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posted Saturday, January 31, 2009

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Count Schwerin von Krosigk on the last days of the Reich

Excerpts from "Vortrag des Grafen Schwerin-Krosigk im Internierungslager Ludwigsburg: "Die letzten 20 Tage der Reichsregierung." Niederschrift nach einem Stenogramm. Notes taken by former SS Stuf (Ltn) Heinrich Kastorf, der mit im Lager war; given to Ernst Ottho, who handed it to historian David Irving at Kelowna BC in 1980s. To download images of whole 6-page document, click (PDF 1MB)

NACHTS 20-21. April 1945: Schwerin von Krosigk verlangt schriftl. Befehl, der endlich dahin ergeht, daß sich die Reichsregierung nach Eutin, also nach dem Norden, absetzen möge. [Schwerin von Krosigk trifft an 22. April in Eutin ein.]

Der Fall Göring

„Auch Himmler hatte sofort Kenntnis von dem Zusammenbruch des Führers vom 22.4. erhalten. Himmler war im Norden. Dort führte er mit dem schwedischen Grafen Bernadotte Verhandlungen betr. Freilassung von nordischen KZ-Häftlingen. Von allen Seiten zum Handeln gedrängt, glaubte nunmehr auch H[immer], daß der Führer keine Handlungsfreiheit mehr habe und nun er über die Kapitulation mit den Westmächten einleiten müsse. Durch die Indiskretion eines englischen Journalisten wurde dies am 28.4. vorzeitig im Radio bekannt. Nun erfolgte am 29.4. auch gegen Himmler der Bannstrahl des Führers, der sich von allen verraten und verlassen glaubte und schärfstes Vorgehen gegen die Verräter im Nord und Süd anordnete. Zweifellos war Himmlers verhalten dem Führer gegenüber (dem Buchstaben nach) Verrat, aber - gibt es nicht Lagen, die die Frage stellen: Treue zum Führer oder Treue zum Volk? In Himmler lebte diese Frage seit Monaten."

Der Führer

Es ergab sich die Frage: wie konnte es zu diesem Ende kommen? Wie konnte es Hitler so weit kommen lassen? Warum griffen die Minister nicht ein?

Der Führer war im Frühjahr 1945 nicht mehr derselbe wie 1933 und in den ersten Kriegsjahren. Er war uralt und gebeugt geworden. Sein Arm zitterte - eine folge des Attentats vom 20.7.44. Sein Gedächtnis, seine Umsicht und seine Voraussicht hatten ihn weitgehend verlassen. Er schien Scheuklappen zu tragen, vermochte vieles nicht mehr richtig aufzunehmen und wollte vieles nicht mehr hören. Es bleibe dahingestellt, ob Rudolf Heß mit seinem auch in Nürnberg vorgebrachten Vorwurf recht habe, daß der Leibarzt Dr Morell (jetzt im Lager 74) im Dienste der Sowjets Hitler Gift verabreicht habe. Die Veränderung in Hitlers Wesen war unverkennbar.

In den Besprechungen mit dem Duce, mit Marschall Antonescu und anderen, die bedrückt Hitler ihr Herz hatten ausschütten und Klagen wollen, hatte der Führer bis 1944 jene geradezu verzaubert. Sie waren beschwingt und zuversichtlich wieder abgereist und besannen sich erst nachträglich wieder auf ihre Klagen. Auch Kaltenbrunner, [links] der nüchterne, hatte sich noch im Januar 1945 von Hitler erstechen lassen, als er Klagen und Beschwerden vorbringen wollte und der Führer ihn 1 1/2 Stunden lang über den Ausbau von Linz, H. Geburtsstadt [sic], unterhielt und schließlich fragte: „Glauben Sie, daß ich über diese Dinge sprechen könnte, wenn ich nicht felsenfest vom Sieg überzeugt wäre?"

Genau so seien Seyss-Inquart und die Gauleiter von Hitler „überfahren" worden. Die Gauleiter waren mit schweren Sorgen zur letzten Besprechung gekommen ([26.] Februar 1945). H. erschien gebeugt, schlürfend, mit zitternder Hand, sichtlich unter den Folgen des Attentats leidend. Zum ersten Male sprach er sitzend. Seinen Vortrag gliederte er in 3 Teile:

  • 1. Philosophisch: Die Geschichte zeige, daß ein Sieg gewiß sei, wenn man in der Krisis den Glauben daran nicht verliere.
  • Im 2. Teil behandelte er die Möglichkeiten und die pol. Lage, die sich aus der Spannung zwischen den östlichen und der westlichen Welt ergäbe.
  • Im 3. Teil, zeigte er, daß wir in dieser Spannung das Zünglein an der Waage bildeten, zumal wir neue Waffen, neue U-boote, Düsenjäger usw. hätten.

