Berlin, Tuesday, July 4, 2000
Mossad-Agent
steht in der Schweiz vor
Gericht Missglückte
Abhöraktion vom Februar 1998 gegen
einen in der Schweiz eingebürgerten
Libanesen Lausanne
- Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen
hat in der Schweiz ein Spionageprozess
gegen einen mutmaßlichen Agenten des
israelischen Geheimdienstes Mossad
begonnen. Die Schweizer Bundesanwaltschaft
wirft dem Israeli im Zusammenhang mit
einer missglückten Abhöraktion
vom Februar 1998 gegen einen in der
Schweiz eingebürgerten Libanesen in
einem Vorort Berns verbotene Handlungen
für einen fremden Staat, politischen
Nachrichtendienst sowie wiederholten
Gebrauch verfälschter
ausländischer Ausweise vor. Der Mann ist teilweise geständig
und sagte aus, im Auftrag des Mossad
gehandelt zu haben. In der Nacht zum 19.
Februar waren demnach fünf
Mossad-Agenten im Einsatz: Drei Agenten -
der Angeklagte, ein weiterer Mann und eine
Frau - verschafften sich zum Keller des
Libanesen und montierten eine
Abhöreinrichtung. Eher wie aus einem
zweitklassigen Spionagefilm muten die
Vorgänge an, die sich
anschließend abspielten: Eine
Hausbewohnerin wurde auf Geräusche
aufmerksam, stellte fest, dass die
Kellertür verbarrikadiert war und
rief die Polizei. Um 2.20 Uhr traf eine
Streife der am Tatort ein und
überraschte die drei Agenten im
Keller. Sie gaben an, sie seien Touristen
und hätten den Keller "für ein
gemeinsames Liebeserlebnis"
ausgewählt. Die Polizisten kontrollierten die
Pässe der Israelis und hielten nur
den Angeklagten fest, da sie in dessen als
"Diplomatengepäck" deklarierten
Tasche verdächtige Kabel bemerkten.
Zwei Verdächtige, die aufgegriffen
wurden, während sie das Haus
überwachten, entkamen, nach dem einer
von ihnen einen Herzinfarkt
vorgetäuscht hatten, aus einem
Krankenhaus.AP. Related files on
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