man hat, Es sind die
Momente, wo man niederknien möchte und danken für
das, was einem gegeben wurde. Den zwei lb. Mädele werde
ich immer dankbar sein. Ich möchte es nicht Liebe
nennen. Aber man hat sich einige Std. gern und die
Erinnerung daran ist ewig schön. Man merkt nur wie man
nach Liebe durstet und doch wie schwer und
verantwortungsvoll es ist, sich zu binden und zu
wählen. - Da kommt einem der Gedanke, wenn es nur
wieder Kampf wäre, Krieg, Ausmarsch. - Ich freue mich
auf meinen Mensur"- a match [Partie] had been
announced for March 1922. Feb 21, 1922: Abendessen, gedacht,
geträumt." ... Wie die Zeit verfliegt. Die
schöne selige Studienzeit schon gleich vorbei. Ich
hätte weinen können." He has Ehrgeiz wegen Senior
of the Corps [wants to be elected; see
below]. Feb 22, 1922: Meier und Munk
Hylesiae [a student Verband] abgeholt und mit auf
die Bude genommen. Geraucht. Sie über die
Verhältnisse im Verband ganz und gar aufgeklärt.
Sie sehr auf unseren Weg gewiesen, namentlich in Bezug auf
das Fechten. - Ihnen sonst manchen Wink gegeben." Mein
lieber Freud Altstätter gab Meier den Rat ,mich um
nichts zu fragen, da ich so viel rede. Leider ist das mein
schlimmster Fehler, aber er ist nicht der Mann der so etwas
sagen könnte." Convent ... [names follow of
those elected in the Verbandskonvent]. Einesteils hat es
mir weh getan, daß ich nicht gewählt worden bin
Anderesteils ist es sehr gut. Ich habe mehr Zeit. Hintenrum
habe ich nicht gearbeitet, und so bin ich bei vielen nicht
beliebt. Warum, -- Weil mir lb. Zunge wegen des Fechtens
versch. nachsagen und - weil ich zu viel rede. 11h heim, 1/2
12 h Bett. Mit dem Mensur wird es wahrscheinlich nichts. Bei
Pählmann vorm. gewesen." Feb 23, 1922: Mariele Rauschmeier
getroffen, die mir ihr Leid klagte." |5-6h Fechtboden. Immer
noch unbestimmt ob ich eine Partie kriege." Feb 25, 1922: 4h kam
Lu[dwig] ... Thee. Über Burschenzeit, Fechten.
... - Frauen, Liebe, meine Zukunft gesprochen....
Abendessen, studiert. Ich habe so merkwürdige Stimmung.
Trist, nach Liebe verlangend. Die Zukunft erwartend, doch
frei sein wollen wegen des Auslands und wegen des Krieges,
der kommt und Trauer, daß die Vergangenheit schon
vorbei ist." Feb 26, 1922: Militär zog
vorbei - o mein Gott!" ... Auf dem Heimweg Kruise von
den Alemannen getroffen. Mit ihm eine Partie für das
nächstes Semester ausgemacht. Jetzt habe ich schon
zwei." [By age twenty-two had become a
proficient dancer, Gavotte(?), Boston, etc., are mentioned
in the diary.]
Feb 28, 1922: [after long description
of Mensur matches] Heim Thee. Br. Kam, --
begleitete mich. Thema: Zeugung, Befruchtverhinderung,
Abreibung. Standpunkt des Individuums und des Staates, Lu
sehr laxen Standp[unkt]." Then comes a masked party:
7h zu Loritz. Abendessen. Etwas maskiert. Lu als
Michel, Käthe Japanerin, Mariele [Rauschmeier]
- Fantasie, ich - Apache. Uns ganz gut unterhalten. Ganz
fidel Wein getrunken. - Es ist aber entsetzlich, wie
heiß [horny?] man bei so etwas wird.
Namentlich Mariele. Sie kann nichts dafür. Aber leid
müssen einem die Mäderle tun. Man kann nicht genug
zurückhaltend sein. 3/4 12h heim, mit Lu darüber
gesprochen. 1h Bett." [He is now studying physics
too.]
Mar 2, 1922: Abendessen. 8 h c.t.
auf die Semesterschlußkneipe. Mit Oberstabsarzt A H
[Alter Herr] Lehle (?) gut unterhalten. Er ist in
Regensburg beim alten Regim[ent]. - Bin ab heute
inaktiviert. - Die Burschenzeit ist vorbei. Mußte ein
Glas Bier aussaufen. Hugo der neue Senior wußte nicht,
daß ich Bierdispens hatte. 2h heim. Das Bier etwas im
Kopf gemerkt."
Mar 3, 1922: Entsetzlichen Magen.
... 1h 20 nach Obermenzing gefahren. Besichtigung des Silos
unter Führung von Professor Henkel."
Mar 4, 1922: Mit Ruhland in seiner
Bude Physik gepaukt und uns unterhalten. Bodenreform,
Degeneration, Homosexualität, Judenfrage. Er lieh mir
ein Buch von Hans Blüher (dem Apostel der H.s.), Die
Rolle der Erotik in der männlichen Gesellschaft. ...
[later] In dem Buch gelesen. Es pa[c]kt und
rüttelt einen in tiefstem. Man möchte zur Frage
kommen, was hat das Leben für eine Zweck. -- Es hat
aber einen."
Mar 5, 1922: Lu erzählte mir,
daß Käthe von mir glaubte, ich hätte mich
bei dem Ball in Bogenhausen an das Frl. hingemacht um gute
Verbindungen zu kriegen. - Gekränkter Weiberegoismus
und Eiferersucht, wie ich es vorausgesehen hatte. Ich sagte
es Lu. Jetzt trennen uns Berge (Käthe und mich). Mit Lu
noch lange darüber gesprochen."
Mar 6, 1922: Ins Tabärin
Luitpold,. Sehr hübscher, zirkusartiger Raum. Alphons
kennt dort eine Tänzerin Fiffi Orla von Nürnberg
her. Ein hochanständiges Mädel. Ihre Mutter lebt
in Frankfurt, allem Anscheine nach gute wohlhabende
Künstlerfamilie. Der Tanz ist ihr eine Kunst in der sie
aufgeht. Riesig feinen Geschmack. Unterhielt mich mit ihr
sehr gut sprach über ihre und die anderen Tänze,
ihre Kostüme. Sie läßt sich ruhig ein Urteil
gefallen. Sie ist ungefähr 18 Jhr. Ein kleines
reizendes Persönchen, unberührt und gut. Sie
läßt sich Alphons Zärtlichkeiten ruhig
gefallen ohne sie zu erwidern. Nur am Schluß am
Haustor gibt auch sie einen Kuß. Sie sagt: Es
gibt überall gute und schlechte Menschen und man kann
auch beim Kabarett brav bleiben, und ich will brav bleiben.'
Es wäre jammerschade um dieses Mädel, wenn es in
falsche Hände käme. Bei Salphons ist sie in guten.
Aber einmal ist dieser ..." [Here many pages are torn out; some
loose pages are inserted, and continues Mar 23, 1922.
] On a loose page inserted, Kalendar month
March 1922, this entry: Mar 9 and 14 and 17, 1922: marked with a
red
X.
[NO explanation.] Mar 19, 1922, a Sunday:
X X X He has Prüfungen, Physik,
Pflanzenernährung, Tierernährung,
Milchwirtschaft It is reasonable to speculate that the
decoding of the red stars is the reason why he tore out the
fuller versions of those days.
Mar 23, 1922: Mit Alphons über
den gestrigen Abend gesprochen. Ein furchtbares Gefühl
der Unbefriedigung und des Eckels [sic.] ... Koffer
für Ingolstadt gepackt. ... Mit Alphons noch über
Fiffi gesprochen. Thee. Trambahn. Ostbahnhof. 3h50
draußen. 3h52 ging der Zug ab, In einem Buch Heinrichs
Romfahrt von I C Heer gelesen. An all den alten, bekannten
Orten vorbeigefahren. 3/4 9 Fridolfing angekommen,
Stockfinster, niemand da. Sie erhielten meine Karte erst am
anderen Tag in der Frühe. Den bekannten Weg
heruntergegangen ins liebe Dorf. Im Hof von [Alois]
Rehrls noch gefallen bei der Betonmauer. Finger
aufgeschlagen, sonst nichts. Frau Rehrl war noch auf im
Kinderzimmer, meiner ehemaligen Bude."
Mar 24, 1922: Ich freute mich die
Leute wieder einmal alle zu sehen,. Man ist doch
zusammengewachsen. ... Mit Bräu-Loisl über
Mensuren geredet, was ihn riesig interessierte und er mich
andauernd fragte. - 1/2 10h heim. Auf dem Heimweg mit Herrn
Rehrl noch über Kabarett etc gesprochen und ihm
erzählt. Er fand es sehr richtig, er sage: Man
muß auch in die Tiefen des Lebens hinabsteigen.'
[He thinks highly of Herr Rehrl:]
der Mann mit seinem aufrechten, ehrlichen streng
moralischen, hohen Charakter und seinem guten, wohlwollenden
Herzen." [That is how he wanted to be seen later
himself.].
Mar 27, 1922: Mit Herrn Rehrl
über Türkei gesprochen und mich von ihm raten und
erzählen lassen. Es was hochinteressant. Am Kabur
wäre die Errichtung einer Mühle sehr
günstig." More Letters from folder 15-1. Mr
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click Feb 18, 1921, Fridolfing, to parents:
Frau Rehrl wird Euch inzwischen besucht haben. Herr
[Alois] Rehrl ist sei Montag Abend bereits wieder
hier." As a Bitte: In der Tittmoninger Zeitung war ein
praktischer Maschinenkurs für Landwirte ab der
Kreis..erbenschule Traunstein ausgeschrieben. Er ist
kostenlos. Für Unterkunft und Verpflegung muß
jeder selbst Vorsorge tragen. Er beginnt am 28.2. und endet
am 5.III. Herr Rehrl machte mich darauf aufmerksam und riet
mir sehr zu. Daraufhin entschloß ich mich anzumelden
und nachträglich Euch um Erlaubnis zu bitten. Die
Anmeldung ist bis längstens 20.II möglich . Ich
habe mich bereits angemeldet. - der Kurs findet dort bei der
Firma Epple u Buxbundin statt. Mit einem Herrn dieser
Firmen, die ich hier bei Gelegenheit kennen lernte, habe ich
wegen meiner Praxis schon gesprochen. Ich soll ein Gesuch
schreiben an die Direktoren nach Augsburg und kann auf
Wunsch nach Ingolstadt praktizieren. Was ich natürlich
tun werde. Die dortige ... sind sehr groß. Freut euch
aber noch nicht ... zu stark, es ist noch nicht September.
