Es
besteht eine größere
Wahrscheinlichkeit für
Alpträume, wenn man
phantasievoll und kreativ
ist.
|
Hamburg, 16. Juli 2001
SCHWEISSGEBADET
Rechte
Politiker träumen
schlechter
Gepeinigt von den Gefahren der Welt und
übermannt von der eigenen
Unsicherheit werden konservative
Volksvertreter regelmäßig von
Alpträumen geplagt. Ihre linken
Kollegen schlafen offensichtlich
besser.
Je weiter rechts ein Politiker steht,
desto schlechter träumt er - sagt
eine britische Studie. "Leute von der
rechten Seite des politischen Spektrums
haben viel mehr Alpträume", sagte
Kelly Bulkeley von der Gesellschaft
für Traumforschung der "Sunday
Times".
|
|
|
Träumt von den
Deutschen: David
Irving
|
|
|
|
|
|
Für die Studie wurden 50 Briten
befragt, von Nick Griffin, dem Chef
der rechtsextremen British National Party,
bis zu Tony Benn, dem
Linksaußen der Labour-Partei.
Griffin träumt demnach immer wieder,
dass er in 20 Minuten sein Jura-Examen
ablegen muss, ohne sich vorbereitet zu
haben. Der von einem Gericht als
Rassist beschriebene
Geschichtsforscher David Irving
erklärte seine Alpträume damit,
dass er in Deutschland verhaftet worden
sei, weil er Hitler verteidigt
habe.
Auch konservative Politiker wie der
ehemalige Innenminister Michael
Howard wachen nachts manchmal
schweißgebadet auf. Insgesamt wurden
bei den Rechten 50 Prozent aller
Träume als Alpträume eingestuft,
bei den Linken nur 18 Prozent.
Bulkeley erklärt dies damit, dass
rechte Politiker viele Gefahren in der
Welt sehen und durch ihre
Hardliner-Ansichten ein Gefühl der
Unsicherheit überspielen wollen, das
in ihren Träumen hervortritt.
Delia Cushway, klinische
Psychologin an der Universität
Coventry, bezweifelt dagegen, dass rechte
Politiker wirklich schlechter
träumen: "Es besteht eine
größere Wahrscheinlichkeit
für Alpträume, wenn man
phantasievoll und kreativ ist", sagte
sie.
|