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TOP SECRET

C. S. D. I. C. (U.K.)

G.G. REPORT

IF THE INFORMATION CONTAINED IN THIS REPORT IS REQUIRED FOR FURTHER DISTRIBUTION. IT SHOULD BE PARAPHRASED SO THAT NO MENTION IS MADE OF THE PRISONERS' NAMES, NOR OF THE METHODS BY WHICH THE INFORMATION HAS BEEN OBTAINED

G.R.G.G. 169

The following is the German text of the SR conversations reproduced verbatim in GRGG.169. [English translation]

(a) Sattler: Doch wir haben Leute erschossen. Schon '39 fing es in Polen an. Die SS soll ja kolossal gewirtschaftet haben.

? Schlieben: Deswegen ist ja Blaskowitz dann wohl entlassen worden.

Sattler: Ja, natürlich und Küchler ja zuerst auch, weil der ein paar SS-Leute schwer bestraft hat, die so gemordet haben. Darauf gab es einen Mordskrach und darauf bekam die SS ihr Sondergericht, daß SS-Leute nur von SS Kriegsgerichten, nicht von der Wehrmacht - während es bis dahin hieß, die SS Leute in Polen bekommen, weil die Wehrmachtsdienststellen sagten: „Hier, der Schweinekerl erschießt da Frauen und Kinder, bums, der wird zum Tode verurteilt." Da kam Himmler und sagte: „Kommt gar nicht in Frage." Ich habe es ja miterlebt!

Sponeck: Aber schon bevor die Sache war, wurde einem ein Gerichtsverfahren weggenommen. Ich weiß es von dem Obermusikmeister der Leibstandarte, den wir vom Karren zerrten, weil er im Blutrausch soundso viel Juden erschossen hatte. Wir stellten ihn vor das Kriegsgericht Hoth. Da wurde der Mann sofort seiner Gerichtsbarkeit entzogen, nach Berlin geschickt und kam als Obermusikmeister wieder.

Sattler: War das im Frieden?

Sponeck: Das war nicht im Frieden, das war im Kriege vor Warschau.

Sattler: Ja, das meine ich eben. Da griff die SS ein und sagte: „Nein". Da hatte auch Küchler eingegriffen. Im Jahre '39 haben die Kerle eben wie wild geschossen und da griffen die höheren Führer, auch wie Küchler z.B. - der hatte ja damals auch einen Krach - ein, und wollten die Kerle zum Tode verurteilen und da kam die SS und sagte: „Nein, wir haben unsere eigenen Gerichte, das kommt nicht in Frage." Darauf, trotzdem die SS der Wehrmacht unterstand und im Kriege eigentlich überhaupt zur Wehrmacht gehörte, bekam die SS plötzlich Sondergerichte. Die wurden befördert, die Leute, anstatt erschossen zu werden. Damit war die Sache aus.


(b) Neuffer: Im Jahre '41 kam ein Befehl das Führer [sic], so wenig russische Kriegsgefangene wie möglich am Leben lassen, so viel Russen als möglich sollen umkommen.

Reimann: Eine Barbarei ist das!

Neuffer: Der Rücktransport der Russen von Vyasma usw. war ja grauenhaft!

Reimann: Also grauenhaft, also wirklich - ich habe den Transport erlebt von Korosten bis kurz von Lemberg. Wie die Tiere wurden sie aus den Waggons herausgehauen und mit Stockschlägen, damit sie in Reih' und Glied blieben, zur Tränke geführt. Auf den Bahnhöfen, da waren solche Tröge, und da haben sie sich wie die Tiere draufgestürzt und Wasser gesoffen, dann bekamen sie nur eine Kleinigkeit zu essen. Dann wurden sie wieder herein getrieben in die Waggons, und zwar waren sechzig bis siebzig Mann in einem Viehwagen! Auf jedem Halt haben sie zehn Tote herausgezogen, weil die Leute aus Sauerstoffmangel erstickten. Ich habe das gehört, ich fuhr in dem Eisenbahnwaggon der Lagerwache mit und fragte den Feldwebel, der ein Student, ein Mann mit einer Brille, ein Intellektueller war: „Wie lange machen Sie das schon?" „Na, ich mache das vier Wochen also, aber ich halte das nicht mehr lange aus, ich muß jetzt weg, ich kann das nicht mehr aushalten!" Auf den Stationen schauten die Russen aus diesem schmalen Luken heraus und brüllten wie die Tiere auf Russisch zu diesen Russischen Einwohnern, die da standen: „Brot! Gott wird euch segnen" usw, und schmissen ihre alte Hemden und ihre letzten Strümpfe und Schuhe heraus, und da kamen Kinder und brachen ihnen Kürbisse zu fressen. Die Kürbisse wurden hereingeworfen, und dann hörte man in dem Wagen nur noch ein Gepolter und ein tierisches Gebrüll, da haben sie sich gegenseitig wahrscheinlich erschlagen. Ich war fertig, ich habe mich in die Ecke gesetzt und mir den Mantel über den Kopf gezogen. Ich fragte den Wachtfeldwebel: „Ja, habt ihr denn nichts zu fressen?" Er sagte zu mir: „Herr Obersleutnant, wo sollen wir was haben? Es ist ja nichts vorbereitet!"

Neuffer: Nein, nein tatsächlich, also das sind unvorstellbare Greuel. Allein der Gefangenenzug nach der Doppelschlacht Vyasma - Briansk, da sind die Gefangenen also zu Fuß zurückgeführt worden, bis über Smolensk hinaus. Ich habe diese Strecke oft gefahren - die Strassengräben waren voll von erschossenen Russen. Mit den Autos 'reingefahren, also es war grauenhaft! [English translation]


(29111) Wtr51755/3515 37,000 2/45
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