    Zum Schluß erklärte er auf seine zitternde Hand verweisend: Dieses Zittern könne sich eines Tages auf seien Kopf übertragen, sein Herz aber werde nie schwanken. - Die Gauleiter waren gepackt von dem Erlebnis dieser Stunde und von dem Zauber dieses Genies in den Bann geschlagen.

    Hitler hat niemanden in die Karten der anderen sehen lasen. Die Politiker glaubten, daß der Krieg militärisch, die Militärs, daß er politisch entschieden werde. Jeder glaubte, der andere Teil werde noch entscheidendes bringen. Hinzu kam das Wunder des 20.7.44. Die Bombe war dicht neben H. explodiert, er war am Leben geblieben. H. empfand das Wirken der Vorsehung und sich als ihr Werkzeug, insbesonders zur Vernichtung des Bolschewismus. Der Tod seines großen Gegenspielers Roosevelt am 12.4.45 bestärkte ihn in diesem Glauben. Dieser Glaube hatte schließlich mit dem Verstand kaum noch etwas gemein.

    Hitler und Himmler

    Der Führer wurde immer härter. Sein Grundsatz war: wer verhandelt, gehört an den Galgen. Ein Verhandlungsversuch war nur gegen Hitler möglich. Die Tragik Himmlers lag nun darin, daß er Verhandlungen nach der Gesamtlage für geboten hielt, dennoch aber Hitler nicht untreu werden wollte. Schließlich aber zeigt sein Verhalten keine Linie mehr, und als am 22.4. der Zusammenbruch des Führers die Bahn frei zu machen schien, war es zu spät. Gab es überhaupt einen Zeitpunkt, in dem noch etwas getan werden konnte? Der Führer besaß bis zum Frühjahr [19]45 das Vertrauen des ganzen Volkes, und jeder Umsturzversuch hätte den Bürgerkrieg zur Folge gehabt. Das wäre auch geschehen, wenn das Attentat vom 20.7.44 geglückt wäre.

    Die Reichsregierung im Nordraum. Der Fall Speer

    Am 22.4. trafen [Grossadmiral] Dönitz [rechts: Keitel, Göring, Dönitz, Himmler] und Schwerin[-Krosigk] im Nordraum ein. Dönitz zur Seite stand Gauleiter Wegener - Bremen - während man Kesselring im Süden den Gauleiter Hofer beigegeben hatte. Zwei vordringliche Fragen beschäftigten das Kabinett: Die Sorge für die Flüchtlingsmassen, die östlich [ostwärts] der Elbe vor den vorrückenden Russen in den Nordraum strömten, und die Frage, wie man sich zu der befohlenen Zerstörung von Vorräten stellen solle.

    Der Führer hatte Anfang April befohlen, alle, auch die Versorgungsanlagen zu zerstören. Speer dagegen erklärte, er werde diesen Befehl mit allen Mitteln sabotieren. Bei einem schweren Zusammenstoß mit Hitler stand Speer vor dem Konflikt, die Zukunft des deutschen Volkes zu sichern und doch in Treue zum Führer zu stehen, Hitlers Antwort lautete: Wenn wir nicht den Sieg erringen, verdient das Volk auch nicht seine Daseinsgrundlage. Speer blieb bei seiner Haltung hinsichtlich der Verhinderung der Zerstörungen, aber er war auch der letzte, der noch in das von den Russen bedrohte Berlin hineinflog, um sich vom Führer zu verabschieden. Hanna Reitsch hat bestätigt, daß dieser Besuch Speers die letzte große Freude des Führers war. Schw. erklärte, daß die Aussage Speers (geplantes Speer-Attentat auf den Führer) im Nürnberger Prozeß hiermit nicht übereinstimme und ihm ein unlösbares Rätsel sei.

    Die Nachfolgeschaft des Führers. (Nochmals Himmler).

    Im Sitz der Reichsregierung in Eutin wurde inzwischen die Frage aufgeworfen: Was geschieht wenn der Führer stirbt? wer wird sein Nachfolger? Himmler war nicht da, sondern nur dessen Vertreter [als Reichs-Innenminister], Staatssekretär Stuckart. So kam es zu einem Vorschlag eines Treffens Dönitz-Himmler. Das Treffen fand statt mit dem Ergebnis, die Entscheidung Hitlers bezüglich seiner Nachfolge anzuerkennen, wie sie auch lauten möge.

