Am
24. März werde ich 65 Jahre!
Welch ein Witz! Dabei fühle
ich mich noch so jung und
kräftig wie ein
20jähriger. |
January
20, 2003 (Monday), London RAINY day, humid. Off to the archives
in Cambridge again all day. The week
begins with a slightly common male caller
(possibly a hint of an Australian accent)
calling at 9:01 AM: "Hey, scumbag
listen to Radio Four!" And then hangs up.
Since I now have no radio, I cannot
listen, and really do not care. He seems
to be persistent. At 9:14 AM there is
another call on the same line, and a
hang-up. "The caller withheld their
number." I write this letter to a very dear old
couple in Bavaria who have sent me
felicitations: Das
war sehr nett, von Ihnen zu hören.
Der Brief W's gelangte mir in die
Hände kurz vor dem Wochenende. Wir
waren sehr erfreut zu hören,
daß es Ihnen einigermaßen
gut geht. Das Valentina eine
Hüftoperation hinter sich hat ist
schockierend, ich hoffe sehr, daß
sie es wohl überstanden hat. Ich
habe gerade letzter Woche von meiner
kleinen Familie Fotos gemacht, und lege
Ihnen eine Aufnahme unserer
Jüngsten bei, das ist Jessica,
gerade 9 Jahre geworden, eine Wonne!
Sie läßt sich, wie ihre
Mutter auch, nicht gerne fotografieren.Das
Foto zeigt: Ich habe sie gerade in der
Schule ausgeschüttet. Sie hat Gott
sei dank dort ein Stipendium (bursary)
erhalten, denn die Schule weiß,
wohl aus den vor Schadenfreude
überschäumenden englischen
Zeitungsberichten, daß es uns z.
Zt. nach dem Verlust des Trial of
the Century" Prozesses nicht gerade gut
geht: ich kämpfe zur Zeit um die
Rückgabe meiner ganzen
Habseligkeiten - nicht nur die Wohnung
wurde weggeschnappt, so ist es bei uns,
sondern die hämischen Herren haben
mir alles bis zum letzte Bleistift
abgenommen. Ein Glück, daß
ich in den letzten Monaten zuvor meine
ganzen für die nächsten Werke
(Churchill Bd. 3 und
Himmler-Biographie) nötigen
Unterlagen auf Papier ablichten und in
Sicherheit bringen könnte. Jetzt galoppiert die Welt wieder in
Richtung Krieg: ein Wahnsinn, was die
Herrschaften in Washington und in
Downing-street bei uns jetzt
unternehmen. Man hat aus den
Nürnberger Prozessen nichts
gelernt und nichts vergessen. Nur
diesmal gibt es keine Übermacht,
die für die Aburteilung der
Kriegsverbrecher sorgen kann. Sie fragen nach einem Lande, wo wir
uns treffen könnten. Meine ersten
Töchter leben in Spanien (2) und
in Australien (1); die älteste
lebt uns noch im Herzen, denn sie
schied freiwillig aus dem Leben kurz
vor dem Prozeßanfang vor drei
Jahren, nachdem ihre unheilbare
Krankheit ihr zuviel geworden war. Wollen wir uns vielleicht in Madrid
in den nächsten Wochen oder im
Frühjahr kurz treffen? Zu
entscheiden wäre nur noch ein
Termin: ab Mitte Februar bin ich
für 3 Wochen in den Vereinigten
Staaten, wieder bei kleinen privaten
Veranstaltungen [...]. Am 24. März werde ich 65 Jahre!
Welch ein Witz! Dabei fühle ich
mich noch so jung und kräftig wie
ein 20jähriger. Am 10. April bin ich für 2-3
Tage in Griechenland, und zwar in
Athen, auf Einladung meiner kleinen
griechischen Verleger. Lassen Sie mich
wissen, wo wir uns treffen können
(am liebsten Madrid, denn ich bin seit
10 Jahren nicht mehr da gewesen und
spreche auch selbstverständlich
fließend spanisch, dagegen kein
Wort griechisches, nicht einmal
altgriechisches). Ich würde mich
am bestimmten Ort sofort einfinden.
London wäre
selbstverständlich auch eine
Möglichkeit. Es gibt, wie Sie auch
andeuten, vieles zu
berichten. [Previous
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