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Mysteries around Dr Joseph Goebbels
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Original paper was titled "THE SECRET CONTACTS: Zionism and Nazi Germany, 1933-1941" by Klaus Polkehn, pp. 54-82, published in The Journal of Palestine Studies, issue 19/20 vol. 5, nos. 3 & 4, Spring/Summer 1976 (publ.: Journal of Palestine Studies, 3501 "M" St., NW, Washington, DC 20007-2624, tel: 202-342-3990, fax: 202-342-3927)

Zusammenarbeit von Zionismus und deutschem Faschismus


Klaus Polkehn

[notes]

Teil I

"Der Mufti wandte sich um und erblickte Graf Bockmann, der mit wenig Erfolg versucht hatte, sich als Araber zu verkleiden... 'Sie müssen sofort weg von hier,' beschwor Bockmann ihn... Die beiden liefen aus der Moschee über den Haram Asch Scharif... 'Sie dürfen sich erst rühren, wenn ich zurückkomme,' schärfte der Deutsche dem Mufti ein..." (Leon Uris: Haddsch, Knaur Taschenbuch 1987)

Diese Szene findet sich in dem Bestseller "Haddsch" von Leon Uris, dem Autor eines anderen - verfilmten - Bestsellers, "Exodus". Sie spielt im Jahre 1936, zur Zeit des palästinensischen Aufstandes gegen die britische Mandats(Kolonial-) Macht. Uris' Roman, der sich nach Aussage des Autors ausschließlich auf Tatsachen stützt, schildert - wieder einmal - die Sache so, als habe der deutsche Faschismus (hier in der Person des erfundenen Grafen Bockmann) den palästinensischen Aufstand von 1936 bis 1939 und dessen Führer (den nicht erfundenen Mufti von Jerusalem, Hadj Amin al-Husseini) gekauft und inspiriert.

Die Geschichtsverbiegung durch einen Bestseller-Autor wäre nicht weiter erwähnenswert, würde sie sich nicht in die lange Reihe der gängigen (und eingängigen) Vereinfachungen zwecks Sympathie-Erwerb einordnen. Gemeinhin wird ja die Sache so dargestellt: Die Zionisten waren die Antifaschisten und Hitlergegner; die "Araber" dagegen waren mit den Nazis verbündet, also auch noch mitschuldig an den Verbrechen des deutschen Faschismus. (Auf die sicherlich verblüffendste Variante dieser Geschichtsverbiegung ist noch zurückzukommen: Auf die Reise des Judenverfolgers Adolf Eichmann in den Nahen Osten zwecks eines Treffens mit den Zionisten, die in einen Besuch beim Mufti umgelogen wurde).

Vereinfachungen und Verfälschungen hatten in den ersten Jahren nach dem Ende des 2. Weltkrieges eine spezifische Funktion. Sie wurden Bestandteil der Debatte um die Zukunft Palästinas. Nahum Goldmann, der langjährige Präsident des Jüdischen Weltkongresses, hat in seinen Memoiren geschrieben, " ohne den Holocaust wäre zwar die individuelle Einwanderung nach Palästina fortgesetzt worden, aber wir hätten nicht die Zustimmung der Majorität der Welt 1947 für die Schaffung eines jüdischen Staates in einem Teil von Palästina erwirkt. Es war das schlechte Gewissen der Demokratien wie auch der kommunistischen Länder..." [1] Das "schlechte Gewissen" war angesichts der häßlichen Notwendigkeit, zugunsten der leidgeprüften Juden Leid über die Araber bringen zu müssen, nur zu gern bereit, das simple Schema Juden=Antinazis/Palästinenser=Nazis in dieser oder jener Form zu akzeptieren.

Hier ist nicht der Platz, die Geschichte der palästinensischen Nationalbewegung in jener Zeit nachzuzeichnen. Hadj Amin al-Husseini ist 1941 vor den Engländem nach Nazi-Deutschland geflüchtet. Er hat den - fehlgeschlagenen - Versuch unternommen, die Unterstützung des faschistischen Deutschlands für die palästinensische Nationalbewegung zu gewinnen. Er hat damit der Bewegung großen Schaden zugefügt. Es war Kollaboration, die Kollaboration eines Mannes und einiger weniger seiner Gefährten, nicht die einer Bewegung. Aber es hat in jener dunklen Periode der Geschichte vielerlei andere Kollaborateure gegeben. Schon eingangs der 30er Jahre bildeten sich z.B. in vielen Ländern faschistische Bewegungen, die sich in Ideologie und Outfit am deutschen und italienischen Vorbild orientierten. Solche Organisationen gab es in arabischen Ländern (so die "Grünhemden" in Ägypten und die Phalange im Libanon) und es gab sie unter den Juden.

