International Campaign for RealHistory

Extracts from Goebbels diary May to August 1939

[From David Irving: Goebbels. Mastermind of the Third Reich]


Zur Entdeckung der Tagebücher s.: Allgemeine jüdische Wochenzeitung, Bonn, July 16, 1992: "Moskaus Archive bringen neue Wahrheiten ans Licht." [ in German]


IN JUNE AND JULY 1992 David Irving retrieved from the former Soviet secret state archives in Moscow missing sections of the Goebbels Diaries. Arguing that the resulting biography Goebbels. Mastermind of the Third Reichwas antisemitic, although they had not seen it, the New York-based Anti-Defamation League (ADL) intimidated Mr Irving's US publishers St Martins Press and Doubleday, who had nominated it their Book of the Month for May 1996, with a campaign of threats, partly organised anonymously on the Internet. The American publishers panicked and halted production only days before the publication date, as related elsewhere on this site. The ADL currently brags of its achievement.
Mr Irving transcribed many of the glass microfiches including the period reproduced here, May 31 to August 5, 1939. As this fills a period not previously available to historians, he posts it on his site here for the common usage. He has published the entire 1938 volume of Goebbels' diaries in an edited German edition, Der unbekannte Dr Goebbels [available from Focal Point ]. As it is unlikely that the German government or the Munich Institut für Zeitgeschichte will publish the texts which they obtained from Moscow for many years yet, Mr Irving intends to post his transcription of other periods, particularly 1934, later this year. He welcomes comments and corrections to his transcriptions (though be warned: many of the mis-spellings like tuen, parlaver, Heyderich etc are by Goebbels himself).

 
Goebbels. Mastermind of the Third Reich

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The Agfa-Kartons in Moscow archives
[Die Mikrofiches wurden in den Original Agfa-Kartons aufbewahrt]

31. Mai 1939 (Mi.)
Gestern: früh von Schwanenwerder weg. Magda ist mit Harald nach Schneidemühl. Die Kinder sind lustig und nett.
In Berlin erwarten mich gleich ganze Stöße von Arbeit. Mit Wentscher und Gutterer Fragen der Mobilisation unseres Ministeriums besprochen.

Nachmittags noch viel zu tun. Herrliches Sommerwetter. Abends kleine Spazierfahrt.

1. Juni 1939 (Do.)
Gestern: Wir gehen immer schärfer gegen London und Paris ins Zeug. Auch Warschau bekommt dabei sein Fett ab. Wir lassen uns nichts mehr gefallen. Ich selbst diktiere einen scharfen Leitartikel über das Thema Klassenkampf des Volkes." Der wird gewiß einschlagen.
Ribbentrop schreibt mir einen frechen Brief über angebliches Versagen meines Amtes beim Ciano-Besuch. Ich bleibe ihm der Antwort nicht schuldig.
Der Führer ist zurückgekehrt. Frisch und gesund und ganz voll Aktivität.
Der Führer erzählt mir von verschiedenen Theaterbesuchen in Augsburg und München, die ihn sehr befriedigt haben. Dann arbeiten wir an der Vorbereitung des Tages der deutschen Kunst in München.
Auch ein paar gute Filme hat der Führer letztlich gesehen. Das war auch allmählich höchste Zeit.
Abends beim Führer zum Essen. Wir sprechen vielerlei durch. Vor allem Theaterfragen. Er hält auch Werner Eyck für das stärkste Talent unter unserem musikalischen Nachwuchs. Ich mache eine Reihe von Vorschlägen, die er alle akzeptiert.
Zum Wintergarten. Nettes, amusantes Programm. Das ist so herrlich entspannend.
Nachher in das K.d.d.K. Ein bißchen erzählt und gelacht. Aber wir bleiben nicht allzulange. Und nun beginnt der strapazierte Jugoslawenbesuch.

The glass plate microfiche

[So sehen die Mikrofiches in Moskauer Archiv aus.]

2. Juni 1939 (Fr.)
Gestern: Unsere liebe Helga ist krank und muß am Halse operiert werden.
Molotow hat geredet. Gänzlich undurchsichtig. Und ohne konkrete Angaben zum Pakt, den London wünscht. Große Enttäuschung in London und Paris.
Die Presse schäumt über vor Begeisterung über den Jugoslawenbesuch.
Mittags beim Führer. Ich gebe Ribbentrop ein paar Seitenhiebe wegen seines Briefes an mich. Er weiß darauf auch nichts Rechtes zu erwidern.
Der Führer ist bester Stimmung. Er gibt mir Auftrag, ein Auftreten [Wilhelm] Rodes in London als Wotan zu verhindern. Das ist auch sehr nötig.
Der Führer läßt sich noch mal in schärfster Weise gegen die Fürsten und vor allem gegen die Erbmonarchie aus. Er hat damit vollkommen recht. Sie betrachten die Völker als ihr persönliches Eigentum, das ererbt wird wie irgend eine Sache. Schon das ist eine denkbar freche Auffassung. Ribbentrop versucht, die englische Kröne zu verteidigen. Aber damit landet er beim Führer nicht.
Die Politik Moskaus ist vorläufig auch für den Führer noch undurchsichtig. Man wird nicht ganz schlau daraus. Wahrscheinlich ist es so, daß Moskau sich nach Möglichkeit aus allen europäischen Streitigkeiten heraushalten möchte, um evtl. nachher als Erbe aufzutreten.

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Auf Terboven und Florian ist der Führer wütend. Sie krachen unentwegt und immer aufs Neue.
Mit Himmler die Fragen der Sonnwendfeiern besprochen. Ich bin mit Veranstaltungen der Gliederungen einverstanden, wenn die Teilnehmerzahl dabei nicht allzuklein wird.
Göring äußert sich sehr lobend über die Veranstaltungen in Hamburg, die wir vorbereitet haben und die ihn sehr beeindruckten.
Empfang des jugoslawischen Regentenpaars.
Ich besichtige unseren Hausneubau. Es geht richtig vorwärts. Ich hoffe, daß ich Ende Juli einziehen kann.

Ich kann allerlei erledigen: ich hoffe, von Funk nun doch die erforderlichen Devisen für unsere Auslandsarbeit zu bekommen.
Scharfer Vorstoß gegen Ribbentrop. Auch Göring ist wütend auf ihn. Ich nehme ihn nun auf die Schuppe. Bohle beklagt sich auf das bitterste über ihn. Er wird von ihm gänzlich kaltgestellt.
Mit Baumgarten die Weiterarbeit an unserem Neubau festgelegt.
Lange noch beim Führer gesessen. Er wettert scharf gegen das allzuschnelle Autofahren. Er will nun mit drakonischen Strafen dagegen vorgehen. Ich sage ihm, es soll mal zuerst die Partei anpacken. Das will er auch tun.
Spät ins Bett

3. Juni 1939 (Sa.)
Gestern: morgens gleich zur Parade
Keine Minute Atempause.
London und Moskau noch weit von der Einigung entfernt. Stalin macht sich rar.
Köln berichtet mir aus Spanien.
Herrlicher Sommer. Und dabei abends in die Staatsoper. Meistersinger." ..... eine wunderbare Aufführung mit ... ... ... Karajan dirigiert. Ich höre ihn zum ersten Male, aber er überzeugt mich nicht richtig. Er dirigiert noch zu hastig und zu ungleichmäßig. Mit Furtwängler garnicht zu vergleichen. Der ist ein inspirativer, genialer Kopf.

4. Juni 1939 (So.)
Gestern: ein herrlicher Sommertag. Ich fühle mich nach dem Schlaf so wohl.
Mit Himmler über die Sonnwendfeier einig geworden.
Den Regisseur Hechtbaum, der sich als einen Landesverräter entpuppt, aus der Filmkammer ausgeschlossen.
Ribbentrop in der Angelegenheit des Versagens beim Ciano-Besuch mit eidesstattlichen Erklärungen eingedeckt.
Greven von der UFA noch mal zurechtgewiesen und zur Ruhe ermahnt. Leichtenstern berichtet mir von der Aufbauarbeit bei der UFA, bei der noch vieles .....t. Ob ich den Film je ganz in Ordnung bekommen werde? Ich gebe Leichtenstern sehr weitgehende Vollmachten.
Sonst vor meiner Abreise noch tausenderlei Kleinigkeiten zu erledigen.
Mittags beim Führer. Er kritisiert sehr scharf das Protokoll, das ihm beim Besuch der Jugoslawen keine Möglichkeit gelassen hat, sich mit Prinz Paul überhaupt einmal auszusprechen. Das Protokoll ist eine vollkommen ent...rte Zeremoniell..... Der Führer will ihm die Ausländerbesuche gänzlich wegnehmen und sie von seiner Dienststelle selbst betreuen lassen. Das ist auch richtig so. Auch wir haben damit nur Schwierigkeiten. Im Übrigen braut sich über Ribbentrops ... von allen Seiten aus ein Ungewitter zusammen. Er wird sich wundern, wenn nun einmal die von ihm gesäte Saat aufgeht. Der Führer ist b... sehr skeptisch geworden.
Der Führer beklagt sich bitter über das schlechte Disziplin von Karajan am Abend vorher in der Staatsoper. Er hat ein sehr feines Ohr für Musik und ich bin glücklich, daß er so etwas gleich merkt. Er stellt Furtwängler über alle anderen Dirigenten. Mit Recht. Karajan mit ihm zu vergleichen ist eine Frechheit.
Ich kann mit dem Führer noch ein paar Kleinigkeiten klarmachen. Beim Tee für die Jugoslawen in Schwanenwerder. Die Musiker und bildenden Künstler sind eingeladen. Prinz Paul ist nicht so anglophil, wie gesagt wurde. Scharfer Antibolschewist und Judengegner. Da sieht er ganz klar. Ich mache ihm noch ein paar Punkte plausibel. Man kann sehr offen mit ihm sprechen. Nur zu schade, daß der Führer nicht einmal einen ganzen Nachmittag dazu Zeit hatte. Das wäre wichtiger gewesen, als das steife Zeremoniell des Protokolls.
Der Tee verläuft sehr nett und angeregt. Ich rate dem Prinzenpaar zu einen Besuch der Fledermaus". Sie werden dieser Einladung nachkommen.
Gleich nach ihrer Verabschiedung, bei der unsere Kinder großen Eindruck machen, nach Tempelhof. Flug nach Wien. Unterwegs noch etwas Arbeit.

6. Juni 1939 (Di.)
Sonntag: ein herrlicher Tag. Früh heraus und Alfieri abgeholt.
Gestern: ausgeschlafen. Ich bringe Alfieri zum Bahnhof.

7. Juni 1939 (Mi.)
Gestern: etwas ausgeschlafen. Magda ruft von Berlin aus an. Helgas Operation ist gut verlaufen. Aber die süße kleine Sie tut mir so leid. Magda sorgt gut für sie.

8. Juni 1939 (Do.)
Gestern: ... Mit Dr. Naumann gearbeitet. Von Berlin allerlei Kleinigkeiten. Magda ruft an. Helga geht's wieder ganz gut. Ich bin so froh darüber.
Mittags ein bißchen parlavert. Es ist so schön hier oben. Hier möchte ich lange bleiben.
Wien ist halt Wien!

9. Juni 1939 (Fr.)
Gestern: Mit Richard Strauß ausführlich ausgesprochen. Er erklärt mit seinen damaligen schweren Fehltritt. Aber dafür gibt es ja gar keine Erklärung. Er ist eben ein unpolitischer Künstler. Musikalisch dagegen ist er eine ganz einzigartige Begabung. Er erklärt mir eine Reihe von Fragen, die mir bisher ganz unklar waren. Komponiert gerade an einer neuen Oper aus der griechischen Mythologie. Ich bin gespannt auf seinen Friedenstag".
Noch einiges mit Frau Creße[] besprochen. Sie weiß auch nicht richtig, was sie will.
Kleinigkeiten erledigt. Nichts von Belang bei dem, was Naumann mir vorträgt, mit Ausnahme, daß Ribbentrop mir einen arroganten Brief schreibt, den ich nun aber sehr deutlich beantworten werde.
Heute Flug nach Klagenfurt.

10. Juni 1939 (Sa.)
Gestern: Schöner Flug nach Klagenfurt. Kutschera berichtet mir über die Lage. Alles steht gut. Nur viel Klagen über Bürckel. Verständlich!
Um 8h abends Wien. Im Imperial.

11. Juni 1939 (So.)
Gestern: endlich einmal ausgeschlafen. Etwas mit Dr. Naumann gearbeitet. Kitzlige Fragen, aber nicht von allzugroßer Bedeutung. Graf Helldorff berichtet mir von seiner Arbeit in Wien. Es steht nicht besonders glänzend.
Mittags kommt der Führer an. Ganz unbemerkt. Ich freue mich sehr, ihn wiederzusehen. Ich kann gleich allerlei mit ihm besprechen.
Er weiß nicht, was Moskau will. Ob es sich London möglichst teuer machen, oder überhaupt nicht mittun will. Das muß sich aber bald herausstellen.
Polen macht eine sehr dumme Politik. Er wird sie nicht lange durchhalten können. Der Führer wird vorläufig einmal warten, bis wir fertig sind. Im August steht der Westwall. Im Osten wird auch schon fieberhaft gearbeitet.
England wird allmählich nervös. Der Führer verfolgt nun die Taktik des s. Das ist auch das Beste.
Wir besprechen Theaterfragen.
In der Tschechei Lage verschärft. Deutscher Schupo erschossen. Scharfe Zwangsmaßnahmen. Der Führer greift nun selbst ein.
Abends mit ihm zur Staatsoper Friedenstag", die neue Oper von Richard Strauß. Großartig gekonnt, herrlich .....t, mit Verve und Schmuß hingelegt[]. Aber ohne versprungliche[] Erfinderungsgabe[]. Doch mehr ein Alterswerk, er ist eben 75 Jahre alt. Aber seien[] wir froh, daß wir ihn haben.
Stürmische Ovationen des Volkes für den Führer.