Aber schön wäre es. In Traunstein kann ich in einem Gasthaus
wohnen und essen (zu menschlichen Preisen), das Fr Mutter
Rehrl gut kennt, und war sie mich hin empfielht. Ich wurde
Euch nur bitten, diese extra Ausgaben zu
berücksichtigen. Ich habe selbstverständlich so
schwe... als möglich, der Kurs ist mir aber von
großem Nutzen. Ich habe jetzt noch 25M, mußte
ziemlich viel an Schuhen reparieren lassen. Muß
nächste Woche den Schneider für das Nähen von
zwei Hosen zahlen. D.h. eigentlich drei weil die untere an
einer nicht geflickten Stelle auch wieder zerrissen ist.
Darf ich mir am 1.III meine 30M zum März nehmen? Dann
reicht aber das Geld für Traunstein nicht. Seid mir
nicht böse, daß ich schon wieder komme, mir ist
es ja selber zu arg. Mit den herzlichsten Grüssen und
Küssen an Euch alle bin ich in treuer Liebe Euer Sohn
Heinrich. Viele Grüsse von Rehrls. Gruß auch an
Anna." Feb 28, 1921 to his mother, from
Traunstein: Liebe Mutti! Zunächst für deinen
lb. Brief und die Kuchen recht vielen Dank. Vati dank ich
recht herzlich für die feinen ...Sachen,. - Das Geld
habe ich erhalten auch dafür herzl. Dank. Bin gestern
Sonntag vormittag von Fridolfing hierher gefahren, wo ich um
1h ankam. Wohne im Gasthaus Pirkl in der Au. Bett 3M. Das
Gasthaus ist gerade nichts besonders, aber nun es tut's
schon. Habe mir Traunstein bereits etwas angesehen und
gefällt mir ausgezeichnet. Es ist wirklich ein
schön gelegener Ort. Direktor und Vorsicht(?) habe ich
bereits besucht. Sie waren sehr nett. Viele Grüsse von
ihnen. Heute um 2h beginnt der Kurs bei Epple
und Buxbaum. Wahrscheinlich muß ich von hier aus einen
Tag nach München fahren wegen meiner
Prüfungsgeschichte,. Ich verliere vom Kurs aber
bloß einen Tag. Gebhard schreibt mir nach das
St...heren hierher, die übrigbleibende Zeit studiere
ich auch in der Nacht. Herzl. Grüßt und
küßt Euch alle, in Liebe, Euer alter, braver,
Heinrich."
Mar 25, 1921 [28th?], Fridolfing,
to his mother: Mir geht es übrigens hier nach wie vor
ausgezeichnet und Ostern wird sehr nett und gemütlich.
Abends spiele Herr Rehrl, Herr Trude(?) und ich das
öfteren Kursen. Doch hinter meine Chemie klemme ich
mich auch zur rechten Zeit. Jetzt verschiedenes. ... Meine
Hosen sind jetzt endlich gemacht, um den Preis von 20M.
Übrigen Stoff, Bücher, und viel anderes Gelump
schicke ich Euch nächste Woche. Leider mußte ich
meine beiden Uhren machen lassen bei der Taschenuhr...
abgezogen Die Armbanduhr war vor D.. stehen geblieben. Sie
kosteten zusammen leider 28M. das soll aber nicht
heißen, das ich kein Geld mehr habe. Ich habe noch
fast 200M,. Ich schreibe es Euch bloß, daß Ihr
bei der nächsten Abrechnungen nicht zu erstaunt
seid. [and much
more].
Apr 20, 1921, he writes to his father
from Fridolfing, as usual about money, and ends with a Latin
line: So jetzt muß ich schließen. Tempus
fugit et studii extant(?). Herzlich grüßt und
küßt Euch, in inniger Liebe, Euer
Heinrich.
May 8, 1921: from Fridolfing: Nach wie
vor geht es mit sehr gut. In dem Brief kriegt Ihr auch
wieder einmal eine längere und gemütliche
Beschreibung meiner Tätigkeit. Ich stehe jetzt immer um 1/2 5h auf, die
Arbeit beginnt um 5h. Ab morgen werden wir da jeden Tag
eingerufen, d.h. Gries machen und als Grünfutter in den
Stall bringen. Untertags gibt es vielerlei zu tun. Letzte
Woche haben wir Kartoffeln angebaut. Kartoffelzerschneiden,
in die Fuhrche legen (starken), Kunstdünger streuen,
was ich natürlich alles getan habe dann Holz
abschneiden den Brüchen entlang. Eine langwierige ganz
nette Arbeit, man arbeitetet da mit Beil, Hacke, Säge.
Wir haben zu diesem Geschäft eine Zille, von der aus
man vom Bach herausschneidet. Am Abend fahre ich sie wieder
spazieren. (aber bitte kein Gesicht machen und A.A. Angst
haben.) Heute Abend fischen Herr Rehrl und ich wieder, die
...tel steigen jetzt zum Laichen auf. Während der
Bestellzeit habe ich natürlich gepflügt, gepappt,
angebrdet etc.(?) Donnerstag (Christhimmelfahrt) Nachmittag
war ich in Laufen bei Bundesbruder Kind und seiner Frau. Ich
war den ganzen Nachmittag dort. Wir tranken Kaffee und
unterhielten uns sehr gut. Wohin meine Reise hingeht, kann ich noch
nicht genau sagen, wahrscheinlich Kitzbühl. Zell am See
etc. ... Morgen nachmittag gehe ich auf eine
Bauernhochzeit. Anbei die Abrechnung über die 350M
die restigen (sic) 97,10M habe ich behalten und verrechne
sie. Daß ich in Ingolstadt bei E und B angenommen bin
freut mich sehr. Könntet Ihr nicht anklopfen, ob ich
nicht auch wie Gebhard als Lehrling 40[Pfennig] in
der Stunde kriege. [a dozen words in Gabelsberger
follow]. Mit den herzl Grüssen und Küssen bin
ich in inniger Liebe, Eurer treuer Sohn,
Heinrich."
On May 14, 1921 he wrote to his father
from Fridolfing: Von ganzem treuen Herzen wüsche
ich Dir alles erdenklich Gute, was man nur einem lb. Vater
wünschen kann. Mögest Du es bald miterleben - und
Du wirst es sicher erleben - daß unser deutsches
Vaterland wieder groß und herrlich wird. Das ist mein
erster Wunsch, da ja auch das Vaterland uns nächst
Gott, das Erste und das Oberste ist. Dann fürs zweite
mögest Du mit uns [drei?]en recht viel Freude
erleben und noch recht lange und glücklich mit unserer
guten Mutti leben. Ich verspreche Dir, immer bestrebt zu
sein, ein braver Mann zu sein und zu bleiben. Und fürs
Dritte wünsche ich, daß du noch recht lange so
segensreich in deinem Amte wirken kannst wie
bisher. Seid recht froh und vergnügt, wenn
an Pfingsten Gebhardl da ist. Gelt, Papa, daß du ja
nicht arbeitest! [Continued 15.5.21]: Wohin meine
Pfingstfahrt geht kann ich heute noch nicht genau sagen, da
ich es noch nicht weiß. Zunächst fahre ich heute
nachmittag nach Salzburg. Wohin es dann von da aus geht,
weiß ich noch nicht. Der liebe Gott wird es schon
wissen. \ Heute mittag esse ich noch den guten
Pfingstschmaus hier mit. Frau Meier Wentrig mit ihren
Kindern ist da und Herr und Frau Ingenieur Opel, so
daß es recht fidel ist. Ich war jetzt jeden Tag in der
Frühe um 1/2 5 beim Mähen. Da ist es herrlich.
Untertags sind so verschiedene Arbeiten wie Holzhacken,
Stöcke Klieben (galt Heini, daß dir ja nichts
rauffällst!) am Bach ausschneiden etc. In 14 Tagen 3
Wochen beginnt bereits die Heuernte. Gelt wie die Zeit
vergeht, ich bin jetzt schon fast 3/4 Jahre hier. Über die Bauernhochzeit erzähle
ich Euch mündlich und außerdem schreibe ich mir
die Sitten und Gebräuche alle auf, es wäre zuviel
um alles in einem Brief zu schreiben. Auf jeden Fall,
gefallen hat soviel Schüler haben freut mich sehr., das
zeigt, doch den Herrn Realschulmännern daß man
den Humanismus nicht auf den Aussterbens tat veraltetet zu
konservativer Dinge setzen kann, wie man gerne
möchte. Wer von den Apolloniden in Ingolst. sich
verlobt, bin ich sehr neugierig, jedenfalls Guri oder der
schöne Eugen. Grüsse sie mir alle von
herzen. Mit den herzlichsten Grüßen
und Küssen an Dich liebster Vati an die lb. Mutti,
Ernsti, Gebhard (dem ich für seinen Brief danke), bin
ich in innigster Liebe dein stets dankbarer Sohn Heinrich."
Viele Grüße von Rehrls."
Fridolfing, May 22, 1921, Himmler writes
to mein liebes Mutterle: [thanks for 30M and Nachsendung der
100M, then:] Jetzt folgt die Beschreibung meiner Taten
und Fahrten. Am Pfingstsonntag nachm. 4h fuhr ich mit dem
Rad hier fort. Kam nach heißer aber schöner Fahr
um 7h nach Salzburg. Eine Strecke von 31 km. Der Weg ging
über Laufen, Surheim, Salzburghafen, Freilassing. Von
Laufen ab sah man Hohensalzburg schon, ein herrlicher
Anblick. In Salzburg mit Bibr(?) Schützel ausgegangen.
Und bei ihm übernachtet. Viele Grüsse von ihm. Die
Frau Gemahlin war in Passau. Pfingstmontag in der Frühe
um 1/2 7h nach Berchtesgaden. Dort in die Kirche und weiter
an den Königssee. Dort Rundfahrt gemacht, den Obersee
angesehen. Prachtvoll, dieser Bergnatur. Zurück nach
Berchtesgaden. Dazwischen etwas gegessen. Über Bamsau
an den Hintersee., Hinauf auf den Paß Horschbuchel
1200m natürlich geschoben. Auf der drüberen Seite
wieder herunter, aber auch größtenteils
geschoben, da es zu steil abwärts geht. Nach
Oberweißbach. Dort gegessen und übernachtet. Beim
Wein mit Jenaer Burschenschaftlern deutsche Kommerslieder
gesungen. Pfingstdienstag. Der Saalach entlang über
Saalfelden nach Zell am See geradelt 30 km um 1/2 10h dort
angekommen. Die großen schneebedeckten hohen Tauern
vor mir. Etwas gerudert. Von da mit dem Zug nach Salzburg
und weiter nach Oberndorf (Laufen) gefahren und dann mit dem
Rad nach Fridolfing. Morgen heiratet Agnes Lindner diese Woche
beginnen wir bereits mit dem Einheuen, das Korn steht schon
ixvoller Blüte. Jetzt geht es geschwind. Mit den herzl[ichsten].
Grüßen und Küssen dir, dem lb. Vati und
Ernsti. In innerer Liebe, Dein Heinrich. Viele Grüße von
Rehrls."