Die von dem streitbaren Demokraten Carl von Ossietzky herausgegebene "Weltbühne" beobachtete schon 1932 in Jerusalem "ein Schauspiel, das uns in Deutschland ja nicht unbekannt ist: Johlen, Brüllen, Pfeifen, Trampeln. Rufe wurden laut: 'Nieder mit dem Frieden!' 'Wir wollen keinen Frieden!"' Anlaß dieser Demonstration war eine Vorlesung an der Hebräischen Universität über "Jerusalem als Friedenszentrum". Die Störer waren Anhänger der zionistischen Revisionistischen Bewegung (der Vorläuferin von Irgun und späterer Herut-Partei, die heute im Likud Regierungspartei in Israel ist). Aus dem nachfolgenden Prozeß gegen die Randalierer zitierte die "Weltbühne" den Anwalt der Störer: "Ja, wir Revisionisten hegen für Hitler große Achtung. Hitler hat Deutschland gerettet... Und hätte Hitler seinen Antisemitismus abgelegt - wir würden mit ihm gehen..."[2]. Lion Feuchtwanger schrieb zu jener Zeit in seinem Aufsatz "Nationalismus und Judentum": "Es gibt unter den Zionisten Anhänger dieses sinnlosen Nationalismus; es gibt eine Art jüdischer Hitlerei." [3]

Die simple Gleichung Zionismus=Antifaschismus hat also nie gestimmt. Sie war also genauso falsch, wie die billige zionistische Propagandaformel Palästinenser=Nazis, wie denn auch der sich manchmal aufdrängende Vergleich Zionismus=Faschismus in dieser Form unzutreffend ist. Es gibt zahlreiche Darstellungen der jüdischen (und zionistischen) Teilnahme am Kampf der Antihitlerkoalition. Doch daß auch palästinensische Araber in beträchtlicher Zahl während des 2. Weltkrieges in der britischen Armee Dienst taten, ist dagegen eine Art gut gehütetes Geheimnis geblieben. [4]

Genau so ist die Kooperation der zionistischen Bewegung mit dem deutschen (und übrigens auch italienischen) Faschismus nach wie vor ein weithin unbekannter Vorgang, obwohl sie mehrfach ausführlich dokumentiert wurde.[5]

Daß dagegen einzelne Fälle der Kollaboration von Juden (und Zionisten) mit den Nazis wesentlich bekannter geworden sind, mag verblüffen. In Israel hat man solche Vorgänge mehrfach breit diskutiert. Dabei aber handelte es sich meist um Fälle, die sich eigentlich einer politischen oder moralischen Wertung entzogen. Die Zusammenarbeit des "Judenrats" in einem von den Nazis eingerichteten Ghetto mit der SS, sei es in der Hoffnung, andere retten zu können, sei es auch um persönlicher Vorteile Willen, hat sich in einer schrecklichen Ausnahmesituation vollzogen. Man kann zionistischen Funktionären, die in dieser Lage mit den Faschisten zusammenarbeiteten, andere gegenüberstellen, die todesmutig Widerstand leisteten. [6]

Sogar beim "Fall Kastner", der in der Bundesrepublik wieder in die Schlagzeilen geriet, als das Münchner Residenztheater im November 1987 das Stück "Reszö" der israelischen Autorin Levine und Shimron auf die Bühne brachte, stockt man. Der Versuch, 1944 in Budapest mit der SS Juden gegen Lastwagen einzutauschen, war sicherlich ein fragwürdiges Unternehmen. Aber es vollzog sich für die Beteiligten unter außergewöhnlichen Umständen, während nämlich die Züge mit ungarischen Juden nach Auschwitz rollten. [7]

Nein, die Kooperation zwischen zionistischen Organisationen und dem deutschen Faschismus, die hier behandelt werden soll, hat eine andere Dimension. Es geht um eine bewußte, politisch kalkulierte Zusammenarbeit, die sich nur an einer Meßlatte orientierte: An dem zionistischen Ziel der Gründung eines jüdischen Staates in Palästina.

Dieser Maßstab hat bereits 1933 die zionistische Haltung zur Machtergreifung Hitlers bestimmt. Im Deutschland der Weimarer Republik stellten die Zionisten nur eine verschwindende Minderheit unter den Juden. Die überwältigende Majorität der deutschen Juden verstand sich als deutsche Patrioten. Sie sah überhaupt keinen Sinn darin, nach Palästina zu gehen. Die Machtübernahme durch eine Bewegung, in deren Programm der Antisemitismus einen prominenten Platz einnahm, wurde von der zionistischen Bewegung als historische Chance begriffen. Die nichtbzw. antizionistischen Juden würden nun eines Besseren belehrt. Das winzige Rinnsal von Auswanderern nach Palästina könnte nun zu einem Strom anschwellen.