12. Juni 1939 (Mo.)
Gestern: morgens Konzert im Konzerthaus unter Richard Strauß zu seinem 75. Geburtstag.
Kurz dem Führer berichtet. Wir sprechen noch einige Theaterfragen durch. Er will noch eine ganze Reihe von Theatern in Deckung bringen lassen.
Abends mit dem Führer Burgtheater. Der Führer ist ganz gerührt, als er nach 20 Jahren zum ersten Mal wieder das Burgtheater betritt. Hier hat er seine großen Theatererlebnisse gehabt. Und jetzt jubelt ihm die ganze Stadt zu.
Nachher sprechen wir alle Sachen durch. Er denkt garnicht daran, die österreichische Kulture... einheitlich ermatten zu lassen. Er will, daß ich hierzu mit jeder andere Stadt verhandele. Seyß soll evtl. Gesandter in Preßburg werden und sich mit Judenfragen beschäftigen. Aber da taucht dann gleich das Problem Ribbentrop auf. Der Führer gibt sehr scharfe Urteile über ihn ab. Er grenzt manchmal an Wahnsinn. Seine primadonnenhafte Eitelkeit ist auf die Nerven fallend. Ich klage dem Führer meine Schwierigkeiten bzgl. der Presse mit Ribbentrop. Der Führer gibt mit da absolut Recht heute[] in der Frage der Placierung. Ribbentrop hat die Anordnungen des Führers ganz falsch an mich weitergegeben. Dem werde ich helfen. Der Führer meint, auf die Dauer werde das mit Ribbentrop nicht gut gehen. Irgendwann müsse er sich doch von ihm trennen. Geb's Gott! Jedenfalls lasse ich mir nichts mehr von ihm gefallen. Und in der Pressefrage gibt's jetzt nur noch einen Kurs.
Abendessen in kleinem Kreise Dann besprechen wir Film- und Theaterfragen. Eine Unmenge von Problemen werden aufgeworfen. Der Führer ist auf allen Gebieten Fachmann. Zum Schluß ladet er mich zu längeren Besuch auf dem Obersalzberg ein. Das freut mich sehr. Herzlicher Abschied von ihm. Ich bin ganz glücklich.
Wenig Schlaf.
Früh heraus. Gleich geht's nach Berlin zurück.

13. Juni 1939 (Di.)
Gestern: morgens früh von Wien weg. Der Führer fährt im Auto nach Linz. Ich lande gegen 12h in Tempelhof.
Gleich eine Unmenge von Dingen erledigt. Mit Böhmer und Fritzsche den neuen Kurs Ribbentrop gegenüber festgelegt. Scharf und unerbittlich. Er wird sich wundern. Ich schreibe ihm gleich noch einen massiven Brief dazu.

Glasmeier gerügt. Er ist in letzter Zeit etwas keß und frech geworden.
Die Bauten in Berlin und Lanke gehen tüchtig vorwärts. Ich schaue mir das B..s. Haus an. Wie ich mich freue, wenn das mal fertig ist.
Lange mit Hanke gearbeitet. Er hat eine Unmenge von aufgelaufenen Dingen, die erledigt werden müssen.
Im Amt gearbeitet. Es herrscht eine brütende, lastende Hitze, die einem jeden Verstand nimmt.
Presseaktion bzgl. des Westwalls gestartet. Todt hat sie mit einer großen Rede in Trier eingeleitet. Nun kann keine Zweifel mehr bestehen über die Festigkeit des Westwalls.
Nachmittags heraus nach Schwanenwerder. Helga bekommt einen schönen Schmuck geschenkt. Sie sieht noch so blaß aus. Und ist ganz lieb, vertraut und zärtlich. Und die anderen auch. Welch ein Glück, die Kinder!
Mit Magda lange parlavert und überlegt. Wir sollen auf Schwanenwerder ein neues Haus kaufen. Wir besichtigen. Es ist sehr schön, aber es muß viel daran umgebaut werden. Aber das ist ja Magdas Passion.
Rede für die Studenten ausgearbeitet.
In Berlin noch lange gearbeitet. Kleine [kurze?] Spazierfahrt. Und dann müde ins Bett.

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14. Juni 1939 (Mi.)
Gestern: 2 Reden für Danzig ausgearbeitet. Sie werden von ...p.ldischer Bedeutung sein. Ich glaube, sie sind ausgezeichnet geworden.
Amann will nun endlich mein Buch über den Führer herausgeben. Aber darüber kann nur der Führer selbst entscheiden. Mir wär's schon recht.
Ich gebe einen Erlaß heraus, daß meine Briefbogen nur von mir verwandt werden dürfen. Sonst schreibt jeden Schafskopf unter meinen Namen.
Anwalt Vollmacht über Schwanenwerder gegeben. Mein Haus ist nun endgültig verkauft. Ich bin froh, daß ich diese Last los bin.
Halifax hat sich nochmals in einer Rede mit uns auseinandergesetzt. Aber es bringt nichts Neues. Ich weise die Presse an, ihm scharf zurückzuweisen. Den Engländern ist der Vorwurf der versuchten Einkreisung denkbar unangenehm. Also immer in dieselbe Kerbe schlagen.
Lange Verhandlungen über Filmfragen. Auf diesem Gebiet gibt es täglich etwas Neues. Aber ich werde der Schwierigkeiten allmählich doch Herr.

15. Juni 1939 (Do.)
Gestern: London und Paris warten wieder mal mit einer richtigen Lügenflut auf. Ich lasse gleich scharf darauf reagieren.
Schweres Konflikt Japan/England in Ostasien. Aber da zieht London den kürzeren. Die englische Politik ist nicht gut beraten.
Neurath macht im Protektorat viele Dummheiten. Er hat keine richtige Übung. Wechselt zu oft in der Methode.
Ich korrigiere an meinen Reden herum. Aber die sind alle gut geworden.
Leichtenstern berichtet mir über die UFA.
Ein neues Brunnen von Hanna Cauer für unseren Garten angeschaut. Er ist sehr schön geworden. Sie kann sehr viel.
Abends Rede im Sportpalast vor den Studenten. Überfüllter Saal, eine Bombenstimmung.

16. Juni 1939 (Fr.)
Gestern Konflikt London/Tokio versteift sich. Tokio sitzt offenbar am längeren Hebelarm. Darob[] große Bestürzung in London. Übrigens plant man ... eine Art von Propagandaministerium, dessen Leitung Lord Perth übernehmen soll. Ein alter Weihnachtsmann!
Wir halten uns etwas aus all diesen fragen heraus. London soll im Ungewissen gehalten werden. Unsere Presse hat Lord Halifax zu scharf angegriffen. Wir müssen uns etwas elastischer zeigen. Die Engländer müssen augenblicklich wieder in Frieden[]. Ich schreibe einen Aufsatz an Lord Halifax und ersuche nun Klarheit. Er wird gewiß großes Aufsehen erregen.
Unsere Devisen für Auslandsarbeit sollen sehr beschnitten werden. Ich muß nun an den Führer herantreten, da ohne Devisen unsere ganze Arbeit lahmgelegt wird.
Die Gageentwicklung bei den Theatern nimmt beängstigende Formen an. Das steigt unaufhaltsam in die Höhe. Ich gebe nun ein Stoppzeichen.
Görlitzer beklagt sich bei mir über Lippert. Aber er ist genau so kleinlich wie er. Beide taugen nicht viel. Sie haben kein ausgesprochenes Format. Aber durch wen soll man etwa Dr. Lippert ersetzen.
Viel Arbeit mit Korrekturen und Redendiktat. Das nimmt kein Ende.
Aussprache mit Forster über Danziger Verhältnisse und meinen morgigen Besuch. Wir werden ihn zu einer großen spontanen" Aktion ausgestalten. Dabei will ich eine sehr scharfe Rede halten. Eine ganze Reihe von Auslandsjournalisten fahren mit. Die werden einen Einblick in die Lage bekommen.
Terboven vorgehabt. Ich halte ihm noch einmal die ...keit seines Streites mit Florian vor. Er verscherzt sich damit die Sympathie aller. Er sieht das auch ein. Ich werde nun eine Versöhnung versuchen.
Wieder mal Ärger mit Ribbentrop. Jetzt verlangt er plötzlich den Rundfunk für ausländische Sendungen. Ich lehne das ganz schroff ab und wende mich sofort beschwerdeführend an den Führer. Ich glaube, Ribbentrop ist nicht mehr ganz normal. Er hat einen kleinen Tick.
Abends gelesen. Kleine Spazierfahrt gemacht. Dann müde ins Bett.

17. Juni 1939 (Sa.)
Gestern: ... Hanke ruft vom Berg aus an. Der Führer hat in der Rundfunkfrage für mich und gegen Ribbentrop entschieden. Das war ja wohl auch klar. Nun muß Hanke noch die Frage unserer Presseattachés und unseres Devisenkontingents aufrollen. Wegen der Devisen hat Funk mir ziemlich abschl...g geschrieben. Im Falle Ribbentrop aber gehe ich jetzt aufs Ganze. Hier muß vom Führer eine klare Entscheidung gefällt werden.
Ich gebe [Ernst] Braeckow Auftrag, dem A.A. ganz kurz und kalt Bericht über die Entscheidung des Führers zu geben. Da wird Ribbentrop sich wundern. Im Konflikt Tokio/London halten wir uns etwas zurück. Mein Aufsatz gegen die englische Einkreisungspolitik ist gut geraten. Auch das A.A. hat keine Bedenken.
Bericht aus Prag: dort ist die Lage alles andere als gut. Die Juden werden wieder frech und die Tschechen treiben stille Sabotage und warten auf ihren Tag. Neurath hat keine ganz glückliche Hand. Er ist weich, wenn er hart, und hart wenn er weich sein müßte. Die Tschechen wollen eine Herrn über sich haben.
In Paris großer Pessimismus. Dort scheint man mit einem Krieg wie mit einer unabänderlichen Tatsache zu rechnen. Vor allem Daladier ist jetzt ganz scharf und rücksichtslos.

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Mittags nach Werder zum Betriebsausflug des Ministeriums. ... Wir fahren dann auf 3 Schiffen der .. darüber nach Schwanenwerder. Dort werden Magda und die Kinder mit Riesenhallo empfangen und mitgenommen.
Ich fahre noch mit nach Schwanenwerder. Lange mit Magda überlegt. Hausan- und -verkauf. Der Führer will sich nun auch in Schwanenwerder ankaufen. Das wäre sehr nett.
Heute nach Danzig.
Da wird es allerhand geben.

18. Juni 1939 (So.)
Gestern: drückend heißer, schwüler Tag.
Hanke hat mit dem Führer gesprochen. Er hat uns in allem Recht gegeben. Der Rundfunk und die Presse bleiben ganz bei uns. Ribbentrop wird zurückgepfiffen. Auch die Presseattachés sind ganz meine Sache. Eine furchtbare Niederlage für Ribbentrop. Ich laß es ihm gleich über Braeckow und Dieckhoff mitteilen. Im A.A. ist man wie vor den Kopf geschlagen.
Mein Aufsatz im V.B. sitzt. Er wird in der ganzen Welt zitiert.
Die Auslandspresse faselt von meinem Besuch in Danzig. Lauter dummes Zeug. Wir werden ja sehen.
Ich besichtige mit Demandowski Deutschlandhalle, die ich ganz bei F... umbauen lassen will. Besuch in Babelsberg. Dort liegt noch vieles im Argen, aber Leichtenstern wird sich schon durchsetzen.
In Berlin noch ...e Arbeit. Volkszählung ergibt: 86,6 Million einschl. Böhmen und Mähren. Ein stolzes großes Volk.
Französ. Uboot Phoenix untergegangen. Die Einkreiser haben Pech mit ihren Ubooten.
Konflikt Tokio-London verschärft sich. London macht leere Drohungen.
Um 16h ab Tempelhof. Bockiger Flug. Drückende Hitze. 18h in Danzig.
Forster steht lächelnd am Flugplatz. Riesenempfang. Tausende von Menschen. Triumphale Fahrt nach Zoppot. Ein kleines Regenschauer, aber was schadet das.
Zum Theater. Die Menschen toben. Ungezählte vor dem Theater. Die Volksseele kocht. Tanzabend vom Deutschen Opernhaus. Großartig gemacht. Von draußen dringen die Rufe des Volkes herein. In der Pause brockelt es schon. Und nach der Vorstellung spreche ich dann zu einem unübersehbaren Menschenheer. Ich kann kaum zu Wort kommen. Meine Rede wirkt ganz improvisiert und ist doch ganz vorbereitet. Nach jedem Satz Stürme des Beifalls. Diese Stadt ist deutsch und muß zum Reich zurückkehren.
Von Berlin sind eine Unmenge von Auslandsjournalisten gekommen. Das wird hinhauen. Für Danzig ein geschichtlicher Tag. Forster strahlt.
Nachher noch Fahrt durch das festliche Danzig. Das Volk ist wie außer sich.
Nach Zoppot zurück. Abendempfang. Er ist sehr nett. Alle sind begeistert. Wir machen noch eine kleine nächtliche Segelpartie über die Ostsee. Fern leuchtet Gdingen: wie lange noch.
Wenig Schlaf.
Ein Spätzchen[] weckt mich schon früh.
Herrlicher Sommertag.
Nach Danzig.

