Ftankfurt, Germany, Thursday, March 17, 2005Skandale Keine
Gnade
[No Mercy] Von Eva
Menasse DER Schriftsteller Rolf
Hochhuth hat, es ist längst auch
international bekannt, zwei Dinge getan, die er
inzwischen selbst mit dem einzig treffenden Wort
als idiotisch" bezeichnet: Er hat, erstens,
der Jungen Freiheit" ein Interview gegeben,
und er hat, zweitens, dort behauptet, der englische
Historiker David Irving sei gewiß kein
Holocaust-Leugner. David
Irving comments: OH boy, my friend
Rolf Hochhuth has really ticked off
the traditional enemies of free speech --
Eva Menasse, author of this article
is just one. She herself
covered the Lipstadt trial in London,
distinguishing herself by her initially
favorable reporting and an article in the
newspaper, the Frankfurter Allgemeine
Zeitung, after she came to our apartment
for an interview in the first few
days. The other members of her
community left her in no doubt as to their
dismay, and her remaining trial reports
went through a 180 degree rotation to my
disadvantage; they were waspish, vicious,
and later vitriolic. She attended less than
half the days of the trial, but wrote
a
full length book as though she had
been there all along. To see this young Jewess
and flibbertigibbet lashing into the
venerable old German poet and playwright,
Germany's finest writer and thinker, is
painful; and for him it must be
disheartening. Now we learn from her
article that the famous German publishing
house Deutsche Verlagsanstalt -- the same
one which published only a few days ago a
book claiming that Hitler's scientists had
the atomic bomb before the Allies! -- will
now withdraw all copies of its 75th
birthday acclamation for Rolf, in case
their Jewish authors feel uncomfortable;
that is shameful and disturbing. THAT reminds me of when, in the 1980s,
the leading German publisher Hoffmann
& Campe, who had published my
Rommel
biography as a tremendous success,
wrote to me privately that they could not
publish any further works by me because
Günter Grass, the leading
socialist and literary luminary, had
threatened to withdraw his books to a
rival publisher. Just like Macmillan's in
London, who destroyed
- burned - their entire remaining
warehouse stocks of my books because
of a protest from one Oxford professor,
Peter Pulzer, who was also
Jewish. These are the real
enemies of free speech. They are book
burners just like the Nazis of old. How are the mighty
fallen, in the case of DVA -- or furtively
pushed toward the brink, in Rolf's
case.. For more on the
Hochhuth / Irving
friendship: Eva Menasse in Frankfurter
Allgemeine Zeitung, March 2, 2000:
"Zum einen führte Irving zu seiner
Ehrenrettung an, einen ,,berühmten
linksintellektuellen Theaterdichter" aus
Deutschland zu seinen intimen
Freunden" zu zählen: Rolf Hochhuth
... TAZ
March 16, 2000: "Schon kurz vor der
Wende tourte der Duzfreund von
Theaterautor Rolf Hochhuth durch die DDR.
Irving trat in Gera, Dresden und Leipzig
auf. Regarding Eva Menasse, see too
[1]
[2] | Letzteres hat Hochhuth, nach einer
mehrtägigen Schrecksekunde und nachdem er sich
über Irving und den Prozeß, den Irving
selbst vor fünf Jahren in London angezettelt
und vernichtend verloren hat, informierte,
zurückgezogen und sich dafür
entschuldigt.Holocaust-Leugner:
David
IrvingRolf Hochhuth ist ein alter, aufgeregter,
wirrköpfiger und unbesonnener Mann. Er hat vor
kurzem seine Frau verloren, und er ist in diesem
neuen Leben ohne sie noch nicht richtig angekommen.