Diese Grundhaltung veranlaßte die Zionisten zunächst dazu, sich unter keinen Umständen an dem beginnenden Widerstandskampf gegen den Faschismus zu beteiligen. Statt dessen hob die Zionistische Vereinigung für Deutschland (ZVfD) in ihrer offiziellen "Äußerung... zur Stellung der Juden im neuen deutschen Staat" vom 21. Juni 1933 hervor, daß die Anschauungen der Zionisten "nach unserer Meinung eine den Grundsätzen des neuen deutschen Staates der nationalen Erhebung entsprechende Lösung ermöglichen" würden.[8] Mit dem Terminus von der "nationalen Erhebung" wurde die Nazi-Sprache übernommen, und ansonsten war man sich in puncto Rassismus einig: "Auch für den Juden müssen Abstammung, Religion, Schicksalsgemeinschaft und Artbewußtsein von entscheidender Bedeutung für seine Lebensgestaltung sein." Es folgte das zionistische Angebot: "Wir wollen auf dem Boden des neuen Staates, der das Rassenprinzip aufgestellt hat, unsere Gemeinschaft in das Gesamtgefüge so einordnen, daß auch uns, in der uns zugewiesenen Sphäre, eine fruchtbare Betätigung für das Vaterland möglich ist."

Fünf Monate nach dem Beginn der Terrorwelle gegen - zunächst - Kommunisten und Sozialdemokraten, nicht einmal zwei Monate nach dem ersten, ganz Deutschland erfassenden Pogrom vom 1. April 1933, dem "Judenboykott", nach Monaten voller Übergriffe gegen jüdische Bürger, wandte sich nun am 21. Juni 1933 die ZVfD gegen jene, die zu einem antifaschistischen Boykott Nazi-Deutschland aufgerufen hatten: "Boykottpropaganda," hieß es in der Erklärung, " - wie sie jetzt vielfach gegen Deutschland geführt wird - ist ihrer Natur nach unzionistisch, da der Zio-zeugen und aufbauen will."

Selbst dem Pogrom vom 1. April 1933 konnten die Zionisten noch positive Aspekte abgewinnen. Die "Jüdische Rundschau", die Zeitung der ZVfD, schrieb am 4. April 1933: "Der verhängnisvolle Irrtum vieler Juden, man könne jüdische Interessen unter einem anderen Deckmantel vertreten, ist beseitigt. Der 1. April 1933 kann ein Tag des jüdischen Erwachens und der jüdischen Wiedergeburt sein..."

Die Nazis haben dieses zionistische Wohlverhalten zunächst honoriert. Während dem nichtzionistischen Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens bereits Anfang März 1933 die Arbeit unmöglich gemacht worden war, durfte die ZVfD für die nächsten Jahre ziemlich ungehindert weiterarbeiten. Der nazistische Wunsch nach der Vertreibung der jüdischen Bürger aus Deutschland traf sich mit dem zionistischen Wunsch, alle Juden in Palästina zu versammeln.

Aus diesem beiderseitigen Interesse heraus hat sich sodann die Zusammenarbeit entwickelt. Aus dem Geflecht der Beziehungen Zionismus - Faschismus sollen hier nur zwei Momente dargestellt werden: Das sogenannte Haavara-Abkommen und die Kooperation Haganah - SS.

Das Haavara-Abkommen wurde im August 1933 zwischen der Regierung des Deutschen Reiches und der Anglo-Palestine Bank in Haifa vereinbart. Die Verhandlungen dazu wurden von dem Leiter des Politischen Departments des Jewish Agency (sie war praktisch die zionistische "Regierung" in Palästina), Chaim Arlosoroff, geführt. Der Abmachung zufolge wurde in Berlin die Haavara-Gesellschaft und in Berlin die Schwestergesellschaft Paltreu gegründet. Die Aktien der "Trust an Transfer Office Haavara Ltd." befanden sich in den Händen der AngloPalestine Bank, genau wie die Aktienmehrheit der Paltreu. Mit dem 19. Zionistenkongreß gingen dann 1935 die Haavara-Aktien direkt an die Exekutive der Jewish Agency über.

Das Haavara-Verfahren wurde in folgender Weise abgewickelt: Der jüdische Auswanderer zahlte sein Geld (Mindestbetrag umgerechnet 1.000 Pfund Sterling) auf die deutschen Konten der Haavara ein. Mit diesem Geld konnten jüdische Importeure deutsche Waren für den Export nach Palästina kaufen, während sie den Gegenwert in palästinensischen Pfund auf ein Haavara-Konto bei der Anglo-Palestine Bank in Palästina einzahlten. Wenn der Auswanderer in Palästina eintraf, erhielt er aus diesem Konto den Gegenwert des von ihm in Deutschland eingezahlten Betrages ausgezahlt.