Jun 2, 1921, Fridolfing: Liebstes
Mutterle! Gelt lange hat dir dein böser Bub
nicht geschrieben. Aber weißt du ich habe nicht mehr
gar so viel Zeit. Die Arbeit fällt mir sicher nicht
schwer, aber sie dauert gelt den ganzen Tag über. Um 4h
geht die arbeit an, also 1/2 4h, 3/4 4h Aufstehen. Da wird
gemäht bis 1/2 6h Frühstück (Morgensuppe
für die Leute) von 1/2 6h - 6h. [continues:] 3.6.21 1/2 6h
Morgens. Dann von 6h - 1/2 9 h Arbeit. Brotzeit von 1/29h -
9h. Ich kriege da immer Brot und Butter. Von 9h - 11h wieder
Arbeit. Von 11h - 1/2 (3/4) 12h Mittagsessen. Dabei oder
vielmehr hernach lese ich mit wahrem Heißeifer die
Zeitungen [sic]. Von 3/4 12h - 1/2 3h Arbeit. 1/23h
- 3h Brotzeit (Untern") Ich trinke da zumeist mit
Rehrls Kaffee, außer ich bin weiter auf einem Feld
draußen da trinke ich dann mit den Leuten Bier. Um 3h
- 6h Arbeit. 6h - 1/2 7h Abendessen. Da bleibt man dann noch
sitzen und trinkt meistens noch Thee. So um 7h , 7 1/4 gehe
ich in meine Bude und schreibe, studiere und lese noch
etwas. Am Mittwoch und Samstag gehe ich zum Turnen. Freitag
zum Singen. Das ist aber jetzt im Sommer nicht mehr jede
Woche. Manchmal fische ich oder gehe mit einem Herrn mit in
die Au unten auf die Jagd. Zur Beruhigung: Gänzlich
gefahrlos und sehr schön. Sonntag Abend gehen Herr
Rehrl und ich manchmal nach dem Essen in den Strohhof auf
ein Glas Bier. Vorigen Sonntag ging ich vormittags mit der
Fronleichnamsprozession, Nachmittags waren wir d.h. der
Sängerbund" im Götzwinger Gasthaus (das
einem Mitglied gehört) und sangen. Geheut haben wir bis
jetzt noch nicht viel, da es stark regnete was im
übrigen sehr gut war. Diese und vergangene Woche
setzten wir fast ungefähr 20 000
Heufreuenpflänzchen auf zwei Felder, die ersten 6-8000
haben wir an 3 Tagen gegossen(?), da es nicht regnete.
Manches Mal wenn es pressiert helfe ich in der
Mühle. Gelt, Vati soll nicht gar so arbeiten,
sondern soll in der Woche öfters spazieren gehen,
daß er sich nicht überarbeitet. Ist Emmi di... nachher jetzt bei Euch.
[Five words follow in shorthand] Mit herzl. Grüssen u Küssen bin
ich in inniger Liebe ]dein treuer Sohn Heinrich. Viele Grüsse von Rehrls."
Fridolfing, den 13. Juni,
1921: Liebste Eltern!: Für Vatis lb.
Lb. Brief und Mutters lb. Kärtchen sage ich Euch meinen
allerherzlichsten Dank. Übrigens die 20M in
Briefmarken, die mir Mutti auf ihr Kärtchen gepappt hat
- ich danke - aus Irrtum habe ich zur Wohltätigen
Zwecken angewendet. Ich habe sie nämlich in Zigaretten
angelegt. In Bezug auf Neu Grenzen(?) und Gutti(?) herrscht
überhaupt ein entsetzlicher Mangel. Sonst geht es mir hervorragend gut,. Seit
einer Woche ungefähr haben wir schlechtes Wetter, was
für die Heuernte sehr zuwider ist. Wenn es schön
Wetter ist gibt es natürlich viel zu tun, doch auch bei
schlechtem Wetter ist der Tag immer
ausgefüllt. Letzten Sonntag war Firmentag(?) hier. Am
Samstag Abend brachte der Sängerbund Fridfg dem
Kardinal ein sehr schönes Ständchen dar von 3
Liedern. Er war hocherfreut und gab jedem von uns ein
Schönes Bildchen auch mir dem harten und
öffentlichen Sünder". Er ist eine imponierende
hohe Erscheinung mit einem ungemein durchgeistigten
Gesicht. Nächsten Sonntag ist in Tittmoning
großes Sängerfest, zu dem wir wahrscheinlich
hinfahren. Daß ich mich überanstrenge braucht Ihr
nicht zu furchten. Das Turnen ist sehr gesund und ich bin
recht froh, daß ich Gelegenheit dazu habe. Ich freue
mich schon sehr wenn Ihr nach Tittmoning kommt. Und Euch
wird es wohl tun. Ernst zu schreiben komme ich vorwiegend
noch nicht dazu. Ich lese und studiere in der freien Zeit
auch noch, - Ernsti soll nicht gar so eitel werdenl Mit dem
Kopf wird doch nie ein hübscher Junge. Frau Meier ist so liebenswürdig
diesen Brief mitzunehmen. Doch jetzt Schluß!, wie die
kleine Inge sagt. Mit den herzl. Gr- und Küssen in
inniger Liebe Euer Heinrich. Grüsse an die
Bundesbrüder. Viele Grüsse von Rehrls. Gruß
an Anna. Einen recht herzl. Gruß und Kuß noch
con Heute in der Frühe 1/2 6h Heinrich. 15.6.21."
Fridolfing, den 24. Juni,
1921: Liebstes Mutterle! Für das schön. Lb. Paket
und deinen lb. Langen Brief sei recht herzlich bedankt,
besonders für die schönen Turnschuhe, die Hose,
die feinen Gutterln terln [Gutterle] und der lb.
Vati für die guten Zigarren. Jetzt verschiedenes. 1. Kartoffeln kriegst du. Rehrls haben
keine. Ich habe aber hier welche besorgt. Gib ir bitte aber
noch die Minimum- und Maximum Grenze an. Ich lasse bis 18.7.
durch den Boten von hier zu Lindners nach Tittmoning
bringen, 2. Nach Tittmoning fahre ich zwar nicht
selbst hinein. Ein Bekannter von hier nimmt mir
übermorgen Sonntag einen Brief mit, den ich ihm bereits
gegeben habe. Er bringt mir Rückantwort mit und sobald
ich sie habe, schreibe ich Dir eine Postkarte. 3. Wegen Hämmerlein werde ich
übermorgen in Laufen bei Ried (?) fragen. 4. Für das Geld recht herzl. Dank.
Beinahe hätte ich es vergessen. Seit gestern Abend sind Herr und Frau
Hofrat(?) hier. Seit ungefähr 14 Tagen haben wir
schlechtes Wetter. Jetzt schiebt sich dann alles zusammen.
Heuernte und Kornernte, die in ungefähr 14 Tagen
angehen wird. Wenn es schön Wetter gibt es
selbstverständlich schon richtig zu tun mähen, Heu
umkehren, zusammenheuen, schäkern, Heu ableeren,
Maschinen herrichten, etc. Vorigen Sonntag war es in
Tittmoning recht schon ungefähr 30 Gesangvereine waren
beisammen, im ganzen war der Ton der Feier
national. Daß Ernsti zum Turnen trainiert
freut mich. Die 2 Monate die ich in Ingolstadt sein werde,
werden wir jede Woche des öfteren turnen. Jetzt gehe ich aber ins Bett weil es 1/2
9h ist. Gute nacht! Recht herzl. Grüße und
Küsse Euch lieben allen in inniger Liebe, d.
Heinrich. Grüsse an die Bundesbrüder
besonders an den glücklichen Eugen. Gruß an Anna.
Wie geht es mit ihr."
Fridolfing, den 29. Juni,
1921: Liebe Mutti! War gestern
zufällig in Tittmoning. Frau Lindner läßt
dich bitten, du möchtest sobald du Antwort von Bamberg
hast antworten, da anderes Angebot noch da ist. In herzl.
Liebe, aber größter Eile, Dein Heinrich
."
Fridolfing, den 10. Juli,
1921: Liebes Mutterle! Für deinen
lb. Brief echt herzl. Dank. Also. 1.) Anbei Abrechnungen. 2.) Ich bitte Euch um 180M, da diese
Woche der Schneider meinen Anzug macht. 3.) Ich würde dich und den lb. Vati
für die 7 Wochen, die ich noch hier bin, um Geld
bitten. 4.) Hämmerlein soll sich direkt an
Ried mit genauer Angabe seiner Wünsche wenden. In
Laufen ist Privatquartier ausgeschlossen. In Oberndorf aber
im Osterreichischen wird solches zu finden sein, doch dann
muß er Paß haben. 4.) [sic] Gebhard habe ich heute
geschrieben, und gratuliert und den Brief Henry(?)
mitgegeben, der hier zu Besuch war. 5.) Daß Ernsti um 6h aufsteht ist
an und für sich erfreulich, doch braucht sich die Wanze
nichts darauf vorzubilden, denn andere Leute um dies Zeit
zumeist schon 1 1/2 Stunden gearbeitet haben. Wir stehen
jetzt mitten in der Kornernte. Das Heu ist alles gut
herinnen. Morgen wird das erste Korn eingefahren. Hofrats(?), die Euch vielmals
grüssen, werdet Ihr nicht mehr sehen, da sie bereits um
20.7. wegfahren. Indem ich Euch recht von Herzen in
inniger Liebe grüße und küsse bin ich in
Treuen Euer Heinrich. Viele Grüsse von
Rehrls." Bitte berücksichtigt bei der
Geldsendung auch den Kartoffelleinkauf. In 14 Tagen sehen
wir uns." There is Himmler's accounts for the
period : Abrechnung vom 12(?).4.21 - 10.7.21. Einnahmen von
den Eltern 423M, Ausgaben (Seife, Briefmarken, Schuhe
Sohlen, Radmantel, Zigaretten, Schuhbänder,
Gummiklebstoff, Uhr (Armbanduhr), Zigarillos, Apollobeitrag
für Juli, Haarschneiden, are some of the items; they
totalled 371,05M, leaving a credit balance of
51.95M.
München, den 2. 11. 1921: Liebe Mutti Mir geht es sehr gut. Werktags ging ich
bis jetzt vormittags auf die Hochschule um Einschreibung etc
zu regeln. Nachmittags war ich meist zu Hause, las und
schrieb. - An Montag abend war offizieller Abend im Pschorr.
Viele Grüsse von meinem Leibburschen Fasching(?) und
von Lb. Lauber an Vater. - Dienstag gestern ging ich um 8h
in die Kapelle um 1/2 11h war im Waldfriedhof
Kranzniederlegung am Apollograb. Grüsse auch A.H.