19. Juni 1939 (Mo.)
Gestern: im Danziger Stadt[]theater Kulturempfang. Forster schenkt mir eine prachtvolle Be...uhr. Ich rede. Nach Manuskript, aber bald schiebe ich es beiseite und improvisiere dazu. In bester Form. Da sitzt jede P... und entfesselt Stürme von Beifall.
Essen bei[] Forster. Die Generalität erzählt mir von der militärischen Lage in Ostpreußen. Die Polen sollen sich hüten.
Nach Zoppot. Schöne Fahrt über die Ostsee. Schön und melancholisch.

Auslandspresse bringt meine Rede ganz groß. Italienische Presse besonders gut und betont positiv. Aber auch Pariser und Londoner Presse nicht ablehnend. Der deutsche Charakter Danzigs wird nirgendwo mehr abgestritten. Die polnische Presse ist kleinlaut und bringt die Rede nur im Auszug.
Die deutsche Presse reagiert wunderbar. Sie ist heute ein scharfer Kampfinstrument.
Abends im Zoppoter Kurpark Künstlerfest. Eine Riesenmenschenmenge und große Ovationen. Danach empfange ich noch die Auslandspresse und sage ihr ziemlich schroff die Meinung. Sie ist beglückt. Na, also!
Noch lange gesessen. Nach einigen Stunden geht es ab nach Berlin.

20. Juni 1939 (Di.)
Gestern: festlicher Abschied von Danzig.
Forster hat noch ein paar Sorgen. Ich helfe ihm gerne, denn er verdient es. Und ... hat er eine Menge von Devisen, die wir bei uns gut gebrauchen können.
In Berlin gleich über die Arbeit gestürzt. Hanke ist vom Obersalzberg zurück. Der Führer hat uns in allen Streitfragen mit Ribbentrop Recht gegeben. Aus dem Rundfunk muß er sich gänzlich heraushalten. Die Presse geht ihm garnichts an. Er beschwert sich zwar noch durch [Walther] Hewel, aber der Führer gibt ihm eine sehr barsche und lange[] Antwort. Das Weitere ist nun meine Sache. Ich werde ihm schon in geeigneter Weise zusammenboxen. Ribbentrop soll mich kennenlernen. Hanke hat beim Führer gut operiert.
Mit dem Film ist der Führer mit Recht etwas unzufrieden. Ich warte jetzt nur noch die Leistungen der neuen Produktionschefs ab. Genügen die nicht, dann muß ich wieder wechseln, bis ich die richtigen finde.
Mit dem O.K.W. eine Abmachung bzgl. Propaganda im A Fall abgeschlossen. Jetzt ist auch auf diesem Gebiet alles klar.

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Frage der Theaterakademie und der Tanzschule behandelt. Da muß ich einiges ändern oder doch
Ich muß für Endwald[] einen neuen Adjutanten suchen. Er hat sich auf der Reise unmöglich benommen. Auch fehlt mir für das Ministerburo ein ..., der hinter meinen Aufträgen her ist. Aber das muß schon ein Mann von Format sein.
Geldsorgen wegen Bogensee. Amann will nichts herausrücken, da die Steuer zuviel von ihm verlangt. Aber ich werde schon einen Ausweg finden.
Meine Reden in Danzig haben in der ganzen Weltpresse das größte Echo. Paris, London, und Warschau führen wahre Eiertänze auf, um sich an meinen Argumenten vorbeizudrucken. Aber das nutzt ja nur auf die Dauer nichts.
Moskau und London noch weit von der Einigung entfernt. Wir werfen unentwegt den Konfliktstoff Ostasien in die Debatte. Da haben die Engländer ein hartes Nuß zu knacken. Sie drohen, aber es stecht nichts dahinter. Britische Dekadenz!
In Paris ist eine Broschüre über mich erschienen, Genie der Propaganda," z.T. ganz gemein, z.T. aber auch sehr ehrenvoll für mich.
Den ganzen Nachmittag ununterbrochen gearbeitet. Meine Rede für die Sonnwendfeier im Stadion entworfen .
Mit Magda telefoniert. Es geht ihr und den Kindern gut.
heute muß ich für ein paar Stunden zum Obersalzberg fliegen.

21. Juni 1939 (Mi.)
Gestern: Die Presse geht noch immer scharf in der Danziger Frage vor. Das Auslandsecho ist ganz geteilt[]. Ich lasse nochmal zuschlagen. London ist in Ostasien so ziemlich festgefahren. Sie führen darauf auch das Stocken der Moskauer Verhandlungen zurück, was den Engländern sehr weh tut. Jedenfalls befinden sich sich [sic] in einer schlechten Position. Und das nutzen wir nach Kräften aus.
Die Londoner Presse lügt. Wir geben ein scharfes Dementi bzgl. Truppenbewegungen in der Slowakei heraus. Die Polen sind wieder unentwegt frech.
Ribbentrop macht unseren Presseattachés Schwierigkeiten noch und noch. Eine alberne Rache wegen seiner Niederlage in der Pressefrage beim Führer. Aber ich werde mir schon nichts gefallen lasen.
Ausarbeitung der Propagandrichtlinien bei einer evtl. Räumung der Westzone. Da ist so vieles zu bedenken und zu berücksichtigen.
Die Frage der 8. Kammer und K.d.F. geht nicht vorwärts. Sie schmort bei Heß. Parteibürokratie!
Nönken[] ist auch wenig aktiv. Er läßt viele wichtige Fragen einfach unter den Tisch fallen. Ich muß ihm einmal aufmöbeln.
Winkler berichtet mir über die Organisation der Propaganda im Ernstfall. Die Wehrmacht pfuscht mir da zuviel in meiner Arbeit herein. Ab er ich lasse das nicht zu. Die Wehrmacht soll dann Krieg führen, ich will Propaganda machen.
Käthe Haa[c]k erzählt mir Sorgen über ihre F..., die kleine Hannelore Schirersch[], die ebenso gerissen wir talentiert ist.
Demandowski hat einige Filmsorgen. Ich mache ihm schwere Vorwürfe wegen einiger schlechten Filme der Tobis. Er muß nun etwas zeigen und leisten. Ich habe ihm Vollmachten gegeben. nun soll er sie auch anwenden.
Am frühen Nachmittag Flug nach Salzburg angetreten. Unterwegs viel zu tun. Denkschrift über die demnächstige englische Propaganda gelesen. Aber wir werden schon mit den Tommys fertig werden.
Gegen 1730 in Salzburg angekommen. Gleich zum Obersalzberg weitergefahren. Ein schöner, verschwi....er Tag.
Der Führer sitzt im Teehaus und freut sich sehr, mich zu sehen. Wir gehen gleich in media res . Ich erzähle ihm von Danzig, was ihn sehr befriedigt und erfreut. Er erkundigt sich pausenlos nach allem. Entwickelt dann die politische Lage: Polen wird zuerst Widerstand leisten, dann bei der ersten Niederlage jämmerlich zusammenbrechen. Die Tschechen sind da realistischer. Die Polen gänzlich hysterisch und unberechenbar. London wird Warschau im Stich lassen. Es blufft nur. Hat zuviel andere Sorgen. Kommt mit Moskau nicht zu Rande. Wegen der Ostasienfrage. Moskau gibt zwar ein Dementi heraus. Aber wir schlagen gleich zurück: Moskau dementiert, was wir garnicht behauptet hatten. Wir sind ganz groß in Fahrt. Unsere Presse klappt wunderbar. Im Übrigen hat unser Argument, der Konflikt stamme aus dem Ostasienproblem, bereits die ganze Welt alarmiert. Tokio gibt nicht nach und London stößt fürchterliche leere Drohungen aus. Der Führer meint mit Recht, daß England heute denkbar schlecht geführt wird. Eine Hilfe für Warschau kommt garnicht infrage. Auch Prag gegenüber hat London nur geblufft. Das beweisen die von uns beschlagnahmten Akten im tschech. Außenministerium.
Kommt es zu einem bewaffneten Konflikt, dann glaubt der Führer, daß die Sache Polen gegenüber in 14 Tagen ausgestanden ist. Gebe es Gott!
Einige Fragen mit Esser besprochen er muß sich mehr dem Ministerium anschließen. Und der blödsinnige Tag des Gastes" fällt aus. Esser ist wütend auf Ribbentrop. Wer ist das nicht? Ich gebe erst einmal Hewel, der oben ist, Bescheid. Er verteidigt sein Amt nur schwach. Ribbentrop will sich mit mir versöhnen und mich sprechen. Ja, aber er muß meine Kompetenzen respektieren. Der Führer sekundiert mir. Er ist mit der Führung der Presse und Rundfunk sehr zufrieden. Nur beim Film hapert es noch. Er will den P..siten-Film von L[eni] Riefenstahl selbst finanzieren. Das ist richtig. Ich kann das aus meinen Fonds nicht und ich habe zu dem Projekt auch kein richtiges Vertrauen.

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Ich gehe mit dem Führer die Listen für den Künstlerempfang durch. Das ist eine Frunde[]arbeit. Der ganze Tag der d. Kunst macht mir viel Sorgen.
Er ist bereit, mir die wichtigsten Musiker vom Militärdienst zu befreien.
Frage Wien und Österreich. Frauenfeld ist als Wiener Gauleiter nicht tragbar. Die ... sind doch ziemlich gegen ihn. Ich schlage nun noch einmal Forster vor. Der Führer ist nicht abgeneigt. Er würde dann Naumann aus Memel nach Danzig schicken. Eine sehr gute Lösung. Seyß-Inquarts Plan der K...g der österr. Kultur ist vom Führer gänzlich durchschaut und restlos abgelehnt. Die Gelder vom Reich werden ausschließlich von uns verwaltet. Aber ich lege doch nochmal ein gutes Wort für Wien ein. Bürckel reicht garnicht aus. Er ist doch ein pfälzischer Dorfschulmeister. [Dr. Kajetan] Mühlmann ist ein Fiber[].
O P soll von uns stärkstens gegen Wien subventioniert werden. Ich will gleich ein neues Schauspielhaus in Graz bauen lassen. Der Führer beteiligt sich daran.
Ich trage ihm die Schwierigkeiten im Protektorat vor. Er greift daraufhin sofort ein und stoppt zuerst einmal den Prozeß in Prag gegen die deutschen Schupos. Leider liegt der Fall hier schon ungünstig, da die Delinquenten vollkommen besoffen waren. F ist Neurath etwas zu weit gegangen.
Über Ribbentrop mache ich beim Führer nur noch Witze und er lacht sich Tränen darüber. Ribbentrop kann ja nur noch komisch genommen werden. Er läßt sich im Lustgarten bei der Parade von Speer eine eigene Loge bauen. Er leidet an manischem Größenwahn. Ein ehemalige Sekthändler als verhinderter Bismarck.
Das Projekt der Lautsprecher[säulen?] wird vom Führer abgelehnt. Er will einen stärkeren Ausbau des Drahtfunks. Und das ist wohl auch richtig.
Es ist spät in der Nacht, als wir Schluß machen.
Ich habe nun alles Wichtige besprochen.
Zum Bechsteinhaus.
Ein paar Stunden Schlaf.
Nach Salzburg. Flug nach Berlin.
Im Flugzeug Arbeit. Reden und Leitartikel entworfen. 12h Tempelhof.

22. Juni 1939 (Do.)
Gestern: in Berlin gleich an die Arbeit. Noch kurz mit Hanke beraten, der nach Düsseldorf zum Begräbnis von Dr. Schmitz fliegt.
Glasmeier macht mir Sorgen. Er ist frech und macht Obstruktion, stellt so..ante Forderungen und leistet nichts Wesentliches.
Ebenso Görlitzer, der ulkigerweise der Astrologie verfallen ist. Er ist ein ganz eigentümlicher Kauz geworden. Seine Frau übt einen schlechten Einfluß auf ihn aus. Lippert ist auch auf die Dauer nicht zu halten. Auch der Führer, dem ich den Fall vorgetragen habe, ist dieser Meinung. Aber wen als Nachfolger nehmen? Das muß schon ein Mann von Format sein.

Ich diktiere einen scharfen Artikel gegen die englische Propaganda. Die abgehackten Kinderhände." Der sitzt.
Konflikt Tokio-London ...ft weiter. England muß K...au und einen demütigenden Rückzug nach dem anderen einstecken. Wir blasen ins Fr hinein.
Den ganzen Mittag und Nachmittag durchgearbeitet. Abends kurz heraus nach Schwanenwerder. Ich schenke Magda ein neues Auto für sie und die Kinder. Sie ist überglücklich. Und die Kinder so ig und so lieb. Wir sitzen sehr lange an ihrem Bett und erzählen Geschichten. Helga ist schon ein richtiges Fräulein.
Zum Stadion. Sonnwendfeier. 120 000 Menschen. Ein schönes, stimmungsvolles Fest. Ich rede unter Stürmen des Beifalls. Scharf gegen England und Polen. Das zieht mächtig. Am Schluß ein Riesenfeuerwerk.
Die Bewegung in Berlin steht wie ein Mann.
Noch lange im Amt gearbeitet. Rede und Aufsatz korrigiert.
Und dann sehr müde ins Bett.