Viele der etwa 52.000 deutschen Bürger jüdischer Herkunft, die zwischen 1933 und 1938 nach Palästina auswanderten, konnten dank dieser Abmachung einen Teil ihrer Vermögenswerte transferieren. Für die zionistische Bewegung brachte dies den Vorteil, daß auf diese Weise die Einwanderung nach Palästina verstärkt wurde. [9] Dabei konnten natürlich nur Angehörige der Bourgeoisie von den Vorteilen des Abkommens Gebrauch machen, die über das geforderte Mindestvermögen verfügten. In einer Untersuchung über die nazistische Rassenpolitik heißt es dazu: "Das solidarische Prinzip, den jüdischen Menschen in Deutschland gegen die Verfolger zur Seite zu stehen, wurde durch das Kapitalinteresse durchlöchert... Indessen erhielten auch die Maßnahmen jüdischer Unternehmer, die einzig dazu dienten, Kapital aus dem faschistischen Deutschland nach Palästina zu bringen, eine höhere Weihe. Es wurde behauptet, das nach dem Nahen Osten gebrachte Kapital käme dort allen Juden zugute. In Wirklichkeit diente es in Palästina wie vorher in Deutschland den Profitinteressen seiner Eigentümer." [10]

Nun meint demgegenüber Broder zu dem Haavara-Abkommen: "Moralisch mag der Deal anrüchig gewesen sein... aber daraus den Vorwurf der Kollaboration abzuleiten, ist bösartig und aberwitzig, ein weiterer Versuch, die Geschichte auf den Kopf zu stellen, die Schuldigen zu entlasten und die Opfer als die eigentlich Verantwortlichen zu beschuldigen." [11]

Nein, nicht die Opfer sind verantwortlich zu machen. Niemand, der dank der Haavara-Vereinbarung den Nazis entkam, ist zu beschuldigen. Das Abkommen wirft eine ganz andere Frage auf: die nach der politischen Haltung der zionistischen Bewegung.

Moshe Shertok, der spätere Außenminister und Regierungschef Israels, hat zu der Kritik an dem Haavara-Abkommen treffend bemerkt: "Es ist das Schicksal des Zionismus, daß er der Diaspora gegenüber manchmal auch grausam sein muß, und zwar, wenn der Aufbau des Landes dies erfordert."[12]

Genau darum ist es gegangen. Nicht das Schicksal der Diaspora - Juden in Deutschland interessierte, sondern das zionistische Unternehmen in Palästina. Und der Haavara - Transfer war nun einmal die wichtigste ökonomische Stütze für die zionistische Wirtschaft in Palästina. Etwa 60% des Kapitals, das zwischen August 1933 und September 1939 in Palästina investiert wurde, kamen dank Haavara ins Land, [13] insgesamt wurde die für die damalige Zeit gigantische Summe von 139,6 Millionen Reichsmark transferiert. [14]

Auf der anderen Seite ermöglichte das Haavara - Verfahren der Wirtschaft Nazi-Deutschlands einen umfangreichen und kontinuierlichen Export, und zwar in einer Situation, als der Welthandel noch immer unter den Folgen der Weltwirtschaftskrise von 1929 litt. So stellte denn der NS-Staatssekretär Stuckart vom Reichsinnenministerium am 17. Dezember 1937 fest: "Der Einfluß der Haavara-Gruppe in Palästina hat zu der ungewöhnlichen, aber erwünschten Erscheinung geführt, daß gerade dort die deutschen Waren von jüdischer Seite nicht boykottiert werden..." [15]

Im Vorstand der Jewish Agency betonte David Ben Gurion (später Israels Ministerpräsident) am 31. Dezember 1935 zu der Forderung, die zionistische Bewegung solle am Kampf für die Rechte der Juden in Deutschland teilnehmen, dies sei nicht Aufgabe der Kommission, die vom Vorstand zur Behandlung der Rechte der Juden in Deutschland nominiert wurde. Die Aufgabe dieser Kommission war es," fuhr Ben Gurion fort, "die Frage der Juden Deutschlands allein vom Aspekt ihrer Einwanderung nach Palästina zu beraten... Die Aufgabe der Kommission war es, den zionistischen Aspekt der Frage und nicht über Maßnahmen für die Rechte der Juden in der Diaspora zu beraten." [16]

Ben Gurion hatte damit eine prinzipielle Position des Zionismus formuliert. Der Antisemitismus, in welcher Form auch immer, war lediglich Bestätigung der zionistischen Theorie vom "ewigen Antisemiten", dem man nur durch die Kolonisation von Palästina entgehen konnte. Unter diesen Umständen wäre der Kampf gegen Antisemiten und Faschisten nicht nur sinnlos, sondern auch politisch falsch. So gesehen, war der faschistische Massenmord an den Juden zwar eine millionenfache individuelle Tragödie, für den Zionismus aber lediglich eine Bestätigung. "Was jahrelange zionistische Propaganda nicht zustande brachte, hat die Katastrophe über Nacht bewirkt," schrieb Ben Gurion später.[17] Und Nahum Goldmann meinte: "Die paradoxe Tragik der Verwirklichung der zionistischen Idee... besteht darin, daß ohne die Vernichtung der Millionen Juden in Europa durch den Nazismus es wahrscheinlich heute den Judenstaat noch nicht geben würde..." Goldmann fügte die Bemerkung hinzu, daß erst "nachdem der Holocaust bekannt wurde, die große Majorität der Juden der Welt über Nacht prozionistisch wurde..." [18]

In dieser Logik sabotierten die zionistischen Führer überdies mehrmals den antifaschistischen Kampf. Sie blockierten auch Versuche zur Rettung deutscher Juden, sofern diese nicht die Ansiedlung von Juden in Palästina zum Ziel hatten. Das hervorstechendste Beispiel dafür liefert die Konferenz von Evian, die vom 6. bis 15. Juli 1938 auf Anregung des amerikanischen Präsidenten Roosevelt stattfand. Diese Weltflüchtlingskonferenz, an der 32 Staaten teilnahmen, sollte die Probleme klären, die sich aus der Weigerung der Mehrzahl der kapitalistischen Länder ergaben, jüdische Flüchtlinge aus Deutschland aufzunehmen.