[Alten Herrn] Hartmann und Burch. Hernach besuchte
ich das Grab von Großmutter - der Efeu wächst auf
der rechten Seite zu stark heraus und dürfte
zugeschnitten werden. Der Kranz war ganz schön. Die
Anpflanzung in Steinbacken kam mir dürftig vor. Bis
ungefähr 3/4 12h kam ich zu Thilde, die eine
große Freude hatte. Sie und ihr Mann waren in jeder
Weise lieb mit mir. Gefuttert bin ich worden! Zuerst
Griesnockerlsuppe, dann Kalbfleisch, und Filetbraten,
Kartoffel und Endiwensalat, Nudeln, dazu Bier, dann
Apfelkuchen. Essen habe ich müssen in einem fort, um 2h
gab es einen Kaffee und Kaffeekuchen. Als ich fortging gab
Thilde mir noch Kuchen und Bitterwerk(?) mit und begleitete
mich noch bis zum Harras. - Herrn Hinreither(?) brachte ich
einige Zigarillos mit. Ich ging nun zum südlichen Friedhof,
besuchte hier die Gräber. Diese sind sehr schön
gerichtet gewesen. Schrift verblaßt. Beim Heydengrab
fällt dies vordere Ecke des Sockels aus Steinbrocken
weg. [sketches two concentric oblongs, and marks lower
right corner]. Abends war ich bei Loritz. Finnerl(?) war
auch da. Sie hat heut Stunde fährt aber Abends wieder
weg. Heute machte ich Besuch bei
[Baronin] Castell. Höfliche Empfehlungen. Viele
Grüße von Frau Prof. Reuschmeier, die ich traf. -
Sepp läßt mir den Ztr. Kohlen ab. - Viele
Grüße von Wolf Loritz. Frau Wolf ist
äußerst entgegenkommend. Abends esse ich immer zu
Hause außer an Sonn- und Feiertagen, da bei Loritz.
1mal in der Woche in der Studentenküche. Jetzt verschiedenes. 1.) Anbei 2 Prospekte, die Gebhard zu
Castells zugeschickt wurden. 2.) Knopf von Paula. Wenn es geht schicke
ich ihn mit. Außerdem abzuholen. Briennerstr. 9/III,
tägl. 11h-12h. 3.) die Rechnung für Oktober
für Gebhard und mich. Ich habe sie bereits bezahlt. Ich
bitte, daß Ihr mir diesen Betrag schickt. 15M für
die 3 Abendessen zu Hause + 30M das Mittagessen kostet 6M
nicht 5M wie wir gerechnet haben beim Budget. 4.) Bitte u die 20,40M die ich auf
Gebhards Wohnungsrechnung daraufbezahlt habe. 5.) Ich muß Euch leider um noch
200M Kolleggelder [bitten], da das Geld schon jetzt
um 34M zuwenig ist,. Ich auf der Universität
Nationalökonomie noch nicht belegt habe, keine
Übung, kein Laboratorium, keine der sonst so
notwendigen Kollegs und Kein Buch noch habe. Ich unbedingt schicken mußte, haben
arg in meinen Finanzen gewütet(?). Aber Ihr seht ja
selbst, daß ich sonst nicht viel ausgegeben haben.
[sic]. Ich habe jetzt noch 61,35M. Die Abrechnung
geht über die 70M die mir von den 250M geblieben sind,
die ich an Neujahr mitbekommen und über die 100M, die
Ihr mir neulich geschickt habt. Frau Rehrl kommt Montag acht Tage nach
Ingolstadt. Also am 14.2.21. [Feb 14, 1921 was indeed a
Monday ]. Dem kleinen Karl recht viele
Grüße von mir. Hoffentlich hat er sich gut
eingewohnt. Dem eben so kleinen Ernsti auch viele
Grüße. Er soll nicht nur gar so schüchtern
sein und mir ruhig schreiben. Dich und die lb. Mutti grüßt
und küßt aufs herzlichste dein dich innig
liebender Sohn Heinrich. Wenn Ihr Hennenbergers schreibt so deutet
ihnen an, daß ich in ihrer Gegend bin und freudig
einen(?) besuchen werden. Aber so ohne weiteres mag ich das
nicht tun. Von Rehrls viele Grüße.
München, den 17.11.21 (postcard
addressed to Herrn Oberstudiendirektor Gebh. Himmler,
Ingoldstadt, Bayern, Gymnasium"). [Mein lieber] Vati! ...ag Abend gut und rechtzeitig ge.....
en und geht mir sehr gut. Grüße von Hagers und
Patins. - Mariele habe ich eingeladen. Sie kommt diesen
Samstag Nachm. Mit dem Zug um 6,10h. Gebhard soll sie
abholen. Sie bringt Eueren Gartenschlüssel mit und
etwas Wunsche von mir. Heute abend bin ich bei Bürgers
zu einem Glas Bier.
München, den 21.11.21 Liebstes Mutterle! Zuerst recht herzlichen Dank für das
schöne Paketerl, das du mir so lieb zusammengerichtet
hast. Besonders danke ich die für das Fleisch und den
feinen Kuchen. Lu [Ludwig] und ich holten
Mariele gestern ab. Gelt Mariele hat die den
Gartenschlüssel mitgebracht. Recht viele Grüsse von Patins,
Luschke(?), wo ich besuch machte. Viele grüsse von den
Bundesbrüdern Heindl, Kreiller(?), Lindmeier, Hottner,
....hardt, Äßers(?) kam viele Grüße
von den FF Wild Herren Kuhe etc. (?) - - - Heute kommt der
merkwürdige Fall vor, daß ich Euch ein Geld
schicke. Dirkmacher(?) gab es mir, anscheinend von Burger.
Bei denen war es übrigens neulich sehr nett und
gemütlich. Dieser Tage besuche ich Frau Staatsanwalt
Kornbürger und am nächsten Sonntag werde ich meine
Hofvisite [bei Prinzessin Witwe Arnulf von Bayern]
machen. Nächsten Montag haben wir ein
Tanzkränzchen in der Verbindung. Jetzt die Hose betreffend. Am liebsten
wäre mir der breitgestreifte Stoff. Er hat
außerdem auch einen Vorteil: er läßt sich
einmal wenden. Vorigen Samstag war ich auf einer
Tierzüchterischen Exkursion in Gmünd am Tegernsee
und Miesbach mit. Es war sehr interessant und schön,
aber auch anstrengend. Am Abend war ich dann noch auf der
Philisterkneipe. Gebhard soll mir mitteilen, ob das Bild etc
in Wertheim angekommen ist. Ich habe es am [gap ]
als einfachen Brief zu 1,20M geschickt. Ich möchte nur
wissen, ob es nicht verloren gegangen ist. Vielleicht
erwähnt Paula Gebhard gegenüber etwas davon.
Selbst wenn Gebhard Paula gegenüber eine Andeutung
macht. Ja nicht so herausbringen als ob sie oder die Eltern
mir schreiben sollten. Das wäre mir entsetzlich
peinlich. So nun Schluß. Euch alle grüßt
und küßt von Herzen besonders dich Mutterle, Euer
Euch innig liebender Sohn, Heinrich.
München, den 2.12.21 Lieber Vati! Nach langer Zeit bekommst du wieder
einmal einen Brief. Gebhard wird dir von meinen
Staatsaktionen schon erzählt haben. Daß sich
Gebhard verletzt hat habe ich von Frau Loritz gehört.
Hoffentlich geht es ihm wieder gut und heilt es
rasch. Jetzt verschiedenes. 1. Bei Wolfs kannst du wohnen wenn du in
den Ferien kommst. Frau Wolf ist immer sehr freundlich und
kolossal entgegenkommend. Viele Grüße. Sie
erzählte mir neulich viel von Muttis Mutter. 2. Leicht(?) habe ich besucht aber nicht
getroffen. Gehe morgen zu Hugo aus [sic]
Geschäft und hole mir Thee. 3. Wenn Gebhardt kommt, soll er mir
frische Bettwäsche mitbringen, wenn möglich etwas
Kartoffeln. 4. Bin zum Fähnrich charakterisiert.
Endlich. 5. Wäre Mutti recht dankbar, wenn
Mutterle mir Hemden schicken würde. 6. Mutti soll mir auch Schreiben, wenn
sie von Hugo ..... .... .....t. 7. Für Gebhard: die
Wasserkraftmaschinen Übungen sind bloß
angeschlagen und werden in Blättern nicht
herausgegeben. Ich habe immer ziemlich viel zu tun.
Zahlers haben mich für Samstag, Sonntag nach Landshut
eingeladen. Ich werde im Januar mit Lu[dwig] einmal
hinfahren. Euch alle geht es hoffentlich gut.
Grüße von Loritz, Lu, Mariele, Elsa, (die neulich
hier war), Träger, Frau Professor Gerbeg(?),
Rauschmeieier, etc. Vorigen Sonntag war Tanzkränzchen im
Kunstgewerbesaal. Es war ganz nett. Gerleitz (?) tanzt auch
bei ... Recht herzl. grüßt und
küßt Euch lieben allen Dein dich herzl liebender Sohn Heinrich Viele Grüße an die
Bundesbruder. Gruß an Anna.
München, den 3.12.21 [postcard
to Frau Oberstudienrektor Anna Himmler, Ingolstadt,
Gymnasium / II). Liebe Mutti! In aller Eile 3 Dinge: 1.) Es ist möglich, daß Herr
Rehrl Montag (übermorgen) nach Ingolstadt kommt. Er
wird Euch denke Churchill besuchen. Wartet ihm dann Thee etc
auf, aber ohne zuerst zu fragen. 2.) War heute bei Hugo
Luricht(?) Wenn du etwas willst, schreibe sofort. Du
bekommst es viel billiger als du es selbst herstellen
kannst. Marzipan, Plätzerl, etc.
[...]
München, den 9.12.21 Liebes Mutterle. Anbei schicke ich Dir ein herrliches
Paket. Darinnen 1 lb[? It looks like M ] Thee. Ein
solches 1/2 lb Paket habe ich für mich in Anspruch
genommen, da ich es brauche für das
Frühstück. Die anderen 3 1/2 lb bringe ich dann
selbst mit, im ganzen sind es halt 6 solche Pakete über
3lb. Bitte schickt mir doch die 96M die ich schuldig bin und
etwas dazu, daß ich die Bonbons gleich bezahlen
kann. Von meinem Geld kann ich es nicht
bezahlen. Das Geld von der Bank ist noch nicht gekommen und
ich habe im ganzen ungefähr 300M ausgegeben. Für Eure Gratulation zum
Fähnrich sage ich Euch herzl. Dank. Für Gebhard: Die Adresse ist
Winzererstr 90/II. Die Bilder sind herausgebracht.
Verkaufspreis 180 u. 80. Gestern habe ich mir das MG angesehen.
Alles mündlich. Vorigen Sonntag Besuch bei
Henrys{?] Frau Oberstudienrektor getroffen,
äußerst liebenswürdig. Gebhard soll mir vielleicht Kunst....g
mitbringen. Mit den herzl. Grüßen und
Küssen bin ich in treuer Liebe Dein braver
Heinrich." Bitte, stapft doch die Bank etwas.
Mariele wird das mit der Adresse schon besorgen. An Wäsche habe ich noch 1
weißes Hemd, das ich bereits 1 Woche trage, das
weiße und das farbige Hemd, das du mir geschickt hast.
1 Unterhose, die ich trage und sonst noch 1. Socken hab ich
genügend . Herr Rehrl hat mir noch 3 Paare, die noch in
Fridolfing waren, mitgebracht. Taschentücher
einstweilen genügend. Gebhard soll mir tunlichst ein
weißes Hemd und vielleicht ein paar Taschentücher
mitbringen. Ich freue ich schon sehr auf Weihnachten. Ich
will schon in meiner Bude wohnen. Ich erfriere
nicht."
