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schrieb Kino-Geschichte und drehte den
gefährlichsten Propaganda-Film aller
Zeiten Leni
Riefenstahl ist tot LENI Riefenstahl, sie
war die umstrittenste Regisseurin des 20.
Jahrhunderts. Sie starb in der Nacht zum
Dienstag im Alter von 101 Jahren in ihrem
Haus in Pöcking am Starnberger See.
17 Tage nach ihrem Geburtstag blieb ihr
Herz stehen. Leni Riefenstahl schrieb
Kino-Geschichte (1938 "Olympia") und
drehte den gefährlichsten
Propaganda-Film aller Zeiten (1934
"Triumph des Willens"). Rückblende auf ein bewegtes
Leben: Schon Anfang der 30er Jahre war Leni
Riefenstahl in Berlin ein Star. Sie
spielte in mehreren Berg- und Skifilmen
die Hauptrollen und drehte selbst einen
erfolgreichen Film (1932, "Das blaue
Licht"). Im Mai 1932 traf Riefenstahl
Hitler am Strand von Wilhelmshaven.
Er war auf Wahlkampftour durch
Norddeutschland und lud sie ein. Acht
Monate später war Hitler an der
Macht. Gründete die Geheime
Staatspolizei (Gestapo), die ersten KZs.
Ließ Bücher verbrennen. Alle
Parteien verbieten. Auch Leni Riefenstahl wusste davon.
Mehrere ihrer jüdischen Freunde waren
emigriert und hatten ihr Abschiedsbriefe
in ihre Wilmersdorfer Wohnung
geschickt. Trotzdem traf
sie sich weiter mit Hitler. Von seiner
Macht war sie fasziniert. Sie soll mit
ihm eine Affäre gehabt
haben. 1935 erschien "Triumph des Willens,"
einer von drei Propaganda-Filmen für
Hitler. Leni Riefenstahl zog alle
Register. Mit geschickter
Kameraführung verherrlichte sie
Hitler zum Helden.
Noch heute ist der
Film verboten.
[Website note:
Only in Germany] Am 20. April 1938 wurde Welt-Premiere
für "Olympia" im Zoo-Palast gefeiert.
Riefenstahls Geschenk für Hitler. Er
wurde an diesem Tag 49. "Olympia" wurde ein Welt-Erfolg. Aber
die Nähe zu Hitler wurde für sie
zur Belastung. Im Ausland traf sie der
Klatsch und die Beschimpfung, in
Deutschland der Neid. Dann der Krieg. Nach Berlin kam sie
nicht mehr zurück. Nach dem Krieg wurde Leni Riefenstahl
als Verbündete und Geliebte Hitlers
verfolgt. Drei Jahre verbrachte sie in
Lagern, vier Monate in einer Irrenanstalt.
Erst 1952 wurde sie "entnazifiziert". Ein Stempel auf dem Papier. Hitlers
Schatten wurde sie nicht mehr
los. 9. September 2003Film Leni
Riefenstahl ist tot Die Filmemacherin und
Fotografin Leni Riefenstahl ist tot. Sie
starb im Alter von 101 Jahren in
Pöcking am Starnberger
See. SPIEGEL ONLINE zeigt Bilder aus dem
Leben der wegen ihrer NS-Propagandafilme
umstrittenen Regisseurin. München -
Riefenstahl sei vergangene Nacht gegen
22.50 Uhr sanft eingeschlafen, sagte ihr
Lebensgefährte Horst Kettner.
"Ihr Herz ist einfach stehen
geblieben." Der ehemalige Bürgermeister von
Pöcking, Konrad Krabler, sagte
der Nachrichtenagentur AP, er habe am
Morgen einen Leichenwagen vor der Wohnung
Riefenstahls vorfahren sehen. Die
Regisseurin habe offiziell ihren zweiten
Wohnsitz in der Stadt gehabt, dort aber
auch gelebt. Krabler berichtete,
Riefenstahl sei mehrere Male operiert
worden und habe vor einiger Zeit auch
einen Oberschenkelhalsbruch gehabt.
Riefenstahl war am 22. August
[2003] 101 Jahre alt geworden. Sie
litt an einer Krebserkrankung. Riefenstahl war auf Grund ihrer
Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten
Zeit ihres Lebens eine höchst
umstrittene Regisseurin und Fotografin.
Ihr Film "Triumph des Willens" über
Hitlers Reichsparteitag in Nürnberg
1934 gilt als der bekannteste und zugleich
verachtetste Propaganda-Film aller
Zeiten. Die Regisseurin erhielt von den Nazis
den Auftrag, die Olympischen Spiele in
Berlin 1936 zu filmen. Sie entwickelte
dafür unter anderem die
revolutionäre Technik, Kameras auf
Schienen während eines Rennens
einzusetzen. Riefenstahl wurde in Berlin geboren und
hatte ihre berufliche Laufbahn als
Ausdruckstänzerin begonnen. Nach
einem Unfall erlernte sie Filmtechnik und
wurde Schauspielerin. Ihren Durchbruch als
Regisseurin hatte sie 1932 mit ihrem Film
"Das blaue Licht". Danach lernte sie Adolf
Hitler kennen. Wegen ihrer 1933 und 1934
gedrehten Filme über die
Reichsparteitage der NSDAP wurde
Riefenstahl Propaganda für die
Nationalsozialisten vorgeworfen. Sie hat
diesen Vorwurf bis zuletzt bestritten. Nach
dem Krieg beschäftigte sie sich
hauptsächlich mit Fotografie und
hatte großen Erfolg mit ihren
Bildbänden über den Nuba-Stamm
im südlichen Sudan. Zusammen mit
ihrem Kameramann und Lebensgefährten
Kettner drehte sie bis zuletzt
Unterwasserfilme. Wann die Beerdigung
stattfindet, sei bislang unklar, sagte
ihre Vertraute Gisela
Jahn. ©
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