David Irving

[Photo by Michael Hentz, for The New York Times]


Letter to the Editor of
Frankfurter Allgemeine Zeitung


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"Der Hitler-Befehl"

THEY seek it here, they seek it there. Wie der Scarlet Pimpernel, läßt sich der verdammte Beweis für einen Hitlerbefehl nicht auffinden. Erlauben Sie mir bitte als gerichtlich festgestelltem „Holocaustleugner", von Ihnen ebenfalls oft deswegen angeprangert, mein Kommentar zum bedauernswerten Aufsatz von Hanns C. Löhr (FAZ, Zeitgeschichte, 24. Januar 2004: „Hitlers Befehl") abzugeben.

Erstens ist es nachweislich falsch zu behaupten, auf der Wannseekonferenz sei über die juristischen und technischen Probleme des Völkermordes diskutiert worden. Dort war vom Töten keine Rede, wie aus dem Protokoll bzw. aus den Zeugenaussagen hervorgeht.

Mueller and HeydrichZweitens ist der Schreiben vom 10. Dezember 1942 an Gestapochef SS Gruppenführer Heinrich Müller (rechts mit Heydrich) uns Fachleuten seit langem bekannt, wohl mir als längsten. Auch ist es nicht „eines der ganz wenigen Dokumente, das Hitler in direktem Zusammenhang mit einer Deportation und Ermordung" der Juden bringt. Das tut er nicht, das tut dagegen der sog. „Schlegelberger-Vermerk" vom März 1942, worin Hitlers Weisung wortwörtlich wiedergegeben wird, der Führer habe dem Reichsminister [Hans] Lammers gegenüber „wiederholt erklärt, daß er die Lösung der Judenfrage bis nach dem kriegsende zurückgestellt wissen wolle." (Bundesarchiv-Signatur, R.22/52, facsimile auf meiner Webseite). Funny, nicht wahr, wie die konforme Historikerschaft sich händeringend dückt und beugt und verhütet, die Existenz dieses Dokuments auch nur zu erwähnen! Es ist echt, entworfen von einem Juristen (Staatssekretär Franz Schlegelberger), und zeitgenössisch, und sowohl Herkunft wie Kontext sind uns bekannt.

Was den „neuen" Vermerk angeht, so ist es barer Unsinn zu behaupten, der Aktenbestand sei erst vor wenigen Jahren freigegeben. Er wurde auf Mikrofilm im sog. 7777 Document Center (später: Berlin Document Center) in der 40er Jahren aufgenommen, and verzeichnet vom American Historical Association in den späten 50er Jahren. Karteimässig erfaßt wurde er vom Münchner Institut für Zeitgeschichte wenige Jahre später. In den 60er Jahren habe ich bei dem IfZ (Sammlung Irving) meine Schreibmaschinen-Abschrift von Himmlers umfangreichen handschriftlichen Aufzeichnungen mit dem entsprechendem Vermerk über den Führervortrag des gleichen Datums deponiert, welcher aber einen subtilen Unterschied gegenüber dem zitierten Schreiben an Müller enthält, habe Himmler nämlich in seiner grünen Kreide das Wort „abschaffen" gekritztelt, wo in der „neuen" Fassung das Wort „abtransportieren" steht. Aber auch das soll man nicht an der großen Glocke hängen, meine ich.

In allen Auflagen meiner bekannten Hitlerbiographie „Hitler's War" zitierte ich beide Fassungen, zunächst beim Propyläen-Verlag in Berlin im Jahre 1975. Über beide Fassungen dieses Vortrags wurde zwischen dem Verteidiger der amerikanischen Dozentin Deborah Lipstadt und mir stundenlang gerungen während des dreimonatigen Londoner Prozeßes, und zwar am 7. Sitzungstag dem 20. Januar 2000.

Darf ich schließlich auch auf ein weiteres Dokument hinweisen, daß von Herrn Löhr ebenfalls hätte herangezogen werden sollen: Am gleichen 10. Dezember 1942 diktierte nämlich Himmler folgendes:

„Vermerk: -- Ich habe den Führer wegen der Loslösung von Juden gegen Devisen gefragt. Er hat mir Vollmacht gegeben, derartige Fälle zu genehmigen, wenn sie wirklich in namhaften [sic] Umfang Devisen von auswärts hereinbringen. -- Feldkommandostelle, 10. Dezember 1942. RF/V."

Daraus läßt sich freilich ebenfalls kein Vernichtungswille Hitlers erkennen, eher der Gegenteil.

Mit vorzüglicher Hochachtung, Ihr

David Irving

© Focal Point 2004 David Irving