München, [den] 22.1.1922,
Morg. 7h Mein liebes Mutterle! Sei mir, bitte, um Gotteswillen nicht
böse, daß ich dir nicht geschrieben habe!
Hoffentlich hast du Dich nicht recht gekränkt,
daß von deinem Heini nichts kommt! Also nachträglich wünsche ich
dir, liebstes Mutterle, von ganzem herzen alles Gute. Bleib
uns gesund und behalt uns so lieb wie bisher! Du darfst aber nicht denken, daß
ich es aus Leichtsinn oder vor lauter Fasching vergessen
habe; oh nein, im Gegenteil von Fasching habe ich
überhaupt noch nichts mit gemacht, sondern arbeitet,
was das Zeug hält. Doch ich schlafe dabei immer 7
Stunden täglich, so daß Ihr beruhigt sein
könnt. Hoffentlich habt Ihr den Geburtstag recht
schön gefeiert und seid fröhlich gewesen und hast
du gerade kein Kopfweh gehabt! Jetzt mache ich allmählich
Schluß. Ich geben ihn (den Brief) Lindemeier mit, der
wahrscheinlich um 8,50h fortfahrt. Aber du darfst nicht
denken, daß es mir erst heute in der Frühe
eingefallen ist, sondern gestern am Abend beim
Physikstudieren kam's mir siedheiß. Mit den herzl. Grüßen und
Küssen besonders dir bin ich in inniger, dankbarer
Liebe Dein böser" Heini."
München, den 20.1.1922 Liebe Mutti! In aller Eile! Gehen tut es mir sehr gut
aber zu tun habe ich entsetzlich viel: Also:: - 1.) Anbei Eure Visitenkarten à
14M sa. 28M
- 2.) Der Zettel mit Gedicht
gehört für Vati. Vielleicht interessiert es
ihn.
- 3.) Kollegheft von Bayer Paul bitte
hintragen.
- 4.) Briefe alle besorgt bis auf einen
an Zweigler.
- 5.) Brief von Karl bekommen. Hat
jetzt Wohnung.
- 6.) Gebhard kann bei Loritz wohnen.
Schon abgemacht.
- 7.) Wohne du ruhig bei Lacher. Sie
waren äußerst lieb und nett. Du hast ja Tante
Maria auch seit August nicht mehr
geschrieben.
- 8.) Bringt mir, bitte, unbedingt
mit
- 1.) Lederhose, hellblaue
Jacke
- 2.) Loden(?)Gebirgshose u. 2
Hellblaue Jacke für Lu[dwig]
- 3.) Das Paar Pistolen
wieder.
- 9.) Der lieben Mutti sage ich recht
herzl. Dank für die guten Sachen, die du mir
geschickt hast.
- 10.) Teilt mit unbedingt mit, wann
Ihr kommt, und wie die Einteilung ist. Wann Du Besuch bei
K..s.. Elsa Jäger machst, weil ich es denen
mitteilen muß. Wenn Du mit Thilde zusammenkommst,
sie will hereinkommen. - Ich selbst werde nicht allzuviel
Zeit für Euch haben, weil ich sehr viel zu tu
habe.
- 11.) NB(?) Hagers kommen auf den
Ball, also lb. Gebhard gru..stiere nicht zu
öffentlich und beherrsche Dich.
- 12.) War bei Elsa Jäger zum
Thee.
Sonst weiß ich nichts Neues mehr
und habe auch keine Zeit. Alles weitere mündlich. Auf
baldiges Wiedersehen mit herzl. Gruß und Kuß
Euch allen in Liebe Euer Heinrich Gelt bringt mit die Sachen mit und
vergeßt auch meinen Schnaps nicht. Gebt Lindemeyer gleich wieder einen Brief
mit.
München, den 1.2.1922 Lieber Vati! Zunächst einmal sind Gebhard und
Mutterle gut heimgekommen. Mir geht es nach wie vor gut. Die
Arbeit ist ziemlich reichlich, doch das macht nichts.
Gestern war Tanzkränzchen. Notgezwungen habe ich Heidi
Patin eingeladen. - Vernichtend. Die Rechnung bei Lacher werde ich nicht
vergessen. Ich muß Euch leider wieder Geld
bitten Nämlich - 1.) für Bücher
100.--M
- 2.) Rechnung bei Loritz für
Gebhard 16.--M
- 3.) bei Loritz für Monat Januar
40.--M
- 20 Mittag à 8M statt à
6M also 2M mehr
- 4 Abendessen à 6M statt 5M,
also 1M mehr 4.--M
- 4.) für Monat Februar oder
überhaupt in Zukunft pro Monat 90.--M
--------- 250.--M Die 1M für das Abendessen, wenn ich
auch selten bei Loritz zu Abend esse, bitte ich Euch schon
dazuzulegen. Leberkäse kostet jetzt 3,30M statt 3M,
Bier 3M statt 2M. Kaffee im Bundeskaffee 2mal in der Woche
2M statt 1,20M. - Sei mit bitte nicht böse, mir tut es
ja selbst so leid. Die 2M für Tante Zahler habe ich
hergegeben. Was war es weiß ich sonst nichts.
Nächsten Sonntag tun wir bei Loritz Fasching
feiern. Recht herzl. Grüßt und
küßt Euch Lieben alle dein doch herzl. Liebender
Sohn Heinrich. Recht viele Grüße von Frau
Wolf."
München, den 10.2.1922 1/2
11h Mein liebes Mutterle! Zuerst recht vielen herzl. Dank für
dein lb . Packerl. An alles has du gedacht, gutes Mutterle.
Das Fleisch habe ich Montag Abend gegessen zu Gemüse
und Kartoffeln. - Auch für das Geld recht vielen Dank.
- Mir geht es nach wie vor sehr gut. Zu tun habe ich
natürlich viel. Ihr braucht Euch aber um mein teueres
Wohlbefinden nicht fragen. Ich schlafe jede Nacht 8
Stunden. Am Sonntag bei Loritz war es recht
schön. Näheres darüber mündlich. Da habe
ich jetzt keine Zeit dazu. Viele Grüsse von an Vati von A.H.
Ernste, Riedl, Schneider, Simfiert(?). (Vati soll in der 2.
Okt[ober] Nummer 1921 vom Bayerbund einschlagen, da
steht etwas über die Apollo drinnen. Von der
Gesellschaft Apollo in der auch Ludwig I verkehrte.) Viele
Grüße auch von Hottner. Kaßl ...rl, Lu,
Loritz, Wolf, etc. Anbei die Aufklebadresse und die
quittierte Rechnung von Lacher, ebenso anbei alte
Bettwäsche und ein dreckiges Leintuch vom mein Kursus
als Weber. Drepp(?) ist ein ...der Greis, will verlangen ...
es Schwierigkeiten nach führt. - Die Kuhlen hat er mir
jetzt gezahlt. Anbei für Dr Hausser die versprochene
Szene. Gebhard muß sie halt noch mündlich
erläutern, er hat es ja gesehen. Leider muß ich schon wieder um Geld
kommen ich müßte dafür daß ich mich
ausfragen lasse, auch noch etwas zahlen, nämlich 200M
Prüfungsgebühr. So doch jetzt guten Nacht, mehr Zeit habe
ich nicht mehr. Recht herzl. Grüßt und
küßt Euch in inniger Liebe, Euer Heinrich.
München, den 20.2.1922 Liebstes Mutterle! Für das liebe, schöne Paket
recht herzl. Dank. Für alle die Sachen, die Du so lieb
zusammengestellt hast. Gott sei dank, daß Gebhard so
ziemlich gut geht. Du wirst halt viel Arbeit
haben. Mir geht es nach wie vor sehr gut. Arbeit
natürlich entsprechende. Eine (sic) feiner
[fader?] Kerl bin ich aber deswegen doch nicht
geworden. Freitag und Samstag habe ich später nicht
einmal baden P.Cl. das eine Mal mit Lu, Käthe u.
Mariele bei einem Bogenhauser Gesangsverein. Der Prinz
Alfons war auch da. - Jetzt studiere ich wieder.
Faschingsmontag ist in der Verb. Tanzkränzchen sonst
bin ich sehr solid. - Alfons ist jetzt wieder hier. Ich kann
selbstverständlich hier wohnen bleiben. Auch die
Sommersemester - so könnte es gesundheitlich nicht mehr
machen. Zunächst präsentiert (?) er. Später
geht er auf eine Bank. Er ist immer noch der gute Kerl wie
früher. Er gefällt sich Lebemann" zu
markieren(?), aber sicher keiner zu sein. So jetzt mache ich Schluß. - Gebh.
recht gute Besserung. -- Grüße werde ich an Euch
tun. - Recht herzl. Gr. Und K. Euch allen in inniger
Lieben Dein Heinrich. Lieber Mutti, das was das Brot mehr
kostet schreibe ich hier diesen Monat von jetzt bis
Schluß auf. Bitte berücksichtigt es aber beim
nächsten Monatswechsel. Es geht alles ständig in
die Höhe. Es ist scheußlich - viele
Grüße übrigens von Martin Kraus, den ich auf
dem einen Bauernball traf. Alles Nähere einmal
mündlich. [Rückseite:] - Frau Oberstudiendirektor
- Anna Himmler
- Ingolstadt
- Gymnasium
München, den 3.3.1922 Liebe Mutti! Lieber Gebhard! Also machen wir die Sache
punktweise: - 1.) Herzl. Dank für Geld und.
Briefe.
- 2.) Als ich das dicke Couvert sah
dachte ich, es sei lauter Geld, doch es erwies leider
inzwischen [rest of line is too faint to read on this
copy]
- 3.) Gebhard muß
scheußlich viel Zeit haben.
- 4.) Die Briefe werde ich bei der
Verlobungsfeier bei meiner Rede als Dokumente
enthüllen".
- 5.) [rest of line is too faint to
read on this copy]
- -- so bitte, Mutti seufzend und
Hände ringen, Gebhard mit der Hand auf Tisch und -
Schenkel schlagen - daß der Brief an Frau Wolf von
der Zensur beschlagnahmt und zu den Dokumenten gelegt
würde. - Denn geschickter könnte man die Sache
gar nicht anfangen. - Jetzt es der Frau Wolf unter die
Nase reibend ist doch Bl*****, dann merkt sie's
überhaupt erst und hat 3/4 Jhr. zum Rachin...kte so
komme ich ins Zimmer wieder und Gebhard ganz
selbstverständlich erwachtet nun einmal - im
Wintersemester. Das machen wir mit der linken Hand. Oder
wann Du es mit der rechten Hand machen willst, so besucht
... bei der Durchreise vor Ostern, Frau Wolf, Ihr
schluckt Euch etwas ab, Du jammerst Ihr etwas vor:
tränenden Augen sagt sie ja und wenn sie
darüber nachdenkt kann sie schon nicht mehr
zurück. - Aus.
