Fritjof
Meyer ist ein ehrenwerter Mann. Allerdings hat er
den rechtsradikalen 'Geschichtsrevisionisten'
unbeabsichtigt den kleinen Finger gereicht -- und
nun vereinnahmen sie ihn.
-- Die Welt
| David
Irving comments:HO-Ho. Panic breaking out aboard the
Battleship Auschwitz. It is pertinent in reading
this article to recall that Die Welt has
always been the product of Germany's most
actively pro-Israel publishing house (which did
incidentally also commisison and serialise my
book Nuremberg,
the Last Battle in past decades!).
Journalists working for the Springer Press
always had to sign a six-part declaration,
undertaking to write only the truth, and
only positive items about Israel (not
always compatible requirements, one might have
thought). Many people who have now read
Fritjof Meyer's brave paper
in Osteuropa are wondering why he has not
yet been prosecuted under Germany's laws for the
suppression of free speech. The problem fror the
public prosecutor is however that Meyer has won
respectability by an impeccable career of
left-wing liberal journalism and independent
thought. We have not heard the last of either
him or his article, that is for certain. --
Cincinnati, Saturday, August 31, 2002
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website Hamburg/Berlin, 28. August 2002 Linksliberaler Kronzeuge für
Holocaust-Leugner Der Fall des angesehenen
Journalisten Fritjof Meyer Von Sven Felix Kellerhoff DIE Holocaust-Leugner und Auschwitz-Relativierer haben
einen neuen Kronzeugen. Das wäre nicht weiter
bemerkenswert, handelte es sich nicht um einen angesehenen
linksliberalen Journalisten: Fritjof Meyer,
(rechts), Leitender
Redakteur und Außenpolitik-Experte beim "Spiegel".
Meyer hat in der Mai-Nummer der renommierten Zeitschrift
"Osteuropa" einen Aufsatz mit dem Titel "Die
Opfer von Auschwitz. Neue Erkenntnisse durch neue
Archivfunde" veröffentlicht, den ausgerechnet die
rechtsextreme "Nationalzeitung"
Mitte Juni zustimmend referierte. Inzwischen sickert die
Botschaft, ein "Spiegel"-Redakteur habe sich auf die Seite
der Holocaust-Relativierer geschlagen, immer stärker in
die rechtsradikale Szene ein. Manche Neonazis rufen bereits
in den Redaktionen seriöser Zeitungen an, um mit
stolzgeschwellter Stimme von ihrem "Sieg" zu berichten. Nun ist niemand vor Beifall von der falschen Seite gefeit
- besonders gilt das für politische Publizisten, die
sich abseits der ausgetretenen Wege der Political
Correctness bewegen. Man kann es den Ewiggestrigen und den
Neonazis allerdings schwerer machen - oder leichter.
Fritjof
Meyer, der alles andere als ein Holocaust-Leugner ist, muss
sich den Vorwurf gefallen lassen, den
Vergangenheitsverfälschern leichtfertig Vorlagen zu
liefern. Dabei hat der erfahrene Journalist eigentlich zu Recht
ein schwelendes Problem angegangen. Noch immer nämlich
wirkt in der Öffentlichkeit nach, was eine sowjetische
Untersuchungskommission 1945 konstatierte und was
jahrzehntelang auf der Gedenktafel
(links) in Birkenau
stand: Vier Millionen Menschen seien in dieser Hölle
ermordet worden - außer Juden auch christliche Polen,
sowjetische Kriegsgefangene, Sinti und Roma. Schon seit
Jahrzehnten ist in der Forschung unbestritten, dass diese
Zahl zu hoch ist, was allerdings
nichts an der Gesamtzahl der Opfer des Holocausts und der
anderen NS-Verbrechen ändert. Nach der
gründlichsten Untersuchung
von Wolfgang Benz sind mindestens 5,29 Millionen
Menschen jüdischen Glaubens oder jüdischer
Abstammung
dem Rassenwahn Adolf Hitlers zum Opfer gefallen,
wahrscheinlich aber noch mehr, nämlich 6,1 Millionen.
Fast die Hälfte aller ermordeten Juden starb in den
vier Vernichtungslagern Chelmno, Belzec, Sobibor und
Treblinka. Viele Hunderttausend wurden von Einsatzgruppen
und - vor allem auf dem Balkan - auch von
Wehrmachtseinheiten erschossen. Im größten aller
KZs, in Auschwitz, verloren rund eine Million Menschen ihr
Leben, zum überwiegenden Teil Juden. Um so erstaunlicher sind die Berechnungen, die Meyer in
"Osteuropa" vorgelegt hat. Er kommt nämlich auf "nur"
510 000 Tote in Auschwitz, davon 356.000 vergaste Menschen.