Man hätte annehmen sollen, die in Evian vertretene zionistische Bewegung hätte versucht, Druck auf die Regierungen zur Aufhebung der Einreisebeschränkungen auszuüben. Doch ganz im Gegenteil! Die zionistischen Führer legten die Forderung auf den Tisch, man solle 1,2 Millionen Juden in Palästina ansiedeln. Als das - zwangsläufig - abgelehnt wurde, waren die Zionisten an der ganzen Konferenz nicht mehr interessiert. Sie, so schreibt der prozionistische Autor Christopher Sykes, "machten sich wegen ihres Scheiterns keine Sorgen." Denn: "Von Anfang an betrachteten sie das ganze Unternehmen mit gleichgültiger Feindseligkeit... Die Wahrheit ist, daß das, was in Evian angestrebt wurde, der Idee des Zionismus in keiner Weise entsprach."[19]

1935 schon hatte Chaim Weizmann (später Israels erster Staatspräsident) in dieser Logig erklärt: "... die einzige würdige Antwort auf all das, was den Juden in Deutschland angetan wird, ist ein großer, schöner und gerechter Bau in Erez Israel, ein starker Bau."[20]

Was das Haavara-Abkommen angeht, so ist noch der Ausgang des Unternehmens nachzutragen. Es gab nämlich ständige Bedenken von NaziDienststellen über diese Abmachung. So wies der NS-Staatsekretär Stuckart am 17. Dezember 1937 darauf hin: "Es besteht kein Zweifel, daß das Haavara-Verfahren den größten Anteil zu dem stürmisch schnellen Aufbau Palästinas beigetragen hat." Man müsse aber doch alles unterlassen, was "geeignet sei, das Wachsen eines solchen Staates (eines jüdischen Staates; K.P.) zu fördern."[21]

Die zahlreichen Bedenken wurden schließlich Hitler vorgetragen, der - so aus einer Aufzeichnung der Handelspolitischen Abteilung des Auswärtigen Amtes vom 27. Januar 1938 ersichtlich - entschied, das Haavara-Abkommen solle in Kraft bleiben, das Verfahren fortgesetzt werden.[22] Übrigens bestätigen die zionistischen Autoren Jon und David Kimche, Hitler habe "mit eindeutigen Bestimmungen die Förderung der jüdischen Masseneinwanderung nach Palästina" angeordnet und die "Grundsatzentscheidung" getroffen, daß "die jüdische Auswanderung weiterhin mit allen verfügbaren Mitteln gefördert werden soll."[23]

War schon das Haavara-Abkommen eine fragwürdige Sache, über die die Zionisten möglichst wenig Publizität wünschten, so war die Kooperation zwischen der zionistischen Militärorganisation Haganah[24] und der SS lange Zeit eines der bestgehüteten Geheimnisse.

Teil II

Es mochte vielleicht die Öffentlichkeit gewundert haben, wenn die vom NS-Chefpropagandisten Goebbels gegründete und geleitete Zeitung "Der Angriff" 1934 einen Reisebericht unter dem Titel "Ein Nazi fährt nach Palästina" veröffentlichte. Darin wurde ganz im Gegensatz zur sonstigen faschistischen Propaganda die zionistische Kolonisation überaus positiv beurteilt.

Der Verfasser der Artikelserie verbarg sich hinter dem Pseudonym "lim". Es war der SS-Untersturmführer Leopold von Mildenstein, der im SD tätig war, dem Sicherheitsdienst der SS, dem dominierenden Geheimdienst des faschistischen Deutschland. Im Amt II des SD (Inland) war 1934 die Abteilung II 112 entstanden, das sogenannte "Judenreferat", dessen Leitung Mildenstein übernahm. Die Palästinareise Mildensteins war von Kurt Tuchler, einem leitenden Mitglied der Zionistischen Vereinigung für Deutschland arrangiert worden. Tuchler begleitete Mildenstein nach Palästina und hielt auch später engen Kontakt mit ihm.