- 6.) Zum 2. Mal teile ich mit,
daß Gebh. Kleineres Bild verkauft ist zu 80M. Anbei
40M, die vorigen bitte ich ihn sich in Ingolstadt
auszahlen zu lassen. Da sie die ... Heinrich als
Verrechnungsgeld zurück hielt.
- 7.) Die anderen Fragen werde ich die
Güte haben, ihm mündlich zu
beantworten.
- 8.) Kommen wird seine Herrlichkeit so
um 20. Bis 25.3.- festlegen kann er sich noch nicht.
Inzwischen wird er sein Licht leuchten
lassen.
- 9.) Anbei alte Wünsche. D..
Lodenhose, die Madlstrümpfe, die Post...
- 10.) Hemden und Unterhosen
benötige ich glaube ich nicht mehr, doch werden
Taschentücher, Bettwäsche, und zwar die
eingelieferten Plumere und dicken Überzüge aber
auch Leintuch und Kissenüberzuge, ferner Gutterle,
Zopf oder so wars begeistert aufgenommen.
- 11.) An Vati viele Grüße.
Von A.H. [Alter Herr] Bezirksarzt Meier, der mit
Vati gleichzeitig war, ferner A.H. Sahle(?) und
Leutschner. -- G
- 12.) Gebhard zur Beruhigung als
Kriegsteilnehmer brauchst er keine
Prüfungsgebühr mehr zu zahlen.
Jetzt seid mir alle recht von Herzen
gegrüßt und geküßt von
Eueren,braven" Heini. [Rückseite:] Ich freue mich schon sehr heim. Der
Privat-Anzug bitte ich zu waschen. Aber ja die l.... Sachen
all heruntertrauen neben tut es gar nicht. H. Mr
Irving welcomes your Comments, Corrections, and Expansions:
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München, den 10.3.1922 Liebe Mutti! Vielen Dank für Deinen lb. Brief;
ich bin weder zornig geworden, noch habe ich m ich
geärgert, ich habe nur gesehen, daß Ihr Euch in
eine Aufregung künstlich aber sehr stark
hineingesteigert habt. 1.) Auf Deinen Befehl, --
selbstverständlich mit Ablehnung jeder Verantwortung
und mit dem Bewußtsein, den überhaupt
möglichen ungünstig Weg zu gehen - ging ich eine
halbe Stunde nach Ankunft des Briefes zu Frau Wolf. Sie kann
Gebhard nicht nehmen. Sie muß nicht mehr vermieten und
Alphons und Franz sind da. - Seid aber, bitte, so gut und
fällt jetzt nicht über Frau Wolf her. Ich finde es
sehr begreiflich außerdem ist das Zimmer, in dem
Alphons jetzt wohnt, im Winter kaum zuheizen. 2.) Mein jetziges Zimmer habe ich Alfons
[sic] sofort angeboten wie er kam also lang vor
Deinem Brief. 3.) Ich sage es jetzt ganz offen: ich
finde es direkt unbegreiflich, daß sich eine ganze
Familie wegen einer so lächerlichen Sache, die in - ich
sage und schreibe - vollen 7 Monaten erst aktuell ist - in
eine derartige Aufregung hineinsteigert. In 7 Monaten wird
sich auf für Gebhard zu einem menschlichen Preis ein
anständiges Zimmer finden in dem er schlafen und
arbeiten u.s.w. kann. Ich lege Gebhard seinen 2. Brief bei,
lest ihn einmal bei Tisch vor. So was ist doch fad und
geschwollen. - Ich finde es eine Sünde, wenn man aus so
einer Sache eine Sorge konstruiert. - Sorgen kommen von
selbst. - Elsa Zahler z.B . mußte sich plötzlich
an einen Magensache ziemlich schwer operieren lassen. - Das
sind Sorgen, nicht so was. - Seid mir nicht böse,
daß ich Euch das schreibe, ich kann aber nichts
anders. 4.) Warum ich Sepp [short form for
Josef] nichts mitgegeben habe ist sehr einfach. Ich
brachte ihm den Brief, wußte aber
selbstverständlich nicht was drinnen stand und sonst
auch von niemand. - Ich war dafür direkt
überrascht, als er mir erzählte, daß er in
Ingolstadt war. 5.) Von am 15.3. kommen ist keine Rede,
wahrscheinlich zwischen 25.3. und 30.3. Meine
Physikprüfung habe ich heute glücklich hinter mir.
- Nach dem Examen fahre ich so ungefähr 3 Tage nach
Fridolfing. Rehrls haben mich sehr herzlich eingeladen, und
während des Semesters komme ich unmöglich dazu -
gelt es ist Euch schon recht. 6.) Daß Euch meine Bemerkung wegen
des dicken Briefes weh getan hat tut mir leid. Es war nur
ein kleiner Hieb darauf, daß von den 8 Seiten davon
waren 6 [die] sich auf Geschäftliches und die
Zimmeraffäre bezogen. 7.) Leider muß ich Euch
tatsächlich noch um die neunzig Mark meines
Monatswechsels bitten, sonst sitze ich am Schluß auf
einmal da. Die Preise steigen scheußlich. 1/5 M Wurst
durchschnittlich 4,50M - 5M, da ist nicht mehr viel zum
Einsparen. 8.) Gebhard soll seinen Brief nicht in
Wut lesen sondern ruhig und als Spaß und dann objektiv
urteilen. Das Paket gebracht hat übrigens
Bundesbruder Distl. - Euch geht's hoffentlich allen gut.
Vati soll nicht gar zu viel arbeiten. Das schadet. Ich
hüte mich auch sorgfältig davor. Und nun seid mir alle vom Herzen
gegrüßt und geküßt in inner Liebe, von
Eurem Heinrich. Wegen des Zimmers reden wir in Ruhe
mündlich.
München, den 9.5.1922
1/210h Liebe Mutti! Komme soeben von Vati, bei dem ich nach
dem Abendessen war. Er läßt Dir recht herzlich
vielmals und herzl. für Deinen lb. Brief danke den
dreien für Ihre lb. Grüße und Zeilen
besonders Gebhard für seine 3 inhaltsreichen
einigen" Zeilen. Jetzt verschiedenes
Geschäftliche. 1.) Anbei für Ernsti ein Zettel mit
Angabe des Religionsbuches. 2.) Vaters Arbeiterrückfahrschein.
Geht auf das Magistrat, am besten vielleicht gleich zu
Bürgermeister Gruber und läßt Euch
bestätigen daß Vater in Ingolstadt dauernd (im
Sinne des Gesetzes) wohnhaft ist. - Gebhard soll ihn
bestimmt am Freitag mitbringen. 3.) Ich wäre für Mitbringung
von Taschentüchern, weichen Krägen sehr
dankbar. 4.) Da ich annehme, daß Gebhard und
Paula am Freitag um 1032 ankommen, hole ich sie um diese
Zeit ab. Mittags 1/2 1h Zusammenkunft mit Vati zum Essen im
Rauhen Eck, Fürstenfeldergasse. 5.) Gebhard kann bei Loritz
wohnen. 6.) G. soll genügend Geld mitnehmen,
auf der Hochschule kommt eine Studiengebühr von 80M
dazu. 7.) Ernsti soll Baumamtmann Seeberger
mitteilen (Hingehen), daß am Dienstag den 16.5.22 ein
Ausflug (mit Tanz) nach Grünwald ist. Seine Einladungen
seien befragt. Viele Grüße an ihn. 8.) Ernsti soll nicht vergessen, den
Schüler Fürber zu bezahlen und soll eine
Schulversicherung nehmen. 9.) Vergißt nicht, meine Handschuhe
vom Färben zu holen. Vater hat wegen der Wohnung schon
Schritte und Gesuche getan und geschrieben. Hat auch am
Ministerium schon besuche gemacht. - Am Sonntag war Vati um
4h bei mir zum Thee dann gingen wir durch Hofgarten und
engl. Garten spazieren. Aßen bei Schelle sehr gut zu
Abend gingen dann hinaus ins Pennel(?) und tranken noch
miteinander Thee. Vati und ich verstehen uns ganz
ausgezeichnet und unterhalten uns sehr gut. Vati hat schon
recht gut eingewöhnt, geht regelmäßig
spazieren und überarbeitet sich nicht. - Lutz's sind
äußerst liebenswürdig und
entgegenkommend. Ich mache jetzt Schluß, da es mir
sonst zu spät wird. Seid mir von Herzen alle 4
gegrüßt und geküßt von Vater und mir,
Euer Heinrich. Von Vater und mir einen schönen
Gruß an Anna. Hat Ernsti das Aufgetragene besorgt. Er
soll mir auch eine Zeitung mit Vaters Nachruf besorgen.
Einen Extragruß an ihn. - HH.
München, den 13.6.1922 Liebe Mutti! Recht herzl. Dank von Vati u. mir
für den guten Kuchen. Habe Vati gestern nachm. gleich
2/3 davon hinüber gebracht. Vati geht es recht gut und
mir auch. Samstag abend waren wir miteinander beim
Abendessen und haben uns sehr gutunterhalten. Wegen Anna
laß Dir kein graues Haar wachsen. Meier(?) kommt
wahrscheinlich nächsten Samstag - Sonntag. - Recht
herzl. danke ich Dir lb. Mutti für die Krägen.
Hast wieder so viel Mühe gehabt. - Gebh[ard]
vielen Dank für seine Photographien. Ich finde sie alle
sehr gut mit Ausnahme der meinigen. - Vati hat Deinen lb.
Brief erhalten und dankt Dir vielmals dafür. Gelt die Wäsche kriege ich bestimmt
bis Ende dieser Woche ich fahre ja doch nächste Woche
fort. Wenn ich da Ingolstadt durchkomme schreibe ich schon
noch. Vati läßt Ernsti sagen, er
soll sich die Gitarre kaufen. Recht herzl. grüßt und
küßt Dich Gebh. und Ernsti Dein dich herzl. lieb. Sohn Heinrich.
München, den 4.7.1922 Liebe Mutti! Schicke Dir jetzt doch noch einmal
Wäsche, da ich bis Anfang August hier bleiben muß
und also noch mal frische Wäsche brauche. - Ein Hemd
und eine Unterhose sind wohl auseinandergerissen aber nicht
gebraucht. - Die Unterhose ist voller Löcher, beim Hemd
gehen mir die Ärmel bis zum Ellenbogen - also liebe
Mutti sei so gut und schicke mir bei Gelegenheit wieder
Wäsche. Bei Thilde war ich draußen. Sie
kommt sehr gerne. Ich mache mit ihr aus Mittwoch Mittagzug.
- Du mußt ihr aber schon noch halber
schreiben. Vati und mir geht es sehr gut. Beide
haben wir scheußlich viel Arbeit. Sonntag abend waren
wir zusammen ...us. Mit den herzl. Grüßen und
Küssen an Euch alle In inniger Liebe Dein Heinrich. Viele Grüße an Onkel Ernst und
Tante Steudl(?). - Korbsessel ist gekauft. Steht in Vatis
Zimmer. - Gruß an Anna.
