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SPIEGEL ONLINE Holocaust-Diskussion:
Finkelstein nimmt nichts zurück Die
umstrittenen Thesen des US-Autors Norman
Finkelstein über eine vermeintliche
"Holocaust-Industrie" bleiben auch in der
deutschen Ausgabe seines Buches
unverändert, die heute in Berlin
vorgestellt wurde. Von Tillmann Bendikowski Berlin
- Es habe keine Bearbeitung,
vor allem keine Entschärfungen gegeben,
erklärte der Münchener Piper Verlag.
Norman Finkelstein trug bei der
Präsentation in Berlin erneut seinen Vorwurf
vor, wonach eine vermeintliche
amerikanisch-jüdische Elite das Leiden der
Juden finanziell ausbeute, während die
eigentlichen Opfer von den
Entschädigungszahlungen kaum Nutzen
hätten. Zugleich wehrte er sich gegen den
Vorwurf, sein Buch würde den Antisemitismus
schüren. Vielmehr drehte er das Argument um:
Weil der Holocaust heute keine Quelle für
moralische und historische Aufklärung, sondern
vielmehr ein Mittel wirtschaftlicher Erpressung
sei, werde der Weg frei für Antisemitismus und
die Leugnung des Holocaust. Dass die bisherige deutsche Debatte um sein Buch
ihm viel Kritik, aber wenig Zuspruch eingebracht
hat, ist für Finkelstein das Ergebnis einer
"Politischen Korrektheit" der deutschen
Öffentlichkeit. Die jüngste Absetzung
eines für den Südwestrundfunk
vorgesehenen Films über die
"Holocaust-Industrie" ist für ihn schlicht ein
Skandal. Dennoch hegt er die Hoffnung, dass
ähnlich wie in Großbritannien einer
ersten heftigen Ablehnung schließlich doch
eine positivere Aufnahme folgen werde. Argumente
bleiben schlicht Mit seinen Ausführungen stieß
Finkelstein während der Buchpräsentation
zuweilen auf Verwunderung. Wenig hilfreich erschien
beispielsweise manchem Beobachter seine Forderung,
die Büros der "Jewish Claims Conference" zu
schließen und statt dessen die Zahlung der
Entschädigungen vollständig dem deutschen
Staat zu übertragen. Auch seine
Erklärungen zur Frage der historischen
Vergleichbarkeit des Holocaust, einer der zentralen
Kritikpunkte seines Buches, bestachen eher durch
argumentative Schlichtheit. Finkelstein hinterließ bei seinem Auftritt
in Berlin vor allem den Eindruck eines hochgradig
moralischen Streiters, der sich selbst als
Kämpfer für die "Würde" der Opfer
und die "Wahrhaftigkeit" vor der Geschichte
versteht. Sollte sein Buch in Deutschland
durchfallen, was nach Einschätzung mancher
Beobachter durchaus der Fall sein könnte, wird
Finkelstein die Schuld dafür sicherlich nicht
bei sich suchen. © Copyright 2001
Der Spiegel.[Finkelstein
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