Natürlich unterlagen solche und ähnliche Kontakte strengster Vertraulichkeit und es gibt deshalb auch nur wenige dokumentarische Belege dafür. Zu den seltenen Dokumenten, die das Kriegsende überstanden haben, gehört eine Aufzeichnung von Prof. Franz Six vom 17. Juni 1937 mit dem Vermerk "Geheime Kommandosache"[25] über einen Besuch des zionistischen Beauftragten Feivel Polkes in NaziDeutschland. Polkes war im Führungsstab der Haganah im Range eines Kommandeurs tätig. Nachdem ihm der deutsche Journalist Dr. Reichert, der im palästinensischen Spionagedienst des SD tätig war, ein Einreisevisum verschafft hatte, hielt sich Polkes vom 26. Februar bis zum 2. März 1937 in Berlin auf. Dabei traf er sich mehrfach mit SD-Beauftragten, darunter mit dem damaligen SS-Hauptscharführer Adolf Eichmann, der inzwischen seine Arbeit im "Judenreferat" begonnen hatte.

Der SS-Oberscharführer Herbert Hagen, Nachfolger Mildensteins als Leiter des "Judenreferats" hielt in seinem Bericht über den PolkesBesuch fest, daß dieser sich bereit erklärt habe, mit Hitler-Deutschland zu kooperieren: "Auch für Deutschland erklärte er sich bereit, Dienste in Form von Nachrichten zu leisten, soweit sie nicht seinen persönlichen Zielen entgegenstünden... Er würde u.a. die deutschen außenpolitischen Interessen im Vorderen Orient tatkräftig unterstützen."[26]

Was erhoffte die Haganah von Nazi-Deutschland? Offensichtlich eine Unterstützung bei dem zionistischen Bemühen, alle jüdische Auswanderung ausschließlich nach Palästina zu lenken. So notierte denn auch Six nach dem Polkes-Besuch die Weisung, man werde - wie Polkes zugesagt - Druck auf die "Reichsvertretung der Juden in Deutschland" ausüben, damit "sich die aus Deutschland auswandernden Juden verpflichten, ausschließlich nach Palästina, nicht aber in irgendein anderes Land zu gehen." Six fügte hinzu: "Eine solche Maßnahme liegt durchaus im deutschen Interesse und wird bereits durch Maßnahmen des Gestapa (Geheimes Staatspolizei Amt) vorbereitet."[27])

Da sich die Kooperation zwischen SS und Haganah so gut anließ, übergab Polkes eine Einladung zu einem Besuch Palästinas als Gast der zionistischen Militärorganisation. Six notierte: "Für die Arbeit der Verbindungsaufnahme käme vor allem SS-Hauptscharführer Eichmann von der Abteilung II 112 in Frage, der bei einem Berliner Aufenthalt Polkes' die Unterredung mit ihm führte und von ihm zu einem Besuch der jüdischen Kolonien in Palästina unter seiner Leitung eingeladen wurde."

Eichmann reiste zusammen mit Hagen. Ihr Unternehmen war in der Geschichte der Kooperation zwischen Zionisten und Nazis gewiß nur eine Episode. Aber die Tatsache, daß der berüchtigte Judenmörder Eichmann damals bei den Zionisten sich größter Wertschätzung erfreute, war so entlarvend, daß man sie tunlichst zu verbergen trachtete. Da die Tatsache der Reise früher oder später ans Licht kommen mochte, wählte man das einfachste Verfahren: Man gab den Schwarzen Peter weiter. Bereits 1947 findet sich in einer Broschüre von Simon Wiesenthal die Mitteilung, Eichmanns Reise habe dem Ziel gedient, Kontakt zu den aufständischen Palästinensern aufzunehmen und mit dem Mufti zu konspirieren.[28] Diese Lüge hat seither immer neue Varianten erlebt und ist sogar im Eichmann-Prozess in Jerusalem wiederholt worden.[29]

Dank der erhaltenen Aufzeichnung Eichmanns und Hagens läßt sich genau nachvollziehen, was es mit der Reise auf sich hatte.[30] Die beiden SS-Emissäre reisten als Redakteure des "Berliner Tageblatts" getarnt. Als sie im Oktober 1937 per Schiff Haifa erreichten, verweigerten ihnen die britischen Behörden angesichts des arabischen Aufstands die Einreise. So begaben sich Hagen und Eichmann weiter nach Ägypten, wo sie ihren alten Bekannten Feivel Polkes von der Haganah trafen (der ihnen offenbar dorthin nachgereist war). Bei Gesprächen der SS-Beauftragten mit Polkes am 10. und 11. Oktober 1937 legte der Haganah-Offizier zunächst die zionistischen Ziele dar und lobte in diesem Zusammenhang den antisemitischen Terror in Deutschland: "Über die radikale deutsche Judenpolitik zeige man sich in nationaljüdischen Kreisen sehr erfreut, weil damit der Bestand der jüdischen Bevölkerung in Palästina so vermehrt werde, daß in absehbarer Zeit mit einer Mehrheit der Juden gegenüber den Arabern in Palästina gerechnet werden könne."

