Konzentrationslager
Auschwitz | Auschwitz,
den 5. Februar 1944 | Kommandantur/Abt.II | |
Az.: Betr.: Druck von Karteikarten für die
Krematoriumverwaltung Bezg.: Schreiben vom 26. Januar 1944 an die
SS-Standortverwaltung Auschwitz und Rücksprache mit
SS-Obersturmbannführer Höß Anlg.: 1 Muster An das SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamt Amtsgruppe D z. Hdn. des SS-Obersturmbannfuhrer H ö ß O r a n i e n b u r g Anliegende Karteikarte wird hier nicht nur für
die Krematorium-verwaltung, sondern insbesondere noch
für das Standesamt benötigt. Urnen und
Urkundenanforderungen sind so hoch, daß ohne
Such - und Vermerkkartei nicht ausgekommen
werden kann. Das standesamtliche alphabetische Namensverzeichnis
wird erst am Jahresschluß geschrieben und ein
provisorisches Namensverzeichnis erfüllt nicht den
Zweck, da die täglichen Beurkundungsziffern selten
unter 300 liegen. Außerdem erscheinen auf der Karteikarte
sämtliche Vermerke über ein- und abgehende
Schreiben, sowie gesetzl. Mitteilungen an Standesämter,
Meldebehörden, Amtsgerichte und Jugendämter, alle
Urkundenanforderungen werden vermerkt, so daß mit
einem Blick sämtliche über einen verstorbenen
Häftling vorhandenen Vorgänge übersehen
werden können, was bei der jährlichen
Beurkundungsziffern von ca 40.000 Fällen
außerordentlich wichtig ist. Der Leiter der Abteilung II [Unterschrift] SS
Untersturmführer [handschriftl.:
"Ja"] [handschriftl.:
"D
IV"] [handschriftl.:
"Karteikarten am 24.2.44
durch FS angefordert."]
Dokument 30.3 in Johannes
Tuchel: Die Inspektion der
Konzentrationslager, 1938-45. Stiftung
Brandenburgische Gedenkstätte, Oranienburg (Edition
Hentrich, Berlin 1994). Schriftenhreihe Nr. 1 (ISBN
3-89468-158-6). |