23. Juni 1939 (Fr.)
Gestern: meine Stadionrede kommt in der in- und ausländischen Presse groß heraus.
Umfangreiche Arbeit mit der Entjüdung der R.K.K.
Der Neubau von Filmateliers muß noch beschleunigt werden.
Den Kampf gegen das A.A. mit Korrektheit aber energisch weitergeführt.
Erst spät nach Berlin zurück. Japan stellt an England ein Ultimatum auf Zurückziehung seiner Schiffe. Bravo!
Moskau gibt ein sehr unfreundliches und geradezu ..stes Communiqué über seine Verhandlungen mit London heraus. Bravissimo! Graf Schulenburg, unser Botschafter aus Moskau, ist unterdeß beim Führer auf dem Obersalzberg. Das ist erst recht großartig. Nun aber aufpassen und richtig mischen. Dann wird's ge en.

24. Juni 1939 (Sa.)
Gestern: druckende Hitze. Ich wühle die Presse auf. Gegen England, gegen das ich die Generaloffensive eröffnet habe. Es geht den Engländer garnicht gut. Sie stecken in der Klemme, sowohl in Moskau als auch in Ostasien. Und die Polen machen ihnen auch durch ihre verzweifelte[] Frechheit nur Sorgen. Das haben wir gern.
Ich schreibe an den Führer einen dringenden Brief bzgl. der Devisen für unsere Auslandsarbeit. Ohne die können wir garnichts machen.
Ich setze Fichte[] endgültig für Leipzig ein. Da hat Mutschmann seine Ruhe.
Paepke zeigt mir Entwürfe für das neue Haus. Sind sehr gut geworden.

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Görlitzer trägt mir Personalien vor. Und klagt mir sein Leid mit seiner Frau, die sein wahres Unglück ist. Jetzt kriegt[] sie in ihm hysterischen Wahnsinnsanfälle. Er wird sehr schwer gestraft und steckt augenblicklich in keiner guten Haut. Ich richte ihn etwas auf.
Ott hat eine Menge von Verwaltungsfragen. Vor allem Umbau der Künstleraltershilfe.
England hat in der ganzen Welt Schwierigkeiten. Wir stellen sie nach Gebühr heraus und schonen London nicht. Wir legen neuerdings die Polemik mehr in die Meldung und weniger in den Kommentar. In der Londoner und vor allem in der Pariser Presse herrscht tiefer Pessimismus über die Konflikte in Ostasien und den Stillstand in Moskau. Bravo! Wir schlagen weiter zu.
Dann zum Bogensee heraus. Ein schöner, stiller, friedlicher Abend. Auf der Terrasse gesessen. Musik und Lektüre. Rede für Essen ausgearbeitet.
Ich bin so glücklich. Müde und selig ins Bett. Ausgeschlafen. Nach Berlin zurück.

25. Juni 1939 (So.)
Gestern: es war draußen so schön.
Die Daily Express" bringt eine Meldung mit genauer Darstellung meines Konflikts mit dem A.A. Ein Querschuß? Wenn ja, dann trumpfe ich aber auf. Doch läßt sich das wohl schwer feststellen.
Haus in Berlin besichtigt. Dort geht es jetzt mit Riesenschritten voran.

Heute ab nach Essen.

26. Juni 1939 (Mo)
Gestern: früh auf und Flug nach Essen.
Chamberlain hat geredet. Der alte Quatsch!
[Franz Xaver] Schwarz erklärt mir den Riesenumfang seiner Arbeit. Er leistet in der Tat sehr viel. Er und auch Terboven beklagen sich sehr über Heß, der keine Entscheidungen fällt. Das ist auch so. Heß ist das Opfer seiner Kurpfuscher.

27. Juni 1939 (Di.)
Gestern: Mittags Abfahrt nach Arel[] Auf dem Flugplatz in Arel begrüße ich die Familie Kölsch. Viele Jugenderinnerungen tauchen in mir auf. Wie groß, ja fast wie alt die kleine Liesel geworden ist. Sie sind alle so glücklich, mich wiederzusehen.
Flug nach Aachen. Wir fahren gleich in das Festungsgebiet. Es macht einen wahrhaft imposanten Eindruck. Hier kommt garnichts durch. Im Quellenhof in Aachen. Abends im Kurhaus Versammlung aller Instanzen von Partei, Wehrmacht und Staat, die an einer evtl. Freimachung beteiligt sind. Terboven gibt einen sehr klaren Überblick über die bisher getroffenen Maßnahmen. Nur ungelöst ist das Ernährungs- und das Transportproblem für die Marschunfähigen. Aber daran wird mächtig gearbeitet. Ich lege am Schluß, nachdem Gutterer noch über unsere propagandistische Vorbereitungsarbeit gesprochen hat, die politische Lage dar und ziehe daraus die entsprechenden Schlüsse. Die Versammlung, die ganz geheim stattfindet, ist ein voller Erfolg.
Noch lange mit den Generalen diskutiert.

28. Juni 1939 (Mi.)
Gestern: Wir fahren gleich ins Westwallgelände und besichtigen ein großes B-Werk. Flug nach Vogelsang. Flug nach Berlin zurück.

29. Juni 1939 (Do.)
Gestern: die Polemik gegen England wird fortgesetzt. Ich dämpfe sie etwas ab und stelle wenigstens die Insul.... ein. Die schaden uns nur. Sonst versucht London krampfhaft, sein gesunkenes Prestige zu retten. Es wird eine leichte Entspannung in Moskau und im Fernost gemeldet. Aber wohl nicht von Dauer.

Winkler gebe ich gründlich Bescheid wegen eines exorbitanten Vertrages mit Corell. Der ist um eine halbe Million die Treppe heraufgefallen. Aber da werde ich ...isch. Ich verlange sofortige Rückgängigmachung des Vertrages und Winkler gibt klein bei. Ich werde diese d Clique zerbrechen.
Abschied von Magda und den Kindern. Sie fliegen nach Gastein zur Erholung. Gute Reise!
18 neue Diener stellen sich vor. Gute, brave Jungens!
Mittags und nachmittags Arbeit. Chamberlain wird im Unterhaus gefragt, ob er nicht Protest gegen meine Reden einlegen wolle. Er gibt eine sehr salbungsvolle aber ausweichende Antwort. Ich entwerfe gleich einen neuen Aufsatz gegen England, das schreckliche Wort von der Einkreisung." Da sage ich den Briten nochmal die Meinung. Im übrigen lasse ich die Presse auf Chamberlains Antwort los.
Abends noch etwas Arbeit.
Kleine Spazierfahrt.
Und dann ins Bett.

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30. Juni 1939 (Fr.)
Gestern: London gibt sich weitere Mühe, in Fernost und Moskau zum Erfolg zu kommen. Alles noch in der Schwebe

. Ich stoppe die Pressekampagne gegen England etwas ab. Schreibe selbst aber einen sehr rauhen Aufsatz: Das schreckliche Wort von der Einkreisung."
Abends deutsches Opernhaus. Zigeunerbaron." Schwarz van Berk ist mit. Er erzählt mir von seinem Besuch in England Dort ist alles tief deprimiert und zerschmettert. Unsere fortdauernde Kampagne hat niederwerfend gewirkt. Wenn England nicht wahnsinnig ist, wird es nicht handeln.
Spät noch etwas gearbeitet.
Und nun läßt der Trubel ein bißchen nach. Ein paar Tage Frieden.

1. Juli 1939 (Sa.)
Gestern: Halifax hat eine tönende Rede gehalten. Ein Gemisch aus Drohung und Devotion. Wir gehen gleich in der Presse scharf dagegen vor. Da kommt auch mein Leitartikel gerade zurecht. Es ist großartig geraten.
Eine Unmenge von Kleinigkeiten erledigt. London kommt in Moskau immer noch nicht vorwärts, und auch in Tontsu[] hat sich die Lage wieder mal versteift.
Ich lese ein Buch über Mussolini von Giorgio Pini. Sehr interessant und aufschlußreich. Auch Mussolini hat oft in sehr schwierigen und ernsten Situationen gestürzt. Aber ein Genie ringt sich immer durch.
Mittags und nachmittags Arbeit. Mit Hanke und Hunke etwas über die Möglichkeiten eines kommenden Krieges gesprochen. Man kann nichts Genaues sagen, da man die Situation nicht kennt, in der diese Frage akut wird,
Ich muß irrsinnige Steuern bezahlen. Aber das trifft ja alle.
Nachmittags Schwanenwerder. Mit einigen Leute von mir Bootsfahrt zum Kameradschaftsfest des Nollendorfftheaters. Es regnet in Strömen. Man wird dabei ganz melancholisch.
Ich fahre nach Hause und lese und arbeite noch etwas.
Wenn ich nicht viel Arbeit habe, dann bin ich bald ganz trostlos und verlassen. Es ist entsetzlich, so allein zu stehen.
Noch bis in die tiefe Nacht gelesen.

2. Juli 1939 (So.)
Gestern: ein regnerischer Samstag. Es ist nichts mit dem Ausruhen. Bei dem Wetter kann man nur arbeiten.
Lärm in der ganzen Weltpresse um Danzig. Offenbar Panikmache. Aber ich tue nichts dagegen. Die Demokratien machen sich nur selbst nervös. Mein V.B. Artikel kommt in der in- und ausländischen Presse groß heraus und erregt bedeutendes Aufsehen. Es hat wie man so sagt hingehauen.
In Bremen neuer Kreuzer Lützow" von Stapel gelaufen.
Theaterfragen für Protektorat entschieden, fast 5 Millionen Zuschuß. Walleck wird als Generalintendant eingesetzt. Für das Berliner Theater des Volkes" höhere Zuschüsse bewilligt.
Eine Menge von Kleinigkeiten erledigt, die einem in dieser Zeit bald über sind.
Die Nervenkrise wächst. Das heißt bei den anderen, bei uns nicht. Aus England kommen die ersten Stimmen der Nachgiebigkeit. Zuerst über Belgrad und vor allem über Amerika. Keiner will für Danzig sterben. Die Polen werden allmählich kleiner. Die Großsprechereien haben aufgehört. Roosevelt hat ein paar schwere Niederlagen im Senat erlitten.
Filme geprüft. Ein scheußlicher Weiß Ferdlfilm. Damit wird nun aber endgültig Schluß gemacht. Die Ernennung von Prof. [Carl] Frölich [Froelich] zum Filmkammerpräsidenten haben [sic] überall den besten Eindruck gemacht.
Flucht im Dunkel", ein neuer Rab film mit Hertha Fröhr[]. Gut geworden in Regie, Spiel und Tendenz. Teile aus Ritters Film Kadetten". Scheint auch ganz gut zu werden. Wenn Ritter nur nicht immer die militärischen Rollen [Matthias] Wiemann geben wollte. Teile aus Harlans Reise nach Tilsit". Auch in der Regie gut, aber immer wieder dieselben schweren Eheprobleme, die einem allmählich auf die Nerven fallen.
Abends fahre ich zum Bogensee heraus, um mich mal richtig auszuschlafen. Das war nötig nach all den Strapazen.

3. Juli 1939 (Mo.)
Gestern: ein verregneter Sonntag draußen am Bogensee. Ich musiziere, das Buch über Mussolini ausgelesen, das mich tief beeindruckt. Er ist doch ein wahres Genie. Mit eines solchen Mannes zu sein ist schon ein Genuß.
Meine Neubauten im Walde besichtigt. Es geht rasend vorwärts und es scheint so, als würden die zugesagten Termine auch tatsächlich eingehalten. Ich freue mich darauf, draußen eine richtige Zufluchtsstätte zu finden.

Gegen Abend nach Berlin zurück. Ich fühle mich draußen allein sehr einsam und ich werde dann gleich melancholisch. Das beste Mittel dagegen ist Arbeit und Betrieb.
Bei uns gehen die Mobilmachungsbefehle heraus. Frage wieder wie vor einem Jahre: Krieg oder Frieden?

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4. Juli 1939 (Di.)
Gestern: Die Hetze um Danzig und gegen [sic] hat wieder mal einen Höhepunkt erreicht. Paris und London machen sich sehr stark. Aber es sind auch ein paar Stimmen der Nachgiebigkeit zu erkennen. Wir bearbeiten das ganze Geschrei in unserer Presse überhaupt nicht. Redliche [] Sicherheit; das ist jetzt das Beste. Im Übrigen fangen morgen unsere Sendungen in Polnisch und Ukrainisch an. Das wird uns wieder etwas Luft verschaffen. Forster ruft von Danzig aus an: dort ist alles ganz ruhig. Und eine großartige Stimmung. Unsere Gegner machen sich durch ihre Hysterie nur selbst nervös. Sollen sie.
Ich gebe Anweisung, die Stimmen der Vernunft vorläufig noch nicht zu zitieren. Wir wollen sie zuerst noch etwas aus dem Bau herauslocken.
Ich diktiere meine Rede für den Tag der Kunst in München.
Ich habe ein Buch über die Geschichte unseres Ministeriums und seines Palais angeregt. Es liegt nun vor und ist aufgezeichnet geworden.
Mit Hanke eine Reihe von Personalien: Kriegler muß weg.
Rede von Heß in Saarbrücken: Hier kommt keiner durch!" Ganz neu!
Herrliche Brückner-Musik (4. Symphonie) gehört.
Sonst tausenderlei zu erledigen. Die Arbeit reißt nie ab. Film Fasching" von [Hans] Schweikart. Eine großartige Leistung in Regie, Handlung und Dialog. Damit hat sich Schweikart phantastisch eingeführt.
Noch lange gelesen. Und dann müde ins Bett.