Nachdem Polkes sodann auf die Notwendigkeit einer Beschleunigung der Austreibung der Juden aus Deutschland verwiesen hatte, erklärte er sich ein zweites Mal zur Lieferung von Geheiminformationen an die SS bereit. Eichmann notierte zwei solcher Informationen in seinem Reisebericht. Die eine betraf Angehörige der arabischen Nationalbewegung, die sich in Berlin aufhielten, und die Polkes als "sowjetfreundlich" denunzierte. Die andere bezog sich auf jene Partei, die am entschiedensten gegen den nazistischen Terror auftrat, die Kommunistische Partei Deutschlands. Deren Geheimsender, so Polkes, befände sich nämlich auf einem Lastwagen montiert an der luxemburgischen Grenze. Feivel Polkes machte deutlich, wo die zionistische Führung ihre Verbündeten, und wo sie ihre Feinde sah!

Nach der Reise Eichmanns und Hagens erfolgte die Kooperation zwischen Haganah und SS über die Organisation "Mossad Alijah Beth", die als illegale Einwanderungsorganisation gegründet worden war, um Drosselungsmaßnahmen der britischen Mandatsbehörden zu unterlaufen. Bereits Ende 1938 nahmen mit Genehmigung der Nazibehörden Beauftragte der Mossad in Berlin-Charlottenburg, Meinickestr. 10 (im Gebäude der "Reichsvereinigung der Juden in Deutschland"), ihre Tätigkeit auf. Pina Ginzburg und Moshe Auerbach waren eigens deshalb aus Palästina angereist. Nach Pinzburgs eigenem Bekenntnis half ihm bis 1939 die Gestapo, die illegale Einwanderung nach Palästina zu organisieren.[31]

In ihrem Buch "Eichmann in Jerusalem" hat Hannah Arendt angemerkt, "diese Juden aus Palästina sprachen eine Sprache, die von Eichmanns eigenem damaligen Sprachgebrauch keineswegs total verschieden war". Sie seien nicht nach Deutschland geschickt worden, um Rettungsaktionen für bedrohte Juden einzuleiten," 'das war nicht ihre Aufgabe'. Vielmehr sollten sie 'brauchbares Material' auswählen, und im Rahmen dieses Unternehmens betrachteten sie - da ja das Ausrottungsprogramm noch nicht in Gang gekommen war - als ihren Hauptgegner nicht diejenigen, die den Juden das Leben... unerträglich machten, sondern jene anderen, die den Zugang zur neuen Heimat versperrten; ihr Feind war ganz eindeutig nicht Deutschland, sondern England".[32]

Als dann das Ausrottungsprogramm in Gang gekommen war, eröffnete sich noch einmal ein neues, besonders finsteres Kapitel zionistischfaschistischer Kooperation.

Man muß sich die Situation zu Beginn des Jahres 1941 vergegenwärtigen: Weite Teile Europas waren von Hitlers Armeen okkupiert. Das faschistische Deutschland bereitete sich auf den Überfall gegen die Sowjetunion vor. Die systetmatische Vemichtung von Juden hatte - besonders im okkupierten Polen (dem "Generalgouvernement") - bereits eingesetzt. In Deutschland war man dabei, die "Einsatzgruppen" von SS und Polizei zusammenzustellen, die im Gefolge der Wehrmacht die Massaker durchführen würden.

Mit dem Datum des 11. Januar 1941 nun übermittelte der Marineattache der deutschen Botschaft in der Türkei, der dort Geheimdienstaufgaben wahrnahm, dem Botschafter ein Dokument mit der Überschrift: "Grundzüge des Vorschlages der Nationalen Militärischen Organisation in Palästina (Irgun Zwai Leumi) betreffend der Lösung der jüdischen Frage Europas und der aktiven Teilnahme der N.M.O. am Kriege an der Seite Deutschlands".[33]

Bevor die Vorgeschichte dieses erstaunlichen "Vorschlages" erzählt wird, sei hier kurz der Inhalt dieses Angebots (im Original auf eineinhalb Schreibmaschinenseiten) wiedergegeben: So wurde zunächst einmal die von der Naziführung proklamierte "Neuordnung Europas" einschließlich der "radikale(n) Lösung der Judenfrage durch Evakuation" begrüßt. Die Evakuierung aber solle tunlichst nach Palästina erfolgen. "Das jüdische Problem auf diese Weise zu lösen" sei schon immer das Ziel der N.M.O. in Palästina gewesen. Deshalb sei man der Ansicht, daß "eine Interessengemeinschaft zwischen den Belangen einer Neuordnung Europas nach deutscher Konzeption und den wahren nationalen Aspirationen des jüdischen Volkes, die von der N.M.O. verkörpert werden, bestehen könne." Demzufolge sei eine Kooperation möglich, zumal ja "die Errichtung des historischen Judenstaates auf nationaler und totalitärer Grundlage, der in einem Vertragsverhältnis mit dem Deutschen Reiche stünde, im Interesse der Wahrung und Stärkung der zukünftigen deutschen Machtpositionen im Nahen Orient sei."