    Bei einem späteren Treffen mit Himmler am 29.4. lag der Berliner Befehl der Ausmerzung aller Verräter im Nord und Süd vor und der Bannstrahl vom 29.4. gegen Himmler. Auf die Bitte von Dönitz hin erklärte Himmler, er habe kein Kapitulations-Verhandlungen eingeleitet. Schw. meinte, diese Angabe widerspreche die Darstellung des Grafen Bernadotte in seinem inzwischen veröffentlichen Buch [Anm.: wohl Folke Bernadotte, Das Ende. Meine Verhandlungen in Deutschland im Frühjahr 1945 und ihre politischen Folgen, Europa-Verlag, New York & Zürich, 1945; Swedish title Slutet. Mina humanitära förhandlingar i Tyskland våren 1945 och deras politiska földjer, Stockholm, Norstedt, 1945. English ed. The fall of the curtain (London, Cassell, 1945); American ed. The curtain falls (New York, Knopf, 1945)], die Aussage von Himmlers Vertreter Schellenberg als Verbindungsmann zu den Westmächten, sowie die Entsendung eines Vertreters Himmlers in das Hauptquartier Manteuffels an der Ostfront. Der Vertreter Himmlers erklärte bei Manteuffel: „Himmler hat sich selbstständig gemacht!["] Entscheidend sei jetzt, daß die Ostfront halte, weil Himmler im Westen kapitulieren wolle, um ein Vorgehen mit dem Westen gegen den Osten zu erreichen.

    Am 30.4. kam die erste Nachricht, daß Grossadmiral Dönitz zum Nachfolger Hitlers bestimmt sei. Dies war nicht überraschend. Göring und Himmler waren ausgeschieden, die Kapitulation mußten [sic] durch Soldaten behandelt werden. Von den Oberbefehlshabern war nur Dönitz da, der überdies das besondere Vertrauen des Führers besaß. Am 1.5. trafen bei Dönitz 3 Funksprüche ein.

  • Der erste besagte, daß D. zum Nachfolger H.'s ernannt sei. Nach außen sollte kein Gebrauch hiervon gemacht werden.
  • Der zweite Spruch teilte mit, daß der Führer am 30.4. um 15,30 Uhr [Zeile fehlt, wohl: gefallen sei. Den schriftlichen Befehl] Hitlers werde Bormann persönlich überbringen.
  • Der 3. Funkspruch lautete: D. sei zum Minister-Präsidenten, Goebbels zum Reichskanzler und Bormann zum Parteiminister ernannt worden.

    Die erste Folge der neuen Lage war die Entlassung Ribbentrops und die Ernennung Schwerins [d.h. Schwerin von Krosigk] zum Reichs-Außenminister. Bei einer Begegnung äußerte Himmler, die jetzige Lage werde etwa 3 Monate dauern, dann werde der Zusammenstoß Ost-West erfolgen, bei dem wir das Zünglein an der Waage seien. Wir würden noch eine Rolle zu spielen haben und unser großes Fernziel noch erreichen. Auf Schellenbergs Berichte hin erwartete Himmler täglich die Einladung zu einer Unterredung mit Montgomery und Eisenhower. Diese Erwartung war auch der Grund für sein Verbergen in der folgenden Zeit.

    Der Fall Bormann. [20 lines not transcribed.]

    Die Kapitulation Mai 1945. [60 lines not transcribed.]

    Zum letzten Male Himmler.

    Himmler bemühte sich am 3.5. und danach, sich in die neue Reichsregierung einzuschalten. Dönitz und Schw. lehnten ihn jedoch ab. Man erklärte ihm, ein Untertauchen habe nur Zweck, wenn seine Erwartungen über ein Zerfall zwischen den Ost- und Westmächten sich verwirklichten. Das aber sei unwahrscheinlich. Also solle er sich Montgomery stellen und die Verantwortung für seine Person selbst tragen. Himmler wartete bis zum 9.5. auf eine Mitteilung von Schellenberg, die seine Hoffnungen bestätigen sollte. Dann verschwand er und kam Ende Mai auf noch ungeklärte Weise um.

    Die letzten Bemühungen der Reichsregierung [10 lines not transcribed]

    Der Umschwung gegenüber der Regierung Dönitz [15 lines not transcribed]

    Verhaftung der deutschen Reichsregierung [the rest, half a page, not transcribed]

 

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