München, den 24.7.1922
[Postkarte] Liebes Mutterle! Zu Deinem Namenstag vom ganzen Herzen
alles Gute, aber in aller Kürze gelt, entschuldige! Im
Examen ist es mir bis jetzt meinem Empfinden nach ganz gut
gegangen. - Die Lage ist immer noch äußerst
ungeklärt. Mit recht herzl. Grüßen und
Küssen Euch Liebe an allen, bes. Dir von Deinem lb. Sohn Heinrich [Adressiert an:] - Frau
- Oberstudiendirektor
- Anna Himmler
- Ingolstadt
- Gymnasium / II.
München, den 28.7.1922 Liebste Eltern! Ich benütze die Gelegenheit Euch
durch Herrn Rossner einen Brief zu schicken. - Gelt, liebe Muti entschuldige,
daß ich Dir nur eine Ansichtskarte geschickt habe. Zu
mehr hat aber die Zeit nicht gelangt. - Bis jetzt ist es mir
im Examen meinem Gefühl nach ganz anständig
gegangen. Morgen nachmittags habe ich in 2 Fächern
mündliches Examen, die anderen 3 mündlichen
Prüfungen nächste Woche. Was ich nachher tun weiß ich nicht,
man weiß es ja von keinem Tag zum andern. Die Lage ist
ungeklärter denn je. Sobald ich etwas bestimmtes
weiß, schreibe ich es Euch. Frau Loritz hat in diesem Monat nicht
aufgeschlagen, ich lange mit dem Gelde bis 31.
[Juli] genau hinaus weiter nicht. Ich kann es Euch
nach meinen Aufschreibungen zeigen. Es ist ja alles so
wahnsinnig teuer. Bitte, schickt mir also Geld für
August durch Herrn Rossner aber, bitte, nicht zu wenig, ich
muß ja noch Bedienung zahlen, hier leben, man
weiß ja nicht was kommt, denn sitzt man das. Es tut
mir so leid, daß ich Euch wieder damit plagen
muß, es ist mir entsetzlich, aber ich kann ja nicht
anders. Bitte, liebe Mutti, schicke mir 1-2
Hemden einiger Paare Socken, Taschentücher weil ich
auch in dieser Beziehung nicht blank dasitzen will.
- Gebhard soll Reitinger Toni fragen was
mit dem Autofahren Anfangs August in Ingolstadt
ist. Bitte, schicke mir auch etwas
Briefpapier! Mir geht es so recht gut, morgen abend
bin ich bei Thilde. Mehr kann ich leider nicht schreiben,
weil ich zum Essen muß. Mit herzl. Gr. und Kuß in inniger
Liebe Euer Heinrich. Viele Gr. an die 2 Buben. Wenn ich Gebhard Telegramm schicke, soll
er Lindemeier und Distl verständigen, daß sie
mitkommen.
München, den 25.8.1922 Mein lieber Vati! Nachdem dein zerstreuter Herr Sohn, der
heute beim Abschied gar nichts zum Namenstag gewünscht
hat, holt er es schriftlich nach. Also von Herzen alles Gute und Liebe zu
Deinem Namenstag. Mögt Ihr alle doch bald hier in
München beisammen sein, daß dann auch Dein
unbefängliches Junggesellenleben ein Ende hat. - Und
möge Dir sonst in Deinem Amt und überall nur Gutes
beschieden sein und begegnen! Doch nun einige Neuigkeiten. Ich S.M.
Silvo getroffen. Er war riesig freundlich. - Prof. Meier hat
die Wohnung in Dillingen angenommen, also auch dieser
Schritt getan. Meine Besorgungen habe ich alle
schön erledigt. Heute Abend ist Riesendemonstration
wegen der Berliner Sache. Ich gehe natürlich hin. -
Wolfs sind sehr freundlich. Recht von Herzen
grüßt und küßt Dich dein dankbarer
Sohn Heinrich Mutti und Ernsti viele herzl.
Grüße und Küsse! Von Frau Loritz viele Empfehlungen und
Glückwünsche!
München, den 26.8.1922 Mein lieber Vati! Dies Buch soll Dir eine kleine Freude
sein wenn du kommst. Gelt, tu nicht schimpfen wegen dem
Geldausgeben, lasse mir die Freude! Die Nationalökonomie von Damaschke
[Adolf Damaschke, protagonist of natural health and land
reform] ist leider vergriffen. Solltest dieses Buch
schon haben oder schon kennen, so kann man es ja immer
wieder hergeben und dann ein anderes dafür
nehmen. Mit herzl. Gruß und
Kuß Dein Heinrich.
[Two page pencil
document:] 25.9.23 1. Zweck der Vors. des.
Appels. Mil. Arbeitsgemeinschaft. - Vorarbeiten
bereits gepflogen. Ziele sind dieselben. - Völkischer
Freiheitsk[ampf]. Innen außen. - R.fl.(?)
Kampfverb. straff mil. organisiert. Zus. mit den Kampfverb.
- B.B.R. hat sich einverst[anden] erklärt.
Daher 2. Gründung der gemeins.
Sturmabtl. 1.[)] mil. Truppe. [inserted
later:] älter als 35 Jhr. ... [1-2 words in
Gabelsberger] zulässig. - die im Alter
diszipliniert [1 word in Gabelsberger] Gef. ist. -
Unbed[ingtes] Gehorsam.
Erscheinen z. jed. Dienst. Als (?) Führer werden [1
word in Gabelsberger] Führer ernannt. 2.) Dienst. Ausbildung. Tiefe. Ausbildleiter. Stat. Märkerle
Rf. 3.) Dem Führer noch besonders v. Eid
verpflichtet, sie steht für direkte Kampfaufgaben
bereit 3. Organisation d.
Selbstschutzes. und kann auch außerhalb
Schleißheim z.B. München verwendet
werden. 3. Organisation d.
Selbstschutzes. Die Mitglieder v. B. u. R. [follow: 3
words Gabelsberger: evtl. die Mitglieder?] d.
St[urm] Abt. sind bilden den ...tl
Selbstschutz. Vorl. Führer Burger. -- Der Selbstschutz ist bei seinem
Zusammentr. eine mil. Truppe. - ebenf[alls] unbed.
Gehorsam. Er arbeitet im Einvernehmen zus. mit der
Sturmabt. 4. Lage. Außen. Ruhrgebiet vorl.
wirtschaftl. trostlos. - Berund..lerung(?) d. letzten
Güter. Vernichtung von Industrie und Landwirtsch.
Inu..rung bes. im Süden. Im Norden Bolschewismus -
rücksichtslose Macht. Hinfälligkeit d. Parlamente und
Regierungen. Wer soll der Retter sein? Kampfv Vaterl. Verbände und von
diesen die auf Kampf eingestellten Bataillone der
Kampfverbände. - Deutscher Tage in Nürnberg und
Hof. Kampf mit der Waffe - Macht. Hitler. Völkische Bewegung. Großdeutschland. Mr
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[one-page document, printed (black),
and handwritten by at least three different hands
(blue):] - Demob.-Batl. 11. J.R.
- Auflösungskdo. E/11
J.R.
- Empf. 18.6. 1919
- Nr. 6652
- Zum. Regt. mit dem Ersuchen um
Beinahme evtl. dort vorhandener Papiere.
- Regensburg den 18. Juni
1919
- Vett. [=
Unterschrift]
- Abwicklungsstelle
- d. 11. Inf.-Regt.
- Empf. 20.6.1919
- Nr. 6832.
- Zum Demob. Batl. (4. Kp.) für
Beinahme der dort vorhandenen Mil. Papiere etc. für
den Fähnr. Himler, unter Hinweis auf Regts. Bef. v.
26. Juni 19 Ziff. 7 (Beim Regt. Befinden sich die fragl.
Pap. nicht).
- R., 9. VII. 19.
- 1 Schein
- 1 Soldbuch
[Unterschrift]
- Demob.-Batl. 11. J.R.
- Auflösungskdo. E/11
J.R.
- Empf. 10.7. 1919
- Nr. 6652
- Zur Abw. Stelle 11. J.R. nach
Beinahme der Überw. Karte mit Kr. St. Ausz. Und
Soldb.
- Sonst. Personalien sind trotz
wiederholter Nachforschungen nicht vorzufinden.
Regensburg, 15.7.19 Vett.
[Unterschrift]
- 4. Kp. ../11
[=Sichtvermerk]
- 1 Überw. Stfle(?)
- 1 Soldbuch
- Abwicklungsstelle
- d. 11. Inf.-Regt.
- Empf. 17.7.1919
- Nr. 6832.
- Herrn Himmler Heinr.,
Landshut
- ob. Altstadt 11/2 II.
- Unter Hinweis auf
Vorstehendes.
- R., 17. VII. 18
[sic]
- Vett. [=
Unterschrift]
- [Loose pages, Gelesen
Fridolfing Jan. - März 1921." - s. weiter
unten.]
- Geliebte, du hast gewollte, ich solle
mir die Hand abschlagen; siehe, ich habe es getan, also
liebe mich! Und sie stieß ihn von sich.
- Schlage mich, Geliebter, aber ich
muß dich ewig haben.
- ?
- Dahe(?), Ein Kampf um Rom VIII
Buch 35. Kap.[] Worte des Teja: Das echte
tun, was Pflicht und Ehre heischen, ohne dabei auf
tausendfache Verziehung jeder Edeltat im Jenseits
hinüberzuschieben: Volk und Vaterland, die Freunde
männiglich lieben und solche Liebe mit dem Blute
besiegeln: das Schlechte in den Staub treten, wo Du es
findest: - denn daß es schlicht sein muß,
macht es nicht wieder häßlich: Du tilgst auch
Sta.ter und Stessel, obwohl sie nicht dafür
können, daß sie nicht Nachtigall und Rose -
und dabei allem Glück entsagen, mir jenen tiefen
Frieden suchen, der da unendlich ernst und hoch wie der
nächtige Himmel und wie leuchtende Sterne gehen
darin.
- Sein Schicksal schafft sich
selbst der Mann."
- v. Gottfried Kinkel in Otto der
Schütz."
- Mit Unerbittlichkeit
vollbringt
- die Not an Einem großen
Tage
- was kaum Jahrhunderten
gelingt.
- Hölderlin, Das
Schicksal.
- Gegen den Sturm," den
Dichtern" Mene Tekel."
- Ein Geibel.
- Daß Du nicht kannst wird Dir
vergehen.
- Doch nimmermehr, daß du nicht
willst.
- Ibsen, Band III, 1
- Ein Mann kann fallen für das
Lebenswerk eines anderen,
- doch soll er weiter leben, so kann's
nur für sein eigens sein.
- IV, 8. Ibsen,
Kronprätendanten
- Ich habe die Schamhaftigkeit der
Seele. Deshalb entkleide ich
- Mich nicht, wenn so viele in der
Halle versammelt sind.
- Ibsen, Kronprätendanten, IV,
5
- Sperrfeuer.
- [Left hand margin: I. Aber
Urteil, Kritik, Beifall, Ruhm].
- Front: Über Lesen und
Bücher.