Der gelernte Politologe stützt seine Schätzung
einerseits auf die Angaben von Danuta Czech, einer
Historikerin der Gedenkstätte Auschwitz, über die
Zahl der nach Birkenau deportierten und der dort als
KZ-Häftlinge registrierten Menschen. Allerdings sind
Czechs Zahlen unvollständig. Andererseits
führt ihn seine Berechnung der "Leistung" der vier
großen Krematorien zu dieser Opferzahl. Nach Meyer
konnten diese einzig zur Menschenverbrennung konstruierten
Bauwerke maximal 313 866 Tote einäschern. Die Grundlage
dieser Rechnung ist allerdings zweifelhaft - Meyer setzt
sowohl "Kapazität" wie Betriebsdauer zu gering an.
Zumal so exakte Zahlen eine Genauigkeit vortäuschen,
die beim Menschheitsverbrechen Holocaust nicht zu erzielen
ist.
Bis hierhin sind Meyers Erörterungen zweifelhaft,
aber nicht unbedingt störend. Anders ist das bei drei
weiteren Punkten. So bezieht der "Spiegel"-Journalist in
seinem Aufsatz eher schwammig, auf Nachfrage aber klar
Position bei der umstrittenen Frage, ob in den Gaskammern
der vier Krematorien massenhaft gemordet worden sei: "Die
Gaskammern der Birkenauer Krematorien I und II waren
außer in der Experimentierphase offenbar kaum in
Betrieb, III oder IV hauptsächlich nur wohl in dem
furchtbarsten Monat Oktober 1944." Damit widerspricht Meyer nicht nur
Dutzenden von
Zeitzeugenberichten, die alle im Kern übereinstimmend
über die "Mordfabriken" in den vier Krematorien
berichten. Auch die Bauakten der SS geben keinen Hinweis
darauf, dass die zweifelsohne
geplanten und eingebauten Gaskammern nicht funktioniert
hätten. Meyer stellt zwar fest, dass es sehr wohl Gaskammern in
Birkenau gegeben habe, nämlich zwei umgebaute kleine
Bauernhäuser. Aber weil sie nur eine begrenzte
"Kapazität" gehabt hätten, so sein Zirkelschluss,
müsste die Zahl der Opfer deutlich niedriger sein als -
wie gemeinhin angenommen - 700.000 bis 950.000. Charakteristisch
für Holocaust-Leugner ist ihre selektive Wahrnehmung.
Sie lesen stets nur jene Belege, die in ihr Weltbild passen:
Von Meyers Erörterungen nehmen sie vor allem wahr, dass
die Gaskammern in den Krematorien nicht benutzt worden
seien. Oder dass es sich bei dem
bislang als echt geltenden
Brief
des SS-Bauleiters Bischoff über die "Leistung" der
Krematorien um eine "Fälschung" handele, wie Meyer
behauptet, ohne Gründe anzugeben, wird für die
Ewiggestrigen zum Beleg für die absurde These, alle
Dokumente über den Holocaust seien Produkte einer seit
1945 arbeitenden "Fälschungsfabrik".
Oder dass ein "Spiegel"-Redakteur den bekennenden und
verurteilten Auschwitz-Leugner
David Irving für einen "erfolgreichen
Rechercheur" hält - in Wirklichkeit hat erst
kürzlich der britische Historiker Richard Evans
(rechts) nachgewiesen, dass
Irving seit seinen ersten beiden Büchern über den
anglo-amerikanischen Bombenkrieg gegen deutsche Städte
Quellen vorsätzlich fehlinterpretiert und
verfälscht. Fritjof
Meyer ist ein ehrenwerter Mann. Allerdings hat er den
rechtsradikalen "Geschichtsrevisionisten" unbeabsichtigt den
kleinen Finger gereicht - und nun vereinnahmen sie ihn. Da
hilft es auch nicht, dass sein Aufsatz an sich gut gemeint
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Fritjof Meyer : Die Opfer
von Auschwitz. Neue Erkenntnisse durch neue
Archivfunde
Näheres über
Fritjof Meyer
National-Zeitung, July 19, 2002: "Neue
Quellen, neue Erkenntnisse: Auschwitz: Die
Wahrheit."
Mr Irving's Radical's
Diary: "The Battleship
Auschwitz is still sinking after all -- if it has not
been sitting, just upright, on the sandy bottom ever
since 1988, already mortally torpedoed by Fred
Leuchter."
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