Außerdem rudert er seit Jahren verzweifelt
seinem schwindenden Einfluß hinterher. Er
hat, bis vor diesem Skandal, mit wirklich jedem
echten oder vermeintlichen Journalisten gesprochen,
der von ihm etwas wollte. Und selbst jetzt scheint
er vor Unbesonnenheiten aller Art nicht ganz
gefeit. Das alles erklärt, warum ihm der
Lapsus mit Irving unterlaufen ist. Entschuldigt es
ihn auch? Großes
SkandalgeschreiObwohl Rolf Hochhuth, der Autor des
Stellvertreter", bisher von wirklich
niemandem einer Nähe zu den Rechten
verdächtigt werden konnte, war das
Skandalgeschrei groß. Den Satz Paul Spiegels,
wonach jeder, der Irving verteidige, sich dessen
Positionen zu eigen mache und damit selbst ein
Holocaust-Leugner sei, wird man unsachlich und
völlig überzogen nennen dürfen. Doch
als Hochhuth sich via Fernsehen entschuldigte und
ihm seine Verzweiflung für alle sichtbar ins
Gesicht geschrieben stand, wollte auch Paul Spiegel
ein Gespräch mit ihm nicht mehr verweigern.
Davor war er für Hochhuth, der sich ohne
Fernsehen erklären wollte, tagelang nicht zu
sprechen gewesen. Für die Deutsche Verlags-Anstalt kam die
Entschuldigung zu spät. Sie hatte bereits auf
die Veröffentlichung autobiographischer
Schriften Hochhuths anläßlich seines
fünfundsiebzigsten Geburtstages im kommenden
Jahr verzichtet. Um sein Gesicht nicht zu verlieren
(denn wie endgültig ein Gesichtsverlust sein
kann, erlebt er ja gerade an Hochhuth), hat
DVA-Chef Jürgen Horbach dieser Tage im
Börsenblatt des Deutschen Buchhandels"
bekräftigt, daß es keinen
Rücktritt vom Rücktritt" geben werde. Hysterisch
und ungeheuerlich"Und auch der Deutsche Taschenbuchverlag hat
still und heimlich ein für den Geburtstag
geplantes Hochhuth-Lesebuch", das von Gert
Ueding herausgegeben werden sollte, aus dem
Programm genommen. Ueding empfindet diesen Vorgang
als hysterisch und ungeheuerlich". Die
Begründung ist ähnlich wie bei der
DVA. Der Vertrag sei noch gar nicht unterschrieben
gewesen, es gebe jüdische Autoren in den
Verlagen, auf die Rücksicht zu nehmen sei,
überdies sei man gar nicht Hochhuths
Hausverlag - dann wäre es natürlich etwas
anderes. Und beide Verlage betonen, daß sie
ihrerseits sehr gern den Mantel des Schweigens
über diese geplatzten Verträge gebreitet
hätten, allein Hochhuth gehe damit nach
draußen. Er selbst
leidet am meistenJa, wie denn auch nicht! Hochhuth hat einen
dummen Fehler begangen, unter dem er selbst am
meisten leidet, den er glaubhaft bereut und
für den er sich entschuldigt hat. Allein,
Deutschland kennt keine Gnade, und es sieht nun so
aus, als wäre Rolf Hochhuth samt seinem
Lebenswerk unberührbar geworden. Zwar haben sich bisher keine
jüdischen Autoren" entrüstet
gezeigt - zu hoffen ist, daß sie sich eher
wegen dieser unverlangten und entmündigenden
Beschützergesten beschweren. Und der von der
DVA selbst ins Feld geführte Hausautor Richard
Evans, Chefgutachter gegen Irving im Londoner
Prozeß, zeigte sich auf Anfrage dieser
Zeitung verwundert: Ihm sei es neu, daß alle
Autoren eines Verlags dieselben Meinungen teilen
müßten. Hochhuth sei wahrlich nicht der
erste, der von Irving hereingelegt worden sei. Er,
Evans, habe natürlich gar nichts dagegen, im
selben Verlag zu erscheinen, und bewundere im
übrigen Hochhuths frühe Stücke. Ein hohes
GutEvans ist eben Brite, und dort ist die freie
Meinungsäußerung ein hohes Gut. Doch
Deutschland hat zu einem überlegten und
gelassenen Umgang mit Fragen der
Vergangenheitsbewältigung noch immer nicht
gefunden - und gerade das macht das Land so
verwundbar, wie die Neonazis am besten wissen.