Unter diesem Aspekt bot nun die N.M.O. eine "aktive Teilnahme am Kriege an der Seite Deutschlands" an. "Dieses Angebot seitens der N.M.O., deren Tätigkeit auf das militärische, politische und informative Gebiet... sich erstrecken könnte, wäre gebunden an die militärische Ausbildung und Organisierung der jüdischen Manneskraft Europas, unter Leitung und Führung der N.M.O., in militärische Einheiten und deren Teilnahme an Kampfhandlungen zum Zwecke der Eroberung Palästinas falls eine entsprechende Front sich bilden sollte." Dieses aberwitzige Papier endete mit der Feststellung, die Kooperation der Irgun mit den Nazis "würde auch in der Linie einer der letzten Reden des deutschen Reichskanzlers liegen, in der Herr Hitler betonte, daß er jede Kombination und Koalition benutzen werde, um England zu isolieren und zu schlagen..."

Dieser geradezu ungeheuerliche Vorschlag bedarf der Erläuterung. Hier wurde den Nazis die Zusammenarbeit nicht etwa von irgendwelchen Irren angeboten. Hier präsentierte sich vielmehr eine zionistische Gruppe, die sich zu Beginn des 2. Weltkrieges von der Irgun Zwai Leumi abgespalten hatte, aber zunächst noch deren Namen benutzte. Die Irgun war die Militärorganisation des rechten Flügels der zionistischen Bewegung, der sogenannten Revisionistischen Partei. Aus der Irgun ging 1948 die Herut-Partei hervor, die heute im Rahmen des Likud-Blocks an der Spitze der israelischen Regierung steht.

Die von der Irgun unter Führung von Abraham Stern abgespaltene Gruppe nannte sich später Lohamei Herut Israel ("Kämpfer für die Freiheit Israels" - LEHI). Bei Abwesenheit Sterns und nachdem dieser Anfang 1942 bei einer Razzia von britischen Soldaten getötet worden war, übernahm ein Triumvirat die Führung von LEHI: Yitzchak Yezernitzky (als Verantwortlicher für Organisation und terroristische Aktionen), Nathan Yellin-Mor und Dr. Israel Scheib (Eldad). Noch Ende 1940 hatte Stern einen seiner Vertrauten, Naftali Lubenczik nach Beirut entsandt, wo dieser einen leitenden Beamten des Nazi-Außenministeriums traf, um dem einen Vorschlag zu unterbreiten, der sich mit dem im oben zitierten Dokument deckt.[34]

Da Lubenczik keine positive Antwort erhalten hatte, entsandte das LEHI - Triumvirat Yellin-Mor zu einer erneuten Mission zu den Nazis. J. Bowyer Bell hat in seiner ausführlichen Geschichte von Irgun und Lehi dazu bemerkt: "Wenn die Achse den Krieg gewann, was nach dem Zusammenbruch Frankreichs nicht ausgeschlossen schien, würde nur LEHI genügend Glaubwürdigkeit als Kollaborateur besitzen, um mit den Siegern verhandeln zu können. Wenn die Achse verlor, wäre nur der winzige LEHI-Splitter durch Kollaboration besudelt, und die anderen zionistischen Institutionen konnten ihn mit Leichtigkeit verleugnen."[35]

Ihre besondere Delikatesse erhält diese Kollaborationsaffäre dadurch, daß einer der drei Männer aus dem dafür verantwortlichen LEHI-Triumvirat später Karriere gemacht hat. Der Yitzchak Yezernitzky von 1941 nannte sich späterhin Yitzchak Shamir, stieg nach der Gründung Israels im Geheimdienst auf, wurde unter Menachem Begin Aussenminister und ist gegenwärtig Israels Regierungschef.

Es war zu einer Zeit, da Hadj Amin al-Husseini auf seiner Flucht vor den Engländern in Deutschland eintraf, als er zwischen Berlin und Rom hinund herreiste, in der Hoffnung, eine regierungsamtliche offizielle Erklärung zu erhalten, die den Arabern die Unabhängigkeit garantieren sollte (er erhielt nie eine solche Zusage, überhaupt beschränkte sich seine Tätigkeit in Nazi-Deutschland wesentlich darauf, kurz für einige Propagandaauftritte zur Verfügung zu stehen und anschließend in einer Art "goldener Käfig" zu schwinden.[36]

In dieser Zeit zwischen 1941 und 1945 leitete Yitzchak Yezernitzky alias Shamir die Terroraktionen von LEHI. Während die Heere der Alliierten ihren opferreichen Kampf zur Niederringung des Faschismus führten, wurde auf Shamirs Weisung ein Attentat gegen den britischen Hochkommissar in Palästina, MacMichael, vorbereitet, wurde von Shamirs Leuten der britische Staatsminister Lord Moyne in Kairo ermordet, griffen LEHI-Leute britische Armeeinrichtungen in Palästina an.

So war das um jene Zeit mit den "Deutschen", dem Mufti und den Zionisten.

aus: AL KARAMAH, Nr. 9, 1988

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