San Francisco, am Saturday, May 20, 2000 Lieber Herr Siedler! Wie ich sehe, habe Sie die Absicht, ein Buch der Frau Eva Menasse über den Londoner Prozeß zu veröffentlichen. Sie werden sicherlich mit dem Abdruck des Werkes bis zum Ausgang des Berufungsverfahrens warten wollen, und die Tatsache auch nicht unerwähnt lassen, daß die »neutralen« Verteidigungsgutachter wie der Politologe Prof. Dr Hajo Funke (FU Berlin) Vergütungen bis zu (in seinem Falle) DM500.000 von Steven Spielberg erhielten. Ein weit besseres Werk durfte das Buch von Don Guttenplan sein; dieser (ebenfalls jüdischer) Journalist der New York Times bzw. der Atlantic Monthly hat jeden Prozeßtag beigewohnt, und mein vollstes Vertrauen genossen; sein Werk erscheint demnächst bei Granta. Ich gewährte ihm volle Einsicht in meine Privatunterlagen. Was das Buch selbst angeht: Frau M. habe ich näher kennengelernt; sie hat einen ausgezeichneten Stil des Schreibens, interessiert sich aber verhältnismäßig weniger für die Tatsachen, was für einen Verleger u.U. gefährlich sein dürfte. Meines Wissens -- denn ich erhielt auch manchmal Abzüge davon -- hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung eine Flutwelle von Beschwerdeschreiben aus aller Welt von denjenigen erhalten, die entweder in Prozeßsaal waren oder die Protokolle im Wortlaut gelesen haben und diese mit ihrer sehr fehlerhaften Wiedergabe in der Zeitung verglichen haben. Sie war nicht jeden Tag anwesend, vielleicht 8 - 10 Tage insgesamt. Sie hat keine von den Vorverhandlungen beigewohnt, die ich bis auf eine gewonnen habe. Vieles hat sie, wohl aus mangelndem Verständnis der Sprache bzw. der Vorgänge, schlicht falsch geschrieben. Falls Sie tatsächlich das Buch herausgeben wollen, und ich hoffe es, denn die Menasse ist an und für sich ein sehr nettes Wesen, würden Sie mir die Gelegenheit geben, entweder ein Nachwort als Anhang zu schreiben oder (mir lieber) die Fahnen einzusehen und für Ihr Lektorat mit Kommentaren zu versehen, (Berichtigungen, usw.), die Sie einfach übersehen können wenn Sie wollen? Es darf nicht außer Acht gelassen werden, daß ein unfairer Angriff auf meine Veröffentlichungen auch ein Angriff auf die Würde aller Verlage ist, die meine Bücher in den verflossenen Jahren herausgegeben haben.* Ich bin übrigens zur Zeit dabei, die Wortlautprotokolle des Verfahrens sämtlich durchzuarbeiten und deren manchmal haarsträubende Hör- und Schreibfehler zu berichtigen. Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Schau mal bei unserer Website www.fpp.co.uk vorbei »Zwei Bücher in der englischen Sprache heben sich aus dem ganzen unübersehbaren literarischen Bestand des II. Weltkriegs hervor und zwar Chester Wilmot Kampf um Europa (1952) und jetzt auch David Irving: Hitlers Krieg « -- Sir John Keegan, Times Literary Supplement, April 1980 Wir machen Geschichte: Focal Point |
* Siedler Verlag has a website. It is part of the influental Bertelsmann Verlagsgruppe, which has published translations of several books by David Irving:
|