Über NPD-Verbot und die Einschränkung des
Demonstrationsrechtes wird diskutiert, weil die
nackte Angst herrscht vor den Rechtsextremen, die
2006 in den Bundestag einziehen wollen.
Gleichzeitig wird, völlig
unverhältnismäßig, ein Autor
zerstört, ein leichtes Opfer für eine
Moral, die ihre tabuisierende Macht gerade zu
verlieren scheint, in Sachsen und anderswo. Daß Hochhuth mit seinen Stücken
jahrzehntelang eine breitenwirksame Aufklärung
über den Nationalsozialismus geleistet hat wie
kaum einer sonst, scheint vergessen. Er hat sich
mit Braunem bekleckert, und das kriegt er nun nicht
mehr ab. Eine törichte Äußerung
kann nicht ein Lebenswerk zunichte machten, schon
gar nicht, wenn sie aufrichtig bedauert wird. Doch
Dummheit steht jedem zu, genauso Nachsicht, sobald
er die Dummheit bereut. Wenn nicht einmal das mehr
gilt, muß man sich wirklich zu fürchten
beginnen. Picture
below: Rolf Hochhuth (right) stayed as David
Irving's guest in London for a while in July
1966 -
David Irving
reminisces on the German playwright Rolf
Hochhuth
-
Early articles by Rolf
Hochhuth in Junge Freiheit
-
Rolf
Hochhuth: Wellen. Critic's
fury that in 1996 somebody can still write words
of praise for the radical right-winger David
Irving without any footnote. 'Because I am
Hochhuth,' says Hochhuth obstinately."
-
Germany's Jews
force Rolf Hochhuth to eat crow: apologises for
backing David Irving as serious
historian
-
Der Tagesspiegel, Berlin, 26. Februar 2005,
Hochhuth
relativiert seine Irving-Äußerung
-
N24, 24. Februar 2005, "Ehrenerklärung"
für Irving: Giordano kritisiert
Hochhuth
-
Netzzeitung.de, 25. Februar 2005, Hochhuth
will öffentlich mit [Paul] Spiegel
reden
-
news.de Rolf
Hochhuth will Streitgespräch mit Paul
Spiegel (dpa)
-
LVZ Online [Leipziger Volkszeitung], 25.
Februar 2005, Hochhuth
vor dem Fall?
-
Pro-Israel Springer group slams Germany's
leading leftist playwright Rolf Hochhuth for
praising Mr Irving Der
Tagesspiegel: Rolf Hochhuth lobt
Holocaust-Leugner
| Die Zeit: Jens Jessen, "Auf
der Suche nach dem Skandal: Hochhuth und der
Holocaust."
-
Rolf
Hochhuth verteidigt Holocaust-Leugner
[picture]
-
Hochhuth talks about his demand
for a bombing war museum in Germany, and his
forty year friendship with David Irving |
pictures
of David Irving with Rolf Hochhuth
-
Vorschag für
ein Bombenkriegsmuseum; David Irving; und
Winston Churchill (all in German)
-
Neues
Deutschland [Germany's communist
newspaper], 15. März 2005: Hochhuth
lesen! Der rechten »Jungen Freiheit«
gab Rolf Hochhuth ein Interview. Was soll man
von ihm halten?
-
Westdeutsche
Zeitung, 15. März 2005: Geplanter
Gastauftritt von Rolf Hochhuth sorgt für
Ärger: Am 24. April kommt der
Historiker als Gast der
Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft als
Diskussionspartner nach Wuppertal.
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