- 4. Kritiker gibt es, deren jeder
vermeint, bei ihm stünde es, was gut und was
schlecht sein solle, indem er seine Kindertrompete
für die Posaune der Fama hält.
- 5. An Gutem und Schlechtem gleich
viel Geschmack
- fand zu allen Zeiten das dumme
Pack
- ...ei.n..te(?).
- [6.?] Mittelmäßig
dichten
- Nicht Menschen, nicht Götter
haben's gestattet.
- 7. Die Quelle alles Wohlgefallens ist
die Homogenität.
- 8. Nur die Lumpe sind
bescheiden.
- Goethe
- Ein Lump sei, wer sich für einen
Lump hält
- Cervantes.
- Man lebt so weit, als mans
hofft, nachmachen zu können."
- Ich denke das wahre Größe
in der Welt
- Ist immer nur das, was nicht gleich
gefällt.
- Und wen der Pöbel zum Gotte
weiht,
- Der steht auf dem Altar nur kurze
Zeit.
- Wahlmann, Herodes.
- Die ganze Literaturgeschichte alter
und neuer Zeit hat kein Beispiel von falschem Ruhm
aufzuweisen, welches dem der Hegelschen Philosophen an
die Seite zu stellen wäre.
- [Page ends with four lines of
Gabelsberg shorthand.]
- [New page begins with 2 1/2 lines
of Gabelsberg shorthand.]
- Die elende Beschaffenheit des
Menschengeschlechts nimmt zwar in jeder Generation eine
etwas veränderte Form an, ist aber zu allen Zeiten
dieselbe.
- 9. Der Richterstuhl der Nachwelt, wie
im günstigen, so auch im ungünstigen Fall der
gerechte Kassationshof der Urteile der
Mitwelt.
- Es gibt zweierlei Art nicht an niveau
de son temps zu stehen: darunter oder
darüber.
- Über Gelehrsamkeit und
Gelehrte.
- [There follow 1 1/2 lines of
Gabelsberg shorthand.]
- Nur ein kleiner Teil desselben ist,
in jedem gegebenen Zeitpunkt, in irgendwelche Köpfen
lebendig.
- Das menschliche Wissen ist nach allen
Seiten unabsehbar, und von dem, was überhaupt
wissenswert wäre, kann kein Mensch auch nur den
tausendsten Teil wissen.
- NB: ... [sic]. Die Anlage zur
Mathematik eine ganz spezielle und eigene, die mit den
übrigen Fuahigkeiten ein [nie?] des Kopfes
gar nicht parallel geht, ja nichts mit ihnen gemein
hat.
- (Hamilton: Über den Wert
und Unwert der Mathematik." 1836)
- Selbstdenken.
- 2. Die Gelehrten sind die, welche in
den Büchern gelesen haben; die Denker, die Genies,
die Welterleuchter und Förderer des
Menschengeschlechts sind aber die, welche unmittelbar im
Buche der Welt gelesen haben.
- 4. [sic]. Lesen ist ein
bloßes Surrogat des eigenen Denkens.
- 7. ... [sic] daß der
Selbstdenker und der Bücherphilosoph schon am
Vortrage leicht zu erkennen sind.
- 9. Die Werke aller wirklich
befähigten Köpfe unterscheiden sich von den
übrigen durch den Charakter der Entschiedenheit und
Klarheit.
- 10. Das charakteristische Merkmal der
Geister ersten Ranges ist die Unmittelbarkeit aller ihrer
Urteile.
- 13. Der schönste Gedanke
läuft Gefahr, unwiederbringlich vergessen zu werden,
wenn er nicht aufgeschrieben, und die Geliebte von uns
geflohen zu werden, wenn sie nicht angetraut
werden.
- 14. ..... Dieses zweideutigen
gequälten, traumartigen Daseins.
Mr
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Über Lesen und
Bücher 7. und werde die Etats knapp gemessen., z
dem Lesen bestimmte Zeit aus schließlich den Werken,
der großen, die übrige Menschheit
überragenden Geister aller Zeiten und Völker zu,
welche die Stimme des Ruhmes als solche bezeichnet, Nur
diese bilden und belehren wirklich. Vom Schlechten kann man nie zu wenig und
das Gute nie zu oft lesen: Schlechte Bücher sind
intellektuelles Gift, sie verderben den Geist. [1 line of Gabelsberg
shorthand.] 8. Lehrt fleißig die Alten, die
wahrend eigentlichen Alten: Was die neuen davon sagen,
bedeutet nicht viel. - W A Schlegel. 10. [1 line of Gabelsberg
shorthand.] Repetitio est mater studiorum. 11. Der schwere Panzer wird zum
Flügelkleide. Kurz ist der Schmerz unendlich ist die
Freude. Gelesen Fridolfing Jan, - März
1921. Mr
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Es ist aber das Herz ein trotzig und
verzagtes Ding und war ich auf seine Stimmungen
verläßt, der ist betrogen, der baut auf Flugsand.
- Harald über Werther in Goethes Werthers
Leiden." Überhaupt ist es bedenklich, dem
Geschmack seine Völlige Ausbildung zu geben, ehe man
den Verstand als reine Denkkunst(?) geübt und den Kopf
mit Begriffen bereichert hat. Denn da der Geschmack nur
immer auf die Behandlung und nicht auf die Sache sieht, so
verliert sich da, wo er der alleinige Richter ist, aller
Sachunterschied der Dinge. Man wird gleichgültig gegen
die Realität und setzt endlich allen Wert in die Form,
und in die Erscheinung. - Schiller.
- Die Schweden sind komma
- Hab'n alles wegg'noma
- Hab'n Fenster
eing'schlagen
- Hab'n's Blei davon'tragen
- Hab'n Kugeln
d'raus'gossen
- Hab'n Bauten derschossen.
- Alter Vers, der den Kindern
vorgesungen wird. Findet sich noch ganz selten im
Rupertiwinkel in Bayern. Fridolfing.
- Bet', Kinder, bet'!
- Morgen kommt der Schwed'.
- Morgen kommt der Ochsenstern
(Oseenstierne ... ... [2 words
Gabelsberger].
- Er wird auch das Beten
lehr'n.
- Ob sie dich durch bohren
- Trutze drum und ficht?
- Geb dich selsbt verloreb
- Doch das Banner nicht.
- And're werden's schwingen
- Wenn man sich dich
begräbt
- Und das Heil erringen
- Das Dir vorgeschwebt.
auf und wieder traurige Gedanken. - und
dem Pulsschlag des WSeltgesetzes lauschen, der in der
eigenen Faust wie in dem Stirngetriebe geht. - Auch das,
Christ, ist ein Leben - des Lebens wert." Fridfg
[Fridolfing] 27.5.21. - Dahn Ein Kampf um Rom VI. Buch, 2.
Kap.
- Auf Glück ist und
Unglück
- Die Welt nicht gerichtet
- Das haben nur
thöricht
- Die Menschen erdacht.
- Es will sich ein ewiger
- Wille vollenden
- Ihm dient der Gehorsam
- Ihm dient auch der Trotz
- Fridfg [Fridolfing]
27.5.21.
[printed line of text, pasted
in:] Ich will darauf sinnen Tag für
Tag, wie ich dir Liebes tu' und sag'." [handwritten source: ]
M[ünchner] K[atholische]
Kirch[en] Zeit[ung], Jan 1925. [sic.
year is written, 1925] Mr
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[consists of a page from the
Münchner Katholische Kirchen Zeitung, 1922, on
die Wahre Liebe." Final paragraph reads: Liebe
fragt nicht, sie errät. Liebe bittet nicht mit Worten,
sie fleht mit Blicken. Liebe verbietet nicht, sie verbittet
und - verzeiht. Und wegen all dem kann Liebe nicht Laune und
Augenblicksstimmung, sondern muß Tat und Leben und
Seele sein." [no other markings on the
page].
[Loose page, marked 7/3/21" on
reverse - presumably July 3, 1921 (American usage).Himmler
appears to be answering numbered questions, presumably from
his parents] - So lange ich hier bin, so stark
kommen, daß er die Kraft hätte, zu uns
herüber zu drücken, so sind die paar
Brücken von den Bauern sehr leicht verteidigt und
ich [dh meine Anwesenheit] hier nicht so dringend
notwendig.
- 2. Die Entscheidung wird da sein, wo
unsere Bataillone sich schlagen und da ist jeder Mann
nötig.
- 3. Ist dies ganze überhaupt
nicht diskutierbar, da es glatter Eidbruch wäre, den
ich einbegehen werde.
- 4. Sollte hier etwas los sein, ohne
daß ich in M. einberufen würde, tue ich ganz
selbstverständlich mit! - Doch dieser Fall wird kaum
in Betracht kommen . [One line in Gabelsberg
shorthand follows].
- Und nun seid mir von Herzen
gegr[üßt] und geküßt von
Eur. Euch innig lieb. Sohn
- Heinrich.
Extragruß an Ernsti.
Grüße von Rehrls und v. [two words in
Gabelsberger].
Hedwig Potthast and Marga
Himmler.
Film 99 Hoover DD 253, N286, reel
99 Aufgenommen für Document
Center Inhalt Ausgewählte
Materialien, Streicher, Himmler etc." aufgenommen 9.9.59
durch Sielaff (German figures). Continuation of reel 88 Wilhelm August Patin, Hofstiftsvikar in
München 4.7.08, promoviert als Dr. der
Theologie. File No. 10 is Telefongespräche
Himmlers 16.9.41 - 17.8.43: a good clear
image File No. 11 was "Notizbücher
Himmlers aus verschiedenen Jahren" (has been
removed for filming with flatbed camera")
[empty] No. 12 is Marga Himmler
Privatkorrespondenz. There is a lot of correspondence from
other notables to Marga Himmler congratulating him on the
birth of Nanette in June 1944; e.g. Oswald Pohl. So the
affair was no secret. Impression of the letters written by
young Gebhard and Puppi to Himmler is that he had cast off
Gebhard, to a boarding school where he was desperately
lonely. Writes letters in well formed copperplate
handwriting to his father, pleading to come home. The school
at Hohenlychen pleaded with the parents to heed this, saying
the boy was in tears from homesickness. Puppi was well
loved, and wrote adoring letters and poems to her
parents. The last folder on reel 99 contains
Hedwig Potthast correspondence with a Thilde, Dr Walter
Potthast, and many friendly and lengthy letters to her from
Himmler's adjutant Jochen Peiper, 1942-3. Thilde writes to
Hedwig Potthast on 2.12.41: Er muß sofort nach
Trier kommen - vor Weihnachten. Ich kann zu Hause nichts
mehr für dich tun. Bin am Ende meiner Kräfte.
Thilde, 2.xii.41.." Many people write to her as liebes
Häschen", some even address postcards to her as Frl.
Häschen, Berlin, Prinz Albrecht Str 8. One long 1933 letter to her in English
from London, signed only Evelyn". Hedwig was said to
write perfect English. Nothing on reel 99 of her correspondence
with Himmler, however. The whole reel 99 will need to be
reviewed again when the book is near completion.
Mr
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Heinrich
Himmler dossier
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