5. Juli 1939 (Mi.)
Gestern: Die ausländische presse wiegelt ab und wirft nun uns auch vor, daß wir wegen Danzig Alarm geschlagen hätten. Aber da gehe ich dann doch hoch. Die deutsche Presse wehrt mit voller Lungenkraft ab.
Ge....e Ausbau des Drahtlosen Dienstes.
Denkschrift des Verteidigungssausschusses durchstudiert. Unsere Wehrlage ist augenblicklich gut. Nur auf einigen Gebieten hapert es noch.

Mittags Reichskanzlei. Führer hat zu arbeiten. Ich bespreche mit dem A.A. die außenpolitische Lage: im Augenblick müßte England wohl handeln. Aber es weiß, wie die Situation im Ernstfall ist. Der Führer hat sich noch nichts Bestimmtes vorgenommen. Er verschärft nur die Nervenkrise. Die Polen sind augenblicklich nicht so wichtig. Wichtig ist vor allem England. Es bombardiert die deutsche Öffentlichkeit mit anonymen Flugblättern. Ich werde genau dasselbe England gegenüber tuen. Im Übrigen gilt es, die englische Glaubwürdigkeit beim deutschen Volk vollends zu erschüttern. Das ist jetzt die Hauptsache. Und ich glaube, das ist uns zum großen Teil schon gelungen.
Viel Arbeit im Amt. Die Polen sind rottfrech. In Danzig alles ruhig. ...lärm.
Meine Rede für die Rundfunkausstellung diktiert. Gut geworden.

Abends beim Führer. Er amüsiert sich königlich über einen englischen Propagandabrief, der in tausenden Exemplaren nach Deutschland geschickt wird.
Ich werde ihn in der deutschen Presse veröffentlichen und eine saftige Antwort darauf geben. Zudem werden wir nun entsprechende Briefe nach England schicken. Und daneben noch ein raffiniertes Meisterstück machen. Die sollen uns kennenlernen. Der Führer meint auch: Haß gegen England schüren. Das deutsche Volk muß in ihm die Seele des Widerstandes gegen uns erkennen. Dann wird es umso eher müde. Der Führer wünscht sich noch 10 Jahre Zeit. Sein Ziel ist die Beseitigung des Westfälischen Friedens. Und er wird es erreichen. Die Polen nimmt er garnicht ernst. Frankreich muß in seinem Hegemoniewahn gebrochen werden. Es will keine deutsche Einigkeit und keine deutsche Macht.
In Südtirol werden nun die Deutschen evakuiert. Um den letzten Reibungspunkt mit Italien zu beseitigen. Mussolini weiß, daß er mit uns auf Gedieh und Verderb zusammengehen muß. Unsere Befestigungen sind phantastisch. Unser Kriegsprotential wächst von Tag zu Tag. Unsere Defensivwaffen sind vor allem viel besser als die der Gegner. Das ist eine angenehme Folge von Versailles. Jedenfalls steht alles auf das Beste.
Wir gehen abends zur Entspannung etwas in den Wintergarten. Ein gutes Varietéprogramm. Danach noch ein Ständchen im K.d.F. Haus.
Kunstprobleme mit dem Führer erörtert. Unsere Malerei ist mächtig im Aufschwung. Da steht Bestes zu erhoffen. Spät und müde ins Bett.

6. Juli 1939 (Do.)
Gestern: es geht weiter gegen England los. Ich lasse einen Brief vorbereiten, der von uns aus an prominente Engländer geschickt wird und umgekehrt. Wir müssen jetzt ganz raffiniert arbeiten. Aber scheinbar objektiv. Damit fassen wir die Engländer am erfolgreichsten. Vor allem darf sich jetzt die Presse nicht in Kleinigkeiten zersplittern. Alles muß auf ein Ziel ausgerichtet werden: Beseitigung der englischen Glaubwürdigkeit im deutschen Volk.
Für Alfieris Besuch in München ein sehr umfangreiches Programm ausgearbeitet.
Ich gebe Hanke Auftrag, den modern Ausbau des Drahtfunks in die Hand zu nehmen.

Entwürfe und Modelle zum Festzug der Kunst in München angeschaut. Sehr gut geworden mit Ausnahme des Wagens für das Protektorat. Das[] ist dem Künstler noch nichts Richtiges eingefallen

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Mittags beim Führer. Ich zeige ihm Fotos vom Mozartdenkmal von Prof. Klimsch, die ihm gefallen. Es wird wohl gebaut werden.
Bouhler klagt über den ReichsUschla. Und Bormann über seinen Vorsitzenden, seinen Schwiegervater Buch. Der ist ein richtiger Nieselperson.
Die Engländer werden schon in die Defensive gedrängt. Der Führer läßt sie in ihrem eigenen Fett schmoren. In Moskau stockt wieder alles. Warschau quakelt von einem Demarche in Berlin wegen Danzig. Der Führer meint, wenn die Polen kommen, wird er ihnen zur Antwort geben, daß er beim ersten Versuch Polens, an Danzig heranzugehen, Ernst machen werde.
Im Amt ununterbrochen weitergearbeitet. Einen scharfen Aufsatz, Antwort an England" gegen die Geheimbriefe des englischen Propagandadienstes geschrieben. Die wird sitzen. Mit unanfechtbarem Material.
Sonst korrigiert und Akten studiert.
Der bulgarische Ministerpräsident Kjosseiivanoff ist in Berlin zu Besuch. Abends großer Empfang beim Führer. Viel Menschen und viel Gerede. Ich kann eine ganze Menge erledigen. Krach mit dem A.A. Wieder wegen der Presse. Das ist immer dasselbe. Zum Kotzen!
Ich sage Lippert Bescheid. Meißner erzählt mir von Hindenburg und den Tagen der Machtübernahme.
Es ist schon hell, als ich nach Hause komme.

7. Juli 1939 (Fr.)
Gestern: früh heraus. Ich bin furchtbar müde. Dabei dieses heiße Wetter.
Mein Aufsatz wird von meinen Leuten gut beurteilt. Ich ändere noch ein paar Stellen und schicke ihn dann dem Führer nach, der bereits nach München abgeflogen ist.
Schwarz van Berk hat ein englisches Pamphlet fertiggeschrieben. Aber es ist zu raffiniert und muß deshalb nochmal vergrobert werden.
Ich suche einen neuen Adjutanten. Schaumburg meldet sich wieder. Vielleicht nehme ich ihn. Er ist unter allen Burschen doch noch der beste.
Magda und Helga in Gastein gesprochen. Beiden geht es gut und den anderen Kindern auch.
An einem Film, der von 1900 1938 r...en soll, angefangen zu arbeiten.
In Moskau stocken die Verhandlungen immer noch. Es könnte sein, daß die Sowjetunion auf einen Sturz Chamberlains hinaus . Aber das kann man nicht mit Bestimmtheit sagen.
Filme geprüft. Probeaufnahmen von Clara Tabody. Ausgezeichnet geworden.
Abends zum Bogensee heraus. Gelesen, musiziert.
Heute wieder früh nach Berlin zurück.

8. Juli 1939 (Sa.)
Gestern: in Berlin gleich an die Arbeit. Der Führer will meine Antwort an England selbst noch überarbeiten. Sie kann deshalb noch nicht herausgegeben werden. Er will vor allem noch einige andere Argumente hinzufügen. Ich selbst entwerfe einen offenen und einen geheimen Brief an England. Denen werden wir Mores beibringen.
Eine Unmenge von Akten noch zum Schluß durchstudiert. Es hängt mir nun bald aus dem Halse heraus.
Krach in der Adjutantur. Waldegg will nicht mit Schaumburg zusammen. Und ich muß möglichst bald einen haben.
Mittags bei Ribbentrop. Wieder das alte Thema: Presse und Propaganda in der Außenpolitik. Man kann stundenlang auf ihn einreden, und er versteht die Argumente überhaupt nicht. Ein sonderbarer Kauz. Wenn er in außenpolitischen Verhandlungen genau so elastisch ist, dann gnade uns Gott. Wir kommen zu keiner Einigung. Nun sollen die Staatssekretäre es nochmal versuchen. Wer weiß, ob es ihnen gelingt. Aber wenigstens haben wir uns beide mal versucht, ein menschliches Verhältnis zueinander zu gewinnen.
Den Nachmittag noch viel gearbeitet. Starke Sender nach Danzig zum Sender und nach Gleiwitz zum Stören des Kattowitzer Senders geschickt.
Abends bei Demandowski zu Besuch. Kleine Gesellschaft. Film: Schwe.. ...bel" mit de Kenz[] als Regisseur.
Noch ein bißchen erzählt. Heute geht nun die Reise los.

9. Juli 1939 (So.)
Gestern: in Berlin noch etwas Arbeit. ist im Angriff gegen King-Hall vorgeprellt. Verflucht! Ich erteile Zigarren. Das darf es nicht geben.
Dann ab nach Salzburg. Eine irrsinnige Hitze. Unterwegs Flugblatt an England korrigiert. Es ist erst ein roher Entwurf. Aber es wird schön.
Die Engländer geben sich alle Mühe, in das deutsche Volk einzudringen. Aber das werde ich ihnen gründlich versalzen.
Salzburg: Rainer erwartet mich. Wir besprechen schnell noch die dringendsten Fragen für die Festspiele. Anruf vom Obersalzberg. Der Führer möchte mich noch schnell sprechen; also gleich los.
Oben auf dem Berg herrscht eine göttliche Ruhe. Der Führer ist außerordentlich nett. Er hat meine Antwort an [Commander Stephen] King-Hall nochmal überarbeitet. Die Gereiztheiten herausge...cht und der Bolschewismus beseitigt. Das ist auch richtig. Die Antwort muß sitzen und auch internationale Gültigkeit haben. Ich lese ihm meinen Entwurf von England aus vor. Er ist noch nicht ganz schlüssig. Er will auch selbst noch daran arbeiten.

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Tag der Kunst und Alfieri-Besuch besprochen. Wir werden das alles sehr nett machen. Er unterschreibt mir einige Ernennungen und Titelverleihungen für Künstler.
Dann noch hohe Politik: er glaubt nicht mehr, daß London und Moskau noch zu einem Abschluß kommen werden. Dann ist für uns die Bahn frei. Stalin kann keinen gewonnenen und keinen verlorenen Krieg gebrauchen. In beiden Fällen würde er fliegen. Die Polen muß man durch weitere st migende Vorbereitungen zersetzen. Die verlieren in der entscheidenden Stunde die Nerven. England wird durch unausgesetzte Propaganda müde geschlagen. Und so wird die Sache vorläufig einmal weitergetrieben. Der Ausgang kann kaum noch zweifelhaft sein.
Der Führer äußert sich gut über einige Filme. Vor allem Schweikarts Fasching" [] hat ihm außerordentlich gefallen.
Er trägt mir nochmal auf, den Ausbau des Drahtfunks nach Kräften zu beschleunigen. Das tue ich auch schon. In den Industriezentren sind wir jetzt kräftig dabei. Die großen Sender dienen dann ausschließlich zur Auslandspropaganda.
Sonst noch vielerlei beredet. Um 5h fahre ich ab. Bei großer Hitze über stäubige[] Landstraßen nach Gastein. Über wunderbare Höhen..fe und Pässe. Schönes Land, das nun mit ganzem Herzen zu uns gehört.
Gegen 7h Ankunft. Die Kinder, die Kinder! Sie jubeln und tanzen, daß der Papa angekommen ist. Helga erklärt mir großwendig[] die Landschaft, erzählt altklug von ihrem Erlebnissen. Hilde ist eine kleine Maus, Helmut ein ulkiger Landesl..g und Holde wirklich eine holde.
Auch Magda freut sich sehr. Wir machen einen netten Spaziergang, parlavern uns aus, sitzen bis tief in die Nacht auf einer dunklen Terrasse, über uns die weite, gesternte Himmel, die Luft erfüllt von ewig glattem Geräusch des Wasserfalls. Es ist so schön hier. Frieden, Frieden!
Ich schlafe zehn Stunden. Ein herrliche Sonntag steht im Tal.

10. Juli 1939 (Mo.)
Gestern: mit den Kindern gespielt. Mit Magda geplaudert.
Mittags etwas Arbeit. Eine Reihe von Personalien. Meine Antwort an England ist noch immer nicht fertig. Der Führer korrigiert noch.
Versuchsaufruf der englischen labour party an die deutsche Arbeiterschaft. Man will uns mit allen Mitteln ködern. Aber das ist so dumm, daß es garnicht zieht.
Nachmittags mit der ganzen Familie nach Zell am See gefahren. Dort großer Auflauf. Unterwegs in furchtbare Regen- und Gewitter... hineingeraten. Und abends lange mit Helga erzählt. Man kann selbst jetzt schon richtig mit ihr unterhalten.
Nach dem Essen mit Magda und meinen Leuten Erinnerungen aus der Kampfzeit ausgetauscht. Das waren auch Zeiten!
Und dann 10 Stunden Schlaf. Draußen toben schon die Kinder.

