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Posted Monday, March 27, 2000


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Spiegel

Tausende Akten über Eichmanns Vorgehen in Österreich entdeckt

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2000colourVON Adolf Eichmanns Unwesen in Deutschland zeugt eine Fülle von Dokumenten; in mehreren Versionen hat er zudem Erinnerungen niedergeschrieben. Nur über seine Jahre in Wien nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich gab es bislang wenig Material.

Das wird sich ändern. Wie das Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL in der neuen Ausgabe berichtet, sind jetzt in einer Aussenstelle des Berliner Bundesarchivs Tausende von SD- und Gestapo-Akten aufgetaucht, von denen ein Teil aus Eichmanns Wiener Büro stammt. Damit wird die Leidenszeit der österreichischen Juden unter den Nazis dokumentiert.

Die Unterlagen hatte die Rote Armee 1945 in Wien erbeutet, in den fünfziger Jahren wurden sie der DDR übergeben. Als das Bundesarchiv nach der Wende Teile aus der Hinterlassenschaft der DDR-Geheimpolizei übernahm, blieb zunächst unbemerkt, dass sich darunter auch die Eichmann-Akten befanden. Der Berliner Historiker Jörg Rudolph stieß durch Zufall auf sie, er schätzt die Zahl der Akten auf 15.000 bis 20.000.

Ihre Auswertung wird Monate dauern und die österreichische Debatte über die Entschädigung von NS-Opfern neu beleben. Erst vorige Woche hat der Jüdische Weltkongress der Wiener Regierung mit Klagen gedroht und gefordert, endlich geraubtes Eigentum zurückzugeben oder zu kompensieren.square

© DER SPIEGEL 13/2000

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