
David
Irving Windsor,
den 8. September 2007 - Langen Müller Ullstein
- attn: Herrn Dr Herbert Fleissner
- Thomas-Wimmer-Ring 11
- 80539 München
- Germany
Sehr geehrter Herr Dr Fleissner, ist es schon einmal ein Unfug, einen nicht
unwichtigen Brief, den ich an Sie bzw. Herrn
Dr von Zabüsnig
richtete, durch eine Sekretärin beantworten zu
lassen, so ist dessen Inhalt schier
unglaubhaft. Ich darf hiermit nochmals mit Nachdruck
wiederholen &endash; Sie und Ihr Verlag besitzen
seit nunmehr 15 Jahren keine Rechte an meinen
Werken mehr. Sie
haben sich trotzdem erlaubt, erstens, Ihnen gar
nicht gehörende Rechte an meiner
Hitlerbiographie einem dritten, vollkommen
ungeeigneten Verlag zu verkaufen, ohne mich zu
unterrichten, wohl in der falschen Annahme,
daß ich nie davon
(rechts) erfahren
würde, und zweitens, in den letzten Monaten
die Ihnen genausowenig zustehenden Rechte an meiner
Churchill-Biographie einem ebenfalls
rechtsstehenden Verlag auzubieten, wiederum ohne
mich zu unterrichten, wohl in der gleichen
Annahme.
Solche Maßnahmen sind nicht nur
amoralisch, sondern auch kriminell; sie kommen
einer Unterschlagung nahe. Rolf
Hochhuth hatte mich schon mehrfach
über Ihre Geschäftsmethoden gewarnt,
worunter auch er gelitten habe -- zum Beispiel neue
Auflagen von Kaisers
Zeiten, wovon er nur durch Zufall
erfuhr, usw. Sie werden sich wohl erinnern, daß ich
mehrfach eine Prüfung der Bücher der
Druckerei verlangte, wie es mir in den
Autorenverträgen auch rechtlich zustand, was
Sie aber wohlweislich nie durchführen
ließen. Was mein
Buch Abgehört
angeht, so wurde es von mir ordentlich abgeliefert,
und von Herrn von Zabüsnig auch
schriftlich angenommen,
wie es im Vertrag vorgeschrieben steht. Monate
später lehnte er das Buch jedoch trotzdem ab,
unter Angabe von fadenscheinigen politischen
Gründen, indem er behauptete, daß es
einer "Nestbeschmutzung" nahekomme. Nachdem
Professor Peter Hoffmann,
der berühmteste deutsche Historiker (Uni
Montreal) mein Werk
Abgehört las, schrieb
er mir neuerdings: This is dynamite." Tja,
aber in dem Augen Ihres Verlages eben eine
Nestbeschmutzung, und unter Vertragsverletzung
lehnten Sie eine Veröffentlichung des Werkes
nachträglich ab. Inzwischen sind zwei Bücher zu diesem
Thema mit großem Erfolg von anderen Autoren
(Sönke Neitzel,
Deutsche Generäle in britischer
Gefangenschaft 1942&endash;1945. Eine
Auswahledition der Abhörprotokolle des
Combined Services Detailed Interrogation Centre
UK, bzw. das Buch von
Richard Overy) aus dem
gleichen, von mir exklusiv aufgefundenem Material
veröffentlicht worden, und der Erfolg wird
also mir nicht mehr beschieden werden können.
Daran ist Ihr Verlag allein Schuld. Daß Sie sich trotzdem erlauben,
vertragswidrig die mir aus anderen Verträgen
zustehenden Honorare gegen den Vorschuß
für Abgehört zu
verrechnen, ist schier einmalig und auch
unerhört. Ich habe nunmehr Ihre ganzen Machenschaften
und Schikanen eingehend in meinen
Lebenserinnerungen geschildert, denn es geht nicht
an, daß ein Verleger auf Kosten seiner
Autoren und in dieser Weise reich wird. Warten Sie
nur ab, daß Sie noch einmal mit meinen
Autorenrechten Schindluder betreiben! Diesmal wird
Ihnen das Hören und Sehen vergehen. Dieser Brief kommt ebenfalls auf unsere
Verlags-Webseite, damit auch
andere Autoren vor Ihnen gewarnt
werden. Ich halte es nämlich für meine
Pflicht als Schriftsteller, das zu tun. Ich
hätte auf Hochhuth zuhören
müssen. Yours sincerely, 
David Irving e-mail: [email protected]  see
Note
on a Conversation with Dr. Gerd Sudholt in
Solingen at 7 a.m., 17th October
1979
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