11. Juli 1939 (Di.)
Gestern: ein schauriges Wetter. Dazu noch diese Luft, die mir direkt auf die Nerven geht. Wir prüfen Baupläne und machen Kinderspiele.
Nachmittags mit der ganzen hiesigen Familie Spaziergang hoch über Gastein. Das ist ein Leben unter den Kindern. Daran kann man seine helle Freude haben. Nachher mit dem Pferdewagen zurückgefahren.
Ich bin so müde, daß ich wie tot in Schlaf sinke.
Abends kleine Gesellschaft: Darré, Epp, Sperrle, v. Bockmann[], Rainer, Steinhoff. Sperrle erzählt sehr interessant von Spanien und Rußland. Er ist eine richtige Figur. Ein Kost, wie ihn die gebrauchen.
Lange mit Steinhoff über Filme gesprochen. Der Pressefilm geht noch immer nicht weiter. Aber jetzt werde ich Demandowski aufdrehen. Er ist vielleicht doch nicht der Richtige. Zu weich und zu sensibel.
Im Film muß man brutal sein, wenn man sich durchsetzen will.
In Moskau noch keine Ergebnis. Ich glaube, es gibt noch kein
Meine Antwort an England wird noch immer vom Führer bearbeitet.
Eine schwere Nacht. Heute mittag geht's nach Salzburg und Heidelberg.

12. Juli 1939 (Mi.)
Gestern: morgens noch etwas mit den Kindern gespielt und mit Magda parlavert. Es ist noch so viel zu bereden. Unangenehme Nachrichten vom Obersalzberg: die Antwort an England ist immer noch nicht fertig. Es ist nun ein zweiter Flugblatt King-Halls gekommen, das nun auch mit bearbeitet werden soll. Wie lange das nun noch dauern wird!
Prof. [Karl] Haushofer hat ein Buch neu herausgegeben, über das sich Alfieri im Auftrage des Duce bitter beschwert. Mit Recht! Es ist auch taktisch so unklug wie nur möglich. Ich werde dagegen entsprechend vorgehen.
Abschied von Gastein. Die Kinder weinen und umarmen mich. Magda ist ganz gerührt. Lange Fahrt am Gebirge vorbei durch endlose Kurven. Nach 212 Stunden Salzburg. Abschied von Rainer.
Flug nach Mannheim. Unterwegs Arbeit. Chamberlain hat wiederum--zum wievielten Male-- Englands Standpunkt zur Danzigfrage dargelegt. Nicht ganz so schroff. Im Übrigen wird in der Londoner und Pariser Presse langsam zum Rückzug geblasen. Und das werden sie schon tuen.
Viel Verwaltungsarbeit. Besuch Alfieris vorbereitet. Einige Un... beseitigt, die immer wieder vorkommen.
Mannheim großer Empfang. Fahrt zum lieben Heidelberg. Dort stehen die und warten. Nachm. Arbeit im Hotel. Flugblatt an England ausgearbeitet. Ganz sachlich, fast nur Zahlen- und Tatsachenmaterial.

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Abends Im neuhergerichteten kleinen Schloßtheater zauberhafte Aufführung der Mannheimer und Karlsruher Bühnen. von Mekka" von Glück durch die Mannheimer. Sehr gut und stilecht. Eine schöne Werk[]. Don Juan", ein Ballett durch die Karlsruher, auch von Gluck. Das ist besonders gut geraten. Dazu dieser zauberhafte Park, mit Lampions und Pallekonfestnzen[]. Ein schöner Abend.
Lang aufgeblieben. Wenig Schlaf. Und heute wieder viel Arbeit.

13. Juli 1939 (Do.)
Gestern: den Mittag etwas gearbeitet. Meine Antwort an England ist noch immer nicht fertig. Der Führer will sie nochmal umdiktieren.
Eine Reihe von Ärgerlichkeiten. Aber nichts von Belang dabei. Die ausländische Presse hetzt unentwegt weiter. Aber die Polen sind doch merkbar zurückhaltender geworden.
Mittags wird mir der Ehrenbürgerbrief der Stadt Heidelberg überreicht. Ich spreche mich mit den Herren der Universität über das Problem der Wissenschaft aus. Rust hat auf diesem Gebiet ungeheuer viel versäumt.
Im Sender Böhmen Krach zwischen Intendant und Reichsprotektor. Ich versuche, schlichtend einzugreifen.
Spazierfahrt nach Neckargemünde. Dann den Thingplatz besichtigt, der doch sehr schön und eindrucksvoll ist. Tee mit den Künstlern der Festspiele. Wir besprechen eine Reine von Theater- und Filmfragen.
Im Hotel Arbeit und Ärger. Abends Eröffnung der Reichsfestspiele auf dem Schloßhof mit Schweikarts Inszenierung von Sommernachtstraum." Ein lich romantischer Abend: die Umgebung, die Luft, das Spiel, die ... Schakespeares.
Noch lange mit den Darstellern parlavert. Schweikart ist ein feiner Kerl.
Heute weiter nach München. Der Führer ist nun mit meiner Antwort an England fertig. Morgen kommt sie heraus.

14. Juli 1939 (Fr.)
Gestern: in Heidelberg noch etwas Arbeit. Herzlicher Abschied von allen lieben Bekannten. Ab Mannheim Flug nach München in 1 Stunde. Unterwegs Flugblätter nach England korrigiert. Die werden uns kennenlernen.
München. Mit Ziegler die Frage des Zusammenschlusses der besseren Architekten besprochen. Ziegler will wieder das P einführen. Ich sträube mich heftig dagegen und überzeuge ihn auch halberlei. Wir machen uns nur eine Unterorganisation.
Kunstaustellung besichtigt. Sie bringt wunderbare Sachen. Eine herrliche Kollektivausstellung von Prof. Kempf. Dann die neuen Plastiken von Klimsch für unser Ministerium, die alles andere schlagen. Ich kaufe sehr viel, fast über meine Kräfte. Aber diesmal lohnt es sich. Es ist allerdings auch einiges von minderem Wert ausgestellt.
Neuer Aufsatz ist da. Ich lese ihn in der Korrekturfahne. Er ist großartig geworden. Der Führer hat nur ein paar Kleinigkeiten geändert.
Tausernderlei zu arbeiten. Mit Magda telephoniert. Der ganzen Familie geht's gut.
Abends nach Bad Tölz. Frau El..vy besucht. Ein paar sehr nette Stunden mit biederen Oberbayern. Sie freuen sich über die Maßen. Hier lerne ich wieder mal unser Regime von unten kennen. Das ist auch mal gut.
Wenig Schlaf. Heute beginnt nun der große Trubel[].

15. Juli 1939 (Sa.)


Gestern: morgens noch viel zu arbeiten.
Alfieri abgeholt. Großer Empfang. Er ist sehr nett, wie immer. Wie fangen noch eine Rundfahrt durch München gleich mit den Besprechungen an. Ziel ist eine Koordinierung unserer verschiedenartigen Arbeit. In den Grundsätzen sind wir einig. Die Einzelheiten werden nun von den Fachreferenten fixiert.
Der Fall Haushofer kann ich gleich mit ein paar Worten erledigen.
Mittags bei Heß zum Frühstück. Allgemeines Parlaver. Nichts von Belag.
Nachmittags Ausflug zum Starnberger See. Bei herrlichem Wetter. Alfieri ist ganz begeistert.
Arbeit und Ärger im Hotel. Meine Antwort an England ist das große Gesprächsthema. Die deutsche Presse ist ganz voll davon, und die ausländische sieht darin die große Sensation. King-Hall dementiert natürlich sofort seine Verbindung mit Halifax und erklärt sich bereit, nach Berlin zu kommen. Aber das ist wohl nur ein Eingeständnis seiner Niederlage.
Abends großer Künstlerempfang im Führerbau durch den Führer. Ein Riesenaufmarsch von Menschen aus dem ganzen Reich. An die 800. Festliches, berauschendes Bild! Es wird sehr nett und stimmungsvoll. Der Führer ist bester Laune. Die Italiener machen mir etwas Sorge und Durcheinander, aber das gibt sich bald. Alfieri ist besonders nett.
Ich spreche mit unendlichen vielen Menschen. Meine Antwort an England" ist das große Tagesgespräch.
Es ist fast 5h morgens, als ich kurz nach dem Führer weggehe.

16. Juli 1939 (So.)
Gestern: etwas eingeschlafen. Viele Protokollfragen mit den Italienern. Mein Aufsatz wird in England so ziemlich unterschlagen. Aber es hat gesessen.
Mittags Frühstück für Alfieri. Viele Menschen und viel Parlaver.
Danach Arbeit. Jahrestagung der Reichskammer der bild. Künste. Der Führer ist auch da. Herrliche Brücknermusik. 1.Satz 4.Symphonie, von den Wiener Philharmonikern unter Böhm. Brückner ist ein musikalischer Zykloß[].
Ziegler spricht etwas langweilig. Meine Rede wirkt ganz gut.
Hotel Arbeit. Und dabei bin ich bei dieser Hitze so müde. Die Einstufung der Orchester durch Drewes erweist sich als nicht recht durchführbar. Wir müssen da einige Änderungen einführen lassen.

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Der Osservatore Romano" bringt einen sehr anständigen Artikel zur Danzigfrage.
Kurz Zeitungen und Telegramme gelesen. Das wird mit jedem Tag mehr.
Abends Staatsoper Tannhäuser" neu ein...diert unter Clemens Krauß. Regie Hartmann, Bühnenbilder Sievert[]. Eine ganz hervorragende Aufführung. Wir sind alle hingerissen. So was an Pracht und Glanz der Aufmachung und Sch... der musikalischen Durchführung ist nur selten dagewesen.
Mit Alfieri eine ganze Reihe von Fragen durchgesprochen. Wir wollen einen Fernschreiber[] von Berlin nach Rom bauen. Zur besseren Koordinierung unserer Pressepolitik. Der Führer gibt Alfieri das Flugblatt von King-Hall mit den Angriffen auf Italien. Das sitzt gut. Nun schlagen auch die auf die Engländer los.
Noch lange im Künstlerklub. Es wird sehr spät.

17. Juli 1939 (Mo.)
Gestern: morgens feierliche Eröffnung der Großen Kunstausstellung durch den Führer. Er hält dabei eine sehr und schlagende Rede über Kunst und Politik. Er findet immer neue und verblüffende Formulierungen.
Gang mit ihm und Alfieri durch die Ausstellung. Alfieri ist begeistert. Es handelt sich auch in der Tat um eine sehr schöne, repräsentative Schau.
Im Hotel Arbeit. Die italienische Presse geht nun ganz groß auf unsere King-Hall-Artikel ein. Die deutsche Presse zerpflückt unbarmherzig den 2. Brief dieses Subjekts. Wir werden ihn schon totmachen.
Nachmittags Festzug. Gleich beim Beginn setzt ein Platzregen ein, das kaum zu Ende gehen will. Das beeinträchtigt sehr die Stimmung. Der Festzug selbst ist sehr schön. Vor allem die neuen Wagen über Sudetenland und Memel. Der Führer ist traurig über den Regen. Wie alle.
Zu Hause Arbeit. Magda in Gastein angerufen. Alles steht gut. Heute kommt sie nach hier.
Abends mit Alfieri Essen in kleinem kreise. Dann Lustige Witwe." Wieder sehr rasant und schmussig, aber
Danach noch sehr lange mit dem Führer und Alfieri im Künstlerhaus.

18. Juli 1939 (Di.)
Gestern: etwas ausgeschlafen. Und dann gleich an die Arbeit. Film- und Theaterfragen. Zudem hohe Politik. Die Reaktion auf meine Antwort an England" ist in der ganzen deutschen Presse großartig. Die Auslandspresse muß nun auch Farbe bekennen. Die italienische Presse geht da gut vor.
Magda kommt aus Gastein. Lange Aussprache mit ihr. Den Kindern geht's gut.
Mit ihr und Alfieri zum Frühstück beim Führer. Kleine Gesellschaft und sehr gemütlich. Der Führer hat dann eine ausführliche Aussprache mit Alfieri. Unser Arbeit wird im Einzelnen festgelegt. Wir haben eine sehr weitgehende Koordinierung ausgemacht. Das wird in einem Protokoll festgelegt. Dazu noch ein sehr umfangreiches Communiqué.
Im Hotel Arbeit. Mit Alfieri und Magda etwas durch München spaziert. Aber das geht nur kurze Zeit, da der Menschenauflauf zu groß wird.
Ein nettes Teestündchen. Wir machen das Programm für meinen Besuch in Venedig. Dann bringen wir Magda zum Flugplatz, die so gleich nach Gastein zur Fortsetzung ihrer Kur zurückmuß.
Im Hotel Arbeit. Presse und Telegramme studiert.
Lange Aussprache mit Alfieri: er ist sehr befriedigt von seinem Besuch. Seine Unterredung mit dem Führer hat ihn ganz tief beeindruckt. Auch er und Mussolini glauben nicht an einen Krieg. Aber ein Wahnsinniger kann am Ende doch diese gespannte Atmosphäre zur Explosion bringen. Im günstigen Falle werden die Demokratien Schritt für Schritt zurückweichen.
Nach ein Stündchen bei Heß zu Besuch. Beim fest. Es wird viel gesungen. Sonst nichts von Belang.
Und dann Abschied von Alfieri. Er ist von seinem Besuch tief beeindruckt. Auf Wiedersehen in Venedig.
Und dann Schlaf! Viel, viel Schlaf!

