PROFESSOR RAUL HILBERG, the leading expert on the disorganised chaos that was The Holocaust
Quick navigation  
Alfelder Zeitung
June 3, 1998


Raul Hilberg fordert eine andere Sicht des Holocaust

Viele Faktoren

HilbergWENN EINE Ikone beschädigt wird, ist dies für ihre Bewunderer ein schmerzhafter Anblick. Mit einer wegwerfenden Handbewegung leitete der amerikanische Politologe Raul Hilberg, Autor des 1961 veröffentlichten und mehrfach erweiterten Werkes „Die Vernichtung der europäischen Juden", seine vernichtende Kritik ein. Der deutsche eliminierende Antisemitismus als der alleinige Faktor des Holocaust -- diese These Daniel Goldhagens („Hitlers willige Vollstrecker") sei „falsche Münze". Die Zuhörer seiner Gastvorlesung in der Universität Hannover sträubten sich; Hilbergs vielschichtiger Erklärungsversuch des Massenmordes an den Juden stieß auf wenig Zustimmung.

Dabei sezierte Hilberg mit vielen Details Goldhagens Werk. Sein Buch „Das Goldhagen-Phänomen" erscheint demnächst in Deutschland. Die von Goldhagen vorgestellten deutschen Polizeibataillone, die in Polen und im Baltikum Juden erschossen, hätten viele Luxemburger in ihren Reihen gehabt. „Sie waren keine Deutschen, wo war ihr antisemitisches Weltbild?" fragte Hilberg.

Für Hilberg steckte hinter dem Holocaust kein klares Weltbild, sondern ein „buntes Allerlei". Eine Zentralstelle für den Judenmord existierte im Dritten Reich nie, selbst ein von Hitler unterzeichneter Mordbefehl ist bisher nicht gefunden worden. Für Hilberg bleibt der Holocaust auch nach fünf Jahrzehnten Forschung ein Thema, für das er keine rationale Erklärung gefunden hat. „Im Grunde genommen verstehe ich die ganze Sache nicht.

Alexander Dahl

More on Hilberg: what he wrote to David Irving in 1975
© Focal Point 1998  [e-mail]  write to David Irving