20. Juli 1939 (Do.)
Dienstag: morgens Arbeit. Dann im Auto bei herrlichem Wetter zum Chiemsee. Dort warten wir auf den Führer. Im Rasthaus gemütliche Stunde.
Überfahrt nach Chiemsee. Schloß besichtigt. Wenn nicht mehr unserem Geschmack entsprechend, sehr [sic] doch noch schöner, als ich geglaubt hatte.
Weiter nach Berchtesgaden. Ich fahre mit Dr. Dietrich, der mir tausenderlei erzählt. Auf dem Obersalzberg.
Abends eine Reihe von Frauen. Der Führer ist bester Laune. Ich diskutiere lange mit ihm über die Münchener Lustige Natur". Aber er will die von mir gerügten Stil nicht zugeben. Von da kommen wir in ganz weite Gespräche über Stil, Sprach- und Gr......t. Es wird nachts 3h.
Gestern: nur wenig Schlaf. Ich arbeite etwas. Mittags bei herrlichem Wetter auf dem Kehlstein und dort gegessen. Seyß und B ius sind auch mit.
Der Führer trifft demnächst Mussolini am Brenner.
King-Hall schreibt weiter Briefe. Ich werd ihn mir wieder packen.
Nachmittags gearbeitet. Es ist brechend[] heiß. Ich kuriere mein entzündetes Auge aus.
Abends beim Führer zum Essen. Ein alter, aber netter Unterhaltungsfilm. Dann Gespräche bis tief in die Nacht.
Noch lange gelesen. Es ist schon Morgen, als ich zum Schlafen komme.

21. Juli 1939 (Fr.)
Gestern: morgens Arbeit. Schwerer Ärger mit Hanke.
Aufsatz gegen King-Hall diktiert: Die Märchentante Kunterbunt." Gut geworden. Mittags beim Führer. Nachmittags ist dort ein Pensionat zu Besuch. Das ist sehr lustig.
Der Führer ist außenpolitisch außerordentlich optimistisch.
Abends nochmal den Film Fasching"[] angeschaut, der überall glänzend gefällt. Danach noch lange Parlaver. Wenig Schlaf. Ich habe soviel Sorgen.

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23. Juli 1939 (So.)
Freitag: zeitig nach Salzburg gefahren. Mit Rainer Festspiel- und Theaterfragen besprochen. Umbauten Stadttheater und Festspielhaus besichtigt. Stadttheater noch sehr unvollkommen. Aber das Festspielhaus hat v. Arent großartig umgestaltet. Es ist überhaupt nicht mehr wiederzuerkennen.
Fahrt nach Gastein. Unterwegs berichtet mir Glas von den Zuständen in Wien. Die sind schauderhaft. Bürckel regiert wie ein Autokrat und sperrt alles ein, was anderer Meinung ist. Nun hat er die Anhängerschaft von Frauenfeld auf Korn genommen und rottet sie aus. Er ist doch ein Dorfschulmeister.
Gastein: die Kinder freuen sich wahnsinnig und auch Magda ist sehr glücklich. Abends schüttet sie mir ihr ganzes Herz aus. Ich hatte mir das alles schon so gedacht. Hanke hat sich als Filou erster Klasse erwiesen. Mein Mißtrauen gegen ihm war also vollauf berechtigt. Ich werde daraus die Konsequenzen ziehen. Und zwar sofort. Magda ist in einem furchtbaren Dilemma. Aber ich werde ihr schon helfen, da herauszukommen. Wir reden bis am Morgen.
Samstag: ein grauer Tag. Ich bleibe gleich im Bett liegen. Magda sitzt den ganzen Tag bei mir und wir erzählen. Es wird mir nun alles klar. Das alleine gibt einem eine große Beruhigung. Nachmittags kommen die Kinder zum Spielen. Abends lesen wir zusammen John Knittel der Commandant," ein großartiges Buch.
Und dann ein langer, traumgequälter Schlaf.
Welch ein grauer Sonntag ist das heute!

24. Juli 1939 (Mo.)
Gestern: den ganzen Tag überlegt und parlavert. Es ist eine schwere Situation, in der wir alle stecken.
Mittags kommen v. Arents. Sonst hören wir garnichts von der Außenpolitik. Nachmittags mit den Kindern zum Kaffee nach Zell am See.
Und abends wieder bis in die tiefe Nacht erzählt.
Hanke ist der treubrüchigste Verräter, den ich je um mich hatte.
Aber er wird dafür eine grausame Strafe bekommen.
Eine kurze Nacht.
Heute nach München und morgen nach Bayreuth. Magda fährt mit.

25. Juli 1939 (Di.)
Gestern: noch einige Aufregungen in Gastein. Dann Abschied. Eine schöne Autofahrt nach Salzburg, die in einem furchtbaren Unwetter endet.
Wir können in Salzburg nicht starten. Unterdeß arbeite ich mit Naumann. Es gibt einen ganzen Berg Akten zu erledigen. Die Reaktion auf meinem King-Hall-Artikel im deutschen Volk ist noch immer unvermindert groß. Ich sehe das aus einer Unzahl von Briefen.
England hat in der Ostasienfrage peinlich vor Japan kapituliert. Ein Beweis dafür, auf wie schwachen Füßen das Empire steht.
Flug nach München. Dort gleich an die Arbeit. Lange Unterredung mit Winkler. Er erläutert mir die Neubaupläne für Ateliers, vor allem in Berlin. Prager Ateliers werden jetzt auch von uns gekauft. Wir ge eine großzügige Zentralisierung der wirtschaftlichen Kräfte des Films. Umso stärker aber sollen die künstlerischen Kräfte in Konkurrenz bleiben.
Aussprache mit Schweikart. Er trägt mir seine künstlerischen Pläne vor. Möchte gerne als Produktionsschef abdanken und nur Regisseur bleiben. Aber das geht nicht, weil ich keinen Nachfolger habe.
Aussprache mit Fischer. Mob.-Fragen. Dazu die Frage, wer das Kulturreferat in der Partei bekommen soll. Selbstredend wir.
Abends noch lange mit dem Herren beim Essen geplaudert.
Und dann sehr lange Beratung mit Magda.
Bis in den frühen Morgen.
Heute ist Müller im Auftrage Hankes angekommen. Aber das imponiert uns nicht mehr.

26. Juli 1939 (Mi.)
Gestern: Müller hat alarmierende Nachrichten von Hanke. Aber ich lasse mir dadurch garnicht imponieren. Ich schicke ihn mit ganz präzisen Aufträgen nach Berlin zurück. Ich werde nun diesen Stall da oben ausmisten.
Noch eine Reihe von Kleinigkeiten in München erledigt. Dann sehr bockiger Flug nach Bayreuth. Magda fällt unterwegs in Ohnmacht. Sie leidet augenblicklich sehr unter all diesen Sorgen.
Bayreuth im Festschmuck. Großer Empfang. Gleich zum Haus Wahnfried. Der Führer empfängt uns sehr freundlich. Magdas Herz fliegt nur so vor Aufregung.
Nachmittags Fliegender Holländer". Eine sehr schöne Aufführung. Nur das Schlußbild ist etwas verkitscht. Aber gesungen wird über die ßen Sch .
Müller ruft an: seine Aktion ist verhältnismäßig gut verlaufen. Noch ein paar dummdreiste Drohungen und Sentimentalitäten. Aber die ge .. mich nicht. Magda ist ganz aufgelöst und ich habe Mühe, sie wieder zu beruhigen.
Abends wird viel erzählt. Der Führer legt seine außenpolitischen Pläne dar, schildert die aussichtslose Lage, in der England sich befindet, schildert nochmal das großzügige Angebot, das er Polen gemacht hat und ist überzeugt, daß Warschau im Konfliktsfall sofort zusammenbrechen wird. Das glaube ich auch. Wir können also mit einigem Mut in die Zukunft hineinschauen.
Erinnerungen an den Einmarsch nach Prag. Der Führer ist ein großartiger Erzähler. Bis in die tiefe Nacht hinein sitzen wir, und ich kann dabei etwas meine Sorgen vergessen.
Spät ins Bett. Gottseidank findet Magda etwas Schlaf.
Und ich will nun auch meine Ruhe haben.

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27. Juli 1939 (Do.)
Gestern: früh heraus. Magda ist sehr zerrissen und aufgelöst. Das sind jetzt schwere Tage für uns alle. Jede Stunde kommen neue alarmierende Nachrichten von Müller, von Speer, von Mama und weiß der Teufel von wem. Es ist ganz falsch, daß man überhaupt darauf achtet. Das reduziert nur die Nerven.
Der Führer fällt beim Essen schärfste Urteile gegen die Bürokratie. Und er hat ganz Recht damit. Es ist das nur eine Häufung von Mittelmäßigkeit. Weniger Beamte, die besser bezahlen und dann auch dementsprechend aussuchen.
Lange Aussprache mit Magda. Sie tut mir so leid. Ich möchte ihr so ganz helfen und kann es nicht. Hier kann sie sich nur selbst helfen. Aber ich werde ihr trotz allem treu zur Seite stehen.
Nachmittags der Tristan". Mit der Loebus[] als Isolde, Larms[], [Joseph] Manowarda. Eine berauschende Aufführung. Sabetz[] holt aus dem Orchester eine wahre Wundermusik heraus. Das Orchester klingt ganz selig. Und die Julia ist einzigartig in Er ung, Spiel und Gesang. Die ste ung die Isolde. Wir sind alle tief erschüttert.
Dabei steht der ganze Abend für mich unter schwersten Nervenbelastungen. Magda fällt in Ohnmacht. Könnte ich ihr doch nur helfen. Wann werden wir einmal einen Ausweg aus all dem Jammer finden?
Endlose Quertreiben. Alle rren an ihr herum. Es muß nun einmal ein fester und klarer Entschluß gefaßt werden.
Ich setze mich nach dem Essen auf mein Zimmer, da ich mich nicht mehr an dem allgemeinen Gespräch beteiligen kann. Ich durchlebe da furchtbare Stunden.
Als ich Magda abholen will, sehe ich sie in tiefer Ohnmacht auf der Treppe liegen. Ich schleppe sie ins Zimmer zurück und bringe sie nur mit vieler Mühe wieder zum Leben: Wir können uns kaum mehr aussprechen. Sie hat dem Führer alles gesagt. Und nun heißt es zusammenhalten. Sie hat auch ein endlos langes, quälendes Telefongespräch. Aber auch das geht vorüber.
Wie schwer wir doch bestraft werden!
Wann ist das Ende dieser Qual?

28. Juli 1939 (Fr.)
Gestern: morgens mit bleiernem Kopf aufgewacht.
Mit Magda und Frau v. Arent gesprochen. Magda bekommt nun den ganzen abgrundtiefen Haß ihrer sogenannten Freunde zu verspüren. Das ist eine heilsame Lehre für sie.
Frühstück im Schloß Fantscher[] für Lord und Lady Kemsley. Sie ist sehr nett und er ausgesprochen klug. Er kommt selbstverständlich als Abgesandter Chamberlains und war auch schon zur Unterredung beim Führer. Ich gebe ihm nochmal Klarheit über eine Unmenge strittiger Fragen, die ihn alle glühend interessieren. England will keinen Krieg. Wenn es eben daran vorbeikommt, dann wird es jede Gelegenheit dazu ergreifen.
Im Haus Wahnfried Abschied vom Führer. Die Parsifal"-Aufführung schenken wir uns. Magda würde sie sowieso nicht durchhalten. Also adieu! Es waren für uns furchtbare Tage. Aber sie waren wohl ebenso heilsam.
Noch einiges zu arbeiten. Aber lauter Nichtigkeiten. Nichts von Belang dabei. Und dann im Auto nach Nürnberg. Eine Zentnerlast fällt von uns ab. Schöne Fahrt. In Nürnberg nicht mehr von dem Hotel hinaus. Ich arbeite noch etwas. Magda liest. Wir sind wieder beisammen.
Und dann tue ich einen ganz tiefen Schlaf. Gleich im Flugzeug nach Berlin.

29. Juli 1939 (Sa.)
Gestern: schwerer Abschied von Magda. Sie hat Sorge um mich. Das tut so gut.
Schönes Nürnberg im Sonnenschein.
Flug nach Berlin. Unterwegs Arbeit. Bericht von Prof. [Friedrich] Grimm über Stimmung in Frankreich studiert. Die ist ganz saumässig. Auf Krieg eingestellt. Wir müssen nun sehr aufpassen. Ähnlich steht es in England.
Die Filmgagen neu festgesetzt. Einen Bericht von Minister Walker[] über seine Erfahrungen im Ministerium B gelesen. Das ist ja grauenerregend. Es macht den Anschein, als ob hier ein Wahnsinniger am Werke wäre.
Sonst noch allerlei zu tuen. Schon sind wir in Berlin.
Am Flugplatz kleine Besprechung. Dann gleich zur Eröffnung der Rundfunkausstellung. Die ist gut vorbereitet. Schöne Musik. Lippert spricht gut. Meine Rede auch ansprechend. Die Ausstellung bietet sehr viel Neues. Vor allem ist das Fernsehen nun sozusagen perfekt. Da fehlt nichts mehr. Die neuen Apparate kommen gleich in den Handel. Entzückende Stunde im Kindertheater.
Unser neues Haus in Berlin besichtigt. Mit recht[] anderen Gefühlen als sonst. Es ist viel weitergekommen und am 15. August soll es endgültig fertig sein. Wie ich mich darauf freue! Nur einiges gefällt mir noch nicht. Das muß geändert werden. Baumgartner ist in den Farben etwas zu roh.
Mit [Franz] Hofer südtiroler Frage besprochen. Er hat viel Sorge und Arbeit mit der Umsiedlung, die ja auch ein schmerzlich-tragisches Ereignis ist. Aber er muß sich da durchsetzen. Er will in das Reichspropagandaamt 2 südtirolische Männer[] sehen[]. Das kann ich nicht zugeben. Die machen immer wieder dieselben Fehler.
Köhn hat sich bereits eingearbeitet. Er bespricht mit mir die Abwehr gegen King-Hall. Wir senden Flugschriften nach England. Im Übrigen hat King-Hall einen neuen Brief geschickt, der so dumm ist, daß man garnicht mehr darauf antworten kann.
Unsere Sendungen in Polnisch wirken in Polen geradezu niederschmetternd. Das hatte ich erwartet. Im Übrigen haben sich die polnischen Anteils[]wünsche in London nicht erfüllt.

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Mit Naumann noch ein paar Sachen besprochen. Hanke meldet sich nur bei Müller. Sonst auch da nichts von Belang.
Mittags gegen 3h wieder Rückflug nach München. Unterwegs wieder viel Arbeit erledigt. München. Im Hotel sitzt Magda mit den Kindern versammelt: Ein liebliches Bild! Und alle sind froh, daß ich wieder da bin. Und ich bin auch ganz glücklich.
Abends kommt Mama und bringt Nachrichten aus Berlin. Alles dummes Gerede und üble Gequatsche. Ich gebe garnichts darauf. Jetzt harkt man zur Abwechslung mal auf Magda herum. Auch das wird vergehen.
Mama ist glücklich, daß alles so gekommen ist.
Ich schaue bei der K neue Filme an: Paradies der Junggesellen". Ein lustiger Rühmann-Film, aber nicht ganz überzeugend. Zuviel Klamauk!
Robert Koch" mit Jannings und Wilma Krauß. Ein fabelhaftes Kunstwerk. Krauß spielt Jannings fast an die Wand. Aber auch Jannings ist ganz hervorragend. Und dabei ein tolles Kulturgemälde. Ich bin so glücklich über diese Leistung.
Noch lange mit Magda parlavert,.
Und dann müde ins Bett.

30. Juli 1939 (So.)
Gestern: ausgeschlafen. Ich will garnicht mehr müde sein.
Mittags sind die Kinder zum Essen da. Der ist ein Teufel. Ich freue mich so! Nachmittags mache ich mit ihnen eine Spazierfahrt zum Starnberger See. Helga plaudert unermüdlich und schon ganz vernünftig. Und Holde ist ein liebes, kleines Wesen.
München mit Frau [Helga] Bouhler erzählt. Sie ist ganz glücklich über unsere Entscheidung.
Zur Bavaria nach Geiselgasteig. Pläne und Modelle für die Atelierneubauten geprüft. Jetzt hat das alles Hand und Fuß. Eine großartige Anlage.
Filme für die Biennale angeschaut. Der un...liche Wahn," mit Bishop[]. Ein Straußfilm. Sehr gut mit einigen L en. Maria Il " mit Wessely und Birgl. Gänzlich verfehlt. Ohne Linie und Haltung. Ganz schlecht gemacht. Ich bin sehr verstimmt[].
Kadetten" von Ritter mit Wiemann. Auch im Ganzen mißlungen. Zu kindlich. Ich halte Ritter für wahnsinnig überschätzt. Er hat nur eine hemmungslose Art mit bestimmten Stoffen umzugehen.
Noch lange mit Magda parlavert.
Heute ein wunderschöner Sonntag.

31. Juli 1939 (Mo.)
Gestern: mittags im Auto nach Garmisch. Eine schöne Fahrt. Frucht von dem Braunen Band. In Garmisch parlavert. Über tausend Dinge.
Dann über Walchensee nach Naßdorf[]. Durch das wunderbare Bayernland. Welch eine Schönheit liegt hier in stillen, einsamen Dörfern verborgen.
Bei Beschlers zu Abend. Sie haben sich in Naßdorf ein reizendes, kleines Heim geschaffen. Man schaut auf die ewigen Berge, über die gerade der silberhelle Vollmond aufsteigt.
Vielerlei erzählt. Ich bin so weit von alledem entfernt. Mein Herz ist noch etwas schwer und wund vor den tausend Sorgen und dem vielen Leid.
Abends nach München zurück. Gesegneter Schlaf!

1. August 1939 (Di.)
Gestern: vielerlei zu arbeiten. Hanke ist in Urlaub gegangen.
Bericht des R[eichs]Verteidigungsrates: unsere Mob.Vorbereitungen sind totale. Kein anderes Land kann sich dem an die Seite stellen.
Wir versuchen jetzt den Filmexport zu intensivieren. Das wird nur mit großen Schwierigkeiten gelingen.
Enringen[] hat das Treatment zum Pressefilm geschrieben. Aber das ist gänzlich untauglich. Sonderbar, wie wenig Instinkt unsere Leute für moderne Stoffe haben.
Der Commandant" von John Knittel zu Ende gelesen. Hinreißend geschrieben. Aber mit einem kleinen Wurmstich darin.
Lange mit Magda parlavert. Nun tauen wir beide allmählich auf.
Flugblatt nach England fertiggestellt. Der Führer muß es noch überprüfen.
Abends nach Salzburg abgefahren. Ich bin ganz traurig und melancholisch. Ein tolles Unwetter geht auf uns herab. Wir rasen in tollem Tempo weiter.
15 km vor Salzburg, in Gmain, nehmen wir Wohnung. Eine ganze Reihe von meinem Mitarbeitern sind hier versammelt. Wir machen uns einen gemütlichen Abend. Viel Parlaver. Über Politik, Kunst, Religion, etc. Man wird sich immer klarer über all die Probleme. Dann Schlaf. Es ist sehr primitiv, aber auch sehr nett hier draußen.

2. August 1939 (Mi.)
Gestern: lange und unruhig geschlafen. Ich bin in einer ewigen Nervösität. Das Hotel hier ist scheußlich.
Eine Unmenge von Arbeit erledigt. Aber alles Nebensächlichkeiten.
Mittags und nachmittags debattiert und parlavert. Wenn man über alles nachdenkt, wird einem schwindlig.
Chamberlain hat geredet: der alte Mist.
Abends nach Salzburg. Eröffnung der Festspiele. Rosenkavalier." Das Haus ist von Benno v. Arent auf das Festlichste neu hergestellt. Ein Wunder ist hier geschehen. Großartige Auffahrt, ein glänzendes Publikum. Und dabei ein Rosenkavalier", wie ich ihn noch nie gesehen habe. Die Wiener Philharmoniker spielen unter Böhm berauschend, und gesungen wird vorzüglich. Ein herrlicher Start! Welch ein Unterschied gegen vergangenes Jahr!
Danach noch mit den Pgn. im Österreichischer Hof parlavert.
Magda läßt sich wieder die Ohren vollkriegen.
Aber ich rede das alles aus.
Wir müssen jetzt Geduld haben.
Sonst kommen wir aus dem Dilemma nie heraus.
Spät ins Bett. Heute ein furchtbarer Regentag. Geeignet für unser Gartenfest.

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3. August 1939 (Do.)
Gestern: den ganzen Tag gelesen und gearbeitet. Eine Unmenge von Akten erledigt. Theaterfrage im Protektorat wie immer nicht erledigt. Ich schreibe nochmal an [Schwerin von] Crosigk.
Die internationale Diskussion geht weiter. England greift uns unentwegt an.
Nachmittags klärt sich das Wetter auf. Programme für Italienbesuch festgelegt.]
Abends Empfang für Salzburger Festspiele in Schloß Klesheim. Zuerst im Park, dann im Schloß. Es ist sehr stilvoll und nett. Viele Gäste. Ballett und Tanz.
Danach noch lange Parlaver mit Arent und Paul Moser, der sehr witzig und amüsant ist.
Noch schweres Gespräch mit Magda.
Heute ist ein herrlicher, sonniger Tag aufgegangen.

4. August 1939 (Fri.)
Gestern: den ganzen Tag gearbeitet, gelesen und gegrübelt. Ich lebe augenblicklich in einer schweren Schockstimmung. Aber ich hoffe sie bald zu überwinden. Es ist schaurig, wenn einem alles Glauben an die Menschen genommen wird. Aber vielleicht ist das notwendig und nützlich für die Zukunft. Man macht sich dann keine Illusionen mehr. Man tritt dem Leben viel offener, freier und reifer gegenüber. Man hat dann keine Freunde mehr, sondern nur noch Bekannte und Mitarbeiter.
Abends nach Salzburg. Freischütz" in der Ausstattung von Arent und Inszenierung von Stelzer[]. Dirigent Knappertsbusch. Völker, Tiana Lemnitz und Michael Bohnen. Eine schöne Aufführung. Die Dekorationen zwar etwas äußerlich. Die Wolfsschlucht großartig gemacht, aber zu schön, um Grauen zu erregen. Gesungen wird ganz prächtig. Knappertsbusch dirigiert etwas zu hart. Im Ganzen große und schöne Kunst. Salzburg macht sich allmählich.
Gleich danach nach Groß-Gmain zurück. Noch lange Gespräche.
Heute gibt es viel Arbeit.

5. August 1939 (Sa.)
Gestern: vielerlei gearbeitet. Mit John Knittels Buch El Hakim" angefangen. Großartig geschrieben.
Ausführliche Aussprache mit Köhn bzgl. der Auslandspropaganda. Er wollte einen Riesenapparat im Ministerium aufziehen. Ich untersage das. Er muß sich mit einem ganz kleinen Etat begnügen und die Großarbeit auf den Drahtlosen Dienst abschieben. Sonst läßt sich seine Arbeit gut an. Ribbentrop macht ihm viel Schwierigkeiten. Aber damit werden wir auch fertig werden.
Die Unterredung dauert 3 Stunden und fördert viel Gutes zutage.
[Wilhelm] Fanderl ist auch eingetroffen. In Berlin steht alles gut. Wir machen einen großen Spaziergang rund um unser Dorf durch den herrlichen Wald. Magda taut jetzt wieder langsam auf und ist ganz zufrieden und glücklich.
Abends noch viel gelesen und erzählt.

6. August 1939 (So.)
Gestern: viel zu tuen. Propagandamaterial gegen England entworfen und korrigiert. Köhn hat gute Arbeit geleistet. Er bringt Schwung in die Sache.
Sonst tausenderlei zu erledigen. Jeden Tag gibt es neue Probleme.
El Hakim" von Knittel weitergelesen. Ein hervorragendes Buch.
Nachmittags kommen Dr. Rainer und Frau zum Tee. Sie erzählen von der österreichischen Kampfzeit. Welch eine Welt von Erinnerungen liegt darin.
Nach Reichenhall zum Einkauf. Mit viel Volksauflauf.
Abends lange Parlaver.
Lektüre und Geruhsamkeit.
Ich fühle mich schon viel wöhler.
Komme was will. Die Hauptsache ist der innere Frieden.

7. August 1939 (Mo.)
Gestern: Müller fährt nach Berlin zurück. Naumann kommt mit einem Berg von Akten, die wir gleich erledigen. Es gibt eine Unmenge von Entscheidungen, große und kleine. Man erstickt fast in diesem Wust. Aber ich lasse mich nicht beirren, sondern schaffe es.
Nachmittags mit Prof. [Carl] Frölich ausführlich alle anstehenden Filmprobleme besprochen. Er stellt sich als neuer Kammerpräsident vor und hat ein Menge neuer Gedanken und Vorschläge. Wir sprechen alles möglich durch. Er ist ein guter alter Herr. Aber wie alle Künstler ein bißchen überspannt. Es fehlen uns im Film noch die soliden Könner. Er ist einer von ihnen.
Die Debatte wird dann in Reichenhall bei Archesannstein[] und abends bei uns in Groß-Gmain fortgesetzt. Wir behandeln auch seinen neuen Film das Herz der Königin." Es gibt da noch ein paar Lücken, die geschlossen werden müssen.
Abends lange Debatte.
Dann El Hakim" ausgelesen. Ein großartiges Buch. Man freut sich, wieder einmal einen wirklichen Schreiber zu lesen.
Das tut so gut in dieser Zeit, in der soviel literarische Nichtskönner ihre ung haben, das große Wort führen. Heute ist Schluß in Groß-Gmain.

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8. August 1939 (Di.)
Gestern: mittags nach Salzburg. Die aus Japan zurückgekehrte deutsche Pressedelegation empfangen. Sie erzählen mir hochinteressante Dinge aus dem Fernen Osten. Das Bild, das ich mir in der Phantasie gemacht hatte, wird dadurch nur bestätigt. Japan wird sich ganz durchsetzen. Ein von mutiger ....st erfaßtes Volk, das an seinem Tenno wie an Gott glaubt. Das Militär regiert alles. Der weiße Mann verliert in Ostasien alles und kann sich in London dafür bedanken.
Mit den Journalisten die Probe zu Bürger als Edelmann" besucht. Moser ist sehr gut und ganz tragikomisch. Aber das Stück gibt nicht mehr viel her. Es ist doch schon isch geworden. Von schlechten Schauspielern gespielt mußte es wohl ein Qual sein.
Noch etwas durch Salzburg gestrolcht.
In Groß-Gmain Schluß gemacht.
Von Berlin kommt nur Ärger.
In einer B.d.M. Schule in Reichenhall zu Abend gegessen und viel mit den Mädels gekakelt.
Dann im Auto nach München. Von dort Zug nach Venedig. Viele Mitarbeiter fahren mit. Ein großes Parlaver über alle möglichen Fragen. Wenig Schlaf.
Gleich kommen wir in Venedig an.

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